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Bezeichnung: R o 1 1 t o r Die Erfindung betrifft ein Rolltor, das
aus einer Rolltorschürze besteht, deren gelenkig ineinander gehängte Lamellen an
den Seitenkanten mit benachbarte Lamellen übergreifenden und wenigstens zum Teil
mit den Lamellen kraftschlüssig verbundenen Kopfstücken versehen sind, und mit Führungsschienen
zum Führen der Seitenkanten der Rolltorschürze.
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Da bei den bekannten Rolltoren die Lamellen der Rolltorschürze im
Vertikalschnitt betrachtet eine Gelenkkette bilden, kann die Rolltorschürze den
auf sie wirkenden Winddruck nicht aufnehmen. Man sieht daher seitliche Führungsschienen
vor, in denen die Seitenkanten der Rolitorschürze gleiten und über die der Winddruck
abgetragen wird. Bei größeren Rolltoren besteht jedoch die Gefahr, daß die Lamellen
der Rolltorschürze sich unter Windlast durchbiegen, so daß die Seitenkanten der
Rolltorschürze aus den Führungsschienen herausgezogen werden. Um dies zu vermeiden,
hat man Winddruckstreben vorgesehen, die nach dem Schliessen des Rolltores auf der
Innenseite der Rolltorschürze möglichst mittig vom Torsturz her nach unten geschwenkt
und am Boden verankert werden, so daß diese Streben die Rolltorschürze mittig stützen
und ein Ausweichen unter
Windlast verhindern. Diese Maßnahme ist
in der täglichen Praxis umständlich und setzt voraus, daß das Personal nach dem
Schließen jedesmal die Windstrebe in ihre Sinsatzstellung bringt. Bei starkem Wind
kann das Rolltor praktisch nicht geöffnet werden, weil zur Öffnung die untere Verankerung
der Windstrebe gelöst werden muß und dann während des Offnungsvorganges der Winddruck
die Rolltorschürze aus den seitlichen Führungsschienen herausziehen kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rolltor insbesondere
für große Torabmessungen zu schaffen, bei dem nicht die Gefahr besteht, daß die
Rolltorschürze unter Windlast aus den seitlichen FUhrungsschienen herausgezogen
wird. Das Rolltor gemäß der Erfindung soll unabhängig von der Stärke des gerade
herrschenden Windes jederzeit geöffnet und geschlossen werden können, wobei in jedem
Augenblick eine einwandfreie Führung und Halterung der Rolltorschürze in den seitlichen
Führungsschienen gewährleistet sein soll.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einem Rolltor der eingangs beschriebenen
Art gemäß der Erfindung dadurch, daß die Kopfstücke an den beiden Enden wenigstens
eines Teiles der mit den Kopfstücken verbundenen Lamellen mit Laufrollen versehen
sind und daß die Führungsschienen eine im wesentlichen rechtwinklig zur Ebene der
Rolltorschürze liegende Lauffläche für die Laufrollen zur Verhinderung des Herausziehens
der Seitenkanten der Roltorschürze aus den Führungsschienen aufweisen.
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Die Erfindung sieht also vor, daß wenigstens ein zil der mit den Kopfstücken
kraft schlüssig verbundenen Lamellen an ihren beiden Enden mittels Laufrollen derart
in den Führungsschienen geführt werden, daß diese Lamellen eine Zugverankerung in
diesen Führungsschienen erhalten und folglich den Winddruck als Zugkraft auf die
Führungsschienen
übertragen können, wobei die Laufrollen eine vorzügliche
Leichtgängigkeit der Rolltorschürze auch bei hohen Winddrücken gewährleisten. Die
mit den Laufrollen zu versehenden Kopfstücke werden so ausgewählt, daß einerseits
ein für die Abtragung der Windlast nicht zu großer Abstand zwischen den mit Laufrollen
versehenen Lamellen vorhanden ist und andererseits die Laufrollen bei hochgezogenem
Rolltor und auf die Rolltorwelle aufgewickelter Rolltorschürze sich gegenseitig
nicht im Wege sind.
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Zur Erzielung einer zwängungsfreien und auch bei großen Rolltoren
und hohen Lasten leichtgängigen Halterung und Führung der Rolltorscäürze ist gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vcrgesehen, daß die Kopfstücke mit
einem Laufrollenpaar versehen sind, das auf einer rechtwinklig -.# Ebene der Rolltorschürze
verlaufenden Drehachse montiert ist, und daß die Führungsschienen im Querschnitt-die
Gestalt eines eckigen C-Profils haben, wobei die Laufflächen für die Laufrollen
beiderseits neben dem Längsschlitz dieses C-Profils ausgebildet sind.
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Gemäß einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist ferner vorgesehen, daß die Drehachse jedes Laufrollenpaares um einen parallel
zur Ebene der Rolltorschürze und rechtwinklig zur Drehachse verlaufenden Zapfen
im Kopfstück schwenkbar gelagert ist.
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Mit dieser Konstruktion vermeidet man praktisch die Entstehung von
Biegekräften in den Kopfstücken und in den Enden der Lamellen, während zugleich
eine gleichmäßige Belastung beider Rollen jedes Laufrollenpaares erreicht wird.
Das Spiel zwischen den Laufrollen und den Laufflächen der Führungsschienen kann
so bemessen werden, daß die Seitenkanten der Rolltorschürze im Längsschlitz der
Führungsschienen auch bei großen Windlasten praktisch
nicht reiben
und folglich das Rolltor immer leichtgängig bleibt.
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Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung eines der Erläuterung und nicht etwa der Abgrenzung
des Erfindungsgedankens dienenden, bevorzugten Ausführungsbeispiels, wobei auf die
beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 eine
Innenansicht eines gesahlossenen Rolltores in schematischer Darstellung, Fig. 2
in vergrößerter Darstellung einen Horizontalschnitt durch eine Ausführungsform der
Führungsschiene mit einer Seitenkante der Rolltorschürze und einem Kopfstück mit
einem Laufrollenpaar, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2, wobei
die Führungsschiene weggelassen ist, und Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Lamelle
mit an dieser befestigtem Kopfstück.
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In Fig. 1 ist eine Rolltorschürze 10 dargestellt, deren Lamellen 12
beispielsweise die in Fig. 4 schematisch dargestellte Querschnittsform haben. Die
Lamellen sind gelenkig ineinander gehängt. In den Seitenkanten der Lamellen sind
im einzelnen nicht dargestellte Kopfstücke derart angeordnet und befestigt, daß
diese Kopfstücke die Seitenkanten der Lamellen in einer geraden Linie halten.
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Die Rolltorschürze 10 ist oben an einer-Welle 14 befestigt, auf der
ein Antriebskettenrad 15 angeordnet ist, so daß mittels eines Motors 16 die Rolltorschürze
10 auf die Welle 14 aufgerollt werden kann. Die Seitenkanten der Rolltorschürze
10 sind in Führungsschienen 18 geführt.
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Um ein Herausziehen der Rolltorschürze 10 unter Windlast aus den Führungsschienen
18 zu verhüten, sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung bestimmte
Lamellen 12 an beiden Enden mit Kopfstücken 20 versehen, die fest mit diesen Lamellen
verbunden sind. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel bestehen die Kopfstücke 20
aus zwei aneinander befestigten Stäben 21, 22, die sich in den konkaven Hohlraum
der Lamelle 12 einfügen (siehe Fig. 4) und sind mit Schrauben 23 an den Lamellen
12 befestigt, deren Schraubenköpfe sich flach an die Lamelle 12 anpassen, während
die Muttern 25 in entsprechende Senklöcher 24 des Stabes 22 versenkt sind. Durch
diese Ausbildung der Befestigung der Kopf stücke 20 an den Lamellen 12 soll erreicht
werden, daß im aufgerollten Zustand der Rolltorschürze 10 die auftretenden Kräfte
keine punktförmigen Ausbeulungen benachbarter Lamellen 12 hervorrufen.
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Man wählt diejenigen Lamellen 12, die beiderseits mit einem Kopf stück
20 versehen werden, derart aus, daß der Abstand ier dieser Lamellen 12 bezogen auf
die auftretenden Windlasten nicht zu groß wird. Andererseits muß dieser Abstand
groß genug sein, so daß die noch zu beschreibenden Laufrollen bei aufgerollter Rolltorschürze
10 sich gegenseitig nicht behindern.
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An dem in den Figuren 2 und 3 links liegenden Ende der Kopfstücke
20 ist in deren Kopf 26 eine Querbohrung 32 ausgebildet, die wenigstens zu den beiden
Außenseiten hin in waagerechter Richtung als Langloch ausgebildet ist und die zur
Aufnahme einer Drehachse 28 dient. Beiderseits des Kopfes 26 ist auf dieser Drehachse
28 jeweils eine Laufrolle 30 drehbar montiert. Die Drehachse 28 ist schwenkbar in
der Querbohrung 32 gelagert, wozu beim dargestellten Ausführungsbeispiel im Kopf
26 des Kopfstückes 20 von oben und von unten miteinander fluchtend je eine
Gewindebohrung
33 vorgesehen ist, in die Gewindebolzen 34 eingeschraubt sind, die an ihren Stirnseiten
mit Zapfen 36 in entsprechende Sackbohrungen der Drehachse 28 eintreten. Die Drehachse
28 ist daher um diese Zapfen 36 schwenkbar, wobei die längliche Ausbildung der Querbohrung
32 die Verschwenlcung ermöglicht. Kontermuttern 35 verriegeln die Gewindebolzen
34.
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Dank der Schwenkbarkeit der Drehachse 28 kann die Rolltorschürze 10
eine durch den Pfeil 37 in Fig. 2 angedeutete Verschwenkung gegenüber der Drehachse
28 ausführen.
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Die Führungsschienen 18 bestehen beim dargestellten Ausführungsbeispiei
(siehe Fig. 2) aus einem eckigen C-Hohlprofil, das aus einer U-Schiene 38 und zwei
an die Flansche dieses Profils 38 angesetzten Flanschplatten 40 besteht. Nahe den
freien Endkanten der Flanschplatten 40 sind auf deren Innenseiten zwei U-Profile
42 mit den freien Kanten ihrer Schenkel derart angeschweißt, daß die Stege 46 der
U-Profile 42 einen Abstand voneinander haben, der den Längsschlitz 48 zur Führung
der Seitenkante 50 der Rolltorschürze 10 bildet. Beiderseits des Längsschlitzes
48 bilden diese U-Profile 42 die Laufflächen 44 für die Laufrollen 30.
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Wenn auf die Rolltorschürze 10 eine Windlast wirkt, wird die Rolltorschürze
10 in Windrichtung durchgebogen, so daß die Seitenkanten 50 der Rolltorschürze 10
aus den Längsschlitzen 48 herausgezogen werden. Dank der erfindungsgemäßen Anordnung
der Laufrollen 30 an den Kopfstücken 20 wird die Rolltorschürze jedoch in den Führungsschienen
18 gehalten. Die entstehenden Zugkräfte in den Kopfstücken 20 werden über die ballig
ausgebildeten Laufrollen 30 auf die Laufflächen 44 und damit auf die Führungsschienen
18 übertragen, so daß die Rolltorschürze 10 in den Führungsschienen 18 gehalten
wird. Die schwenkbare Befestigung des Kopfes 26 der Kopfstücke 20
an
der Drehachse 28 verhindert die Entstehung von Zwängungskräften und bewirkt, daß
die auftretenden Zugkräfte im wesentlichen gleichmäßig auf die Laufflächen 44 beiderseits
des Längsschlitzes 48 übertragen werden.
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Das dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung dient selbstverständlich
nur zu deren Erläuterung und nicht etwa zur Abgrenzung des Erfindungsgedankens.
So kann der Querschnitt der Pührungsschienen 18 auch anders als beim dargestellten
Ausführungsbeispiel aufgebaut sein. Ebenso ist die Art der gelenkigen Befestigung
der Querachse 28 am Kopf 26 des Kopfstückes 20 im Rahmen des fachmännischen Könnens
auch anders ausführbar. Das gleiche gilt für die Art der Befestigung des Kopfstückes
20 an der betreffenden Lamelle 12. Man erkennt also, daß im Rahmen des fachmännischen
Könnens zahlreiche Varianten beim dargestellten Ausfu~hrgsbeispiel der Erfindung
anwendbar sind, ohne den Erfindungsgedanken zu verlassen.