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Schmuck- und Gebrauchsgegenstände, vorzugsweise aus Gold Laie Erfindung
betrifft Schmuck- und .Gebrauchsgegenstände, vorzugsweise aus Gold, Und ein Verfahren
zur Herstellung dieser Gegenstände durch eingelegte Arbeiten.
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Bei .der Herstellung von Gold- und Doubleschmuck macht man schon seit
längerer Zeit davon Gebrauch. Goldlegierungen in verschiedenen Farben zu verwenden,
um besonders geschmackvolle und künstlerische Wirkungen hervorzurufen. Bekanntlich
kann Gold eines bestimmten Feingehalts, z. B. 14karätiges Gold, durch Hinzuschmelzen
verschiedener Mengen von Legierungszusätzen, wie Silber, Kupfer, Nickel, Zink usw.,
verschiedenartig gefärbt werden.
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Nach den bekannten Methoden der Doubleerzeugung kann man aus solchem
farbigen Gold die verschiedensten Farbkombinationen in geometrischen Mustern, wie
z. B. Streifen, Vierecken, Rhomben usw., zusammenstellen, die zur Herstellung von
Schmuck- und Gebrauchsgegenständen, wie Zigarettenetuis, Verwendung finden können.
Derartige Streifenmetalle ,sind teuer, weil ihre Herstellung schwierig und mit viel
Ausschuß verbunden ist. Weiterhin lassen sie sich auch nur in einfachen, geradlinigen
Formen herstellen.
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Eine weitere Möglichkeit der Herstellung mehrfarbiger Schmuckstücke
besteht darin, @daß man einzelne Teile verschieden gefärbter Goldlegierungen, beispielsweise
die Glieder einer Goldkette, in verschiedenen Kombinationen ineinanderhängt, d.
h. mechanisch miteinander verbindet. Natürlich kann man auch verschiedenfarbige
Einzelteile von Schmuckstücken, Gebrauchsgegenständen, Uhrgehäusen usw. durch Löten
oder Schweißen fest miteinander verbinden. So kann man beispielsweise ein aus Goldblech
ausgestanztes oder ausgesägtes
Monogramm von roter Farbe auf die
Platte eines Rings aus Gelbgold durch Vernieten, Löten oder Schweißen unlösbar befestigen.
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Man hat weiterhin versucht, gefärbte Goldlegierungen wie einen Edelstein
zu schleifen und an Stelle eines solchen in Schmuckstücken zu verwenden.
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Auch durch Einhämmern fester Goldteile .in vorbereitete Aushöhlungen
von Schmuckstücken hat man schon verschiedenfarbige Wirkungen erzielt (Toledoschmuck)
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Schließlich sei noch das bekannte Verfahren zur Herstellung mehrfarbigen
Goldschmucks auf galvanischem Wege erwähnt. Hierbei werden bestimmte Teile eines
fertigen Schmuckstücks, beispielsweise von gelber Farbe, mit einem wärmebeständigen
Lack überzogen, dann in einem galvanischen Bad vergoldet, worauf der Überzugslack
wieder abgelöst wird. Man erhält auf diese Weise ein Schmuckstück, das teils eine
gelbe, teils eine rote Goldfarbe aufweist.
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Edelmetallegierungen bestimmten Goldgehalts, wie z. B. 14karätiges
oder 18karätiges .Gold, können nach bekannten Verfahren iin Gestalt von Pulvern
verschiedener Korngröße .hergestellt werden. D.iese Pülver zeigen beim Zusammenpressen
und anschließendem Glühen unter Luftabschluß die Eigenschaft, zu dichten Körpern
zusammenzuschweißen. Derartige Körper wurden auch ;schon als Schmuckgegenstärrde
oder Gebrauchsartikel vorgeschlagen. Solche Gegenstände zeigen infolge ihrer Porosität
ein viel geringeres Gewicht als die auf normalem Wege hergestellten Gegenstände
gleicher Größe .und sind daher verhältnismäßig .billig.
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Gemäß der Erfindung werden neue Schmuck-und Gebrauchsgegenstände vorgeschlagen
,und zu ihrer Herstellung ein neues Verfahren benutzt, das ermöglicht, mehrfarbige
Schmuck- und Gebrauchsgegenstände bei nur geringen Verlusten oder .Abfällen an Edelmetall
sowohl serienmäßig als auch im einzelnen auszuführen.
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Das Verfahren der Erfindung geht ebenfalls von Metallpulvern aus,
verwendet jedoch besonders dichte, verschiedenfarbige Goldlegierungspulver, wobei
das Ziel nicht 4n der Erzeugung poröser und daher leichter, sondern in der Erzeugung
.möglichst dichter Körper liegt, die bei Erhitzung nicht oder nur wenig schwinden.
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Das Verfahren .der ,Erfindung läßt eine neue Dekorationstechnik zu.
Gemäß dem Verfahren der Erfindung werden nämlich verschiedenfarbige Goldpulver möglichst
großer Dichte in die vorbereitete Oberfläche von nach einem üblichen Verfahren hergestellten
halbfertigen Schmuck- oder .Gebrauchsgegenstand eingepreßt, durch Erhitzen unter
Luftabschl.uß gesintert und dadurch gleichzeitig ,in die Schmuckstücke eingeschweißt,
wobei eine Diffusion zwischen dem Schmuckstückwerkstoff und dem eingepreßten Pulver
eine unlösbare Verbindung der beiden Teile herstellt.
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Das nachstehend gegebene Ausführungsbeispiel der Herstellung eines
goldenen Zigarettenetuis, ,das mit verschiedenen Goldlegierungen dekoriert werden,soll,
soll das Verfahren der Erfindung genauer erklären: Zunächst werden ein der zuerst
glatten Oberfläche des Deckels. dieses Etuis vertiefte Ornamente eingepreßt, eingeschnitten
oder mit Hand- oder Maschinenarbeit einguillochiert. Diese Vertiefungen können die
verschiedensten Formen aufweisen, brauchen sich also nicht wie beiden oben beschriebenen
Streifenmetallen auf gerade Linien zu beschränken. Tiefe und Breite der Ornamente
können den jeweiligen Wünschen angepaßt werden.
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Diese Vertiefungen werden nun mit dem gewünschten Goldpulver ausgefüllt.
Soll die Ornamentierung nur in einer Goldfarbe erfolgen, dann wird der ganze ;Deckel
mit dem Goldpulver der gewünschten Farbe bestreut, worauf das nicht in den Vertiefungen
liegende Pulver mittels seines Lappens abgewischt wird. Soll die Ornamentierung
in verschiedenen Farben erfolgen, dann muß.in bekannter Weise mit Abdeckschablonen
gearbeitet werden. Man kann jedoch nach Art der Emaillemalerei die verschiedenfarbigen
Goldpulver mit einem Benetzungsmitbel, beispielsweise Alkohol, zu einem dicken Brei
anrühren und mittels eines Pinsels oder Stäbchens @in die Vertiefungen eintragen.
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Der ;so vorbereitete Deckel des Zigarettenetuis wird nun in die Matrize
einer Presse, beispielsweise einer Friktionspnesse, eingesetzt, worauf 'mittels
eines Stempels, der der ,glatten Form des Deckels entspricht, das Goldpulver unter
Druck in die Vertiefungen eingepreßt wird. Hierdurch werden die Pulverteilchen miteinander
verschweißt und gleichzeitig.in den Vertiefungen so vollkommen befestigt, daß ein
Loslösen aus denselben nicht zu befürchten i.st.
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Anschließend wird das 'Etui bzw. sein Deckel in einem inerten Gas
bei Zoo bis goo° geglüht, wodurch eine Verschweißung und Diffusion der Ornamente
mit dem Deckelmetall erfolgt. Der Deckel kann anschließend erneut gepreßt werden,
um ihm die nötige Festigkeit und Spannung zu geben, worauf er leicht abgeschliffen
wird, um kleine Goldteilchen, die beim Füllen der Vertiefungen auf der glatten Fläche
des ;Deckels zurückgeblieben .sind, zu entfernen. Durch ein anschließendes Polieren
kommt der Ornamentierungseffekt zur vollen Entfaltung.
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Ähnlich wie bei dem Beispiel des Deckels eines Zigarettenetuis können
viele andere Schmuck- und Gebrauchsgegenstände mit verschiedenfarbigem Gold ornamentiert
werden.
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Das beschriebene Verfahren beschränkt sich nicht auf echte Goldwaren,
auch Silberwaren und Doublewaren sowie unechte Metalle können .mit verschiedenen.
Gol.ddckor.s versehen werden. Das Verfahren der Erfindung hat viele Vorteile gegenüber
den bekannten Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Schmuck- .und Gebrauchsgegenstände.
Diese sind: Ornamentierung in den verschiedensten Formen, große Dicke der mehrfarbigen
Goldschichten und daher keine Gefahr des Verschleißes .durch Abnutzung, ferner.sehr
geringer Goldverlust bei der Anwendung des Verfahrens.
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Die zur Verwendung kommenden verschiedenfarbi,
gen
Goldpulver sind verhältnismäßig billig. Man kann sowohl gepulverte Legierungen als
auch Mischungen der einzelnen Bestandteile der Goldlegierungen verwenden. ,In letzterem
Falle tritt heim Erhitzen der eingepreßten Pulver eine Legierung.sbildung der Einzelbestandteile
ein, was besonders leicht bei den Gold-Silber-Pulvern der Fall ist.