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Heb- und senkbare Drehbühne Es ist bekannt, versenkbare Bühnen mit
Drehsclieibe so auszubilden, daß die Randabschnitte für gewöhnlich auf festem Boden
ruhen, in welchem sie versenkt liegen, die mittlere Fläche der Scheibe aber in Streifen
geteilt ist, die auf einem heb- und senkbaren Wagen ruhen. Dieser ist in eine gleiche
Zahl von miteinander kuppelbaren Streifen geteilt, wie die mittlere Fläche der Drehscheibe.
Die Streifen der letzteren können daher zusammen oder einzeln durch Hebevorrichtungen,
auf welche die einzelnen Wagenteile abgesetzt werden können, gehoben und gesenkt
werden.
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Bei dieser Einrichtung kann aber weder die Drehscheibe als Ganzes
gehoben und gesenkt werden, noch ist es möglich, Streifen, deren Länge dem ganzen
Durchmesser der Scheibe entspricht, zu heben und zu senken. Es können also immer
nur kleine Teile der aufgebauten Szenen gehoben und gesenkt werden.
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Außerdem sind die den Unterraum der Hebe-
Bühne querenden
Hebevorrichtungen für die Wagenteile dort sehr störend.
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Es ist aber auch bekannt, Versenkbühnen mit Drehscheibe als in Streifen
gegliederte Drehbühnen so auszubilden, daß die Scheibe als Ganzes und die einzelnen
Streifen unabhängig voneinander gehoben und gesenkt werden können. Die bekannten
Bühnen dieser Bauart zeigen aber den Nachteil, daß der ganze Unterbau und die Untermaschinerie
mit drehbar sein müssen. Dadurch wird die Beweglichkeit der Untermaschinerie stark
beeinträchtigt, denn ein großer Teil des Bodenversenkungsraumes wird von der Drehvorrichtung
in Anspruch genommen. Dies kann zwar dadurch vermieden werden, daß man auf den in
Streifen gegliederten Versenkboden eine gleichgegliederte Drehscheibe aufsetzt und
diese in die Höhe des Bühnenbodens absenkt, doch sollen die damit an sich erzielbaren
Vorteile durch die Erfindung noch gesteigert werden.
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Zunächst müssen nämlich die Bodenversenkungen, um die darauf aufgelegte
Drehscheibe in Bühnenhöhe einstellen zu können, ebenfalls eine Rundscheibe bilden.
Die versenkbaren Randabschnitte der Drehscheibe und des Versenkbodens bieten dabei
nur eine beschränkte und häufig unzulängliche Bodenfläche. Außerdem ist die Handhabung
der schweren Drehscheibenteile beim Auflegen und Abnehmen derselben schwierig und
zeitraubend. Vorteilhaft erscheint die Einrichtung auch nur dann, wenn die Drehscheibe
als solche während des ganzen Spielverlaufes erhalten bleiben kann und etwa aufzufahrende
Bühnenwagen während der Verwandlungen mitgedreht werden sollen. Dabei kann es sich
natürlich nur um die Verwandlung entsprechend kleiner Bühnenbilder handeln. Wenn
es sich aber um die schnelle Verwandlung großer Szenen handelt, deren Bodenfläche
über die Fläche der Drehscheibe hinausgeht und bei der über diese Scheibenfläche
hinausgehende Bodenteile mit abgesenkt oder gehoben werden müssen, ist diese Einrichtung
nicht ausreichend.
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Die Erfindung bietet die Möglichkeit, derartig große Szenenbilder
in einfacher und schneller Weise zu verwandeln und außerdem die schnelle Verwandlung
kleinerer Bilder mittels Drehscheibe vorzunehmen.
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Dies wird zunächst dadurch erreicht, daß in eine Bodenversenkung,
die in unabhängig voneinander heb- und senkbare Streifen gegliedert ist, gleich
breite Streifen einer entsprechend gegliederten Drehscheibe eingebettet sind.
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Es werden dadurch folgende Vorteile erzielt: Kleine Szenen können
wie bisher auf der Drehscheibe aufgebaut und durch Drehen der Scheibe schnell verwandelt
werden. Die einzelnen Streifen der Drehscheibe können auch in verschiedener Höhenlage
zueinander bzw. zum festen Bühnenboden eingestellt werden.
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Zur Verwandlung größerer Szenen sind zweckmäßig Bühnenwagen vorgesehen,
deren Tischfläche der ganzen Oberfläche der Versenkbodenstreifen angepaßt ist und
die aus Nebenräumen oberhalb oder unterhalb des festen Bodens auf die Versenkungsstreifen
und die darin eingebetteten Drehscheibenteile aufgefahren werden können. Auf diesen
Bühnenwagen können die großen Szenenaufbauten bzw. Teilaufbauten vorbereitet und
in Bereitschaft gehalten werden, so daß die Wagen oder einzelne derselben nur aufgefahren
und später wieder abgefahren sowie andere aufgefahren zu werden brauchen. Die einzelnen
Versenkungsstreifen können dabei wieder in verschiedenen Höhenlagen zueinander und
zum festen Bühnenboden eingestellt werden. Der ganze untere Bodenversenkungsraum
kann nun frei und für die Verwendung fahrbarer Hilfsgeräte, z. B. kleiner Personenversenkungen,
zur Verfügung gehalten werden, die in sich überdeckende kleine Versenkungsschnitte
der Bodenversenkungsstreifen und derDrehscheibenteile bzw. der darauf aufgefahrenen
Bühnenwagen passen.
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Wenn es bei bestehenden Bühnen die gegebenen Verhältnisse mit sich
bringen, daß ein oder mehrere Randabschnitte der Drehscheibe auf den heb- und senkbaren
Bodenversenkungen nicht untergebracht werden können, so können dieselben ohne weiteres
in den festen Bodenteil eingebettet werden.
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Eine weitere Verbesserung wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
die Streifendrehscheibe oder ein Teil ihrer Streifen in Bühnenwagen eingebettet
ist, deren Tischkörper der Streifenform der Bodenversenkungen entsprechen und die
mit seitlich aus-und einfahrbaren Rädern versehen sind. Mit Hilfe der Bodenversenkungen
können diese Bühnenwagen bei gegebenenfalls eingezogenen Rädern gehoben oder gesenkt
werden, wobei sie mit ihren Tischplatten unmittelbar auf den Bodenversenkungstischen
ruhen. In der Gebrauchsstellung aber, in welcher die Oberfläche der Drehscheibenteile
in gleicher Höhe mit dem festen Bühnenboden liegt, können diese Bühnenwagen mittels
der ausgefahrenen Räder auf seitlich angeordneten Schienen abgesetzt werden, auf
denen sie auch über den Tischflächen der Bodenversenkungsstreifen verfahren werden
können. Es können auch aus Nebenräumen andere Bühnenwagen auf diese die Drehscheiben
tragenden Bühnenwagen aufgefahren und mit ihnen durch die Bodenversenkungsstreifen
gehoben oder gesenkt oder über diesen Streifen verfahren werden. Die Bodenversenkungen
können auch unabhängig von diesen Bühnenwagen gehoben und gesenkt werden, wenn die
letzteren auf den Schienen ruhen.
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Auf der Plattform der Bodenversenkungen können dabei Podeste angebracht
werden, die in Teilversenkungsausschnitte der Bühnenwagen und der Drehscheibenstreifen
sowie der gegebenenfalls aus Nebenräumen aufgefahrenen Bühnenwagen passen. Die Bodenversenkungsteile
können dann selbst als kleine Versenkungen für Personen oder Bildteile verwendet
werden.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Bühne nach der
Erfindung dargestellt, wobei angenommen ist, daß ein Randstreifen der Drehscheibe
nicht heb- und senkbar ist.
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Abb. i zeigt ein Schaubild der Bühne in Gebrauchsstellungbei in gleicher
Höhe liegenden Teilen der Bodenversenkungen und der Drehscheibe,
Abb.2
einen Schnitt nach Linie A-B der #V)]). 1, Abb.3 einen gleichen Schnitt, jedoch
bei in verschiedenen Höhenlagen zueinander eingestellten Bodenversenkungen und Drehscheibenteilen;
A11.4 zeigt in einem der Abb. i entsprechenden Schaubild eine Ausführung, bei der
ein Teil der Drehscheibenstreifen in Bühnenwagen eingebettet ist, und Abb. 5 einen
Schnitt nach Linie C-D der Abb.4. Gemäß Abb. i bis 3 besteht der Versenkboden aus
den rechteckigen Streifen b1, b2, b3, b4, die in bekannter Weise unabhängig voneinander
gehoben und gesenkt werden können. In diesen Versenkbodenteilen sind die Teile dl,
d2, d3, d4 der in gleichbreite Streifen gegliederten Drehscheibe dl bis d5 so eingebettet,
daß ihre Oberfläche mit den Streifen b1 bis b1 in gleicher Höhe liegt. Der Randstreifen
d5 der Drehscheibe, welcher nicht mitgehoben bzw. gesenkt werden kann, ist in dem
festen Bühnenboden b eingebettet.
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Zur schnellen Verwandlung größerer Szenenbilder sind den Streifen
der die Drehscheibenteile dl bis d4 aufnehmenden Bodenversenkungen 6l bis b4 an
sich bekannte, aus Nebenräumen auffahrbare Bühnenwagen zugeordnet, die in Form und
Größe den genannten Bodenversenkungsstreifen angepaßt sind und miteinander gekuppelt
werden können.
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Auch in diesen können gegebenenfalls Drehscheibenstreifen eingebettet
sein. Sie können durch Absenken der Bodenversenkungsstreifen b1 bis b4 um jeweils
gleiche Beträge in gleiche Höhe mit dem Bühnenboden b eingestellt werden oder auch.in
verschiedenen Höhenlagen zueinander und zum festen Bühnenboden, wie es in Abb.3
für einzelne Teile der Bodenversenkung und der Drehscheibe gezeigt ist. In den Teilen
b1 1>is b4 der Bodenversenkung und den entsprechenden Streifend' bis d4 der Drehscheibe
können kleinere Versenkausschnitte a vorgesehen sein, die abschließbar sind und
zu denen Personen- oder kleine Bildversenkungen passen, die in irgendeiner Weise
in dem unteren Bühnenraum vorgesehen oder in denselben hineingefahren werden können.
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Gemäß Abb. 1 und 5 sind die Drehscheibenteile d3 und d4 statt in die
entsprechenden Bodenversenkungsteile 63, b4 unmittelbar in Bühnenwagen e3, e4 eingelassen,
deren Tischkörper der Streifenform der Bodenversenkungsteile b3, b4 entsprechen.
Diese Bühnenwagen sind mit seitlich aus- und einfahrbaren IZiiderll r versehen,
mittels derer sie auf seitlich angebrachten Schienen s bei in Höhe des festen Bühnenbodens
liegenden Drehscheibenteilen d3, d4 abgestützt \\erden können. In diese Stellung
oder darüber hinaus können die Bühnenvagen e3, e4 mit Hilfe der Bodenversenkungsteile
b3, 64, die zwischen den Schienen durchgehen, von unten bei eingezogenen Rädern
gehollen werden, wobei ihre Tischkörper unmittelbar auf den Bodenversenkungsteilen
ruhen. Ebenso können die Wagen bei eingezogenen Rädern mit den darin eingebetteten
Drehscheibenteilen versenkt und z. 13. zwischen den Schienen s eingestellt werden,
wenn darauf' aus -Nebenräumen aufgefahrene andere Bühnenwagen in die Höhe des Bühnenbodens
einzustellen sind. Nach der Rufstützung auf den Schienen s mittels der ausgefahrenen
Räder r können die Wagen nach Ablösung der Bodenversenkungsteile b3, b4 und nach
Absenkung der Bodenversenkungsteile b1, b2 z. B. in die in Abb. 5 strichpunktiert
angedeutete Lage auf den Schienen über den Bodenversenkungsflächen verfahren, gemäß
der Darstellung also von rechts nach links übergeführt werden. Die Bodenversenkungsteile
b3, b4 können dann mit vorbereiteten Aufbauten an ihre Stelle gehoben werden. Alle
Teile können dabei wieder in beliebiger Höhe zueinander eingestellt werden, gegebenenfalls
mit auf die Bodenversenkungsteile b3, b4 aus Nebenräumen aufgefahrenen Bühnenvagen.
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Vorteilhaft sind den unabhängig voneinander und von den Bühnenwagen
e3, e4 bewegbaren Bodenversenkungsteilen b1 bis b4 Podeste p zugeordnet, die in
kleine Versenkungsschnitte a1 der Bühnenvagen e3, e4, der zugehörigen Drehscheibenteile
und etwa aufgefahrener besonderer Bühnenwagen passen, so daß nunmehr die Bodenversetikungsteile
auch als kleine Versenkungen für Personen und Teilbilder verwendbar sind.