DE860072C - Verfahren zum Herstellen von gekoerntem haltbarem Kalkstickstoff - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von gekoerntem haltbarem Kalkstickstoff

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DE860072C
DE860072C DEL6141A DEL0006141A DE860072C DE 860072 C DE860072 C DE 860072C DE L6141 A DEL6141 A DE L6141A DE L0006141 A DEL0006141 A DE L0006141A DE 860072 C DE860072 C DE 860072C
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hydration
hydrated
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DEL6141A
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Samuel Dr Ruosch
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CHEMISCHE FABRIKEN AG
Lonza AG
Lonza Elektrizitaetswerke und Chemische Fabriken AG
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CHEMISCHE FABRIKEN AG
Lonza AG
Lonza Elektrizitaetswerke und Chemische Fabriken AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C7/00Fertilisers containing calcium or other cyanamides
    • C05C7/02Granulation; Pelletisation; Degassing; Hydrating; Hardening; Stabilisation; Oiling
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C5/00Fertilisers containing other nitrates
    • C05C5/04Fertilisers containing other nitrates containing calcium nitrate
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05GMIXTURES OF FERTILISERS COVERED INDIVIDUALLY BY DIFFERENT SUBCLASSES OF CLASS C05; MIXTURES OF ONE OR MORE FERTILISERS WITH MATERIALS NOT HAVING A SPECIFIC FERTILISING ACTIVITY, e.g. PESTICIDES, SOIL-CONDITIONERS, WETTING AGENTS; FERTILISERS CHARACTERISED BY THEIR FORM
    • C05G5/00Fertilisers characterised by their form
    • C05G5/10Solid or semi-solid fertilisers, e.g. powders
    • C05G5/12Granules or flakes
    • HELECTRICITY
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Description

  • Verfahren zum Herstellen von gekörntem haltbarem Kalkstickstoff Es ist bekannt, pulverigen Kalkstickstoff durch Hydratisieren und durchBehandeln der hydratisierten Masse zu körnen.
  • Die Schwierigkeiten bei der Herstellung eines solchen gekörnten Kalkstickstoffs bestehen darin, Körner herzustellen, welche eine genügende Haltbarkeit besitzen, d. h. welche nicht nach der üblichen Lagerzeit von einem halben Jahr und mehr wieder ganz oder teilweise zu Pulver zerfallen. Es wurde bereits früher erkannt, daß die Art, wie die Hydratisierung ausgeführt wird, von wesentlicher Bedeutung für die Haltbarkeitseigenschaften des Produktes ist. Zahlreiche Vorschläge wurden daher gemacht, um die Hydratisierung durchzuführen. So wurde z. B. vorgeschlagen, Kalkstickstoffpulver bei 6o° übersteigenden Temperaturen mit io bis 200/ö Wasser und sodann nach Abkühlen mit weiteren 12% Wasser bei 2, his q.0° zu behandeln oder Kälkstickstoffpulver bei 7o° nur teilweise zu hydratisieren und dann bei Temperaturen bis 1750 die Hydratisierung zu Ende zu führen. Es wurde auch vorgeschlagen, die Hydratisierung nur mit q. bis 5 % Wasser unterDruck durchzuführen, ferner den Kalkstickstoff mit einem größeren Überschuß an Wasser zu hydratisieren und das nicht ge-. bundene Wasser zu verdampfen, bzw. den Kalkstickstoff mit Mengen von io bis i50/0 oder sogar 3o bis .40 % Wasser oder bei ioo° mit 6o bis i i o 0/0 Wasser oderWasserdampf zu behandeln. Im Gegensatz dazu bevorzugen andere Verfahren die Hydratisierung unter ioo° mit mehr als 13 0/0 Wasser oder verlangen, daß ganz bestimmte Mengenverhältnisse zwischen Wasser und Calciumnitrat von 5 Mol Wasser pro i: Mol Calciumnitrat im Endprodukt enthalten sind.
  • Diese vielen Vorschläge zeigen, daß, so einfach die Hydratisierung an und für sich erscheinen mag, deren praktische Durchführung doch mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden ist, nicht nur weil die Reaktion möglichst vollständig durchgeführt werden muß, sondern auch weil das Ausgangsprodukt je nach der Herstellungsart verschiedene Eigenschaften besitzt. Sind z. B. bei der Azotierung Temperaturen über iqoo° entstanden, so ist der Kalk totgebrannt und läßt sich viel schwerer hydratisieren als das normale Produkt.
  • Trotz der vielen Arbeiten und Vorschläge auf dem Gebiet fehlte bisher die Kenntnis der für den Erfolg maßgebenden Faktoren, die bei der Hydratisierung berücksichtigt werden müssen. Man mußte sich daher weitgehend auf empirische Erfahrungen stützen und, um einigermaßen eine vollständige Hydratisierung zu gewährleisten, sehr große und daher kostspielige Hydratisierräume schaffen.
  • Demgegenüber hat nunmehr der-Urheber der vorliegenden Erfindung eine Regel für die Durchführung der Hydratisierung gefunden, die erlaubt, diesen Vorgang'vollständig zu beherrschen und dementsprechend mit verhältnismäßig kleinen Hydratisierräumen auszukommen. Auf Grund eingehender Untersuchungen wurde nämlich gefunden, daß für die Durchführung der Hydratisierung zu einem für die Herstellung von haltbaren Körnern geeigneten, vollständig hydratisierten Produkt folgende zwei Merkmale von wesentlicher Bedeutung sind: i. Rasches Aufwärmen des Rohkalkstickstoffs auf Temperaturen über 65° und Hydratisierung desselben oberhalb dieser Temperatur.
  • 2. Vollständige Hydratisierung des Produkts bis auf mindestens etwa 99,50/D und Homogenisierung desselben.
  • Im einzelnen ist hierzu noch folgendes zu beachten Zu i. Es ist notwendig, die Hydratisierung des freien Kalks gemäß der Formel CaO+H20=Ca (0H)2 (1) durchzuführen und eineBildungvonwasserhaltigem Hydrat gemäß der Formel Ca0+2H20=Ca (OHW H20 (2) unbedingt zu vermeiden. Da dieses Hydrat nur unterhalb 65° beständig ist, muß daher die Temperatur während der Hydratisierung von Anfang an mindestens 65° betragen, damit die Bildung des wasserreichen Hydrats gemäß der Formel (2) in obigem Sinne verhindert wird. Kommt es nämlich zur Bildung dieses wasserreichen Hydrats, so läßt es sich, wie gefunden wurde, nur schwer und langsam wieder in das wasserfreie Hydrat gemäß der Formel (i) zurückführen. Dias Freiwerden des in Form von Hydratwasser gebundenen Wassers im Temperaturgebiet über 65°, d. h. die Rückbildung des Ca (O H)2 - H2 O in Ca (O H)2, äußert sich nämlich in einer bedeutenden Erschwerung der Durchmischung des feuchten Produkts. Dieses läßt sich dann nur mit großem Kraftaufwand durch den Rührer zerteilen. Eine solche Arbeitsweise hätte zur Folge, daß die Durchmischung ungleichmäßig ausfallen und leicht zu Verkrustungen führen würde. Dies kann u. a. das Stillstehen des Rührers verursachen und bewirken, daß nur partiell hydratisiertes Produkt aus dem Hydratisierrührwerk entleert wird, was unbedingt zu unstabilen Endprodukten führen müßte.
  • Es ist also bei der Hydratisierung erfindungsgemäß darauf zu achten, daß im Gegensatz zu den bekannten Verfahren, wonach das Produkt während der Hydratisierung auf die gewünschte Temperatur gebracht wird, die Temperatur des Pulvers sich bereits von Anfang an über 65°, z. B. auf 70°, befindet. Man wird das Produkt daher auf irgendeine geeignete Art vorerst rasch auf diese Temperatur erwärmen und dafür sorgen, daß bei der Hydratisierung diese Temperatur keinesfalls unterschritten wird. Befindet sich das Produkt einmal auf über 65°, so ist ein Absinken der Temperatur leicht zu vermeiden, da die Temperatur der Masse infolge der freiwerdenden Hydratationswärme allmählich ansteigt und je nach der Wärmeisolation Temperaturenvon go- bis 1-30° erreicht. Zweckmäßig wird man die Temperatur der Masse auf ioo bis 12o° ansteigen lassen. Temperaturen von 13o° und höher bieten keine Vorteile. Wohl findet bei höheren Temperaturen eine Steigerung der Hydratisiergeschwindigkeit statt, jedoch ebenfalls eine Zunahme der Ammoniakverluste und der Dicyandiamidbildung.
  • Zu 2. Es wurde gefunden, daß zur Gewinnung haltbarer Körner das Produkt vollständig bis auf mindestens 99,5% hydratisiert und homogenisiert sein muß, bevor es derkörnendenBehandlung unterworfen wird.
  • Man hat allerdings bereits früher erkannt, daß das Produkt vollständig hydratisiert sein muß, ohne jedoch diesen Begriff genau zu definieren. Was unter vollständig hydratisiert zu verstehen ist, läßt sich theoretisch verhältnismäßig einfach erklären. Vollständig hydratisiert ist das Produkt, wenn sowohl der ganze freie Kalk (Ca O) als auch der an evtl. vorhandene Carbide und Phosphide gebundene Kalk möglichst vollständig in Ca (OH) 2 umgewandelt sind. Dabei soll jedoch so wenig wie möglich Calciumcyanamid durch das Wasser in freies Cyanamid und Dicyanamid zersetzt werden. Praktisch läßt sich das Ende dieser Reaktion jedoch schwer verfolgen. Ist aber die Hydratisierung nicht vollständig genug gewesen, so merkt man erst später, z. B.. nach einer etwa halbjährigen Lagerzeit, daß die Hydratisierung ungenügend war, weil die Körner teilweise oder ganz zu Staub zerfallen. Diese Schwierigkeiten in der Beurteilung des Reaktionsverlaufes konnten bisher nur unvollkommen und durch einen großen technischen apparativ en Aufwand einigermaßen umgangen werden. Da man den Beendigungszeitpunkt der Reaktion nicht einwandfrei festsetzen konnte, hat man sehr große kostspielige Anlagen vorgesehen, um durch lange Verweilzeiten des Reaktionsprodukts in den Apparaturen eine gewisse Sicherheit zu haben, daß das Produkt ausreagiert sei. Was unter dem Ausreagieren effektiv zu verstehen ist und wie man diesen Vorgang kontrollieren könnte, wußte man nicht. Trotz der langen Verweilzeiten hatte man daher keine absolute Gewähr über den gewünschten vollständigen Reaktionsverlauf. Außerdem war-der große apparative Aufwand eine schwere wirtschaftliche .Belastung für das Verfahren.
  • Es wurde nun nach einer praktisch brauchbaren Bewertung des Reaktionsverlaufes gesucht und gefunden, daß man das Produkt als ausreagiert betrachten kann, wenn es einen Hydratationsgr ad von mindestens 99,511/o besitzt. Dabei ist unter Hy dratationsgrad der prozentuale Anteil an hydratisiertem Produkt im Verhältnis zum gesamten hydratisierbaren Ausgangsmaterial zu verstehen. Dieser Hydratationsgrad -kann aus der gesamten theoretischen Wassermenge, die zur vollständigen Hydratisierung benötigt wird, im Verhältnis zur Wassermenge, die nicht -umgesetzt wurde, analytisch bestimmt werden.
  • Erfindungsgemäß muß das mit der erforderlichen Menge Wasser behandelte heiße, auf einer T emperatur von z. B:. ioo bis i2o° befindliche Produkt in einer zweiten Phase des Hydratisierprozesses durch eine Zwischenlagerung oder Silierung zum Ausreagieren gebracht werden, bis der Hydratationsgrad von mindestens 99,5 % erreicht ist. Die Temperatur des Produkts wird sich dabei wenig verändern und je nach der Wärmeisolation eher etwas absinken. Auf jeden- Fall muß die Temperatur ständig über 65° gehalten werden, v orteilhafterweise sohoch, daß dadurch zugleich das Ausreagieren schneller vor sich geht. Gleichzeitig wird das Produkt homogenisiert, d. h. an jeder Stelle gleichmäßig hydratisiert. Man hat es nun in der Hand, die Apparatur so zu dimensionieren, daß eine vollständigeHydratisierung desProdukts gewährleistet werden kann. Dadurch gelingt es, die Apparatur auf jene Größe zu beschränken, die erforderlich ist, um dieses Ziel gerade noch zu erreichen. Es zeigte sich dabei, daß. man mit ganz erheblich kleineren Apparaturen auskommen kann, als sie bisher gebaut wurden, wodurch einerseits die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens wesentlich verbessert und anderseits eine Gewährleistung über die Haltbarkeit der Produkte erzielt wird.
  • Die zur Hydratisierung erforderlichen Wassermengen entsprechen den theoretisch berechneten Wassermengen mit einem kleinen Überschuß von io bis 2,o%. Dieser Überschuß soll derart berechnet werden, daß das hydratisierte Produkt vor dem Ausreagieren noch einen geringen Überschuß an freiem, d. h. nicht in Ca (O H)2 gebundenem Wasser enthält, wobei zu berücksichtigen ist, daß während der Hydratation vorn 7o auf ioo bis i2o° ein Teil des Wasserüberschusses verdampft. Der Wasserüberschuß während des Ausreagierens im Produkt braucht nur sehr gering, z. B. o, i % zu sein, insofern man in geschlossenen Gefäßen arbeitet, so daß sich das Produkt ständig in einer Dampfatmosphäre befindet. Ein größerer Überschuß an Wasser ist dagegen zweckmäßig zu vermeiden, weil dadurch die Bildung von Dicyandiamid begünstigt wird.
  • Die Durchführung der Hydratisierung, des Ausreagierens und Homogenisierens erfordert je nach der apparativenAusgestaltung des Verfahrens bestimmte Verhältnisse in bezug auf den Wassergehalt und die Temperatur und eine gewisse minimale Verweilzeit desProdukts in denApparaturen. Diese Zeit kann gleichmäßig auf den Hydratisierungs-und Ausreagierungsvorgang verteilt werden, z. B. je 6o Minuten; sie kann aber auch für beide Phasen verschieden sein, wobei bei den gleichen Verhältnissen die Gesamtdauer die gleiche bleibt.
  • Bei der praktischen Durchführung der Hydratisierung ist die intensive Dürchmischung des Kalkstickstoffs für die gleichmäßige Wasserverteilung von besonderer Bedeutung. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Hydratisierung in Rührwerken durchzuführen, z. B, mit einer Aufenthaltszeit von etwa 6o Minuten und das vollständige Ausreagieren in Zwischensilos mit einer Aufenthaltszeit von der gleichen Größenordnung.
  • Für die Durchführung des Verfahrens ist vor der Wasserzugabe eine rasche Erwärmung des Rohkalkstickstoffs auf über 6o°, z. B. auf 70°, wie weiter vorn dargelegt, von wesentlicher Bedeutung. Dies läßt sich, wie gefunden wurde, dadurch vorteilhaft durchführen, indem man die Hydratisierung in einem Rührwerk ausführt, welches man periodisch auf folgende Art füllt und entleert: Das hydratisierte, etwa ioo bis i2o° heiße Produkt wird z. B. jeweils nur zur Hälfte aus dem Rührwerk entleert. Dann wird rasch das Rührwerk mit frischem, kaltefn-Produkt aufgefüllt und dasselbe mit dem vorhandenen heißen Produkt schnell vermischt. Dadurch wird die kalte Masse rasch auf etwa 7o° gebracht. Dann gibt man das Wasser hinzu, wodurch die Temperatur der Masse durch die Hydratisierwärme wieder auf ioo bis imo° ansteigt. Nun wird das heiße Produkt wieder zur Hälfte entfernt und frisches Produkt hinzugefügt usw. .
  • Das Ausreagieren des hydratisierten Produkts kann durch Zwischenlagerung in geeigneten Gefäßen erfolgen. So hat es sich als sehr zweckmäßig erwiesen, hierfür zwei parallel geschaltete Gefäße, z. B. einen zweiteiligen Silo, zu.verwenden, wobei, während das eine Gefäß gefüllt, das zweite entleert wird. Hierdurch wird das Produkt gleichzeitig auch homogenisiert. Das.ausreagierte Produkt wird nun auf bekannte Art weiterverarbeitet und in die körnige Form übergeführt. Zu diesem Zweck wird es gekühlt und dann einer Körnüngsanlage zugeführt, in welcher die Körnung durch Vermischen des Produkts mit Wasser oder mit Bindemitteln stattfindet. Bei der Zugabe von Wasser ist die Bildung von größeren Mengen von Dicyandiamid nicht zu vermeiden. Man arbeitet daher zweckmäßig mit Bindemitteln, wie z. B. aus einer Lösung von Calciumnitrat oder wie Sulfitablaugen usw.
  • Die Körnung muß; wie bei früheren Verfahren, derart erfolgen, daß! eine Verdichtung der Masse stattfindet, so daß Körner mit einem Litergewicht von mindestens iooog, gemessen an Körnern von 2 bis 2,5 mm Durchmesser, und einem Zertrümmerungsdruck von mindestens 350 g/mm2, vorteilhafterweise 60o bis i,oo-o g/mm2, entstehen. Dies kann auf bekannte Art durch eine knetende und zerteilende Behandlung der Masse unter Zugabe des Wassers oder Bindemittels geschehen. Es wurde diesbezüglich gefunden, daß sich hierzu Schnecken besonders gut eignen, in denen die hydratisierte, Bindemittel enthaltende Masse unter zerteilender und knetenderWirkungweiterbefärdert undgekörnt wird. Beispiel Rohkalkstickstoff in pulveriger Form mit etwa 22 bis 23 % N wird in ein Rührwerk eingeführt, das zur Hälfte mit einem bereits hydratisierten, etwa ioo bis i20° heißen Produkt aus einem früheren Arbeitsgang gefüllt ist. Durch das Vermischen mit der heißen Masse wird das kalte Rohprodukt rasch auf etwa 7o0 gebracht. Nun gibt man in feinverteilter Form etwa i io kg Wasser auf i:ooo kg Rohprodukt hinzu, wodurch dasselbe hydratisiert wird und die Temperatur der Masse wieder auf etwa ioo bis i2o° ansteigt. Nach gründlicher Durchmischung während etwa 6o Minuten wird das Produkt zur Hälfte aus dem Rührwerk abgelassen und die Hydratisierung von Rohkalkstickstoff im oben beschriebenen Sinne fortgesetzt. Das zur Hälfte aus dem Rührei abgelassene Produkt wird dann auf bekannte Weise in eine körnige Form übergeführt, z. B. durch Behandeln mit Calciumnitratlösungen und darauffolgende Körnung in Trommeln gemäß derArbeitsweise der SchweizerPatentschrift233 &57. Ausgehend von Rohkalkstickstoff mit 23 % N erhält man ein körniges Produkt mit einem Stickstoffgehalt von 20,i %, r,5 % Dicyanamid und 0,6°/o Wasser. Das Litergewicht des Körnungsprodukts beträgt 1015 g und der Zertrümmerungsdruck für Körner von 1- mm Durchmesser 1345 g/mm2. Die Haltbarkeit des Produkts ist ausgezeichnet. Nach 12 Monaten normaler Lagerung betrug der Staubanfall weniger -als o,5 0/0.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von gekörntem, haltbarem Kalkstickstoff mit einem Litergewicht von mindestens iooo g/1, gemessen an Körnern von 2 bis 2,5 mm Durchmesser und einem Zertrümmerungsdruck von mindestens 3.5o g/mm2, durch Hydratisieren und Vermischen des gekühlten, hydratisierten, pulverigen Produkts mit Wasser oder mit einem Bindemittel und Körnern sowie anschließendem Trocknen der so erhaltenen Masse, dadurch gekennzeichnet, daß die pulverige Rohkalkstickstoffmasse in einer ersten Phase auf eine Temperatur von über 65° gebracht und dann unter inniger Durchmischung bei Temperaturen über 65' hydratisiert wird, daß man hierauf in einer zweiten Phase das heiße Produkt vollständig bis zu einem Hydratationsgrad von mindestens 99,5'/o bei Temperaturen über 650 ausreagieren und sich homogenisieren läßt und dann abkühlt, und daß man schließlich die so abgekühlte Mässe unter Zugabe von Wasser oder eines Bindemittels derKörnungs- undTrocknungsapparatur zuführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß. man das Wasser dem auf über 650 erwärmten Produkt derart und in solchen Mengen zusetzt, daß. das hydratisierte Produkt einen geringen Überschuß an nicht gebundenem Wasser enthält, wobei man die Temperatur der Masse durch die freiwerdende Hydratationswärme auf ioo bis i20° ansteigen läßt und die Masse während der Hydratisierung auf einer Temperatur von mindestens ioo° hält.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Erwärmen des Produkts auf über 650 dadurch erfolgt, daß die Hydratisierung in einem Rührwerk stattfindet, welches man periodisch füllt und entleert, wobei das hydratisierte, etwa ioo bis i-20° heiße Endprodukt jeweils nur teilweise, z. B:. bis zur Hälfte, aus dem Rührwerk entleert und eine dem entfernten Teil entsprechende Menge von kaltem Frischprodukt der verbleibenden Menge zugesetzt und im Rührwerk durch Vermischen mit dieser rasch auf über 650 erwärmt wird, wonach man die Mischung hydratisiert und dabei die Temperatur der Masse durch die freiwerdende Hydratisierwärme wieder auf ioo bis r200 ansteigen läß@t. q..
  4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit des Kalkstickstoffs in der Hydratisier- und Ausreagierungsapparatur auf die Zeit bemessen wird, welche das Produkt zur Erreichung eines 'Hydratationsgrades von mindestens 9,9,5 % benötigt, so daß man mit dem geringsten apparativen Aufwand auskommt.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß das Ausreagieren und Homogenisieren des hydratisierten Produkts in zwei parallel geschalteten Gefäßen, z. B. in einem zweiteiligen Silo, erfolgt, wobei, während das eine Gefäß gefüllt, das zweite Gefäß entleert wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen ii bis 5; dadurch gekennzeichnet, daß die Körnung des hydratisierten Produkts in Schnecken mit zerteilender und körnender Wirkung unter Zugabe von Bindemitteln erfolgt.
DEL6141A 1938-09-14 1950-10-29 Verfahren zum Herstellen von gekoerntem haltbarem Kalkstickstoff Expired DE860072C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE922106C (de) * 1952-06-10 1955-01-10 Chemische Fabriken Ag Verfahren zur Herstellung von gekoerntem Kalkstickstoff
DE1097457B (de) * 1959-06-09 1961-01-19 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren und Vorrichtung zur Hydratisierung von Kalkstickstoff

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE922106C (de) * 1952-06-10 1955-01-10 Chemische Fabriken Ag Verfahren zur Herstellung von gekoerntem Kalkstickstoff
DE1097457B (de) * 1959-06-09 1961-01-19 Sueddeutsche Kalkstickstoff Verfahren und Vorrichtung zur Hydratisierung von Kalkstickstoff

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