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Zum Abstapeln einer vorgefalteten Bedruckstoffbahn z.B. nach dem Bedrucken durch ein Druckgerät, z.B. einem Tintendruckgerät, kann eine Stapelvorrichtung verwendet werden, die einen Ablagetisch vorsieht, auf der die Bedruckstoffbahn in Zick-Zack- Falten geordnet in einem Stapel ablegt wird. Dabei ist es notwendig, den Abstand zwischen dem Ablagetisch und dem Stapeloberteil entsprechend der bereits abgestapelten Bedruckstoffbahnmenge zu vergrößern. Dies wird üblicher Weise entweder durch Anheben des Stapeloberteils oder durch Absenken des Ablagetischs bewerkstelligt. Der Weg pro Blatt (Abstandsvergrößerung pro Blatt zwischen Ablagetisch und Stapeloberteil, im Folgenden Absenkschritt genannt) wird bisher gleich der Blattdicke der Bedruckstoffbahn gewählt.
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Stapelvorrichtungen sind bekannt.
EP 0 600 328 A1 beschreibt eine Stapelvorrichtung mit einem Ablagetisch, der an den Faltkanten der abgelegten Bedruckstoffbahn Anschläge aufweist. Mit Hilfe einer Faltschwinge wird die Bedruckstoffbahn auf dem Ablagetisch abgelegt. An den Anschlägen des Ablagetischs sind Niederhalteelemente angeordnet, die als Paddel ausgebildet sind. Diese Niederhaltelemente führen eine derartige Bewegung aus, dass sie im Bereich der zickzackförmig fallenden Abschnitte (Blätter) mit der Bedruckstoffbahn in Berührung kommen und dort die Bedruckstoffbahn nach unten und an die Anschläge drücken. Auf diese Weise wird ein einwandfreie Faltung der Bedruckstoffbahn erreicht. Zudem sind an den Anschlägen gefederte Sicherungselemente vorgesehen, die die abgelegte Bedruckstoffbahn an der Faltung niederdrücken.
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Aus
DE 195 25 049 C2 ist eine Ablagevorrichtung bekannt, deren Ablagetisch seitlich Zähne aufweist, in deren Zwischenräume Anschläge eingefügt werden können. In den Anschlägen sind Flügelräder eingefügt, die synchron mit der Ablage der Bedruckstoffbahn auf dem Ablagetisch mit ihren Flügeln auf die vorgefaltete Kante der Bedruckstoffbahn auftreffen und den Kantenbereich nieder drücken. Der Ablagetisch führt mit Hilfe eines Schrittmotors eine Hubbewegung aus, die durch das Gewicht des Bedruckstoffbahnstapels und Fotosensoren gesteuert wird. Ein oberer Fotosensor legt die obere Kante des Bedruckstoffbahnstapels fest. Das Drehmoment des Schrittmotors ist so eingestellt, dass die obere Kante des Bedruckstoffbahnstapels immer auf Höhe des oberen Fotosensors liegt.
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Aus
US 4 846 454 A ist eine weitere Stapelvorrichtung bekannt, bei der ein Stapel auf einem Transportband erzeugt wird. Die Bedruckstoffbahn wird mit Hilfe einer Paddelwelle auf dem Stapel zickzackförmig abgelegt. An den Faltkanten der Bedruckstoffbahn sind schwenkbare Andrücker angeordnet, die auf den Stapel aufgeschwenkt werden, wenn ein Faltblatt abgelegt worden ist, wobei die Kante niedergedrückt wird. Zusätzlich sind schwenkbare Niederhalteelemente an den Faltkanten vorgesehen, die den Stapel im Kantenbereich andrücken.
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US 2003 / 0 036 469 A1 beschreibt eine Stapelvorrichtung für eine vorgefaltete Bedruckstoffbahn, bei der eine Schwingführung vorgesehen ist, die die Bedruckstoffbahn auf einem Ablagetisch in zick-zack-Falten ablegt. An den Faltkanten ist jeweils ein von einem Schrittmotor angetriebenes Niederhalteelement angeordnet, das abwechselnd von einer Startstellung in eine Arbeitsstellung geschwenkt werden kann derart, dass der Niederdrücker des jeweiligen Niederdrückerelements auf dem Stapel die benachbart liegende Faltkante der Bedruckstoffbahn nach Ablage eines Blatts niederdrückt. Der Ablagetisch kann in Abhängigkeit eines Sensorsignals, durch das die Höhe des Stapels abgetastet wird, abgesenkt werden. Zudem wird die Größe der Blätter der Bedruckstoffbahn vermessen, um die Schwenkweite der Schwingführung einstellen zu können.
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DE 24 33 339 A1 offenbart eine Maschine zum Verarbeiten von Endlosbändern in Leporellofalzung. Am Ausgang der Maschine ist ein Auflagetisch angeordnet, auf dem das Band als Stapel abgelegt werden kann. Der Auflagetisch wird dabei in seiner Höhenlage entsprechend der zunehmenden Stapelhöhe nach unten verstellt, so dass die Oberfläche des Stapels eine annähernd konstante Höhenlage beibehält. Zum Niederdrücken eines der Falze werden an der Falzkante angeordnete rotierende Schläger verwendet. Zumindest einer der Schläger ist derart ausgeführt, dass er an Hand der Kraft, die der Stapel auf den Schläger ausübt, die Absenkung des Auflagetisches steuert. Der Schläger besteht dazu aus zwei Kreisscheiben, von denen die eine auf dem Stapel aufliegt und in Abhängigkeit des Anwachsens der Höhe des Stapels in Richtung zur zweiten Kreisscheibe bewegt wird, bis sie auf einen in der zweiten Kreisscheibe angeordneten Schalter auftrifft, der dadurch betätigt wird und ein Signal abgibt, das die Absenkung des Auflagetisches um eine vorgegebene Strecke auslöst.
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Verschiedene Einflüsse beim Stapelvorgang wie z.B. Steifigkeit, Feuchte, Beschichtungen der Bedruckstoffbahn und nicht zuletzt die Kraft, mit der das Stapeloberteil auf den Stapel der Bedruckstoffbahn drückt, beeinflussen jedoch den Stapelzuwachs pro Blatt der Bedruckstoffbahn erheblich. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, den Hub oder die Absenkung des Ablagetischs pro Blatt zu regeln oder zumindest regelmäßig empirisch zu überprüfen und dann z.B. entsprechend händisch anzupassen. Beim Ablagevorgang der Bedruckstoffbahn auf dem Ablagetisch sollte der Ablagetisch dann so abgesenkt werden können, dass die Oberseite des Stapels auf einer Höhe liegen bleibt. Dazu muss der Absenkschritt des Ablagetischs eingestellt werden können, z.B. kann der Weg pro Blatt von Hand eingestellt werden. Dies erfordert entsprechende Erfahrung des Kunden und regelmäßiges Nachstellen von Hand.
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Das von der Erfindung zu lösende Problem besteht darin, eine Stapelvorrichtung, z.B. für ein Tintendruckgerät, derart zu gestalten, dass die Blätter einer vorgefalteten Bedruckstoffbahn immer einwandfrei auf dem Ablagetisch abgelegt werden.
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Dieses Problem wird durch eine Stapelvorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bei der Staplervorrichtung kann oberhalb des Stapels benachbart einer Faltkante der Bedruckstoffbahn des Stapels zumindest ein oszillierendes Niederhalteelement angeordnet sein, zweckmäßigerweise an beiden Faltkanten jeweils ein Niederhalteelement. Diese werden von Schrittmotoren synchron zur Bewegung der Bedruckstoffbahn angetrieben und sollen die abzustapelnde Bedruckstoffbahn auf den Stapel drücken und auch den ganzen Stapel zusammendrücken. Dadurch wird eine gute Stapelqualität erreicht. Die Schwenkbewegung der Niederhalteelemente kann durch Schrittmotoren ausgelöst werden. Die Niederhalteelemente werden zu Beginn des Stapelvorgangs z.B. über Referenzschalter referenziert und anschließend über eine vorgegebene Anzahl von Schritten des Schrittmotors in eine Startstellung gebracht. Im Betrieb schwenken die Niederhalteelemente für jedes Blatt der Bedruckstoffbahn um einen durch eine fest eingestellte Anzahl von Schritten des Schrittmotors vorgegebenen Winkel in einer Vorwärtsdrehbewegung in Richtung Stapel in eine Arbeitsstellung, in der die Niederhalteelemente auf der Oberfläche des Stapels aufliegen, und kehren anschließend wieder über dieselbe Anzahl von Schritten in einer Rückwärtsdrehbewegung in die Startstellung zurück. Dadurch ergibt sich auf dem Stapel ein feststehender unterer Wendepunkt für die Niederhalteelemente. Wächst nun im Betrieb der Stapel unter den Niederhalteelementen so weit an, dass das Drehmoment der Schrittmotore nicht mehr ausreicht, dass die Niederhalteelemente die Arbeitsstellung als den unteren Wendepunkt erreichen können, führen die Schrittmotore weniger Schritte bis zum unteren Wendepunkt aus. Bei der Rückbewegung der Niederhalteelemente arbeitet der Schrittmotor jedoch mit der vorgegebenen Anzahl Schritte weiterhin. Dadurch wandert der obere Wendepunkt der Niederhalteelemente über die Startstellung hinaus in Richtung Referenzschalter. Wenn die Distanz zwischen oberen Wendepunkt und Referenzschalter gleich Null ist, werden die Referenzschalter betätigt. Das vom jeweiligen Referenzschalter abgegebene Schaltsignal kann dann in vorteilhafter Weise für eine Anpassung der Ablagetischabsenkung pro Blatt verwendet werden.
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Bei jedem neuen Stapel der Bedruckstoffbahn kann zu Beginn des Abstapelns ein Startwert für die Ablagetischabsenkung pro Blatt der Bedruckstoffbahn (Absenkschritt genannt) aus der Blattdicke der Bedruckstoffbahn abgeleitet werden. Dieser Startwert bei der schrittweise Absenkung kann verwendet werden bis eine der beiden folgenden Bedingungen eintritt:
- 1. Einer der beiden Referenzschalter der Niederhalteelemente wird betätigt und gibt ein Schaltsignal ab. Dann wird zum einen der Ablagetisch einmalig um einen Korrekturwert von z.B. 1 mm abgesenkt, um wieder den vollen Schwenkwinkel der Niederhalteelemente zu ermöglichen. Zum anderen kann die Ablagetischabsenkung pro Blatt der Bedruckstoffbahn um einen vorgegebenen Korrekturwert von z.B. 5 µm vergrößert werden.
- 2. Wenn nach einer vorgegebenen Anzahl von abgelegten Blättern der Bedruckstoffbahn, z.B. 100 Blatt, keiner der beiden Referenzschalter von ihrem Niederhalteelement ausgelöst wurde, kann die Ablagetischabsenkung pro Blatt um einen vorgegebenen Wert, z.B. 5 pm, wieder verkleinert werden.
Dieser Vorgang kann so oft wiederholt werden bis einer der beiden Referenzschalter von seinem Niederhalteelement ausgelöst wird oder der Stapelvorgang beendet ist.
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Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Stapelvorrichtung weist damit folgende Vorteile auf:
- 1. Die Steuerung der Ablagetischabsenkung funktioniert völlig automatisch und ist an die Bedruckstoffbahn angepasst.
- 2. Es werden keine Sensoren benötigt, die nicht ohnehin schon vorhanden sind.
- 3. Bei diese Art der Steuerung der Ablagetischabsenkung wird die Stapeloberkante so eingestellt, dass die Niederhalteelemente automatisch immer mit nahezu maximaler Kraft auf die Stapeloberfläche drücken. Dies hat einen positiven Einfluss auf die Stapelqualität und die Staplerzuverlässigkeit. Durch das kräftige Niederdrücken der Stapeloberkante erhält man einen Stapel, der links und rechts an den Faltkanten gleich hoch ist. Außerdem wird dadurch das sog. Aufpilzen an den Faltkanten des Stapels (Überhöhung des Stapels an den Faltkanten in Laufrichtung der Bedruckstoffbahn) reduziert. Bei zu starkem Aufpilzen der Bedruckstoffbahn an den Faltkanten wird es den Niederhalteelementen unmöglich, die Stapelkante zu treffen. In diesem Fall können die Niederhalteelemente unter die Bedruckstoffbahn geraten und einen Stau bei der Bedruckstoffbahn erzeugen. Durch das kräftige Niederdrücken der Stapeloberkante, wie es mit der erfindungsgemäßen Stapelvorrichtung möglich ist, kann dieser Effekt minimiert und damit die Zuverlässigkeit der Stapelvorrichtung erhöht werden.
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An Hand eines Ausführungsbeispiels, das in schematischen Figuren dargestellt ist, wird die Erfindung weiter erläutert. Es zeigen:
- 1 eine prinzipielle Darstellung einer Stapelvorrichtung für eine vorgefaltete Bedruckstoffbahn;
- 2 eine prinzipielle Darstellung eines Niederhalteelementes mit Angabe von Startstellung, unteren und oberen Wendepunkt;
- 3 eine prinzipielle Darstellung eines Stapels einer Bedruckstoffbahn mit Aufpilzen der Faltkanten der Bedruckstoffbahn nach seitenweisem Ablegen der Bedruckstoffbahn;
- 4 ein Ablaufdiagramm der Steuerung der Absenkbewegung des Ablagetisches.
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1 zeigt eine prinzipielle Darstellung einer Stapelvorrichtung SV, die am Ausgang eines Druckgeräts DG, z.B. eines Tintendruckgeräts, angeordnet ist, um eine vom Druckgerät DG bedruckte Bedruckstoffbahn 1 zu stapeln. Die Bedruckstoffbahn 1 ist dabei als vorgefaltete evtl. mit Randlochungen versehene Papierbahn ausgeführt. Diese vorgefaltete Bedruckstoffbahn 1 soll in der Stapelvorrichtung SV auf einem Ablagetisch 2 in Zick-Zack-Falten abgelegt werden. Dadurch wird auf dem Ablagetisch 2 ein Stapel 3 aus der Bedruckstoffbahn 1 erzeugt, die an den Seiten des Stapels Faltkanten 4.1, 4.2 aufweist.
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Die Stapelvorrichtung SV weist nach 1 oberhalb des Ablagetisches 2 und des Stapels 3 eine Ablegevorrichtung AV auf, die eine Schwingführung 5 und Niederhalteelemente 6 vorsieht, jeweils ein Niederhalteelement 6 pro Faltkante 4 des Stapels 3. Der Ablagetisch 2 kann mit Hilfe einer Antriebseinrichtung 9 in Pfeilrichtung PF1 bewegt werden, dazu kann der Ablagetisch 2 von einem Schrittmotor angetriebene Walzen 13 aufweisen, die z.B. in einer Führung 7 in Pfeilrichtung PF1 bewegt werden können. Dabei führt der Ablagetisch 2 eine Bewegung in Pfeilrichtung PF1 aus.
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Zur Ablage der Bedruckstoffbahn 1 auf dem Ablagetisch 2 wird die Bedruckstoffbahn 1 der Schwingführung 5 über Transportrollen 8 vom Druckgerät DG zugeführt und dann mit Hilfe der Schwingführung 5 auf bekannte Weise in Zick-Zack- Falten auf dem Ablagetisch 2 abgelegt. Dazu führt die Schwingführung 5 die Bedruckstoffbahn 1 in Pfeilrichtung PF2 derart, dass die Bedruckstoffbahn 1 abwechselnd mit ihren Faltkanten 4.1 und 4.2 auf der rechten und linken Seite des Stapels 3 abgelegt wird. An den Faltkantenseiten 4 des Stapels 3 ist jeweils ein Niederhalteelement 6 angeordnet. Das Niederhalteelement 6 ist an einer Achse 10 drehbar gelagert und weist einen Niederdrücker 11 auf, der auf die Oberseite des Stapels 3 abgesenkt werden kann und nach Absenkung den Stapel 3 an dessen Faltkanten 4 niederdrückt. Die Niederhalteelemente 6 werden abwechselnd im Takt der Ablegung der Bedruckstoffbahn 1 auf dem Stapel 3 auf die Oberfläche des Stapels 3 geschwenkt (Pfeil PF3). Dazu kann an der Achse 10 des jeweiligen Niederhalteelementes 6 z.B. ein Schrittmotor angeordnet werden (nicht dargestellt), der die Niederdrücker 11 schrittweise von einer Startstellung (oberer Wendepunkt) in eine Arbeitsstellung (unterer Wendepunkt) und zurück in einer Drehbewegung schwenkt. In Arbeitsstellung liegen die Niederdrücker 11 der Niederhalteelemente 6 an einer Faltkante 4 des Stapels 3 auf, um den Stapel 3 dort anzudrücken. Um die Funktion der Niederdrücker 11 zu gewährleisten, bewegt die Antriebsvorrichtung den Ablagetisch 2 nach Ablegung eines Blattes auf dem Stapel 3 um einen Absenkschritt abwärts. Dieser Absenkschritt sollte derart eingestellt werden, dass der jeweilige Niederdrücker 11 immer in Arbeitsstellung ist, wenn er auf den Stapel 3 abgeschwenkt worden ist, um seine Funktion ausführen zu können.
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2 zeigt die Funktionsstellungen eines Niederdrückers 11 eines Niederhalteelements 6 ohne Stapel 3. Der Niederdrücker 11 ist zu Beginn des Stapelvorgangs in Startstellung P1 ausgezogen dargestellt. Benachbart dem Niederdrücker 11 ist ein Referenzschalter 12 derart angeordnet, dass er vom Niederdrücker 11 betätigt werden kann. Dies ist dann der Fall, wenn der Niederdrücker 11 die Position P2 eingenommen hat. Wenn der Niederdrücker 11 auf der Oberfläche eines Stapels 3 aufliegt, also in Arbeitsposition P3 ist, kann er Druck auf die Oberfläche des Stapels 3 ausüben. Der Niederdrücker 11 ist an der Achse 10 gelagert, die von einem Schrittmotor (nicht dargestellt) angetrieben werden kann. Die Startstellung P1 kann z.B. mit Hilfe des Referenzschalters 12 eingestellt werden. Wenn der Niederdrücker 11 an dem Referenzschalter 12 anliegt, gibt dieser ein Schaltsignal ab. Mit diesem kann der Schrittmotor so gesteuert werden, dass er ein vorgegebene Schrittanzahl ausführen muss, um zur Startstellung P1 zu gelangen. Damit ist die Startstellung P1 des Niederdrückers 11 festgelegt.
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Beim Beginn des Stapelvorgangs der Bedruckstoffbahn 1 steht der Niederdrücker 11 in Startstellung P1. Wenn die dem Niederdrücker 11 zugeordnete Faltkante 4 auf dem Stapel 3 abgelegt ist, kann der Niederdrücker 11 auf die Oberfläche des Stapels 3 abgeschwenkt werden, um die abgelegte Faltkante 4 nieder zu drücken. Bei der Bewegung des Niederdrückers 11 von seiner Startposition P1 in seine Arbeitsposition P3 führt der Schrittmotor des Niederdrückers 11 eine vorgegebene Anzahl von Schritten in Vorwärtsdrehrichtung durch. Wenn der Niederdrücker 11 in seine Startstellung P1 wieder zurückgeschwenkt werden soll, führt der Schrittmotor wiederum eine gleiche Anzahl von Schritten in Rückwärtsdrehrichtung aus, allerdings dreht der Schrittmotor die Achse 10 des Niederdrückers 11 in entgegengesetzter Richtung. Dieser Fall ist gegeben, wenn die Schwingführung 5 die Bedruckstoffbahn 1 zur Seite des Stapels 3 schwenkt, an der der Niederdrücker 11 angeordnet ist.
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Wenn die Oberfläche des Stapels 3 im Faltkantenbereich anwächst, wie dies in 3 angedeutet ist, kann der Niederdrücker 11 nicht mehr seine Arbeitsposition P3 erreichen, vielmehr stoppt der Schrittmotor an einer näher zur Startstellung P1 liegenden unteren Umkehrposition P4. Zur Rückführung des Niederdrückers 11 führt jedoch der Schrittmotor die vorgegebene Anzahl von Schritten aus. Dadurch dreht der Schrittmotor den Niederdrücker 11 über die Startstellung P1 hinaus in Richtung zum Referenzschalter 12. Dieser Vorgang wiederholt sich bis der Niederdrücker 11 in seiner oberen Umkehrposition auf den Referenzschalter 12 auftrifft. Der Referenzschalter 12 gibt dann ein Schaltsignal ab, das dazu verwendet werden kann, die Absenkbewegung des Ablagetisches 2 und damit des Stapels 3 zu steuern.
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Wie oben bereits erläutert worden ist, wird beim Stapelprozess der Ablagetisch 2 z.B. mit einem Schrittmotor in Absenkschritten th abgesenkt, z.B. kann jeweils ein Absenkschritt th pro abgelegtem Blatt der Bedruckstoffbahn 1 ausgeführt werden. Ein Absenkschritt th kann z.B. in Abhängigkeit der Dicke eines Blattes der Bedruckstoffbahn 1 eingestellt werden. Wenn dann ein Schaltsignal vom Referenzschalter 12 auftritt, kann als erste Maßnahme der Ablagetisch 2 um einen einmaligen festen Korrekturwert c von z.B. 1mm abgesenkt werden; zu der Folge der Absenkschritte th kann dann zusätzlich ein weiterer Korrekturwert d hinzugerechnet werden. Dann wird der Ablagetisch 2 zunächst um den festen Korrekturwert c abgesenkt und dann in Abhängigkeit der Dicke der Blätter der Bedruckstoffbahn 1 in Absenkschritten th, bei denen der Korrekturwert d berücksichtigt ist.
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Die Absenkschritte th werden somit um einen vom Schaltsignal ausgelösten zusätzlichen Korrekturwert d vergrößert, so dass die Absenkschritte jetzt th=th+d betragen, wobei z.B. d=5pm gewählt werden kann. Eine weitere Verbesserung der Steuerung des Antriebsmotors des Ablagetisches 2 kann dadurch erreicht werden, dass nach einer vorgegebenen Anzahl von Absenkschritten th überprüft wird, ob ein Schaltsignal von einem Referenzschalter 12 aufgetreten ist. Wenn dies nicht der Fall ist, kann d korrigiert werden, z.B. um 5pm verkleinert werden. Z.B. kann diese Überprüfung durchgeführt werden, wenn eine vorgegebene Anzahl Blatt der Bedruckstoffbahn 1 auf dem Stapel 3 abgelegt worden ist.
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Das geschilderte Verfahren der Absenkung des Ablagetischs 2 unter Verwendung eines Schaltsignals von einem Referenzschalter 12 wird anhand eines Ablaufplans nach 4 weiter erläutert. Die Absenkbewegung des Ablagetischs 2 wird mit Absenkschritten gestartet (Schritt S1, S2), die von der Dicke pd eines Blattes der Bedruckstoffbahn 1 abhängig sind; hinzugefügt wird noch ein Faktor a, der berücksichtigt, dass die Dicke des Faltrandes der Bedruckstoffbahn 1 unterschiedlich ist im Vergleich zur Blattdicke pd; der Faktor a wird empirisch ermittelt. Beim Stapeln wird der Ablagetisch 2 zu Beginn also pro abgelegtem Blatt um den Absenkschritt thstart=thactual=pd*a abgesenkt (Schritt S2). Wenn ein Referenzschalter 12 ein Schaltsignal abgibt (Schritt S3), wird der folgende Absenkschritt einmalig korrigiert um einen festen Korrekturwert c und weiterhin der jeweilige Absenkschritt um einen Korrekturwert d vergrößert (Schritt S4). Damit gilt dann: thnew=thaktual+d. Wenn nach einer vorgegebenen Anzahl e von Absenkschritten (Schritt S5) kein Schaltsignal von einem der Referenzsachalter auftritt (Schritt S6), können die folgenden Absenkschritte um einen korrigierten Wert f verkleinert werden (Schritt S7). Mit diesem korrigierten Wert der Absenkschritte (Schritt S8) kann bis Stapelende gearbeitet werden, es sei denn, ein Referenzschalter 12 erzeugt ein Schaltsignal: dann können die folgenden Absenkschritte th wieder um einen wählbaren aber im Vergleich zu d kleineren Korrekturwert vergrößert werden.
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Die Steuerung des Ablagetisches 2 entsprechend 4 kann in der Stapelvorrichtung als Software realisiert sein. Das Absenkverfahren erfordert ein Schaltsignal zumindest von einem an einer Faltkante des Stapels 3 angeordneten Referenzschalter 12. In der Regel werden jedoch auf beiden Seiten des Stapels 3 jeweils ein Niederhalteelement 6 mit Referenzschalter 12 angeordnet sein, um beide Kantenbereiche nieder zu drücken. In diesem Fall können auch beide Referenzschalter 12 zu Steuerung der Absenkbewegung des Ablagetisches 2 verwendet werden. Die Referenzschalter 12 können von bekanntem Aufbau sein.
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Bezugszeichenliste
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- DG
- Druckgerät
- SV
- Stapelvorrichtung
- AV
- Ablagevorrichtung
- PF
- Pfeil
- P
- Positionen des Niederdrückers
- 1
- Bedruckstoffbahn
- 2
- Ablagetisch
- 3
- Stapel der Bedruckstoffbahn
- 4
- Faltkante
- 5
- Schwingführung
- 6
- Niederhalteelement
- 7
- Führung
- 8
- Transportwalzen
- 9
- Antriebsvorrichtung
- 10
- Achse
- 11
- Niederdrücker
- 12
- Referenzschalter
- 13
- Walzen