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Verfahren und Vorrichtung zur Erzielung einer nach Dezimalstellen
geordneten Schwarz -Weiß -Markierung, insbesondere von Zählwerken Wird ein Netz
eines Elektrizitätswerkes an mehreren Stellen mit Kraftwerken oder anderen Netzen
verbunden, und wird, wie in der Regel, die ausgetauschte elektrische :Arbeit nicht
nur nach den Angaben der Zählwerke von Zählern, sondern auch nach dem maximal erreichten
Wirk-, Blind- oder Scheinverbrauch verrechnet, dann. kann man in einer zentralen
Summierstelle, die durch Fernleitungen mit den Zählern für die Netz- und Kraftwerksverbindungen
verbunden ist, den Summenverbrauch und den periodischen Verbrauch zählen und registrieren.
Bei großen Entfernungen der einzelnen Verbindungsstellen macht aber die Verlegung
solcher Verbindungsleitungen für die Zähler Schwierigkeiten. Man kann sich dann
so helfen, daß man die einzelnen Zählerangaben und die periodisch registrierten
Angaben zentral auswertet. Für die Erfindung kommen nur die periodisch registrierten
Angaben in Betracht, wie sie beispielsweise bisher ein schreibender oder druckender
Maximumzähler registriert hat.
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Bei den bekannten Backenregistrierungen läßt sich zwar optisch ein
etwaiges Maximum leicht herausfinden, man kann aber nicht ohne weiteres feststellen,
ob dieses Maximum eines einzelnen Summanden mit einem Maximum des gesamten Netzes,
also der periodischen Verbrauchssumme zusammenfällt, sondern muß zu diesem Zweck
die gleichen Perioden entsprechenden Ordinatenwerte sämtlicher Registrierstreifen
zusammenzählen. Dies dst aber eine verhältnismäßig umständliche Arbeit, die auch
nicht leicht selbsttätig durch eine Auswertevorrichtung
ausgeführt
werden kann. .- dagegen die periodischen Werte gedruckt, dann ist schon bei
dem einzelnen Registrierstreifen das Aufsuchen eines Maximums schwierig, wohl aber
lassen sich hei der Ermittlung des Summenmakimums die Zahlen der einzelnen Streifen
leichter und genauer summieren, als wenn es sich, 'wie beim Zackenschreiber, um
Ordinatenwerte handelt. Auch die gemeinsame Registrierung durch Zackenkurve und
Druck hilft über diese Schwierigkeiten nicht hinweg und führt, wenn man eine selbsttätige
Auswertung anstrebt, zu verwickelten Geräten. Man :hat deshalb vorgeschlagen, die
periodischen Werte auf Karten oder Streifen, gegebenenfalls nach einem Dualsystem,
abzulochen oder sonstwie zu markieren. Gegenüber dem reinen Dezimalsystem hat ein
Dualsystem den Vorteil, daß es mit einem Minimum an Markierungsstellen auskommt,
daß man also verhältnismäßig einfache und kleine Markiervorrichtungen erhält. Ein
wesentlicher Mangel des reinen Dualsystems besteht aber darin, daß die Auswertung
der Registrierstreifen, bei der man früher oder später doch wieder zum Dezimalsystem
zurückkehren muß,'- Schwierigkeiten macht, insbesondere wenn es sich um die Summierung
vieler Meßstellen handelt. Auch können für das Dualsystem nicht die vorhandenen
Rechenmaschinen, die durchweg auf das Dezimalklassensystem abgestellt sind, verwendet
werden. Ferner sind die Dualzahlen, sobald sie mehrstellig sind, schwer ablesbar.
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Die Erfindung hat die Aufgabe, diese Schwierigkeiten zu vermeiden,
aber doch mit einem Minimum an Markierungsstellen, also beispielsweise Stanzstellen
für die Registrierung eines Meß- oder ZäM@betrages auszukommen. Erfindungsgemäß
werden die einzelnen Dezimalen, wenigstens die nach der ersten Stelle folgenden,
nach einte ier@ oder Fünfvariantensystem, insbesondere nach einem vierstelligen
Dualsystem nach dem sogenannten Schwärz-Weiß-Verfahren, markiert. Ein Fünfvariantensystem
wird z. B. bei den Fernschreibma,sc'hinen verwendet. Je nachdem hier eines oder
mehrere Löcher in einen Papierstreifen gestanzt werden, bedeutet dies die eine oder
andere Zahl, oder den einen oder anderen Buchstaben. Die Verwendung eines Fünfvariantensystems
gestattet Teile und Teilkombinationen von Fernschreibmaschinen zür benutzen. Man
würde aber dann eine größere Zahl von Stanzstellen als bei Verwendung eines vierstel-
ligen
Dualsystems für jede Dezimale er'Tiäften. 'Üie Markierung kann auf einer Papierbahn
gelocht werden, man kann sie drucken oder aus einem dünnen Metallbelag einer Isolierbahn
nach früheren Vorschlägen elektrisch, herausbrennen.
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Die Erfindung wird cri Hand der Zeichnung näher erläutert.
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Fng. i zeigt einen Ausschnitt aus einem Registrierstreifen, Fig. 2
zeigt im Schema eine Stanzvorrichtung, die sich in Einzelheiten weitgehend an die
Lochvorrichtungen von Fernschreibmaschinen hält und die Fig:3 bis 5 zeigen Einzelheiten
der Stanzvorrichtung. Ein Registrierstreifen i ist am Rande mit vorgedruckten Stundenzahlen
2 und mit Transportlöchern 3 versehen. Ferner ist der Streifen durch zwei starke
Linien 4, 5 in drei Zonen 6, 7, 8 unterteilt. Die Zone 6 hat noch vier aufgedruckte
Linien 9 bis 12, ebenso die Zone 7, während die Zone 8 nur drei solche Linien hat.
Die Linien 9 bis 12 entsprechen den einzelnen Stellen eines vierstelligen Dualsystems,
ebenso die Linien der Zone 7, für die Zone 8 ist ein dreistelliges Dualsystem verwendet.
Die Zone 6 entspricht den Einern, die Zone ; den Zehnern, die Zone 8 den Hundertern
eines dreistelligen Dezimalsystems.
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Es wird infolgedessen beispielsweise die unterstrichene Zahl
367 folgendermaßen abgelocht. Ein Loch auf der Linie 9 entspricht der Zahl
i, ein Loch auf der Linie io entspricht der Zahl 2, ein Loch auf der Linie i i entspricht
der Zahl 4, macht zusammen die Zahl 7. Dies gilt für die Einerstellen, Zone 6. Die
Zahl 6 der Zehnerstelle wird in der Zone 7 als 2 und 4 gelocht. Die Zahl 3 der Hunderterstelle
wird in Zone 8 als i und 2 gelocht. Bei einiger Übung lassen sich die Lochungen
leicht ablesen. Die höchste Zahl, die gelocht werden kann, ist 799. . Die Variationsmöglichkeiten
des vierstelligen Dualsystems, man würde die Zahl 15 wiedergeben können, wird dabei
nicht ganz ausgenutzt, aber mit einem dreistelligen Dualsystem würde man nur bis
zur Zahl 7 kommen können. Infolgedessen scheidet das dreistellige System für die
Wiedergabe der einzelnen Dezimalen aus. Nur in der Zone 8 kann man mit einem solchen
System auskommen, wenn, wie hier angenommen, die höchste Dezimale den Wert 7 nicht
überschreitet. Bei höheren Werten müßte auf die Zone 8 ein vierstelliges Dualsystem,
und wenn noch höhere Dezimalen erforderlich sind, müßten links in Fig. i noch weitere
Zonen mit Dualsystemen folgen. Kennzeichnend für die Erfindung ist, daß man bis
zur Wiedergabe der Zahl 799 mit elf Lochungsstellen auskommt, während man bei dezimaler
Ablochung für die gleiche Zahl 799 zweimal 9 und einmal 7, das sind im ganzen fünfundzwanzig
Lochstellen, benötigen würde. Bei Anwendung eines reinen Dualsystems würde man zur
Wiedergabe der gleichen Zahl nur um eine Lochstelle weniger brauchen als bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. i. Solche Zahlen sind aber ohne Schlüssel nicht auswertbar,
auch würde die Umwertung in ein Dezimalsystem verwickelte Geräte erfordern.
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Man sieht also, daß bei Anwendung des dargestellten kombinierten Dezimaldualsystems
das denkbare Minimum an Lochstellen fast vollständig erreicht wird. Diese Verringerung
der Lochstellen ergibt eine entsprechende Vereinfachung und Verkleinerung der Stanz-
und Auswertegeräte.
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Es sei besonders darauf hingewiesen, daß die vier Stellen jeder Zone
nicht gerade nach dem Dualsystem abgestuft zu sein brauchen, wenn dies auch besondere
Vorteile bietet, sondern daß man sie auch nach einem beliebigen anderen Variantensystem,
z. 13., nach dem System der Gewichtssätze, oder beispielsweise nach einem Wertsystem
4, 3, 2, 1 oder 5, 3, 1, 1 od, dgl., abstufen könnte.
Im Ausführungsbeispiel
werden mit jedem Zahlenwert, z. B. 367, auch noch je ein Führungsloch
13 an den Streifenrändern eingestanzt. Nach dem Ablochen des Zahlenwertes
wird ein die Lochung steuerndes Zählwerk, (las beispielsweise durch 11leßimpulse
fortgeschaltet wird, jeweils auf Null gestellt. Hierauf wird der Streifen um einen
Schritt a in der Richtung des Pfeiles P fortgeschaltet und anschließend die Nullstellung
des Zählwerks zur Kontrolle abgelocht, d. h. wenn das Zählwerk die Nullstellung
tatsächlich erreicht hat, werden keine Löcher gestanzt. Auch bei dieser Ablochung
«erden wieder Führungslöcher 14 mitgestanzt. Diese Kontrollochung ist notwendig,
um bei periodischer Registrierung die Gewähr zu haben, daß jeder Registrierwert
von Null an gezählt wird. Sollte einmal bei der Rückstellung des Zählwerks die Nullstellung
nicht erreicht werden, dann wird die Reststellung des Zählwerks abgelocht, und der
ihr entsprechende Zahlenwert ist bei der Auswertung von dem der folgenden Endlochung
abzuziehen.
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Nach Ablauf von 24 Stunden, vgl. Stelle AB des Registrierstreifens,
wird der Streifen innerhalb einer Registrierperiode, also innerhalb i Stunde mehrfach
schrittweise fortgeschaltet. Dabei wird zunächst eine Perforierung 15 gelocht, die
das Abtrennen des Streifens bei einem Tagesende gestattet. Die Perforierung kann
auch schon bei der Herstellung des Papiers vorgenommen werden. Hierauf wird die
Jahrzahl 16, dann die Zahl des Tages 17, dann die Innun@-i8 der Meßstelle und schließlich
noch eine ultiplikationskonstante i9, mit der die Lochungen bei der Auswertung zu
multiplizieren sind, gestanzt. Anschließend folgen die normalen Lochungen für die
einzelnen Stunden des nächsten Tages.
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Ein Ausführungsbeispiel einer Stanzvorrichtung wird an Hand der Fig.
2 bis 6 näher erläutert. In einem Gehäuse 20 sind eine Vorratsrolle 21 mit dein
Registrierstreifen i und eine Aufwickelrolle 22 gelagert. 22, 23 sind zwei Umlenkrollen,
von denen wenigstens eine als Transportrolle dient und mit Stacheln in die Löcher
3 des Streifens greift. Die Rollen werden in bekannter Weise von einem Zeitwerk
angetrieben, das jedoch am Tagesende sich selbsttätig auf rascheren Antrieb schaltet,
wie dies an Hand der Fig. i näher erkennbar ist.
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Zum Stanzen dienen eine in einer Blende 24 geführte Patrize 25 und
eine Matrize 26. Zwischen beiden ist der Streifen i hindurchgeführt. Die Patrize
25 sitzt an einem prismatischen Stab 27 mit Nuten 28 bis 31, der außerdem noch bei
32 gelagert ist und durch eine Feder 33 gegen einen rückwärtigen Anschlag 34 gedrängt
wird.
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Solche Stangen 27 sind in mehreren Schichten, im Ausführungsbeispiel
elf, hintereinander zu denken. Für jede Lochstelle ist eine solche Stange vorgesehen.
Auf einem in Richtung der Pfeile Q und R beweglichen Rahmen 35 und
350 sind
nun eine entsprechende Anzahl von Schichten der folgenden Getriebeteile angeordnet.
Der Rahmen
350 kann aber nur in der Richtung R bewegt werden. Der Rahmen
35 ist relativ zum Rahmen
350 in der Richtung Q verschiebbar. Für das Zusammenarbeiten
mit den Nuten 28, 29 sind zwei hammerförmige Hebel 36, 37 vorgesehen, die bei 38
an dem Rahmen
350 gelagert sind und durch Federn 39 gegen Anschläge 4o gedrängt
werden. Die Hebel 36 arbeiten mit Steuerscheiben (Fig. 3 bis 6) eines nach einenT
Dezimalsystem arbeitenden, durch Meßim ulse fort- |
geschalteten und mit einer Nulleinste#orrichtung |
versehenen Zählwerks i zusammen. Die den einzel- |
nen eziina en entsprechenden Organe der Zähl- |
_werke können die übliche Zehnerfortschaltung haben |
und mit den üblichen u ernste vorric#itüngen Tir- |
seheiisser e es ezima ri`gän h`at in vier chichten, |
die den vier Stellen des Dualsystems entsprechen, |
eine der Noczensc ei en er ig.3 bis . Für die |
Zone steuert die ockescheibe` der Fig. 3 die |
Lochung für die Linie 9, die Nockenscheibe der Fig. 4 die Lochung für die Linie
io, die Nockenscheibe der Fig. 5 die Lochung für die Linie i i und die Nockenscheibe
der Fig. 6 die Lochung für die Linie 12.
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Der Hebel 37 arbeitet mit einem entsprechenden, jährlich auf Null
zurückgestellten Zählwerk 42 für die Tageszahl eines Jahres zusammen. Für die Lochung
der Jahreszahlen, der Meßstellenkennung usw. dienen besonders angetrieherre, mit
den Nuten 30, 31 zusammenarbeitende Steuerscheiben 43, 44 usw., auf die entsprechende
Kurventeile 45, 46 aufgeschraubt sind. Diese Scheiben werden jeweils nach Tagesende
entsprechend angetrieben.
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Die Anordnung arbeitet folgendermaßen: Jeweils am Ende einer Registrierperiode
wird der Rahmen 35 zunächst im Sinne des Pfeils Q, dann zusammen mit dem Rahmen
350 im Sinne des Pfeils R verschoben. Liegt einem Hebel 36 bei der Ablochung
der periodischen Werte eine Nut einer der Steuerscheiben 3 bis 6 gegenüber, dann
bleibt der Hebel in der gezeichneten Lage, wenn der Rahmen 35 in der Richtung Q
bewegt wird. Wird nun 35 und 350 in der Richtung des Pfeils R bewegt, dann wird
die Schiene 27 nicht mitgenommen. Es wird also an dieser Stelle kein Loch gestanzt.
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Steht am Ende der Registrierperiode dem Hebel 36 ein Nocken der Steuerscheibe
(Fig. 3 bis 6) gegenüber, darin greift bei der Bewegung Q der Hebel 36 in die Nut
28, und bei der anschließenden Bewegung R wird die Schiene 27 in derselben Richtung
mitgenommen. Es wird also ein Loch gestanzt. Entsprechendes gilt für die mit den
Nuten 29 bis 31
zusammenarbeitenden Teile. Die Bewegungen Q und R sind relativ,
d. h. es könnte beispielsweise auch der Teil 350 fest mit dem Gehäuse verbunden
sein und es könnten die Teile 24, 26, 32, 34 eine der Richtung R entgegengesetzte
Bewegung gegenüber dem Teil 35o ausführen.
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Das erläuterte Schema der Stanzvorrichtung zeigt, daß man mit verhältnismäßig
einfachen, schichtweise angeordneten Getriebeteilen derartige Stanzungen ausführen
kann.
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Im Ausführungsbeispiel werden die zu markierenden Stellen gestanzt.
Man erhält also dadurch gewissermaßen eine Positivmarkierung. Statt dessen könnte
man auch die nicht zu markierenden Stellen stanzen und würde dadurch eine Negativmarkierung
erhalten.
Unter Umständen könnte man beide Stanzarten miteinander kombinieren, wenn es darauf
ankommt, nachträglich Fälschungen der Markierung durch Anbringpng zusätzlicher Stanzlöcher
zu verhüten.
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Statt dessen kann man auch gleichzeitig zwei oder mehrere Streifen
lochen, die dabei in zwei oder mehr Lagen durch die Stanze geführt werden. Und es
kann dann der Verbraucher und sein Kontrahent je einen Streifen erhalten.
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Es empfiehlt sich, der Markiervorrichtung eine von dem zu überwachenden
:Fetz unabhängige Energiequelle zu geben, damit nicht beim vorübergehenden Ausfall
der Netzspannung die Registrierung unterbleibt. Unter Umständen genügt es, beim
Vorhandensein der Netzspannung die Registrierung aus dem Netz zu speisen und nur
so viel Energie zu speichern, daß beim Ausfall der Netzspannung der letzte Periodenwert
noch gestanzt wird und ein zeitgerechter Vorschub der Registrierbahn gewährleistet
ist.