DE85568C - - Google Patents

Info

Publication number
DE85568C
DE85568C DENDAT85568D DE85568DA DE85568C DE 85568 C DE85568 C DE 85568C DE NDAT85568 D DENDAT85568 D DE NDAT85568D DE 85568D A DE85568D A DE 85568DA DE 85568 C DE85568 C DE 85568C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
parts
sulfhydrate
aldehydes
derivatives
water
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT85568D
Other languages
English (en)
Publication of DE85568C publication Critical patent/DE85568C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D285/00Heterocyclic compounds containing rings having nitrogen and sulfur atoms as the only ring hetero atoms, not provided for by groups C07D275/00 - C07D283/00
    • C07D285/01Five-membered rings
    • C07D285/02Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles
    • C07D285/04Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles not condensed with other rings
    • C07D285/121,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles
    • C07D285/1251,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles with oxygen, sulfur or nitrogen atoms, directly attached to ring carbon atoms, the nitrogen atoms not forming part of a nitro radical

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12: Chemische Verfahren und Apparate.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. April 1895 ab.
In der Patentschrift Nr. 81431 ist ein Verfahren beschrieben zur Darstellung von Thiobiazolderivaten, welche Abkömmlinge des Ringsystems :
HN N
H2 C
CH
sind. Im weiteren Verfolg des Studiums dieser Substanzen wurde nun gefunden, dafs man zu Abkömmlingen derselben Körperklasse gelangt, wenn man Aldehyde auf die Alkalisalze der Sulfocarbazinsäuren der allgemeinen Formel: RNH-NH-CSSH einwirken läfst; indem letztere in der tautomeren Form
R-NH-N:
reagiren, verläuft die Reaction im Sinne folgender Gleichung:;
R-NH-N
R- CHO +
C-SH
R-N
RH-C
HS'
Diese Thiobiazolderivate besitzen stark saure Eigenschaften und geben mit Alkalien wohlcharakterisirte Salze. Letztere sind beständig, in Wasser und Alkohol leicht löslich, werden aber von concentrirten wässerigen Alkalien aus diesen Lösungen in krystallisirter Form ausgeschieden.
Die neuen Thiobiazole sind für pharmaceutische Zwecke bestimmt.
Zu ihrer Darstellung verfährt man zweckmäfsig folgendermafsen:
Beispiel I.
Phenylthiobiazolinsulfhydrat.
C6H5-N-N
H2 C
CSH.
20 Theile phenylsulfocarbazinsaures Kalium werden in 100 Gewichtstheilen Wasser in der Kälte gelöst, mit 10 Gewichtstheilen 40 proc. Formaldehyd versetzt und langsam auf 40 < bis 500 erwärmt. Nach dem Erkalten filtrirt man von geringen harzigen Ausscheidungen und versetzt mit 10 Gewichtstheilen concentrirter Salzsäure oder 4 Gewichtstheilen Eisessig; durch anhaltendes Schütteln verwandelt man das sich milchig ausscheidende Reactionsproduct in eine harzige Masse, die bald erstarrt. Zum Umkrystallisiren eignet sich am besten Benzol; man erhält daraus das neue Biazolderivat in Krystalldrusen, die sich aus weifsen, derben Blättchen zusammensetzen; diese besitzen den Schmelzpunkt 1120.
Statt durch Erhitzen kann die Reaction auch durch mehrstündiges Stehen bei gewöhnlicher Temperatur oder durch Zusatz eines Condensationsmittels beendet werden. Als Conden-
(2. Auflage, aiisgegeben am 16. August i8g8.)
sationsmittel hat sich besonders Aetzkali bewährt, sowie andere alkalische Condensationsmittel.
Um das neue Mercaptan in das Kalisalz überzuführen, verfährt man zweckmäfsig in nachstehender Weise:
Das feingepulverle Mercaptan wird mit wenig Wasser aufgeschwemmt und mit concentrirtem wässerigem Aetzkali versetzt, wobei zunächst Lösung stattfindet. Auf Zusatz von mehr Alkali scheidet sich allmälig das Kalisalz in silberglänzenden Blättchen aus.
Ersetzt man in vorstehendem Beispiel den Formaldehyd durch die äquivalente Menge eines anderen Aldehydes der Fettreihe, wobei man eventuell zweckmäfsig in mehr oder minder verdünnt alkoholischer Lösung arbeitet, so erhält man die Homologen des vorgenannten Biazolderivates, die diesem ganz ähnlich sind.
Jedoch . nicht nur unter Verwendung aliphatischer Aldehyde, sondern auch mittelst Aldehyden der aromatischen Reihe verläuft die Reaction in demselben Sinne.
Beispiel II.
Diphenylthiobiazolinsulfhydrat.
CRH-N
H- C
CSH.
20 Gewichtstheile phenylsulfocarbazinsaures Kali werden mit 25oTheilen 96 proc. Alkohol Übergossen; dazu fügt man 20 Gewichtstheile Benzaldehyd, sowie eine alkoholische Lösung von 4 Theilen Aetzkali und erhitzt die Flüssigkeit auf dem Wasserbade zunächst gelinde und. dann eine Stunde zum mäfsigen Sieden.
Nachdem die Flüssigkeit erkaltet ist, versetzt man mit reichlichen Mengen Wasser, wobei sich geringe Mengen als Nebenproduct entstandenen Benzylidenhydrazons abscheiden^ filtrirt und fällt aus dem Filtrat das Sulfhydrat mit Salzsäure; es fällt als dickflüssiges bräunliches OeI aus, das noch Spuren Benzaldehyd einschliefst. Zur Entfernung des letzteren behandelt man die Masse kurze Zeit mit Wasserdampf; alsdann erstarrt das Product beim Erkalten zu einer festen Masse.
Behufs Reinigung löst man die Masse in wenig Benzol und überschichtet die kalte, klar filtrirte Lösung mit niedrig siedendem Ligro'in; alsdann krystallisirt das Sulfhydrat als farblose Krystallmasse aus. Durch nochmaliges Umkrystallisiren aus Benzol wird es in wohlausgebildeten, rhomboidischen Krystallen erhalten, die sich an der Luft nach einiger Zeit gelb färben.
Das Diphenylthiobiazolinsulfhydrat schmilzt bei 156,5° zu einem braungelben OeI, das sich bei weiterem Erhitzen unter Blasenwerfen zersetzt. Es ist löslich in Alkohol und Aether, leicht löslich in Chloroform und äufserst schwer löslich in niedrig siedendem Ligroi'n.
Zur Darstellung des Natriumsalzes suspendirt man das fein geriebene Sulfhydrat in etwa der vierfachen Menge Wasser und fügt unter mäfsigem Erwärmen Natronlauge bis zur Lösung hinzu und fällt dann das Salz unter Abkühlung mit concentrirter Natronlauge. Dasselbe bildet weifse glänzende Blättchen, die bei längerem Liegen an der Luft gelb werden.
Das Kaliumsalz wird in derselben Weise gewonnen und gleicht ganz dem vorigen.
Ersetzt man im vorstehenden Beispiel das alkoholische Kali durch ein analoges. Condensationsmittel, so verläuft die Reaction in demselben Sinne.
Verwendet man an Stelle des Benzaldehydes andere Aldehyde der aromatischen Reihe, so entstehen analoge Biazolderivate.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von Thiobiazolinderivaten der allgemeinen Formel:
    R . N __ jsf
    1 ■ Ii
    RH-C CSH
    \/ S
    durch Wechselwirkung der Alkalisalze der Sulfocarbazinsäuren der Formel
    R-NH-NH-CSSH
    mit Aldehyden in geeigneten Lösungsmitteln mit oder ohne Zusatz von Condensationsmitteln oder Zufuhr von Wärme.
DENDAT85568D Active DE85568C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE85568C true DE85568C (de)

Family

ID=357699

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT85568D Active DE85568C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE85568C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE85568C (de)
DE874904C (de) Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazonen
AT142027B (de) Verfahren zur Darstellung von Acylderivaten des Dihydrofollikelhormons.
DE530398C (de) Verfahren zur Herstellung von Oxynaphthylguanidinen
DE68719C (de) Verfahren zur Darstellung von p-Aethoxyphenylhydrazin und p-Aethoxyhydracetin
DE730120C (de) Verfahren zur Darstellung von Sulfonamidverbindungen
DE195656C (de)
DE134979C (de) Verfahren zur darstellung von benzylphtalimiden
DE213155C (de)
DE286743C (de)
DE365367C (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Oxy-1-arylaminonaphthalinen
DE537450C (de) Verfahren zur Darstellung wasserloeslicher Salze von Aminoessigsaeurebenzylestern
DE256750C (de)
DE246165C (de)
DE112175C (de)
DE464482C (de) Verfahren zur Darstellung dicyklischer Pentamethylenderivate der Pyrazolonreihe
DE597974C (de) Verfahren zur Darstellung von substituierten 2-Oxypyridinen
DE506444C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten der 1-Cyannaphthalin-4-sulfosaeure und ihrer Kernsubstitutionsprodukte
DE941372C (de) Verfahren zur Herstellung von kern-mono-acylierten Phloroglucinen
DE90960C (de)
DE885705C (de) Verfahren zur Herstellung von Thiosemicarbazonen
DE675480C (de) Verfahren zur Herstellung von neuen Benzimidazolabkoemmlingen
DE630021C (de) Verfahren zur Darstellung von 4, 5-alkylsubstituierten 2-Aminodiarylketonen
AT143637B (de) Verfahren zur Darstellung von 1-1-[3&#39;-Oxyphenyl]-2-aminopropanol-(1) bzw. dessen N-Alkyl-, Aralkyl- oder Arylderivaten.
AT136002B (de) Verfahren zur Darstellung von Acylaminobenzolstibinsäuren.