DE854218C

DE854218C - Verfahren und Vorrichtung zum Ablegen von Bogen an Druckmaschinen

Info

Publication number: DE854218C
Application number: DEF436A
Authority: DE
Inventors: Werner Koch
Original assignee: Roland Offsetmaschinenfabrik Faber and Schleicher AG
Current assignee: Roland Offsetmaschinenfabrik Faber and Schleicher AG
Priority date: 1949-12-13
Filing date: 1949-12-13
Publication date: 1952-10-30

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Ablegen von Bogen an Druckmaschinen Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorri'chtung zum Ablegen von Bogen an Druckmaschinen.
Die Bogenablagen an Druckmaschinen sind vor wiegend mit Greifern ausgerüstet, welche an Retten angebracht sind und die einzelnen Bogen vom Druckzylinder zur Ablage befördern.
Die Greifer werden durch eine feststehende Kurve über dem Ablegetisch geöffnet, worauf der Bogen mit seiner jeweiligen Geschwindigkeit gegen dafür vorgesehene Bogenanschläge fliegt.
Um auch bei großen Bogengeschwindigkeiten die Bogen leicht anschlagen zu lassen, werden sie durch eine langsam laufende Saugwalze abgebremst.
Bei großen Geschwindigkeiten der Bogen und großen Bogenformaten macht sich die zunächst zwischen den abgelegten Bogen verbleibende Luft sehr störend bemerkbar, zumal diese Luft an den Bogenrändern schneller entweicht und sich dadurch in der Mitte des Bogenstapels eine Aufbauschung bildet, welche dem guten Ausrichten der Bogen stark entgegenwirkt. Man hat daher versucht, diese Luftkissen unter den Bogen durch geeignete S;augvorrichtungen zu beseitigen. Diese haben sich jedoch nicht bewährt, weil beim Absaugen dieser Luftkissen die Bogen gerade an ihren Rändern schneller zum Aufliegen kommen und daher die Luftkissen in der Mitte des Bogens noch schwerer entweichen konnten.
Ferner sind Blasvorrichtungen bekannt, bei welchen über dem Bogenstapel angeordnete Luftdüsen Blasluft auf den Stapel richten, um die Luftkissen unter den Bogen herauszudrücken.
Bei diesen Blasvorrichtungen sind die Düsen in mehreren Reihen angeordnet, wobei entweder sämtliche Düsenreihen gleichzeitig arbeiten oder eine Düsenreihe nach der anderen zur Wirkung kommt, um die Luftkissen unter den Bogen in einer herauszudrücken. Es hat sich jedoch in der Praxis gezeigt, daß bei diesen Blasvorrichtungen durch die gesteuerten Luftstöße eine starke Unruhe in die Bogen gebracht und dadurch das Ablegen, statt gefördert, nur noch mehr behindert wird.
Die Erfindung bezweckt, die Nachteile der be-- -kannten Verfahren und Vorrichtungen zum Ablegen von Bogen an Druckmaschinen zu beseitigen.
Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß der Blasluftstrom ausstreichend über die Oberseite des Stapels bewegt wird. Diese Bewegung kann in verschiedener Weise erfolgen, z. B. dadurch, daß der Blasluftstrom in bezug auf die Oberfläche des Stapels geschwenkt wird. Gleichzeitig kann hierbei dafür Sorge getragen werden, daß die Intensität des Blasluftstroms bei seinem Auftreffen auf den Stapel konstant gehalten wird.
Ferner ist es auch möglich, den Blasluftstrom ohne Richtungsänderung über die Oberfläche des Stapels zu bewegen.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind beispielsweise die Luftdüsen bzw. ein Blasrohr drehbar und gegebenenfalls auch heb- und senkbar angeordnet.
Bei einer anderen Ausführungsform können statt dessen auch die Luftdüsen bzw. das Luftblasrohr parallel zur Stapeloberfläche beweglich angeordnet sein.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform einer Vorrichtung gemäß der Erfindung beispielsweise und rein schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht.
Gemäß der Zeichnung nehmen die an Ketten befestigten Greifer I die Bogen mit und geben sie über dem Bogenstapel 2 frei. Eine Saugwalze 3 dient dazu, die Bogengeschwindigkeit nach links zu verringern, sobald die Greiferkurbeln auf die Kurve 4 auflaufen und dadurch die Greifer geöffnet werden.
Auf einer im Maschinenrahmen gelagerten Welle 5 sind Hebel 6 befestigt, in deren Enden ein Düsenrohr 7 drehbar gelagert ist.
Der Antrieb des Düsenrohrs 7 wird vom Kettenrad 8 der Greiferketten abgeleitet. Zu diesem Zweck ist mit dem Kettenrad 8 ein Kettenrad 9 verbunden, welches ein Kettenrad IO auf der Welle 5 und durch dieses auch ein Kettenrad II auf derselben Welle antreibt.
Das Kettenrad II treibt seinerseits das Kettenrad 12 des Düsenrohrs 7.
Mit dem Kettenrad 8 ist ferner ein Exzenter 13 verbunden, auf welchem die Rolle I4a eines Hebels 14 läuft. Der Hebel 14 ist starr mit der Welle 5 verbunden.
Durch den Exzenter I3 wird somit der Welle 5 eine Schwenkbewegung erteilt und durch diese Schwenkbewegung das Düsenrohr 7 gehoben und gesenkt.
Dem Düsenrohr 7 wird durch eine Schlauchleitung 16 und die durchbohrten Hebel 6 Blasluft zugeführt. Die Blaszeit wird durch die Länge und die Stellung des Schlitzes I7 im Düsenrohr 7 bestimmt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:-Nachdem ein Bogen an den Ablegeanschlägen ange kommen ist, wird Blasluft durch die Düsen 70 schräg auf die Oberfläche des Bogens geblasen. Diese Stellung entspricht der Darstellung gemäß Fig. I und 2.
Durch die Drehung des Düsenrohrs 7 bewegen sich die Düsen 7a nach links über die Oberfläche des Bogenstapels 2. Gleichzeitig wird das Rohr 7 durch den Exzenter I3 infolge der Schwenkbewegung der Wefle 5 in dem Maße angehoben, wie sich die Enden der Düsen 70 nach links bewegen, so daß diese Enden etwa geradlinig über den Stapel hinweg geschwenkt werden.
Bevor der nächste Bogen von den folgenden Greifern über den Stapel 2 gezogen wird, haben die Düsen 7a den Bereich der zugeordneten Greifer verlassen und bewegen sich im Uhrzeigersinn in der oberen Hälfte ihrer Bewegungsbahn nach rechts. Während dieses Zeitraums ist zweckmäßig die Blasluft abgestellt.
Durch die geschilderte Bewegung der Düsen 7a wird der Blasluftstrom ausstreichend über die Oberseite des Stapels bewegt.
Das Ausstreichen der Luftkissen unter den Bogen durch die Blasluft kann ebenso gut auch in umgekehrter Richtung erfolgen, wobei dann der obere Bogen zweckmäßig bis zur Beendigung des Blasvorgangs durch Greifer oder Sauger in der vorderen Stellung festgehalten wird.
Dieselbe ausstreichende Wirkung kann auch dadurch erreicht werden, daß der Blasluftstrom ohne Richtungsänderung über die Oberfläche des Stapels bewegt wird, z. B. dadurch, daß ein Blasrohr mittels eines Kettensystems oder durch eine andere geeignete Führung ohne Schwenkung oder Drehung über den Stapel bewegt wird.
Schließlich ist es auch möglich, lediglich ein rotierendes Düsenrohr 7 mit oder ohne Düsen 7a anzubringen, ohne die Düsenbahn zwecks Hebung und Senkung des Düsenrohrs durch eine Steuerung zu korrigieren.
In diesem Fall kann man trotzdem die Intensität des Blasluftstroms bei seinem Auftreffen auf den Bogenstapel 2 konstant halten, indem man die Stärke des Blasluftstroms entsprechend regelt. Diese Regelung der Stärke des Blasluftstroms kann auch in anderen Fällen, falls erwünscht bzw. erforderlich, vorgenommen werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Ablegen von Bogen an Druckmaschinen, bei welchem Luft von oben auf den Bogenstapel geblasen wird, um die Luftkissen unter den Bogen herauszudrücken, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasluftstrom ausstreichend über die Oberseite des Stapels bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasluftstrom in bezug auf die Oberfläche des Stapels geschwenkt wird.
3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität des Blasluftstroms bei seinem Auftreffen auf den Stapel konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Blasluftstrom ohne Richtungsänderung über die Oberfläche des Stapels bewegt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I und 2 mit Luftdüsen über dem Stapel, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüsen (70) bzw. ein Luftblasrohr (7) drehbar angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüsen (7") bzw. das Luftblasrohr (7) heb- und senkbar angeordnet sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüsen (7a) bzw. das Luftblasrohr (7) parallel zur Stapeloberfläche beweglich angeordnet sind.