-
Zweiflügeliges Schwenktor für Schleusen, Dockanlagen u. dgl. Die Erfindung
betrifft zweiflügelige SchNvenktore für Schleusen, Dockanlagen, Schiffsboxen u.
dgl. in Ausbildung als Stemmfor. Bei diesen bildet ein im Grundriß schräg liegender
Drempel den Anschlag der unteren Dichtung der beiden Torflügel, während die durch
Wasserlast usw. entstehenden Kräfte durch horizontale Riegel über deren Stützlager
als Stemm,dlrücke in das seitliche Mauerwerk geleitet werden.
-
Die Erfindung lxz\v-eckt eine Verbesserung derartiger Stemmtore, und
z«-ar wird dies dadurch erreicht, daß am oberen Ende der Torflügel waagerecht liegende
Träger angeordnet sind, die sich mit den unterwasserseitigen äußeren Ecken gegen
das Mauerwerk und mit den oberwasserseitigen inneren Ecken unter einer Stemmwirkung
gegeneinander legen, während die Torflügel selbst von Stemmdrücken frei sind. Beide
Torflügel liegen in geschlossenem Zustand in einer Ebene senkrecht zum Wasserlauf
und stützen sich unten gegen einen geradlinigen Drempel ab, während sie oben durch
Träger gehalten werden, die durch diie diagonal gerichtete Stemmwirkung ausgesteift
sind. Für die Aufnahme dieser Stemmdrücke eignen sich gemäß der Erfindung am besten
diagonale Druckstreben. in den oberen Trägern, die von den. unterwasserseitigen
äußeren
Ecken ., zu den oberwasserseitigen inneren Ecken verlaufen und an den Enden Druckstücke
zur Überleitung der Druckkräfte aufeinander bzw. auf das Mauerwerk tragen. Die Druckstücke
können entweder fest eingebaut werden oder in Richtung dies ,Druckes verstellbar
sein. Derartige Torflügel 1-assen sich in üblicher Weise mit Hals- und Drehlagern
drehbar an das Mauerwerk ansetzen oder an oberen Laufbahnen aufhängen.
-
Gegenüber den bekannten Stemmtoren werden gemäß der Erfindung die
Torflügel durch die An, ordnung des geraden Drempels kürzer, was leichtere und einfachere
Konstruktionen ergibt. Es können mindestens zwei Drittel der gesamten Wasserlast
durch die Vertikalträger direkt in das Drempelmauerwerk geleitet werden, während
nu:r der kleinere und zwar im höchsten Falle ein Drittel des gesamten Druckes, auf
die oberen Blechträger und von hier in- des seitliche Mauerwerk abgegeben wird.
Ein weiterer Vorteil beruht darin, daß die bei den Stemmtoren an jedem Horizontalriegel
erforderlichen Stemmlager, die in allen Fällen teure Anpaßarbeiten verursachen,
bis auf eine Ausführung an dem oberen Blechträger entfallen. Durch den,geraden Drempelanschlag
gestaltet sich außerdem das Nischenmauerwerk einfacher, ebenso ist die Dichtung
des Verschlusses einfacher als bei den bekannten Stemmtoren, da bei diesen infolge
ungenügenden Druckes öfter teure Gummidichtungen erforderlich sind.
-
Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes; und zwar zeigt Abb. i eine Vorderansicht eines zweiflügeligen
Schwenktores in Ausbildung als Stemmtor in schematischer Darstellung, Abb. 2 eine
Seitenansicht der Abb. i, Abb. 3 eine Draufsicht der Abb. i, Abb.4 einen Teilquerschnitt
durch die mittleren Druckstücke in vergrößerter Darstellung, Abb. 5 einen Teilschnitt
durch ein als Ständertor ausgebildetes Schwenktor in Höhe einer seitlichen Mauernische,
Abb. 6 einen Querschnitt durch eine weitere Ausführung mit einem verr.iegelbaren
Druckstück, Abb. 7 einten Grund'riß der Abb. 6.
-
Das Schwenktor nach Abb. i besteht aus zwei Torflügeln i und 2, welche
in bekannter Weise drehbar oder mit Laufkatzen undLaufbahnen aufgehängt sind, auf
denen sie in Mauernischen verfahrbar sind. In der Höhenrichtung können diese Flügel
ein. oder mehrteilig ausgebildet sein. Die Zeichnung zeigt einteilige Torflügel,
welche oben an ei Fachwerk angesetzt sind, das z. B. aus Blechträgern 3 bestehen
kann, die an: ihren oberwasserseitigen inneren Eckpunkten je ein Drucklager 5 und
an ihren, äußeren Eckpunkten je ein Drucklager 4 besitzen. An diesen Berührungspunkten
stemmen sich die beiden Blechträger bei geschlossenen Toren gegeneinander und nehmen
so dien betreffenden Anteil der Wasserlast auf und leiten diese Kräfte in das Mauerwerk.
Entsprechend dieser Kraftrichtung werden zweckmäßigei-wei.sed.ieBlecliträger 3 durch
diagonal liegende Druckstreben 6 ausgesteift. In die Enden dieser Druckstreben sind
Stemmklötze entweder fest oder verschiebbar eingebaut. Den Einbau der mittleren
Druckstücke 7 in die Druckstreben 6 zeigt die Abb. 4. Nach dem Mauerwerk zu werden
die Stemmklötze 7 mit einer Spindel 8 auf den Anschlag 9 gedrückt, wobei vor dem
öffnen der Torflügel diese Stemmklötze wieder zurückbewegt werden müssen. Hiermit
ist eine Verriegelung der Torflügel gegen Kräfte von Seeseite her gewährleistet.
Über eine Welle io und Kegelräder 1 i kann mit einem auf den Achsenstumpf 12 angesetzten
ßteckschlüssel der Stemmklotz 7 vor-und zurückbewegt werden (vgl. Abb. 6 und 7).
-
Am unteren Ende legen sich die Torflügel in der Schließstellung am
Drempel 13 an. Dieser Drempel verläuft geradlinig in einer senkrechten Ebene zum
Wasserlauf. Unten auf der Sohle stützen sich die Torflügel außerdem in der Mauernische
auf je ein Drehlager 14, um das sie seich beim öffnen und Schließen drehen. Die
Blechhaut der Torflügel wird zweckmäßigerweise durch senkrechte Ständer 15 gestützt,
die von den oberen Trägern 3 zu den Randträgern 16 am Drempel 13 reichen.
-
Bei Ausbildung der Schwenktore als Ständertore ist oben ein Halslager
erforderlich, das in Abb. 5 ersichtlich ist. Die Drehzapfen 17 sind in einem im
Mauerwerk mit Ankern 18 festgelegten Halsband i9 eingesetzt. Die Druckstücke 7°
legen sich an einen Anschlag 9 am Mauerwerk an. In der gestrichelten senkrechten
Lage ist der Torkörper geöffnet. Die oberen waagerechten Träger können auch als
Lauf-und Bedienungswagen ausgebildet sein oder mit diesen in geeigneter `''eise
in Verbindung stehen. Diese Wagen werden an zwei Laufkatzen angehängt, welche zum
Verschwenken der Tore auf den Schienen ve.rfahrbar sind (nicht gezeichnet).
-
Der Bedienungssteg 20 wird, wie Abb. 2 zeigt, am besten auf dem Tor
angeordnet. Bei auf Schienen verfahrbaren Toren wird man die Oberkante dieses Laufsteges
so tief anordnen, daß eine bequeme Bedienung des Handantriebes auf beiden Seiten
des -Laufbahnträgers möglich ist, d. h. der Steg wird unter dem Laufbahnträger hindurch
bewegbar. Es entfallen hierbei verschiedene Übergänge und Treppen von einer Laufbahnseite
zur anderen, und die Stegkonstruktion selbst wird nur an den zwei Torflügeln erforderlich,
statt an vier Laufbahnträgern. Bei Verlegung des Steges auf einen Mittelträger am
Tor ergibt sich insofern eine große Gewichtsersparnis, da der Antriebswagen nur
an dier Außenseite des Laufbahnträgers entlang streift und die Innenseite des Trägers
des öfteren mit dem Mauerwerk verbunden werden kann. Diese mehrfache Verbindung
ist für den unteren Trägerflansch günstig, da dieser die Horizontalkräfte vom Tor
aufnehmen muß.
-
Bei einer mehrteiligen Ausbildung der Torflügel in der Höhenrichtung
werden die verschiedenen Torteile zweckmäßig durch Bolzengelenke miteinander verbunden.
Die untere Reihe der Gelenke wird etwa in Höhe des normalen Hochwasserspiegels.
angeordnet, da liier besonders bei frei liegenden Seeschleusen
große
Kräfte durch Wellenstoß auftreten. Die Gelenke ermöglichen ein Ausweichen der hohen
Tafeln, die für die auftretende Biegung bezüglich ihrer Stärke nicht ausreichen
würden. Die obere Reihe der Gelenke dient zur Entlastung des oberen Flügels, während
gemäß der Erfindung die am obersten Ende auftretenden Horizontalkräfte in das Fachwerk
geleitet werden..