DE77408C - Nafsschleudermühle mit Umlaufgefäfs - Google Patents
Nafsschleudermühle mit UmlaufgefäfsInfo
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- DE77408C DE77408C DENDAT77408D DE77408DA DE77408C DE 77408 C DE77408 C DE 77408C DE NDAT77408 D DENDAT77408 D DE NDAT77408D DE 77408D A DE77408D A DE 77408DA DE 77408 C DE77408 C DE 77408C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21D—TREATMENT OF THE MATERIALS BEFORE PASSING TO THE PAPER-MAKING MACHINE
- D21D1/00—Methods of beating or refining; Beaters of the Hollander type
- D21D1/02—Methods of beating; Beaters of the Hollander type
- D21D1/14—Beaters with one beater roll and with vertical stuff circulation canal
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE B5: Papierfabrikation.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. September 1893 ab.
Die vorliegende Nafsschleudermühle mit Umlaufgefäfs dient zur Zerfaserung (Auflösung)
von Zellstoff und zur Mischung von Papierzeug. Die arbeitenden Theile aller bisher für
gedachten Zweck angewendeten Vorrichtungen: als Messer- und Stiftenwalzen mit entsprechenden
Grundwerken, Kegelmühlen u. s. w. sind durch eine nafs arbeitende Schleudermühle,
Dismembrator oder auch Desintegrator ersetzt, welche der Stoff wiederholt und so lange zu
durchlaufen hat, bis der gewünschte Grad der Gleichförmigkeit erzielt ist.
Die Auflösung von Zellstoff wird durch vorliegende Nafsschleudermühle mit grofser
Energie und sehr rasch bewirkt, die Elementarfasern werden vollständig von einander getrennt,
ohne dabei zerschnitten, zerquetscht oder sonst beschädigt zu werden.
Die Nafsschleudermühle eignet sich vorzüglich zum Mischen verschiedener Papierzeuge unter
einander, sowie zur Mischung des Papierstoffes mit Leim, Erden, Farben u. s. w.
Die Anwendung der Nafsschleudermühle für genannten Zweck läfst eine grofse Anzahl
verschiedener, theils von dem gewünschten Effecte, theils durch locale Verhältnisse be-.
dingter Constructionen und Combinationen mit den Umlaufgefä'fsen zu, auch kann man
den letzteren sehr verschiedene Formen geben. Als Umlaufgefäfse können alle Arten Holländertröge
Verwendung finden, auch die Anwendung stehender Gefäfse, bei welchen der Stoffumlauf
mehr in aufrechter Richtung erfolgen würde, erscheint nicht ausgeschlossen. . Es mufs nur
in jedem Falle die Anordnung der Schleudermühle einen möglichst vollkommenen Umlauf
des Stoffes gestatten.
In Nachstehendem ist nur die besonders zweckmäfsig erscheinende Anordnung einer
Nafsschleudermühle mit einer rotirenden Stiftenscheibe und einem feststehenden Stiftenkranze
und eigenthümlicher Wasserzuführung beschrieben.
Fig. ι zeigt einen Grundrifs der Schleudermühle,
theils mit waagrechtem Schnitt, Fig. 2 einen Längsschnitt nach Linie A-B, Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie E-F, Fig. 1, und Fig. 4 einen Querschnitt nach Linie C-D,
Fig. 1. . :
Die Schleudermühle ist im vorliegenden Fall über einem senkrechten, cylindrischen Rohre g
angeordnet, dessen oberer Rand zu einem ringförmigen , geschlossenen Kasten c ausgebildet
ist, von welchem der Deckel zugleich den feststehenden Stiftenkranz der Schleudermühle
darstellt. Die Welle /, welche die obere, rotirende Stiftenscheibe f trägt und deren Achse
mit derjenigen des Rohres g zusammenfällt, durchsetzt den Boden des Umlaufgefäfses
durch eine Stopfbüchse m und ist als von unten angetrieben gedacht. Will man die
Stopfbüchse m vermeiden, so kann der Antrieb auch von oben erfolgen, man ordnet dann
zweckmäfsig auf dem Boden des Umlaufgefäfses ein Spurlager an. Die Stifte d des feststehenden
Kranzes sind mit einer beinahe bis zur Spitze reichenden axialen Bohrung versehen,
welche mit dem ringförmigen Kasten c
communicirt. Dieser steht durch ein Rohr b •-■mit -.der- Wasserleitung in Verbindung, aus
welcher das Wasser unter Druck in die Bohrungen der Stifte d gelangt. Aus diesen spritzt
das Wasser nun durch kleine, auf die ganze Länge der Stifte vertheilte Löcher gegen die
Stifte e der sich drehenden Scheibe f. Die Stifte können jedoch auch nur mit einer durchgehenden
axialen Bohrung versehen werden, so dafs das Wasser nur oben aus denselben austreten kann. In diesem Falle wird das
Wasser zuerst an die sich drehende Scheibe f gespritzt, von welcher es dann gegen die
Stifte e geschleudert und zerstäubt wird. Um das Wasser zu verhindern, gleich an der Fläche"
der Scheibe f nach aufsen zu gelangen, ist es vortheilhaft, über den Stiftenkrä'nzen der festen
Scheiben, also über der Austrittsstelle des Wassers, Hohlkehlen in die bewegliche Scheibe/
einzudrehen, wodurch das Wasser sicher nach unten abgelenkt und zwischen die Stifte geführt
wird. Diese zerstäuben das Wasser bei genügend hoher Umdrehungszahl und schleudern
es mit grofser Gewalt tangential fort, wobei es, ähnlich wie bei den bekannten Streudüsen,
saugend wirkt. Der in dem Rohre g nur wenig unter dessen Oberkante stehende
Stoff wird daher angesaugt, der Schleudermühle zugeführt und durch dieselbe zerfasert
bezw. gemischt. Den von der Schleudermühle nun mit grofser Gewalt ausgeworfenen Stoff
läfst man vortheilhaft an eine concentrisch angebrachte Wandung schleudern, wobei er eine
weitere Zerfaserung erleidet. Von dieser Wand fliefst der Stoff dann direct oder auch durch
eine Rinne oder einen Kanal in ein geeignetes Gefäfs, welches mit dem unteren Ende des
Rohres g in Verbindung steht. Auf diese Weise wird ein Kreislauf erzielt, welcher es ermöglicht,
den Stoff so oft durch die Schleudermühle gehen zu lassen, bis der gewünschte Grad der Gleichförmigkeit erreicht ist.
Soll der Stoff gleichzeitig gewaschen werden, wie dies wohl bei der Auflösung von Zellstoff
immer erwünscht ist, so giebt man dem Stoffumlaufgefäfs zweckmäfsig die Form eines
Holländertroges, in welchem dann die Waschtrommel in bekannter Art angebracht werden.
Beim Waschen kann man das Wasser beständig durch die unteren Stifte der Schleudermühle
zuströmen lassen. Handelt es sich dagegen nur um Zerfaserung oder Mischung des Stoffes,
so läfst man nur so lange Wasser durch die Stifte fliefsen, bis der Stoff angesaugt ist, und
schliefst dann den Wasserzuflufs ab.
Obgleich es der guten Mischung halber von grofsem Vortheil ist, das Wasser durch die
Stifte der Schleudermühle einzuführen, so ist es doch nicht unbedingt nöthig, sondern es
kann an jeder geeigneten Stelle des Umlaufgefäfses zugeleitet werden. In diesem Falle ist
es jedoch erforderlich, den Stoff durch irgend eine Vorrichtung bis zu der. Schleudermühle
zu heben, weil dieselbe ohne Wasserzuführung nicht ansaugt. Das Anheben des Stoffes kann
aber in einfacher Weise durch auf der Welle / der Schleudermühle angebrachte Schrauben,
Turbinen u. s. w. erfolgen.
Die dargestellte Schleudermühle ist mitten in einem doppelten Holländertroge U U angeordnet.
Diese Construction wurde gewählt, weil bei ihr ein vorzüglicher Stoffumlauf erreicht
wird, indem bei derselben alle todten Ecken, die zur Ablagerung von Stoff Veranlassung
geben könnten, vermieden sind. Der Holländertrog und das Gehäuse der Schleudermühle
sind hier in Cementbeton oder auch in Monierbauart ausgeführt gedacht und nur die
arbeitenden Theile und Ventile u. s. w. müssen in Metall ausgeführt werden. Umlaufgefäfs
und Gehäuse können auch aus Metall oder Holz angefertigt werden. Dabei ist alles leicht
zugänglich und von einfachster, kräftiger Construction. Der Apparat arbeitet wie nachstehend
beschrieben.
Ist das Umlaufgefäfs U genügend mit Stoff gefüllt und die Schleudermühle in Thätigkeit
gesetzt, so öffnet man den Schieber a. Es tritt nun das Wasser aus der Rohrleitung b in
den ringförmigen Kasten c und aus diesem in die Stifte d. Aus diesen spritzt das Wasser
durch die schon erwähnten kleinen Löcher gegen die Stifte e der rotirenden Scheibe f,
welche dasselbe zerstäuben und fortschleudern. Der hierdurch angesaugte Stoff steigt in dem
Rohre g auf, durchläuft die Schleudermühle und wird gegen die Wandung des Ringkanals h
geschleudert. Aus diesem Kanal, auf dessen Sohle vier Sättel i zur gleichmäfsigen Vertheilung
des Stoffes gebildet sind, fliefst letzterer durch die vier Oeffnungen k in die äufseren
Abtheilungen der dreitheiligen Holländertröge. Die eingezeichneten Pfeile deuten den weiteren
Umlauf des Stoffes an, bis dieser wieder zur Schleudermühle gelangt. Man kann also den
Stoff beliebig oft durch die Schleudermühle laufen lassen.
An Stelle des festen Stiftenkranzes kann man auch eine rotirende Stiftenscheibe anbringen
und so die Schleudermühle zum Desintegrator ausbilden. In diesem Falle kann der Antrieb
von zwei Seiten erfolgen. Die untere Stiftenscheibe ist dann in der Mitte, dem Querschnitt
des Rohres g entsprechend, durchbrochen, wobei man die auf diese Art entstehenden
Speichen vortheilhaft zu Schraubenflügeln gestaltet. Diese Schraubenflügel können auch
zu einer vollständigen Schraube ausgebildet werden, welche in den zu hebenden Stoff eintaucht
und, mit einem Mantel umgeben, gleich-
zeitig zur Zuführung des Stoffes zur Schleudermühle dient.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Nafsschleudermühle mit Umlaufgefäfs, bei welcher die Zuführung des Wassers durch Hohlstifte (d) des feststehenden Kranzes der Mühle stattfindet, aus welchen es gegen die Stifte (e) der rotirenden Scheibe (f) gespritzt wird, welche das Wasser zerstäuben und fortschleudern, um ansaugende Wirkung und eine innige Mischung von Stoff und Wasser zu erzielen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE77408C true DE77408C (de) |
Family
ID=350217
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT77408D Expired - Lifetime DE77408C (de) | Nafsschleudermühle mit Umlaufgefäfs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE77408C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6740342B1 (en) * | 1999-01-06 | 2004-05-25 | Cooperatieve Verkoop-En Productievereniging Van Aardappelmeel En Derivaten Avebe B.A. | Separating and recovering components from plants |
-
0
- DE DENDAT77408D patent/DE77408C/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6740342B1 (en) * | 1999-01-06 | 2004-05-25 | Cooperatieve Verkoop-En Productievereniging Van Aardappelmeel En Derivaten Avebe B.A. | Separating and recovering components from plants |
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