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Verfahren und Maschine zur kontrollfähigen Ausfertigung von Fahrkarten,
Eintrittskarten u. dgl. unter Benutzung von Kontroll- und Wertlochung. Um bei der
Ausfertigung von Fahrkarten, Eintrittskarten u.dgl. Durchstechereien zu vermeiden,
hat man bereits vorgeschlagen, auf einem Zwischengliede, einem besonderen Streifen,
eine Wert- und Kontrollochung vorzunehmen. Diese Einrichtungen sind baulich schwerfällig,
arbeiten unsicher, da der Kontrollstreifenabsatzweise in genauem Gleichlauf mit
der Wertkarte zu erhaltenist. Außerdem ist die Kontrolle unsicher, da der Streifen
leicht reißen kann. Infolgedessen erhält er dann keine Lochun , und der.in
der zug# gehörigen ', von ihm zu bedienenden Zählmaschine erhaltene Gesamtbetrag
stimmt nicht.
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Das Verfahren nach der Erfindung arbeitet dadurch wesentlich einfacher
und betriebssicherer, daß die einzelnen Karten, beispielsweise Fahrkarten, selbst
beim Druckvorgang oder in einem besonderen Lochgerät eine Wertlochung erhalten,
die bei dem beim Verkauf folgenden Einfügen der Karten in eine die Lochung abtastende
Zähl- und Rechenmaschine in bekannter Weise den Wert der Lochung in Zahlen umsetzt,
die in der Maschine festgehalten und zusammengezählt werden. Bei dieser Lochung
ist zu beachten, daß die Ziffernmenge einer Preiszahl #n Deutschland fünf Stellen,
nämlich höchstens Hunderter, Zehner und Einer, sowie zwei Stellen für Pfennige nicht
überschreiten wird. Es ist also ohne jede Schwierigkeit mög-]ich, im Höchstfalle
auf einer Karte fünf Lochungen unterzubringen. Die Stellung jedes einzelnen Loches
im Verhältnis zur Breite der Karte gibt dabei die Stellung als Hunderter, Zehner
oder Einer usw. an und die Stellung in der Längsrichtung den Wert der einzelnen
Ziffer, wobei ja nur zehn Stellen, nämlich von i über 9 zur Null, in Frage
kommen. - Somit können höchstens 5oLochstellen, nämlich in fünf Reihen
je zehn Löcher, überhaupt auftreten.
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Die so gelochte und mit Bestimmungsaufdruck oder sonstigem Aufdruck
versehene Karte, bei der also die Lochung dem Wert des Preises entspricht, führt
man dann beim Verkauf in eine Vorrichtung, die mit einem Zähl- und Registrierwerk
ausgerüstet ist und für die oben angegebenen Verhältnisse beispielsweise 5o Federstiftchen
hat. Von diesen treten beim Einfügen der gelochten Karte die den Löchern entsprechenden
Stiftchen durch die Karte hindurch. Diese Bewegung kann bei- entsprechender Anordnung
des Tastwerkes der Zählmaschine die ententsprechenden Ziffern einstellen und aufzeichnen,
wobei dann in an sich bekannter Weise die Einrichtung wie bei Additionswerken getroffen
sein kann, daß nämlich die einzelnen Zahlen schließlich zusammenzählbar sind.
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Für Sortierzwecke sind geeignete Maschinen, die mit Lochkarten arbeiten,
bereits bekannt.
Derartiges ist für vorliegenden Zweckebenfalls
verwendbar.
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Um nun zu verhindern, daß der ausgebende Beamte Karten ohne Benutzung
der Zählmaschine verkauft, ist es erforderlich, daß diese noch ein besonderes Kontrollzei
chen, beispielsweise mittels eines Trocken stempels oder durch eine besondere Druckeinrichtung,
Preßeinrichtung oder Lochung, aufbringt, das schwer nachzuahmen und auch häufig
veränderbar ist. Eine solche Kontrollsicherung kann noch dadurch an Wert gewinnen,
daß die Maschine auch gleichzeitig den Datumstempel oder die Datumpressung, auf
die Karte bringt. Eine derartige Gesamteinrichtung dieses Kontrollverfahrens ist
mit geringen Maschinenmitteln durchzuführen. Es bietet unbedingte Sicherheit und
gibt zu Betriebsstörungen kaum Anlaß.
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Ein Beispiel einer Auswertungsmaschine (Zähl- oder Rechenmaschine)
zur Ausführung des geschilderten Verfahrens ist in den Abb. i bis
6 dargestellt. Dabei sind bau liche Einzelheiten außer acht gelassen.
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Abb. i ist ein Schnitt, die Abb. 2 und 3
stellen die Typenanordnung
des Schreibwerkes dar; Abb. 4 zeigt einen Schnitt des die Fahrkarte tragenden Förderschlittelis
in d--ni Augenblick, wenn ein Stift in ein Loch eingreift; Abb. 5 stellt
denselben Schiiitt vor Eingreifen des Stiftes dar. während bei Abb.
6 der Stift sich selbsttätig aus dem Loch auslöst.
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In Abb. i ist i der Förderschlitten für die Fahrkarten, in
dessen Rahmen die Fahrkarte von Hand aus eingeführt wird, Mittels einer Handkurbel
wird der Schlitten im Pfeilsinne bewegt, so daß die. Fahrkarte durch die Offnung
2 unter die Datum- und Kennzeichenpresse 3 gebracht wird. In diesem Augenblick
erfolgt die Prägung, wobei die Datumpresse gleichfalls von der Kurbel angetrieben
wird.
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Unter dem Schlitten i befindet sich die Fühlervorrichtung.
Sie bestelit aus einem Gleitstück 15 (Abb. 4)" das die federnden Stifte
14 enthält. Wenn die Fahrkarte 13 in ihrem Rahmen 12 an den Stiften vorübergleitet
und ein Loch über dein entsprechenden Stift erscheint, so wird der Stift durch Federkraft
in das Loch hin-eingedrückt und das Gleitstück 15 in der Richtung des Pfeiles mitgenommen.
Durch Schwinghebel und Zahnsegmente wird das Typendruckwerk 4 #Abb. i) eingestellt,
dessen Anordnung aus den Abb. 2 und 3 zu ersehen ist. Es besteht aus fünf
Schiebern io, deren jeder untereinanderliegend die Ziffemstempel i i von c) bis
9 trägt. Nach Einstellung des Typenwerkes erfolgt durch den Schlagbalken
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(Abb. i) der Druck. 6 ist eine Gummiunterlagwalze; 7 sind
zwei Führungsrollen, 8 die Papierrolle und 9 das Farbband. Nach dem
Druck lösen sich die Stifte 14 von selbst aus (Abb. 6). Das Typenwerk 4 kommt
wieder in seine Ausgangslage zurück, während durch Weiterdrehen der Kurbel die Fahrkarte
denselben Weg zurückmacht und durch die öffnung 2 wieder zur Velfügung des Beamten
steht, der sie nunmehr dein Reisenden aushändigen kann.
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Man kann auch die Fahrkarte durchlaufen lassen, so daß auf der dem
Beamten zugekehrten Seite die Fahrkarte eingeführt wird und auf der dem Reisenden
zugekehrten Seite austritt. Das erscheint jedoch weniger ratsam, weil es bei großem
Andrang nicht tunlich ist, die fertige Fahrkarte aus der Hand zu geben, bevor das
Geld hierfür bezahlt ist.