DE1029220B - Bleichturm fuer Papierstoff - Google Patents
Bleichturm fuer PapierstoffInfo
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Description
DEUTSCHES
Beim kontinuierlichen Bleichen von Papierstoff war es allgemeine Regel, daß bei niedrigen Stoffdichten,
d. h. von 3 bis 8%, der Papierstoff dem Boden des Bleichturmes zugeführt und von oben entnommen
wurde, während bei hohen Stoffdichten der Papierstoff oben zugeführt und am Boden des Turmes
wieder entnommen wurde. Der Hauptgrund hierfür war die Schwierigkeit, dicken Stoff aufwärts durch
Türme zu befördern, während, die Bewegung abwärts durch die Schwerkraft erleichtert wird. Man könnte
annehmen, daß die Zuführung des Papierstoffes von oben in den Turm und die Entnahme am Boden desselben
immer vorzuziehen gewesen wäre, was jedoch nicht zutrifft, da wegen der Neigung der Flüssigkeit
zum Abfließen und der sich daraus ergebenden Ver- *5
dickung des Stoffes Schwierigkeiten auftraten. Diese Neigung bewirkt oft, daß die Bewegung des Stoffes
in bestimmten Teilen des Turmquerschnittes sich verzögert, so daß sich im Stoff Kanäle bilden, d. h. der
Stoff auf einer Ba'hn von verringertem Querschnitt mit erhöhter Geschwindigkeit durchtritt, oder sie
kann zur Bildung von Brücken oder Pfropfen führen, wodurch die Bewegung des Stoffes vollständig
blockiert wird.
In dieser Beziehung arbeitet ein Turm mit Auf- Z5
wärtsbeförderung des Stoffes günstiger, und die Fördereinrichtungen haben sich in diesem Falle als billiger
und hinsichtlich des Kraftbedarfes als anspruchsloser erwiesen. Jedoch war es nicht möglich,
Aufwärtsbeförderung bei einer höheren Stoffdichte als 8% vorzusehen, ausgenommen in dem Fall des
Konzentrationsturmes nach der USA.-Patentschrift 2 383 684, worin eine Schrauben- oder Spindelpresse
dicken Papierstoff von unten in einen Turm drückt, der mit einem spitzkegelförmigen Bodenteil versehen
ist, um dem Bestreben zur »Kanalbildung« entgegenzuwirken. Bei dieser Konstruktion geht ein beträchtlicher
Raum im Turm verloren, und außerdem besteht bei Türmen mit großem Durchmesser immer noch die
Gefahr der Kanalbildung.
Eine bekannte Mischvorrichtung, bei der die zu mischende Flüssigkeit nebeiförmig ausgeschleudert
wird, und zwar möglichst in einen umgebenden leeren Raum, wobei eine Saugwirkung aufrechterhalten wird,
kann als Massenverteiler im Boden eines Bleichturmes nicht verwendet werden und ist unbrauchbar, weil im
Boden des Bleichturmes der die Vorrichtung umgebende Raum mit unter Druck stehender Masse gefüllt
ist.
Die Erfindung beruht darauf, daß die Spindelpresse entbehrlich gemacht und die Zuführung von
Papierstoff mit hoher Dichte gegen einen beträchtlichen statischen Druck mittels Druckgas oder -luft
ermöglicht wird. Bei Verwendung dieses neuen Ver-Bleichturm
für Papierstoff
Anmelder:
Aktiebolaget Kamyr,
Karlstad (Schweden)
Karlstad (Schweden)
Vertreter: Dr.-Ing. E. Maier, Patentanwalt,
München 22, Widenmayerstr. 4
München 22, Widenmayerstr. 4
Beanspruchte Priorität:
Schweden vom 11. September 1953
Schweden vom 11. September 1953
Johan Christoffer Fredrik Carl Richter,
Karlstad (Schweden),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
fahrens zur Zuführung von Papierstoff in den Boden eines Bleichturmes treten zwei Probleme auf, nämlich
das Problem der Beseitigung des Bestrebens zur Kanalbildung, wobei der Stoff sich in der Mitte des
Turmes vorwärts bewegt, jedoch an den Turmwänden entlang seine Bewegung verlangsamt, und das Problem
der gleichzeitigen wirksamen Mischung des Stoffes mit dem Bleichmittel.
Gemäß der Erfindung werden diese Probleme dadurch gelöst, daß der Turm mit einer Scheibe ausgestattet
ist, die sich um eine senkrechte Achse dreht und die mittlere Eintrittsöffnung für den Stoff im
Boden des Turmes vollständig bedeckt, während sie zusammen mit dem die Eintrittsöffnung umgebenden
Teil des Turmbodens einen runden Durchtritt zur radialen Bewegung des Stoffes nach außen bildet, wobei
die untere Seite der Scheibe Stifte, schräg gestellte blattförmige Schaufeln oder ähnliche Rührorgane
aufweist, die dazu dienen, ein an oder vor der Eintrittsöffnung zugeführtes Bleichmittel in den Stoff
einzurühren. Durch dieses Mittel wird der Stoff gegen den Rand des Turmes gedrückt, und die nach oben
gerichtete Vorschubkraft wird besser über den gesamten Querschnitt des Turmes verteilt. Deshalb braucht
der Bodenteil des Turmes nicht mehr spitz ausgeführt zu werden, wie dies früher der Fall war. Durch die
radiale Ausbreitung der Papiermasse wird der Mischeffekt besonders wirksam, da die umlaufenden Rührorgane,
die in verschiedenen radialen Abständen angeordnet sind, sich mit unterschiedlichen absoluten
Geschwindigkeiten bewegen.
»09 508/186
Ein Ausführungsbeispiel des Turmes gemäß der
Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt, worin
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch den Turm und die Mischvorrichtung und
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Mischvorrichtung in vergrößertem Maßstab darstellen.
In der Zeichnung bezeichnet 11 den vorzugsweise in Beton errichteten Bleichturm. Dieser hat die Form
eines stehenden Zylinders mit einem sich nach unten verjüngenden kegel- oder teilweise kugelförmigen
Teil 13, der mit einer sanften Biegung in den im wesentlichen ebenen und horizontalen Boden 15 übergeht.
In der Mitte des Bodens ist ein Einlaßstück 17 in der allgemeinen Form eines Rohrkrümmers eingesetzt
und mit dem Ende des Rohres 19 verbunden. Papierstoff wird durch das Rohr mittels Druckluftzuführung
oder eines anderen Verfahrens gedrückt, das genügend hohen Druck darbietet, um den Stoff
nach oben durch den Turm und über die Überstromkante
21 zu drücken. Ein umlaufender Abstreifer 23 ist am oberen Ende des Turmes angeordnet, um einen
gleichmäßigen Austritt des Stoffes zu ermöglichen In und oberhalb des Einlaßstückes 17 ist ein Läufer,
bestehend aus einer horizontalen Scheibe 25 und einer Nabe 26, hierzu an dem oberen Ende einer senkrechten
Welle 29 befestigt. Diese Welle ruht in Lagern 26, 28, wird durch ein Antriebsmittel 27 angetrieben
und verläuft durch eine Abschlußmuffe 31 in der Mitte des Einlaßstückes 17. Auf der Welle 29 zwisehen
der Muffe und der Nabe 26 ist eine zweite Nabe 30 angeordnet, die eine Anzahl Rührarme 35, 36 trägt.
Diese Arme bewegen sich in dem Teil des Einlaßstückes 17, der unmittelbar unterhalb des Niveaus der
oberen Fläche des Turmbodens liegt. Die Scheibe 25 und ihre Nabe 26 bilden die obere Wand eines ringförmigen
Durchtritts 33, der eine Verlängerung des nach oben gerichteten rohrförmigen Durchtritts um
die Muffe 31 herum darstellt. In diesem Durchtritt 33 wird der sich bewegende Stoff seitlich abgelenkt, und
die Papiermasse verläßt denselben zwischen dem Umfang der Scheibe 25 und des Turmbodens in einer
radial nach außen gehenden und hauptsächlich horizontalen Richtung und mit einer gleichmäßigen \rerteilung
über den ganzen Umfang.
An der Nabe 26 und an der unteren Seite der Scheibe 25 sind eine Anzahl Rührorgane 37, 38, 39
und 40 angebracht. Diese sind in verschiedenen radialen Abständen augeordnet, so daß ihre Kreisbahnen
gegeneinander versetzt sind, wie durch die strichpunktierten Linieu angedeutet ist. Die Rührorgane können
stiftförmig, schaufelartig, als schräg stehende Platten oder Blätter od. dgl. ausgebildet sein und in einer
Zahl vorgesehen werden, die sich nach der Größe der Scheibe, der Stoffdichte, der Leistungsfähigkeit und
dem Kraftverbrauch richtet. Gleichartige Rührorgane 41, 42 sind am Turmboden befestigt und ragen zwischen
die obenerwähnten Rührorgane, so daß der Stoff abwechselnd auf rotierende und feststehende
Rührorgane trifft. Vorzugsweise sind die Rührorgane 41, 42 als verdrehte Blätter ausgebildet, wodurch die
Papiermasse auch in vertikaler Richtung bewegt wird, um den Rühreffekt zu verbessern. Der Läufer besitzt
bei 43 eine Abstufung gegenüber dem Ende des Rührorgans 41, in dessen Richtung das Organ vorragt, wodurch
der auf der Unterseite der Scheibe 25 folgende Stoff aufgefangen wird. Das Bleichmittel, das aus
Chlorgas bestehen kann, wird durch ein Rohr 45 zugeführt, das unmittelbar unter der Bahn des umlaufenden
Rührarmes 36 in das Einlaßstück einmündet.
Der Durchmesser der Scheibe beträgt etwa das 0,2- bis einfache des maximalen Turmdurchmessers.
In Türmen mit einem Durchmesser von 3 bis 5 m beträgt also der Durchmesser der Scheibe vorzugsweise
zwischen 1 und 2 m. Die obere Seite der Scheibe ist mit einer nach oben gerichteten Spitze 47, vorzugsweise etwa in Form eines Kegels, versehen.
Die umlaufende Scheibe bewirkt nicht nur einen gleichmäßigen Strom des Papierstoffes durch den
Turm, sondern hat sich ebenso als leistungsfähiger Mischer erwiesen. Die Drehzahl des Läufers beträgt
zwischen 100 und 300 Umdr./min. Die Rührstifte oder -blätter, die vorzugsweise etwas schräg gestellt
sind, um den Stoff herumzuwirbeln, ragen durch den größeren Teil des ringförmigen Durchtritts bis in die
Nähe der genüberliegenden Wand desselben und besitzen eine Höhe oder Länge von 0,1 bis 0,3 m. Gewöhnlich
beträgt der Raum zwischen der Scheibe und dem Turmboden 0,25 bis 1 cbm. Die durch die Eintrittsöffnnng
stetig zugeführte Menge Papierstoff beträgt 0,3 bis 2 cbm pro Minute, und aus diesen Zahlen
ergibt sich, daß jedes Stoffteilchen eine Zeit von 0,5 bis 1 Minute benötigt, um von der Eintrittsöffnung
bis zum Umfang der Scheibe zu gelangen. Diese Zeit reicht aus, um eine gründliche Mischung der
Bleichchemikalien mit dem Stoff herbeizuführen.
Ein wesentlicher Vorteil der oben beschriebenen Vorrichtung besteht darin, daß sie das Aufsteigen
eines gasförmigen Bleichmittels im Turm verhindert, ehe dasselbe gründlich mit dem Stoff gemischt und
von diesem teilweise aufgenommen wurde. Bei Verwendung von Chlorgas kann kein Gas entweichen;
denn während des Durchtritts des Stoffes durch den von der Scheibe bedeckten Kanal wird das Chlorgas
in solchem Grade mit dem Stoff vermischt und von diesem aufgenommen, daß keine Gefahr des Entweichens
von freiem Chlor ins Freie mehr besteht.
Claims (7)
1. Bleichturm für Papierstoff mit stetiger Zuführung des Stoffes durch einen mittleren Einlaß
am Boden des Turmes und stetiger Abführung am oberen Ende des Turmes, dadurch gekennzeichnet,
daß der mittlere Einlaß (17) von einer um eine senkrechte Achse rotierenden Scheibe
(25) verdeckt ist, die zusammen mit dem umgebenden Teil des gekrümmten und allmählich in
die Seitenwand übergehenden Turmbodens (15) einen ringförmigen Durchtritt (33) zur radialen
Führung des Papierstoffes nach außen bildet, ferner mit Stiften, schräg gestellten Blättern oder
ähnlichen Rührorganen (37, 38, 39, 40) an ihrer Unterseite versehen ist, welche zum gleichmäßigen
Vermischen eines in oder vor dem Einlaß (17) zugeführten Bleichmittels mit der Papiermasse
dienen.
2. Turm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rührorgane (37, 38, 39, 40) der
Scheibe (25) fast bis zum Turmboden (15) hinabragen.
3. Turm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Stifte, schräg gestellte Blätter oder
ähnliche Organe (41, 42) am Turmboden (15) befestigt sind und in den ringförmigen Durchtritt
unterhalb der Scheibe (25) ragen.
4. Turm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die feststehenden Rührorgane (41,
42) als verdrehte Blätter oder Schaufeln ausgebildet sind, wodurch der Stoff quer zu seiner allgemeinen
Strömungsrichtung abgelenkt wird.
5. Turm nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Seite der Scheibe mit
einer oder mehreren Abstufungen (43) versehen ist und feststehende Rührorgane (41, 42) in Richtung
dieser Abstufung bzw. Abstufungen vorspringen.
6. Turm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere Seite der Scheibe (25) in
der Mitte in eine annähernd kegelförmige Spitze (47) ausläuft.
7. Turm nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuführungsrohr (45) für
das Bleichmittel in der Nähe der Bahn eines der umlaufenden Rührarme (36) in den Einlaß (17)
einmündet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 254 130;
USA.-Patentschrift Nr. 2 431 478.
Britische Patentschrift Nr. 254 130;
USA.-Patentschrift Nr. 2 431 478.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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Family Applications (1)
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