DE15103C

DE15103C - Neuerungen an Fenstern mit Flügeln, welche um ihre Achse drehbar sind

Info

Publication number: DE15103C
Application number: DENDAT15103D
Authority: DE
Original assignee: C. B. SlCKELKA in Hamburg

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 37: Hochbauwesen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 23. Februar 1881 ab.

Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Verhinderung des sogenannten Werfens der Fensterflügel, die Erzielung eines dichteren "Verschlusses an Drehfenstern und die Erleichterung des Einsetzens und Herausnehmens der Flügel von Drehfenstern.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung giebt die Vorderansicht eines Drehfensters mit oberen horizontal und unteren vertical drehbaren Flügeln. Fig. 2 ist ein Verticalschnitt durch die Mitte des Fensters. Die Fig. 3 a, 3 b, 3c, 4 a und 4b stellen Details dar.

Um das Werfen der Flügel zu verhindern, das besonders häufig bei grofsen Scheiben eintritt, sind die Anschlagleisten nicht wie gewöhnlich aus Holz, sondern aus starkem Metallblech hergestellt, welches in bekannter Weise am Flügel, unter Umständen auch am Rahmen angeschraubt wird. Dadurch bekommt der Flügel einen größeren Halt, und das Verziehen der Holzfaser in seiner Längsrichtung wird auf diese Weise fast gänzlich vermieden.

Diese metallenen Anschlagleisten dienen gleichzeitig dazu, einen dichteren Verschlufs bei Drehfenstern zu ermöglichen, die infolge ihrer Construction einen gröfseren Spielraum zwischen Rahmen und Flügel haben müssen, und demnach auch die Luft dort in höherem Mafse durchströmen lassen, als Fenster von anderer Construction. Um also diese gröfsere Undurchlässigkeit zu erreichen, werden die Metallleisten χ bei der einen der Seiten des Flügels, die keine Drehzapfen bezw. deren Lager tragen, also an den »schwingenden« Seiten, am Rahmen, bei der entgegengesetzten am Flügel angeschraubt. Die Seiten aber, wo sich die Drehzapfen befinden, sind mit in der Mitte getheilten Leisten versehen! Die Befestigung derselben richtet sich genau nach der Befestigungsart der Leisten an den schwingenden Seiten, dort, wo die Leisten am Fensterflügel angeschraubt sind, findet das Gleiche auch mit den getheilten Querleisten statt, und ebenso ist es bei der Befestigung am Fensterrahmen.

Von Drehzapfen und deren Lager sind drei etwas verschiedene Arten angewendet, die im nachstehenden beschrieben sind.

Für die um die horizontale Mittelaxe drehbaren Flügel dienen die in den Fig. 4a und 4b dargestellten Zapfen. Eine Büchse b ist im Fensterrahmen R eingelassen und trägt in ihrem Mittelpunkt den Drehzapfen ζ. Am Fensterflügel F dagegen ist das Lager / angeschraubt, in dessen Verstärkung υ ein Loch für die Aufnahme des Zapfens ζ gebohrt ist. Um nun den Fensterflügel einschieben und wieder herausnehmen zu können, ist das Zapfenloch schlitzartig bis zur Aufsenseite verlängert, und zwar derartig, dafs dieser Schlitz geijau in der Richtung des Flügels läuft, folglich also der Flügel nur dann hineingeschoben oder herausgenommen werden kann, wenn er in horizontale Lage gebracht wird.

Zur Aufhängung der vertical drehbaren Flügel dient oben eine Büchse genau wie die oben beschriebene, nur enthält sie das Zapfenloch, während der Zapfen selbst an dem Theil / befestigt ist. Den unteren Zapfen und sein Lager zeigen die Fig. 3a, 3b und 3c. Er unterscheidet sich von dem oberen nur dadurch, dafs der Zapfen ζ nicht im Theil / festgemacht, sondern einge-

Claims

schraubt ist; zum Drehen dient der vierkantige Ansatz a. Die Büchse b wird im Fensterrahmen R eingelassen, der Theil / aber am Flügel F angeschraubt und oberhalb desselben eine Vertiefung ausgestemmt, um mittelst eines Schlüssels das Vierkant α drehen zu können. Man schiebt also den Flügel ein, und zwar auch hier so, dafs seine Mittellinie rechtwinklig auf der Mittellinie des Rahmens steht. Der untere Zapfen z, den man vorher so weit zurückgeschraubt hatte, dafs er über die Verstärkung von / nicht hinausreichte, schraubt man herunter, sobald der Flügel in seiner richtigen Stellung sich befindet. Dadurch hebt man den Flügel, so dafs der obere Zapfen in das Zapfenloch eingreift. Infolge der eigenthümlichen Verstärkung ν der Theile / werden die verhältnifsmäfsig schwachen Zapfen nur wenig abgenutzt, weil diese Verstärkungen ν in genau passenden Aussparungen der Büchsen b laufen, wodurch also die Zapfen selbst fast gänzlich entlastet werden. Selbstverständlich kann man die letzt beschriebene Art von Drehzapfen mit Gewinde auch für horizontal drehbare Fenster verwenden, entweder allein oder in Combination mit einer der beiden anderen Arten. Patenτ-Ansprüche:

1. Die Drehzapfen und deren Lager für Fenster mit um ihre Mittelaxe drehbaren Flügeln mit der Verstärkung ν am Theil /, Fig. 4a und 4 b.

2. Die mittelst Gewinde verstellbaren Drehzapfen zur horizontalen oder verticalen Verschiebung der Flügel von Drehfenstern, Fig. 3a bis 3c.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.