DE856839C - Vorrichtung zum fortlaufenden Bleichen von Faserstoffen, insbesondere von Zellstoff - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum fortlaufenden Bleichen von Faserstoffen, insbesondere von Zellstoff Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fortlaufenden Bleichen von Faserstoffen, insbesondere von Zellstoff, mittels vorzugsweise in Wasser gelöster gasförmiger Bleichmittel in einer oder mehreren Stufen bei niederer Stoffdichte und bezweckt, die Absorption des Bleichmittels durch den Stoff und den eigentlichen Bleichvorgang in dem gleichen Behälter durchzuführen.
• Es ist bekannt, für das Bleichen von Zellstoff tunnähnliche Behälter zu benutzen, denen im oberen Teil der mit der Bleichflüssigkeit gemischte Stoff zugegeben und denen im unteren Teil der gebleichte Stoff durch einen umlaufenden Schaber entnommen wird. Beim Bleichen mit hoher Stoffdichte ist es bekannt, die Stoffmasse ohne Anwendung besonderer Fördermittel durch die eigene Schwere durch den Bleichbehälter zu führen. Beim Bleichen mit niederer Stoffdichte hat man den Vorgang in räumlich getrennten Behältern bereits derart durchgeführt, daß im ersten Behälter lediglich die Absorption des Bleichmitteis durch den Stoff und im zweiten der eigentliche Bleichvorgang in der Faser stattfindet. Hierbei sind im Absorptionsbehälter Rührvorrichtungen angeordnet, um die Faser schwebend in der Flüssigkeit zu halten, während im Bleichbehälter lediglich am Boden ein umlaufender Schaber od. dgl. zur Entfernung des gebleichten Stoffes aus dem Turm vorgesehen ist.
• Es hat sich nun gezeigt, daß beim Bleichen von Zellstoffen bei niederer Stoffdichte Misch- oder Rühreinrichtungen im oberen Teil des Behälters den Absorptionsvorgang stören, da der Stoff dort möglichst ohne Bewegung lediglich durch seine eigene Schwere abgesenkt werden soll, ohne daß eine Beschädigung der Fasern durch Schlagen der Rührarme eintreten kann. Am unteren Ende des Troges hingegen ist es vorteilhaft, ein Rührwerk anzuordnen, das der Entmischung des Zellstoffes entgegenwirkt. Die bekannten umlaufenden Schaber, die lediglich den Zweck haben, den gebleichten Stoff aus dem Behälter zu entfernen, sind nicht in der Lage, die Entmischung des Zellstoffes zu verhindern.
• Erfindungsgemäß werden die Nachteile der bekannten Ausführungen dadurch behoben, daß zum fortlaufenden Bleichen von Faserstoffen, insbesondere von Zellstoff, mittels gasförmiger Bleichmittel bei niederer Stoffdichte ein einziger Behälter, dessen Höhe um ein Vielfaches größer ist als sein Durchmesser, mit einer am Boden angeordneten Rührvorrichtung verwendet wird, die so bemessen ist, daß die Umwälzung des Stoffes sich nur auf einen Bruchteil der Gefäßhöhe, etwa auf das untere Drittel, erstreckt. Dadurch ist es möglich, die für die gleichmäßige Einwirkung der Chemikalien auf den Stoff und zur Aufrechterhaltung der richtigen Dichte notwendige Durchmischung auf einen bestimmten unteren Teil des Turmes zu beschränken, ohne die Absorption im oberen Teil des gleichen Behälters zu stören.
• Ein bekannter Dickstoffbleicher besteht aus einem Behälter mit einer am Boden angeordneten als Radiallaufrad ausgebildeten Rührvorrichtung. Die Höhe dieses Behälters ist aber etwa gleich seinem Durchmesser, so daß die Wirkung der Rührvorrichtung sich auf den ganzen Inhalt erstreckt. Demgegenüber liegt der wesentliche Erfindungsgedanke bei der beanspruchten Vorrichtung darin, durch Vergrößerung der Höhe des Behälters auf ein Vielfaches seines Durchmessers eine Zone zu schaffen, in der die Rührvorrichtung nicht mehr zur Wirkung kommt, so daß im oberen Behälterteil eine Umwälzung des Stoffes nicht stattfindet. Durch die Begrenzung des Rühr- und Mischvorganges auf den Abschnitt, in dem der eigentliche Bleichvorgang stattfindet, wird jede unnötige mechanische Bearbeitung der Faser, die deren Güte beeinträchtigt, vermieden.
• Erfindungsgemäß ist es durch entsprechende Bemessung des Pumpenrades (des Durchmessers, der Umdrehungszahl, der Schaufelform und der Schaufelstellung) möglich, die Mischzone von der Absorptionszone zu trennen, ohne daß besondere Trennwände oder andere störende Einbauten zwischen den beiden Zonen notwendig sind; es ist dadurch weiterhin möglich, die Höhe der Mischzone je nach der Stoffart und den besonderen Verhältnissen einzustellen. Die Umdrehungszahl der Mischpumpe kann beispielsweise durch eine Regelkupplung, insbesondere eine hydraulische Strömungskupplung, verändert werden. Bei Verwendung eines Axiallaufrades ist es auch möglich, die Stellung der Laufradschaufeln zu verändern.
• Es ist natürlich auch möglich, mehrere solche turmähnlichen Behälter anzuordnen, die entweder hintereinander oder parallel geschaltet arbeiten.
• In der Abbildung ist eine beispielsweise Ausführung eines solchen Blechholländers in senkrechtem Schnitt schematisch dargestellt.
• In den Behälter r mündet oben das Zuführungsrohr 2 für den mit Bleichflüssigkeit gemischten Stoff, der lediglich unter dem Einfluß der eigenen Schwere ohne besondere Misch- und Fördereinrichtungen durch die Absorptionszone 3 in die Mischzone 4 absinkt. Am Boden des Behälters 1 vor dem Stoffaustritt 5 ist eine Mischpumpe 6 angeordnet, die gegebenenfalls über ein Regelgetriebe 7 von einem Motor 8 angetrieben wird.
• PATENTANSPROCHE: 1. Vorrichtung zum fortlaufenden Bleichen von Faserstoffen, insbesondere von Zellstoff, mittels gelöster gasförmiger Bleichmittel bei niederer Stoffdichte, die aus einem einzigen Behälter mit einer am Boden angeordneten Rührvorrichtung besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe des Behälters um ein Vielfaches größer ist als sein Durchmesser, und die am Boden des Behälters angeordnete, als Mischpumpe ausgebildete Rührvorrichtung (6) so bemessen ist, daß die Umwälzung des Stoffes sich nur auf einen Bruchteil der Gefäßhöhe, etwa auf das untere Drittel, erstreckt.

Claims (1)

1. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischpumpe (6) mit einem Regelgetriebe (7), beispielsweise einer hydrauli schen Strömungskupplung, verbunden ist.

   3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß bei Verwendung eines Axiallaufrades die Flügel der Mischpumpe verstellbar sind.