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Die Erfindung bezieht sich auf ein Kipptor, insbesondere Garagentor, mit zwei Führungen, z. B. mit im unteren Endbereich des Torblattes angeordneten Rollen od. dgl. zur Führung des Tor- blattes längs vertikaler Schienen einerseits und mit am oberen Torstockbereich aufgehängten und seitlich am Torblatt angreifenden Schwingarmen oder horizontal verlaufenden Führungsschienen od. dgl. anderseits, wobei mit Hilfe eines längs einer im wesentlichen horizontal, oberhalb der Tor- öffnung und senkrecht zu deren Ebene verlaufenden Bahn geführten und von einem Antrieb betätigten Mitnehmers das Torblatt zwischen einer vertikalen Schliesslage und einer horizontalen Öffnungslage bewegbar ist.
Es ist ein Kipptor dieser Art bekanntgeworden (DE-OS 2235722), bei dem ein mit einer Endloskette fest verbundener, vertikal geführter Mitnehmerbügel an der Achse einer Torblattlaufrolle angreift. Da sich das an Schwingarmen aufgehängte Torblatt in der Schliessstellung bezüglich der Schwingarme bzw. der Führungsrollen fast in einer Totpunktlage befindet, muss die an den Rollen angreifende Kraft zum Öffnen des Tores verhältnismässig gross sein und der Öffnungsvorgang verläuft unregelmässig.
Um zu vermeiden, dass der Kraftaufwand des Torblattantriebes über den Bewegungsbereich des Torblattes grossen Schwankungen unterliegt und um eine möglichst gleichmässige Torblattbewegung zu erreichen, wurde bereits vorgeschlagen (AT-PS Nr. 357325), das Torblatt an zumindest einer Seite des Tores über ein Zwischenstück gelenkig mit dem Mitnehmer des Antriebes zu verbinden.
Wenngleich sich die zuletzt beschriebene Konstruktion bewährt hat, so ist doch in vielen Fällen ein Antrieb unerwünscht, der sich neben der Toröffnung befindet und der, wenn nur an einer Seite des Torblattes vorgesehen, die Gefahr eines Verkantens des Torblattes beinhaltet.
Aus diesem Grunde ist es wünschenswert, den Antrieb oberhalb der Toröffnung, z. B. an der Decke einer Garage, unterzubringen.
Ein horizontal geführter, mit dem Torblatt direkt verbundener Mitnehmer bringt jedoch den Nachteil, dass das Torblatt nur mit grossem Kraftaufwand in eine wenigstens annähernd horizontale Öffnungslage gebracht werden kann. Dies ergibt sich aus der Kinematik der betrachteten Tore, bei welchen die Horizontalkomponente der zum Öffnen erforderlichen Kraft bei Annäherung des Torblattes an die horizontale Lage gegen Unendlich geht.
Weiters behandelt die DE-OS 2158927 das Problem, ein Tor zuverlässig zu schliessen, ungeachtet der Dimensionierung der Riegelfeder, die oft zu stark oder zu schwach ist. Zur Lösung dieses Problems ist die Verwendung eines Federstossdämpfers zwischen dem Mitnehmer des Antriebes und einer Lasche am oberen Torblattbereich vorgesehen, ebenso wie eine besondere Verbindung mit dem Torriegel. Dieser Federstossdämpfer erfüllt darüber hinaus noch die Aufgabe, ein ruckfreies Funktionieren des Systems Torblatt-Antrieb zu gewährleisten. Im Gegensatz zu der weiter unten beschriebenen erfindungsgemässen Lösung ist der Stossdämpfer jedoch nicht in der Lage, ein zusätzliches Moment in das Torblatt einzubringen. Er kann-wie die üblichen Verbindungsmittel - nur Zur oder Druckkräfte in das Torblatt einführen.
Es ist ein Ziel der Erfindung, ein Kipptor zu schaffen, welches frei von den Nachteilen der erwähnten bekannten Tore ist und bei welchem die erforderliche Antriebskraft auch bei Annäherung an die Offenstellung des Torblattes in vertretbaren Grenzen bleibt.
Dieses Ziel lässt sich mit einem Kipptor der eingangs genannten Art erreichen, bei welchem erfindungsgemäss der Mitnehmer mit dem Torblatt über eine Gelenkschere verbunden ist.
Die Erfindung bietet den Vorteil, dass die Verwendung bloss eines einzigen Antriebes mit einem in der Mitte der Torbreite geführten Mitnehmer möglich ist, so dass die Gefahr eines Verkantens entfällt. Die Verbindung des Mitnehmers mit dem Torblatt über eine Gelenkschere ermöglicht es, in das Torblatt ausser Zug- bzw. Druckkräften auch Drehmomente um horizontale, parallel zum Torblatt liegende Achsen einzuleiten. Hiedurch wird der Öffnungs- bzw. Schliessvorgang aber wesentlich erleichtert, da insbesondere im Bereich der Offenstellung die vom Antrieb zu liefernde Kraft in vertretbaren Bereichen liegt. Auch kann das Torblatt in seiner Schliessstellung zufolge der Scherenverbindung allein durch den Antrieb gegen Öffnen gesichert sein-vorausgesetzt der Antrieb ist selbst sperrend.
Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Gelenkschere als Doppelschere mit zwei inneren Gelenken ausgebildet ist, wobei torblattseitig zwei freie Schenkel der Schere an zwei
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in Abstand voneinander gelegenen Anlenkpunkten des Torblattes angelenkt sind, wogegen das dem Mitnehmer zugeordnete Ende der Schere bloss einen freien Schenkel aufweist, welcher an dem Mitneh- mer angelenkt ist.
Hiebei ist es zweckmässig, wenn der untere der beiden Anlenkpunkte des Torblattes an einer vorspringenden, mit dem Torblatt starr verbundenen Lasche od. dgl. vorgesehen ist und der zuge- ordnete Schenkel der Gelenkschere mit dem unteren Anlenkpunkt über einen Zwischensteg gelenkig verbunden ist.
Die Erfindung samt ihren weiteren Vorteilen und Merkmalen ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen Ausführungsform näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt ist. Es zei- gen Fig. l bzw. Fig. 2 in schematischer Seitenansicht ein erfindungsgemässes Tor in Schliessstellung bzw. in Offenstellung und Fig. 3 in vergrösserter Darstellung die Scherenverbindung zwischen Mitnehmer und Torblatt.
Gemäss Fig. 1 und 2 ist das Torblatt-l-eines Garagen tores in zu beiden Seiten des Torblattes verlaufenden Schienen --2-- mittels Rollen --3-- geführt. Das Torblatt ist weiters an beiden Seiten mit Hilfe zweier Schwingarme -4-- geführt, die einerseits in Lagern --5-- am Torblatt, etwa in dessen halber Höhe, und anderseits an Lagerstellen --6-- im oberen Torstockbereich angelenkt sind. Ein derartig geführtes Torblatt vollführt beim Öffnen eine Bewegung, die von der in Fig. l gezeigten Schliessstellung zu der Offenstellung nach Fig. 2 führt. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind zur Führung des Torblattes-l-ausser den vertikalen Schienen --2-- Schwingarme --4-- vorgesehen.
An Stelle der Schwingarme sind jedoch auch andere bekannte Führungsmöglichkeiten denkbar, beispielsweise zusätzliche horizontale Führungsschienen od. ähnl.
Um das Tor motorisch betätigen zu können, ist im Deckenbereich der Garage ein Antrieb --7-- angeordnet. Dieser Antrieb weist eine Motor-Getriebe-Einheit --8-- auf, mit deren Hilfe ein Mitnehmer -9-- längs einer im wesentlichen horizontalen Bahn --10-- senkrecht zur Tor- öffnung hin und her verschiebbar ist. Zu diesem Zweck treibt die Motor-Getriebe-Einheit-10- z. B. eine Spindel an, deren Mutter mit dem Mitnehmer --9-- in Verbindung steht. Es ist ebensogut möglich, den Mitnehmer --9-- mit einer endlosen und umlaufenden, von der Motor-Getriebe-Einheit antreibbaren Kette zu verbinden. Auch ist ein pneumatischer oder hydraulischer Antrieb denkbar ; wesentlich ist bloss die Erzielung einer zumindest im wesentlichen linearen Bewegung des Mitnehmers in Richtung auf die Toröffnung bzw. von dieser weg.
Auf nähere Einzelheiten des Antriebes, wie Endschalter, Sicherheitseinrichtungen usw. muss hier nicht näher eingegangen werden.
Wie den Fig. 1 und 2, besonders deutlich jedoch der Fig. 3 zu entnehmen ist, ist zur Verbindung des Mitnehmers --9-- mit dem Torblatt --1-- eine Gelenkschere --11-- herangezogen. Diese ist als Doppelschere mit zwei inneren Gelenken-12 bzw. 13-- ausgebildet, wobei die beiden Scherenhälften über Gelenke --14 bzw. 15-- miteinander verbunden sind.
Torblattseitig weist die Gelenkschere zwei freie Schenkel --16 bzw. 17-- auf, die an zwei in Abstand voneinander gelegenen Anlenkpunkten --18 bzw. 19-- des Torblattes --1-angelenkt sind. Der untere Anlenkpunkt --19-- ist an einer vorspringenden, mit dem Torblatt-l-starr verbundenen Lasche -20-- vorgesehen und mit dem zugeordneten Schenkel --17-der Gelenkschere --11-- über einen Zwischensteg -21-- gelenkig verbunden.
Das dem Mitnehmer --9-- des Antriebes --7-- zugeordnete Ende der Schere weist bloss einen freien Schenkel-22-auf, der in einem Gelenk --23-- an dem Mitnehmer --9-- angelenkt ist.
Soll das Torblatt-l-aus der in Fig. 1 dargestellten Schliesslage in die Offenstellung nach Fig. l gebracht werden, so wird der Antrieb --7-- eingeschaltet, die Motor-Getriebe-Einheit-8-bewegt den Mitnehmer --9-- vom Torstock weg und über die Schenkel --22 und 16-der Schere --11-- wird das Torblatt-l-oben vom Torstock weggezogen. Gleichzeitig wird über den Zwischensteg --21-- auf die Lasche --20-- ein nach oben gerichteter Druck ausgeübt. Insgesamt ergibt sich ein Drehmoment im Sinne des Aufklappens des Torblattes. Wie der Fig. 2 entnehmbar, wirkt auch in der fast waagrechten Offenstellung des Torblattes-l-ausser der horizontal gerichteten Zugkraft - die in dieser Torblattstellung keinen nennenswerten Beitrag zum Hochheben bzw. Kippen des Torblattes liefert - ein Drehmoment im Sinne des Öffnens auf das Torblatt ein.
Beim Schliessvorgang treten dementsprechend entgegengesetzt gerichtete Kräfte bzw. Momente auf, welche das Schliessen erleichtern.
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der Mitte in den meisten Fällen am zweckmässigsten ist, doch kann der Antrieb auch auf einer Seite oder zu beiden Seiten des Torblattes vorgesehen sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kipptor, insbesondere Garagentor, mit zwei Führungen, z. B. mit im unteren Endbereich des Torblattes angeordneten Rollen od. dgl. zur Führung des Torblattes längs vertikaler Schienen einerseits und mit am oberen Torstockbereich aufgehängten und seitlich am Torblatt angreifenden Schwingarmen oder horizontal verlaufenden Führungsschienen od. dgl. anderseits, wobei mit Hilfe eines längs einer im wesentlichen horizontal, oberhalb der Toröffnung und senkrecht zu deren Ebene verlaufenden Bahn geführten und von einem Antrieb betätigten Mitnehmers das Torblatt zwischen einer vertikalen Schliesslage und einer horizontalen Öffnungslage bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmer (9) mit dem Torblatt (l) über eine Gelenkschere (11) verbunden ist.