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Vorrichtung zum Abziehen des obersten Bogens eines Stapels.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen des obersten
Bogens eines Stapels mit einem Antrieb, der von einer die abgezogenen Bogen verarbeitenden
Maschine steuerbar ist.
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Vorrichtungen dieser Art sind in verschiedenster Bauweise bekannt.
In der Regel werden hierbei sogenannte Trennsaugschlösser verwendet, die die Aufgabe
haben, den jeweils obersten ogen eines Stapels an seiner Hinterkante anzusaugen,
anzuheben und mit einem Luftkissen zu unterblasen, bevor der Bogen durch Fördermittel,
z.B. eine Saugwalze, die vom Trennsaugschloß sesteuert wird und am vorderen Ende
des so angehobenen Bogens angreift, vom Stapel abgezogen wird. Zur Steuerung dieses
Trennsaugschlosses von der Bogenverarbeitungsmaschine ist es bekannt, das Trennsaugschloß
von einer pro Arbeitstakt eine Umdrehung ausführenden Eintourenvelle anzutreiben,
die vom Antrieb der Bogenverarbeiltungsmaschine huber entsprechende Getriebe angetrieben
wird. Da aber das. Trennsaugschloß länqenverstellbar und auch oft höhenverstellbar
ausgebildet ist, sind hierzu neben entsprechenden Getrieben flexible Wellen oder
Profilwellen mit Profilmuffen erforderlich. Zur Anpassung an verschiedene Bogenlängen
ist darüber hinaus ein stufenlos regelbares Getriebe erforderlich. Alle diese bei
den bekannten Vorrichtungen zum Abziehen des obersten Bogens eines Stapels erforderlichen
Maßnahmen sind konstruktiv sehr aufwendig und verschleißanfällig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zum Abziehen
des obersten Bogens eines Stapels zu schaffen, die mit einem wesentlich geringeren
konstruktiven Aufwand herstellbar ist.
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Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtunq der eingangs genannten Art
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Antrieb einen
impulsgesteuerten
Schrittmotor und ein diesen durch Impulse antreibenden Impulsgeber aufweist, der
von der Bogenverarbeitungsmaschine steuerbar ist. Dadurch wird erreicht, daß ohne
Verwendung irgend welcher Getriebe der Schrittmotor der Vorrichtung durch die Impulse
des von der Bogenverarbeitungsmaschine unmittelbar gesteuerten Impulsgebers angetrieben
wird. Man braucht also den Impulsgeher nur so von der Boqenverarbeisungsmaschine
zu steuern, daß er beim Verarbeiten eines Bogens so viel Impulse abgibt, daß die
Welle des Schrittmotors genau die für das Abziehen eines einzigen Bogens erforderliche
Umdrehung ausführt. Als Impulsgeber kann hierbei jeder beliehige bekannte Impulsgeber
vorgesehen sein, z.B. ein Impulsgeber, der eine auf einer angetriebenen Welle der
Bogenverarbeitungsmaschine sitzende, mit Löchern versehene Lochscheibe aufweist,
die einen Lichtstrahl unterbricht, der auf einen lichtelektrischen Bauteil, z.B.
einen Fotowiderstand, gerichtet ist, so daß beim Drehen der Scheibe der Lichtstrahl
einen Impuls erzeugt, wenn er auf ein Loch der Lochscheibe trifft. Durch mehrere
konzentrische Reihen von Löchern und durch eineentsprechende Verstellbarkeit der
Lichtquelle und/oder des lichtelektrischen Bauteils und/oder durch Auswechslung
der Lochscheibe, kann aie Vorrichtung sehr leicht für verschiedene Bogenlängen eingestellt
werden, ohne daß hierzu ein stufenlos regelhares Getriebe erforderlich wäre.
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Bei einer vorteilhaften usführungsform der Erfindung ist ein einstellbarer
Impulszähler vorgesehen, der nach Empfang einer einstellbaren Zahl von Impulsen
einen Impuls abgibt und dessen Eingang mit dem Ausgang des Impulsgebers und dessen
Ausgang mit dem Schrittmotor verbunden sind.
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Dadurch wird erreicht, daß auch bei durch verschiedene Längen der
zu verarbeitenden Bogen verursachten verschiedenen
Anzahlen von
vom Impulsgeber abgegebenen Impulsen die Anzahl der beim Schrittmotor eintreffenden
Impulse so geregelt werden kann, daß dessen Welle immer nach der Verarbeitung eines
Bogens in der Bogenverarbeitungsmaschine die zum Abziehen eines Bogens vom Stapel
erforderliche Umdrehung ausführt, ohne daß hierbei der Impulsgeber selbst, z.B.
durch Auswechseln der oben genannten gelochten Scheibe, geändert oder entsprechend
umgestellt werden muß.
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Zur Erläuterung der Wirkungsweise des Impulszählers sei angenommen,
daß dem Schrittmotor zum Abziehen eines Bogens von einem Stapel n Impulse zugeführt
werden müssen, ganz gleichgültig, ob seine Welle hierzu eine volle Umdrehung, einen
Teil einer vollen Umdrehung oder mehr als eine Umdrehung ausführen muß. Gibt nun
der Impulsgeber beim Verarbeiten einer Längeneinheit eines die Länge d des Bogens
messenden Längen.ßes, z.B. bei der Verarbeitung eines Zentimeters eines Boyens,
a Impulse ab, dann treffen beim Impulszähler bei der Verarbeitung einer ganzen Bogenlänge
a.d Impulse ein. Um nun zu erreichen, daß dem Schrittmotor während der Verarbeitung
eines Bogens in der Bogenverarbeitungsmaschine genau n Impulse zugeführt werden,
muß die während dieser Verarbeitung vom Impulsgeber abgegebene Anzahl n.d von Impulsen
um den Faktor a.d = a d n n verringert werden. Der Impulszähler muß dann iso so
eingestellt werden, daß er nach dem Eingang von x Impulsen einen Impuls an den Schrittmotor
weitergibt.
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Auf Grund dieser Beziehung ist bei einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung bei einem Schrittmotor, dessen Welle mit n durch einzelne Impulse
ausgelösten Schritten die für das Abziehen eines Bogens erforderliche Drehung ausführt,
ein Impulsgeber vorgesehen, der bei der Verarbeitung von
einer Längeneinheit
eines die Länge des Bogens messenden Längenmaßes vorzugsweise n oder ein ganzzahliges
Vielfaches von n Impulse abgibt. Da die Vorrichtung nicht ganz genau auf eine Bogenlänge,
sondern auf eine Bogenfolge, d.h. den Abstand zwischen den Vorderkanten von zwei
aufeinanderfolgenden Bogen, eingestellt werden muß und der Abstand zwischen den
Bogen in geringen Grenzen variabel ist, kann die Vorrichtung immer auf ein der Bogen
länge entsprechendes ganzzahliges Vielfaches der benutzten Längeneinheit, z.B. auf
ein ganzzahliges Vielfaches von Zentimetern, eingestellt werden. Die zuletzt genannte
ZusfZhrungsform der Erfindung hat hierbei den Vorteil, daß der Zähler auch immer
auf eine entsprechende ganzzahlige Zahl eingestellt werden muß.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Anzahl a der vom Impulsgeber
abgegebenen Impulse gleich der Anzahl n der ist Schritte, die die Welle des Schrittmotors
zum Abziehen eines Bogens vom Stapel ausführen muß, a'4o a - n. ~-=-In diesem Falle
muß der Zähler auf die Zahl x = d, also unmittelbar auf die gewünschte Länge d eingestellt
werden.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
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Die Zeichnung zeigt eine schematisierte und teilweise im Schnitt dargestellte
Seitenansicht des oberen Teiles eines vertikalen Bogenstapels mit einer Vorrichtung
zum Abziehen des obersten Bogens des Stapels und einer Bogenfalzmaschine.
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In der Zeichnung ist rechts über einem vertikalen Bogenstapel 1 eine
als ganzes mit 2 bezeichnete Vorrichtung zum Abziehen des obersten Bogens des Stapels
dargestellt, an deren Ausgang sich ein Förderband 3 anschließt, das die vom Stapel
1 durch die Vorrichtung 2 abgezogenen Bogen einer
beim dargestellten
Ausführungsbeispiel als Bogen,alzmaschine ausgebildeten Bogenverarbeitunqsmaschine
4 zuführt. Diese dargestellten egenstnde sind entsprechend dem Stand der Technik
ausgebildet, so daß sich eine niere Beschreibung und eine genauere Darstellung erübrigt.
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Die Vorrichtung 2 zum Abziehen des obersten Bogens vom Stapel 1 weist
ein sogenanntes Trennsaugschloß 5 und eine Saugwalze 6 auf. Das Trennsaugschloß
5 dient dazu, mittels einer Saugdüse 7 und einer Blasdüse 8 den jeweils obersten
Bogen des Stapels 1 anzuheben. Zu diesem Zweck ist in bekannter Weise die Saudüse
7 auf den Stapel absenkbar und wieder anhebbar gelagert.
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Außerdem weist das Trennsaugschloß 5 einen Festhalter 11 auf, der
nach dem Anheben des obersten Bogens des Stapels 1 durch die Saugdüse 7 den nächsten
Bogen auf dem Stapel festhält und so verhindert, daß der nächste Bogen durch den
von der Blasdüse 8 erzeugten Luftstrom vom Stapel abgehoben wird. Die Bewegungen
der Saugdüse 7 und des Festhalters 11 sowie das Schalten der Ventile der Saugdüse
7 und der Blasdüse 8 erfolgen durch einen impulsgesteuerten Schrittmotor 12. Um
einen vollen Arbeitstakt zum Abhehen des jeweils obersten Bogens des Stapels 1 durchzuführen,
führt die Welle des Schrittmotors 12 in üblicher Weise eine volle Umdrehung aus.
Die Saugwalze 6 weist eine durch axial verlaufende Schlitze unterbrochene Mantelfläche
und in ihrem Innern eine immer nach unten gerichtete Saugdüse 13 auf, die eingeschaltet
wird, wenn ein oberster Bogen des Stapels 1 von der Saugdüse 7 in Zuscammenwirkung
mit der Blasdüse 8 an die Saugwalze 6 angehohen wurde.
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Die Bogenverarbeitungsmaschine 4 weist Falzwalzen 14 und Förderwalzen
15 auf, die über eine Welle 16 von einem nicht dargestellten
Antrieb
angetrieben werden. Auf der Welle 16 sitzt eine Lochscheibe 17, die an ihrem Rand
eine zur Achse der Welle 16 konzentrische Reihe von Löchern 18 aufweiset. Auf der
einen Seite dieser Lochscheibe 17 ist eine in der Zeichnung nicht dargestellte Lichtquelle
zum Erzeugen eines eng begrenzten Lichtstrahles vorgesehen, der auf ein auf der
anderen Seite der Lochscheibe 17 angeordnetes, als Fotowiderstand ausgebildetes
lichtelektrisches Bauteil 19 so gerichtet ist, daß die Scheibe 17 mit ihrem die
Löcher 18 enthaltenden Rand in seine Bahn eingreift und ihn unterbricht, wenn nicht
gerade eines der Löcher 18 mit dem Strahl zusammenfällt.
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Beim Umlaufen der Welle 16 werden auf diese Weise von dem lichtelektrischen
Bauteil 19 elektrische Impulse verursacht, die über eine Leitung 21 dem Eingang
eines Impulszahlers 22 zugeführt werden, der nach einer eingestellten Anzahl von
Impulsen einen Impuls abgibt. Der Ausgang des Impulszählers 22 zum Weiterleiten
des von diesem abgegebenen Impulses ist durch eine Leitung 23 mit dem Schrittmotor
12 verhunden. In der Zeichnung ist der Impulszähler darauf eingestellt, jeweils
nach dem Eingang von achtundzwanzig Impulsen einen Impuls weiterzugeben.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel führt die Welle des Schrittmotors
12 beim Eingang eines Impulses eine sechszehntel Umdrehung aus, so daß für jede
aus sechszehn Schritten zusammengesetzte Umdrehung sechs zehen Impulse notwendig
sind. Die Lochscheibe 17 ist hierbei so ausgelegt, daß bei der Verarbeitung von
einem Zentimeter eines Bogens sechs zehen Impulse erzeugt werden.
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Während des Betriebes laufen die Antriebe der SauVialze 6, des Förderbandes
3 und der Bogenverarbeitungsmaschine 4 dauernd um. Nach dem abheben des obersten
Bogens vom Stapel 1
durch das Trennsaugschloß 5 wird die Saugdüse
13 der Saugwalze 6 eingeschaltet,- so daß diese den ihr vom Trennsaugschloß zugeführten
Bogen auf das Förderband 3 fördert.
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Vom Förderband 3 wird der so vom Stapel l abgezogene Bogen der Bogenverarbeitungsmaschine
4 zugeführt. Da die Bogenverarbeitungsmaschine 4 dauernd umläuft, erzeugt auch das
lichtelektrische Bauteil 19 laufend Impulse, von denen jedoch nur jeder achtundzwanzigste
dem Schrittmotor 12 zugeführt wird. Wenn der Impulsmotor die für eine volle Umdrehung
seiner Welle erforderliche Anzahl von sechs zehen Impulsen erhalten hat, hat die
Bogenverarbeitungsmaschine 4 sechszehn mal achtundzwanzig Impulse abgegeben. Da
die Bogenverarbeitungsmaschine 4 jedoch bei der Verarbeitung eines jeden Zentimeters
eines Bogens sechs zehen Impulse abgibt, hat sie also während einer Umdrehung des
Schrittmotors 12 achtundzwanzig Zentimeter Bogenlänge verarbeitet. Durch den Zähler
22 kann also die Vorrichtung 2 zum Abziehen des obersten Bogens vom Stapel 1 jeweils
auf eine in ganzen Zentimetern ausgedrückte Bogenlänge eingestellt werden. Bei der
Einstellung dieser Bogenlänge ist es zweckmäßig, auch den Abstand zwischen zwei
auf dem Förderband 3 aufeinanderfolgenden Bogen mit zu berücksichtigen und den Zähler
auf die zuzuBogenfolge. .h.aufdenAbstandzwischen den Vorderkandie Bogenfolge, d..h..~auf.
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ten von zwei~aufeinanderfolaenden 3ogen einzustellen.
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Wie ohne weiteres ersichtlich ist, braucht die Lochscheibe 17 nicht
so gelocht zu sein, daß das lichtelektrische Bauteil 19 bei der Verarbeitung von
einer Längeneinheit eines Bogens genau so viel Impulse bvibt wie für eine Umdrehung
der Welle des Schrittmotors 12 notwendig ist. Auch bei einem von diesem 1 : 1 -
Verhältnis abweichenden Verhältnis der Impulszahlen kann mittels des Zählers 22
eine beliebige Bogen länge eingestellt werden. Nur muß dann die beim Zähler 22 einzustellende
Zahl
unter Berücksichtigung dieses Impulsverhältnisses entsprechend errechnet werden,
was natürlich umständlich ist.
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Die Vorrichtung kann aber auch mit Erfolg ohne Impuls zähler 22 benutzt
werden. Zu diesem Zweck muß lediglich die Lochscheibe 17 so ausgebildet sein, daß
sie während der Verarbeitung einer Bogenlänge die für eine Umdrehung der Welle des
Schrittmotors 12 erforderliche Anzahl von Impulsen des lichtelektrischen Bauteils
19 verursacht. In diesem Fall können zur Anpassung an verschiedene Bogenlängen auswechselbare
Lochscheiben 17 vorgesehen sein. Es kann aber auch eine Lochscheibe mit mehreren
konzentrischen Reihen von Löchern 18 versehen sein und die Lichtguelle und das lichtelektrische
Bauteil 19 können radial zur Scheibe 17 verstellbar angeordnet sein, so daß zur
Anpassung an verschiedene Bogenlängen für die Erzeugung der Impulse jeweils eine
zugeordnete Lochreihe ausgewählt wird.