-
Einrichtung zum gleichzeitigen Betreiben, vorzugsweise mit elektrischem
Strom, mehrerer Spielzeugeisenbahnzüge auf einem Gleis Die Erfindung betrifft eine
Einrichtung zum gleichzeitigen Betreiben mehrerer Spielzeug-, Miniatur- oder @lodelleisenl>alitiziige
auf einem Gleis, wobei dieses Gleis in eine Anzahl Blockstreckenabschnitte unterteilt
ist. Derartige Einrichtungen sind an und für sich bereits bekannt. So ist schon
bekanntgeworden, die Gleise bei elektrisch betrielicnen Spielzeug- oder Modelleisenbahnen
in mehrere voneinander isolierte Abschnitte zu unterteilen, die jeweils unter Strom
gesetzt oder abgeschaltet werden können. Die Züge fahren dann nur auf den unter
Strom gesetzten Teilen des Gleises, @@:ihren<l sie auf den abgeschalteten Teilen
anhalten. Es ist bekannt, das Ein- und Ausschalten der genannten Gleisteile von
Hand von einer Zentrale :ins \-orztinelimen. Hierdurch kann von dieser Zentrale
aus der gesamte Zugverkehr geregelt werden, -,vohei jeweils nur eine einzelne Lokomotive
oder ein einzelner Zug auf einem der jeweils unter Strom gesetzten Gleisabschnitte
fahren darf.
-
Beim Betrieb vieler Züge auf einer Gleisanlage erfordert dies naturgemäß
eine erhebliche Aufmerksainkeit von dem Bedienenden. Es ist daher auch schon vorgeschlagen
worden, das Ein- und Ausschalten bestimmter Streckenteile automatisch durch die
fahrenden Züge selbst erfolgen zu lassen. In Anlehnung an das Vorbild der Großtechnik
schaltet eine Lokomotive oder ein Zug, die bzw. der sich gerade auf einer Blockstrecke
befindet, durch geeignete Mittel die hinter ihm liegende Blockstrecke ab und schaltet
diese erst wieder ein, wenn er jene Blockstrecke verlassen hat. Hierdurch
wird
erreicht, daß ein nachfolgender Zug niemals mit dem vorausfahrenden Zug zusammenstoßen
kann.
-
Die bisher bekanntgewordenen Mittel zur Ericichung einer derartigen
automatischen Zugsicherung sind verschiedener Art. Es ist schon bekanntgeworden,
zwischen oder neben den Schienen Kontakte anzubringen, die Relais ein- oder ausschalten,
wobei die Kontakte durch den vorüberfahrenden Zug geschlossen oder geöffnet werden.
Auch kann der vorüberfahrende Zug kleine Schalter mechanisch betätigen, wobei dann
gegebenenfalls die Relais entbehrt werden können.
-
Eine andere bereits bekanntgewordene Methode besteht darin, daß in
die elektrische Zuleitung zu einer oder beiden Schienen eines Gleisabschnittes die
Wicklungen von Relais geschaltet werden, so daß ein von den Schienen abgenommener
Fahrstrom beim Fahren einer Lokomotive auf diesem Gleisabschnitt auch jeweils die
Relaiswicklung durchfließt. Das Relais zieht dann einen Anker an, wobei beispielsweise
ein Kontakt geöffnet wird, der die vorhergehende Blockstrecke von der Stromquelle
abschaltet. Diese Methode hat den Vorteil, daß das Gleisbild der Miniatureisenbahnanlage
nicht durch an, zwischen oder neben den Gleisen befindliche Hilfseinrichtungen verunziert
wird. Nachteilig ist jedoch, daß diese an und für sich sehr einfach wirkende Einrichtung
keine Anziehung des Relais und damit auch kein Abschalten der zurückliegenden Blockstrecke
zuläßt, wenn sich vor dem betreffenden Zug auf der folgenden Blockstrecke auch ein
Zug befindet, der nach dem gleichen Prinzip die Blockstrecke, auf der sich der zuerst
genannte Zug befindet, seinerseits bereits abgeschaltet hat.
-
Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man weiterhin schon vorgeschlagen,
an Stelle der genannten einfachen Relaisbetätigung kompliziertere Schaltungen anzuwenden,
indem das Relais nicht unmittelbar die Abschaltung der jeweils zurückliegenden Blockstrecke
vornimmt, sondern zunächst in einer Zentrale od. dgl. Schrittschaltwerke oder weitere
Relais, die gegebenenfalls Selbsthaltekontakte besitzen, betätigt. Von dieser Zentrale
aus erfolgen dann die Abschaltungen der betreffenden Blockstrecken. Beim weiteren
Fahren des Zuges werden nach dem Verlassen der betreffenden Blockstrecke die genannten
Schaltmittel in der Zentrale erneut betätigt, wodurch die bis dahin abgeschalteten
Blockstrecken wieder eingeschaltet werden.
-
Derartige Schalteinrichtungen sind kompliziert und teuer. Gemäß der
Erfindung können solche komplizierten Einrichtungen vermieden werden, und es können
einfache Relais Verwendung finden, die unmittelbar die Schaltungen bewirken, die
geeignet sind, die hinter einer Lokomotive, einem Zug, eincin Triebwagen oder einem
Triebwagenzug liegende Blockstrecke so zu beeinflussen, daß ein hierauf fahrender
zweiter Zug zum Halten gebracht wird und erst wieder weiterfährt, wenn der vorausfahrende
Zug seine Blockstrecke verlassen hat. Gemäß der Erfindung wird die: dadurch erreicht,
daß die zurückliegende Blockstrecke durch die Betätigung des betreffenden Relais,
dessen Wicklung in der Schienenzuleitung der gerade befahrenen Blockstrecke liegt,
nicht völlig abgeschaltet wird, sondern nur eine Spannungsminderung erfährt, indem
ein Widerstand od. dgl. zusätzlich in die Zuleitung der zurückliegenden Blockstrecke
eingeschaltet wird. Dieser Widerstand muß so bemessen sein, daß die durch ihn geminderte
Stromstärke noch hinreicht, das Relais in der Schienenzuleitung der zurückliegenden
Blockstrecke zum Anziehen zu bringen, wenn sich auf dieser ebenfalls ein Zug befindet,
durch den ihr Schienenstromkreis geschlossen wird. Andererseits muß aber erfindungsgemäß
die Stromminderung durch den genannten zusätzlichen Widerstand so groß sein, daß
die Lokomotive oder der Zug in der zurückliegenden 131ockstrecke trotz des Vorhandenseins
eines Reststromes stehenbleibt bzw. zum Anhalten gebracht wird. Da der Strom, bei
dein ein Relais noch sicher anzieht, sich von dem Strom, der zum Fahren einer Miniaturlokomotive
mindestens nötig ist, in seiner Stärke sehr unterscheidet, ist die genannte Forderung,
wie auch durch Versuche festgestellt wurde, leicht zu erfüllen.
-
An und für sich ist es bereits bekannt, auf einer Miniaturgleisanlage
einen Zug dadurch zum Halten zu bringen, daß man den Strom nicht völlig ausschaltet,
sondern ihn nur auf ein gewisses Maß vermindert. Man hat diese Methode schon deswegen
angewendet, um beim Halten eines Zuges eine etwaige Zugbeleuchtung nicht vollkommen
verlöschen zu lassen. Auch hat man diese Maßnahme schon ergriffen bei Lokomotiven
mit automatischer Fernrichtungsumsteuerung, sofern diese nach dem Prinzip arbeitet,
daß jeweils eine Stromunterbrechung den Umsteueranker abfallen und die nachfolgende
Wiedereinschaltung des Stromes diesen wieder anziehen läßt, wobei dann automatisch
durch Umschaltung der Feld- oder Ankerwicklung des Motors eine Umkehrung der Fahrtrichtung
erfolgt. Durch die Aufrechterhaltung eines Reststromes wird bei derartigen Lokomotiven
zwar der Motor zum Stillstand gebracht, aber das Abfallen des Umsteuerankers vermieden,
so daß die Lokomotive beim Wiederanfahren nach dem Halten die gleiche Fahrtrichtung
Besitzt.
-
Diese bekannte ?Methode des Anhaltens einer Miniaturlokomotive nicht
durch Stromabschaltung, sondern durch Stromminderung, hat aber mit dem Gegenstand
der Erfindung nichts zu tun, da sie bei den bekanntgewordenen Ausführungsarten nicht
im Zusammenhang steht mit einem automatischen Blockstreckensystem mit automatischer
Zugsicherung. Auch ist bei der Wahl der Größe der Reststromstärke bisher nicht davon
ausgegangen worden, daß diese Reststromstärke geeignet sein muß, die in den Schienenzuleitungen
eines Streckenabschnittes liegenden Relais zur automatischen Blockstreckenschaltung
mit Sicherheit gerade noch zu betätigen. Die Erfindung hat also einen gänzlich anderen
Gedankeninhalt, als ihn die bisher bekanntgewordenen Methoden aufweisen. Wesentlich
ist
dabei noch, dat.1 (las automatische Blockstreckensystem gemäß
der Erfindung mit sehr einfachen und billigen Mitteln aufgebaut und betrieben werden
kann.
-
Beim Blockstreckensvstem nach der Erfindung muß die Gleisanlage je
nach ihrer Größe in entsprechend viele von einander isolierte Gleisabschnitte unterteilt
wer(ien. Grundsätzlich können dabei Zweischienensvsteme. Dreischienensysteme, Schienensysteme
mit Oberleitungen oder neben den Fahrschienen angeordnete Stromschienen od. dgl.
Verwendung finden. Auch ist es einerlei, oh die Bahn mit Gleich- oder Wechselstrom
oder durch Cberlagerung beider Stromarten betrieben wird.
-
Hier soll beispielsweise ein Z@r-eischienensystem der Betrachtung
zugrunde gelegt werden, bei dem beide Schienen isoliert voneinander stromführend
und an verschiedene Pole bzw. Punkte der Stromquelle angeschlossen sind. Die Abttalrtne
des Fahrstromes erfolgt dann beispielsweise durch die Räder der Lokomotive oder
durch besondere Schleifkontakte, die auf den Fahrschienen schleifen.
-
Die Unterteilung der gesamten Gleisanlage in einzelne voneinander
isolierte Gleisabschnitte kann entweder mehrpolig oder auch einpolig erfolgen. Itn
letzteren Falle wird die eine Schiene in der gesamten Gleisanlage durchgehend elektrisch
leitend ausgeführt, und die Unterteilung in einzelne voneinander isolierte Abschnitte
wird lediglich bei der anderen Schiene vorgenommen. Diese Unterteilung kann dabei
in an sich bekannter Weise derart erfolgen, (laß die Schienen einer bestimmten Blockstrecke
untereinander wie üblich elektrisch leitend verbunden sind, aber jeweils die letzte
Schiene der vorhergehenden Blockstrecke mit der ersten Schiene der nachfolgenden
Blockstrecke nicht durch metallische Stifte oder Federn, sondern durch isolierte
Stifte oder unter Fortlassung der sonst verwendeten Kontaktfedern zusammengesteckt
wird. Die Länge der einzelnen Blockstrecken wird dabei zweckmäßig den Zuglängen
angepaßt.
-
Die obengenannte durchgehend elektrisch verbundene Schiene wird an
den einen Pol oder Punkt der Stromquelle angeschlossen. Die jeweils voneinander
isolierten Streckenabschnitte der anderen Schiene werden nicht unmittelbar mit dem
anderen Pol oder Punkt der Stromquelle verbunden. Vielmehr wird gemäß der Erfindung
der andere Pol oder Punkt der Stromquelle zunächst an eine in der Nähe der Schienen
entlang laufende elektrische Leitung geführt. Diese Leitung kann je nach Ausbildung
der Gleisanlage als Stichleitung ohne oder mit Abzweigungen oder als Ringleitung
ohne oder mit Abzweigungen ausgeführt sein. Die Ausführung als Ringleitung empfiehlt
sich, wenn die Gleisanlage die Form eines Kreises oder Ovals besitzt.
-
Ein sogenannter Streckenblock ist jeweils dort zu denken, wo sich
die Isolierstelle zwischen zwei Gleisabschnitten befindet. Atl dieser Stelle oder
in der Nähe dieser Stelle wird jeweils ein Relais untergebracht. Jedes dieser Relais
besitzt bei der einfachsten Art der Ausführung der Erfindung einen Kontakt, welcher
bei Stromlosigkeit der Relaiswicklung geschlossen ist und sich öffnet, wenn ein
Strom die Relaiswicklung durchfließt. Dabei ist es gleichgültig für das Wesen der
Erfindung, ob das Relais zum Betrieb mit Gleichstrom oder mit Wechselstrom eingerichtet
ist. Die Stromart, mit der (las Relais betrieben wird, muß übereinstimmen finit
der Stromart für den Betrieb der Bahn. Jedoch hat der Gleichstrombetrieb hinsichtlich
der Relais den Vorteil, daß Gleichstromrelais eine größere Ansprecitempfindlichkeit
besitzen und billiger sind als @@'ecltselstromrelais. Parallel zu dem Öffnungskontakt
des Relais wird gemäß der Erfindung ein Widerstand gelegt. Bei Stromlosigkeit des
Relais gestattet der Öffnungskontakt einen widerstandsfreien Durchgang für einen
elektrischen Strom, Nvährend bei Stromfluß durch die Relaiswicklung dieser Durchgang
nur über den genannten Widerstand möglich ist.
-
Bei der einfachsten Art der Ausführung der Erfindung wird das eine
Ende der Wicklung eines jeden Relais in der Nähe der Isolierstelle zwischen zwei
getrennten Gleisabschnitten an die obengenannte Stich- oder Ringleitung angeschlossen.
Das andere Ende der Relaiswicklung wird mittels einer besonderen Leitung zunächst
an die eine Seite des Öffnungskontaktes des in der Fahrtrichtung nächstfolgenden
Relais bzw. an die eine Seite des zu diesem Kontakt parallel liegenden Widerstandes
geführt. Die andere Seite dieses Kontaktes bzw. dieses Widerstandes wird an den
in Fahrtrichtung nach dein zuerst genannten Relais folgenden Schienenabschnitt angeschlossen.
-
Fährt jetzt ein Zug auf diesem Schienenabschnitt, so erhält er seinen
Fahrstrom einerseits direkt aus der durch die ganze Gleisanlage durchlaufenden Schiene.
Der andere Pol der Stromquelle wird ihm zugeführt Tiber die Wicklung des zuerst
genannten Relais am Beginn dieses Schienenabschnittes bzw. dieser Blockstrecke sowie
über den Kontakt des Relais am Ende dieser bzw. am Anfang der nächstfolgenden oder
vorausliegenden Blockstrecke. Das Relais arg Anfang der vorn Zug befahrenen Blockstrecke
zieht infolge des durch seine Wicklung fließenden Fahrstromes seinen Öffnungskontakt
an, wodurch die zurückliegende Blockstrecke nur mehr Spannung Tiber den diesem Kontakt
parallel liegenden Widerstand erhält. Die gerade befahrene Blockstrecke erhält hingegen
die volle Spannung, lediglich abzüglich eines kleinen Spannungsabfalls infolge des
Stromflusses in der Wicklung des Relais am Anfang dieser Blockstrecke, solange auf
der dieser Blockstrecke vorausliegenden Blockstrecke nicht ebenfalls ein Zug fährt,
welcher das Relais am Ende der Blockstrecke des erstgenannten Zuges zum Anziehen
bringt. Fährt auf der vorausliegenden Blockstrecke ebenfalls ein Zug, so erhält
die Blockstrecke des zuerst genannten Zuges nur noch Spannung über die Relaiswicklung
am Anfang dieser Blockstrecke unter Vorschaltung des Widerstandes parallel zum Öffnungskontakt
am Ende dieser Blockstrecke. Durch diese Spannungs- bzw. Stromherabsetzung bleibt
der zuerst genannte Zug
auf seiner Blockstrecke stehen. Jedoch bleibt
der Stromkreis durch diesen Zug geschlossen, und es fließt noch ein Reststrom nach
Maßgabe des Widerstandes parallel zum Kontakt des Relais am Ende seiner Blockstrecke,
der gemäß der Erfindung so groß ist, daß das Relais am Anfang der Blockstrecke angezogen
bleibt, wodurch auf der zurückliegenden Blockstrecke die Weiterfahrt eines etwaigen
dritten Zuges infolge der Spannungsminderung in diesem Gleisabschnitt nach wie vor
verhindert wird.
-
Dieser Vorgang erfolgt nacheinander beim Fahren mehrerer Züge gemäß
der Erfindung automatisch von Blockstrecke zu Blockstrecke. Die Widerstände, die
bei Betätigung der Relais jeweils vor die betreffenden Gleisabschnitte geschaltet
werden, können gemäß der Erfindung alle gleich groß gemacht werden. Infolge des
großen Unterschiedes zwischen der Ansprechstromstärke der Relais und der Reststromstärke,
bei der die Lokomotiven noch mit Sicherheit zum Anhalten gebracht werden können,
ist es möglich, den Blockstreckenbetrieb trotz gleich groß gewählter Widerstände
auch dann einwandfrei ablaufen zu lassen, wenn auf der Gleisanlage Lokomotiven unterschiedlicher
Type und Stromaufnahme fahren oder auch, wenn einzelne Züge beispielsweise mitZugbeleuchtung
ausgerüstet sind, andere dagegen nicht. Auch die Relais können gemäß der Erfindung
alle vollkommen gleichartig ausgeführt sein. Die Windungszahl der Relaiswicklung
ist so zu wählen, daß einerseits das Relais trotz Vorschaltung eines der genannten
Stromminderungswiderstände sicher anspricht, daß jedoch andererseits der Spannungsabfall
in der Relaiswicklung beim Durchfließen des vollen Fahrstromes verhältnismäßig gering
ist, damit ein möglichst großer Anteil der Spannung der zum Betrieb der Anlage verwendeten
Stromquelle zum Fahren der Lokomotiven ausgenutzt werden kann. Wie Versuche gezeigt
haben, lassen sich die beiden Forderungen ohne Schwierigkeiten miteinander vereinigen.
Im übrigen kann zum Betrieb einer derartigen Anlage die Spannung der Stromquelle
ohne weiteres auch um das Maß des Spannungsabfalls in der Relaiswicklung höher gewählt
werden, als es sonst nötig wäre.
-
Die Verwendung nur gleichartiger Teile zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Blockstrekkensvstems bedeutet vor allem in fabrikationsmäßiger Hinsicht einen erheblichen
Vorteil der Erfindung. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß nur so viele Relais
und Widerstände verwendet werden müssen, wie Streckenblocks vorhanden sind. Zweckmäßig
wird man jeweils ein Relais gemäß der Erfindung mit seinem zugehörigen Widerstand
zu einer Einheit zusammenfassen und beispielsweise beides gemeinsam in einem Kästchen
unterbringen, welches dann äußerlich lediglich einige Kontaktstifte od. dgl. trägt,
mit deren Hilfe die notwendigen Anschlußverbindungen vorgenommen werden können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß nur verhältnismäßig wenige
Leitungen entlang den Gleisen notwendig sind. Außer der obenerwähnten Spannung führenden
Stich- oder Ringleitung ist bei der bisher beschriebenen Ausführungsart der Erfindung
nur noch eine einzige weitere Leitung jeweils von Streckenblock zu Streckenblock
notwendig. Durch diese geringe Zahl von Strom führenden Leitungen entlang den Gleisen
ist einerseits ein leichter und übersichtlicher Aufbau der Schaltung möglich, andererseits
wird das Gesicht der Anlage hierdurch nahezu überhaupt nicht gestört, auch wenn
die Leitungen nicht unterhalb einer etwaigen Montageplatte für die Anlage, sondern
einfach offen neben den Gleisen verlaufen. Noch ein Vorteil der erfindungsgemäßen
Einrichtung besteht darin, daß infolge der Restspannung bei den haltenden Zügen
eine etwaige Beleuchtung eingeschaltet bleibt und ein etwaiger Richtungsumsteueranker
in der Lokomotive nicht abfällt, so daß der Zug beim Weiterfahren die alte Richtung
beibehält. Außerdem ist es von Vorteil bei der erfindungsgemäßen Einrichtung, daß
die automatische Blockstreckensteuerung keinerlei besondere Hilfseinrichtungen in
oder an den Miniaturlokomotiven erfordert, sondern daß Lokomotiven jeder Art, also
auch einfachster Art, benutzt werden können. da lediglich ihr Fahrstrom und die
Wanderung seines Abnahmepunktes längs der Gleisanlage für die Steuerung gemäß der
Erfindung von Bedeutung sind.
-
Es kann jedoch gemäß der Erfindung auch noch so verfahren werden,
daß auch einer der Lokomotive nachfolgenden Wagen, vorzugsweise der letzte Wagen
eines Zuges, eine durch künstliche Mittel hervorgerufene geringe Stromaufnahme besitzt,
die hinreicht, ein Blockstreckenrelais zum Anziehen zu bringen. Es kann in diesem
Wagen ein Widerstand von der Größe der erfindungsgemäßen Stromminderungswiderstände
eingebaut sein, dem über die besonders ausgebildeten Räder dieses Wagens oder über
besondere Schleifkontakte eine Spannung zugeführt wird, die von den Schienen abgenommen
wird. An Stelle eines in den Wagen besonders eingebauten Widerstandes können auch
die Lämpchen zur Beleuchtung in diesem Wagen oder in anderen Wagen oder in der Lokomotive
od. dgl. benutzt werden.
-
Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß eine Blockstrecke jeweils
erst dann wieder freigegeben wird, wenn der letzte Wagen und nicht allein die Lokomotive
sie verlassen hat.
-
Grundsätzlich ermöglicht das erfindungsgemäße Blockstreckensystem
den Betrieb von beliebig vielen Zügen auf einem Gleis. Notwendig hierzu ist nur,
(laß die Zahl der Blockstrecken jeweils um eins größer gewählt wird als die Zahl
der Züge, die gleichzeitig auf dem Gleis fahren sollen.
-
Die bisher beschriebene einfachste Ausführungsart der Erfindung besitzt
noch einen gewissen Nachteil. Dieser besteht darin, claß der Bremsweg eines Miniaturzuges
bekanntlich im allgemeinen sehr kurz ist und in gar keinen Verhältnis steht ziz
den langen Bremswegen bei den Zügen der Großtechnik, auch wenn man die '-#1aßstabsumrechnung
berück-=ichtigt. K")inmt der Miniaturzug daher auf einen
Gleisabschnitt,
dessen Spannung,durch das Vorhandensein eines weiteren Zuges auf der vorausliegenden
l@ln,#k;trecke gemindert ist, so wird er int all-'Terneinen schon am Anfang dieses
Gleisabschnittes stehen bleiben, obwohl es richtiger wäre, wenn er erst am Ende
dieses Gleisabschnittes zum Halten gebracht Nvürde. Sind an die Lokomotive zudem
noch viele Nagen angehängt, so kann es sein, daß die letzten Wagen beim Anhalten
sich sogar noch auf dem vorhergehenden Gleisabschnitt befinden. I?in der Großtechnik
nachgeahmter Blockstreckenbetrieb ist j.uf diese Weise nur schwer möglich, insbesondere,
wenn man berücksichtigt, daß etwa gemäß der Erfindung zugleich durch die Relais
betätigte Signale sinngemäß in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Streckenblocks
stehen sollen. Durch den kurzen Bremsweg werden die Miniatuiziige weit vor diesen
Signalen, unter Umständen sogar noch im Bereich des jeweils vorhergehenden Signals,
zum Stehen gebracht.
-
In weiterer Vervollkommnung der Erfindung wird daher so verfahren,
daß jede einzelne Blockstrecke noch einmal wieder in zwei voneinander isolierte
Teile zerlegt wird. Der erste Teil beim Beginn einer Blockstrecke wird so geschaltet,
daß er .,stets über die Spule des Relais, welches sich am Anfang dieser Blockstrecke
befindet, Spannung erhält, ohne (laß diese Spannung durch die übrigen Züge auf der)
anderen Blockstrecken beeinflußt werden kann. Der zweite Teil einer Blockstrecke
kann dagegen jeweils die volle oder die geminderte Spannung erhalten, je nachdem
ob die vorausliegende Blockstrecke frei ist oder von einem Zug befahren wird. Dabei
ist gemäß der Erfindung die Schaltung so eingerichtet, daß diese Spannungsminderung
durch das Fahren eines Zuges in der vorausliegenden Blockstrecke in jedem Falle
erfolgt, einerlei ob dieser Zug sich seinerseits wiederum auf dem ersten oder zweiten
Teil der vorausliegenden Blockstrecke befindet.
-
Durch diese Maßnahme zur Vervollkommnung der Erfindung wird erreicht,
daß ein Zug in eine freie Blockstrecke auf jeden Fall längs eines angemessenen Weges
einfährt, so daß auch der letzte Wagen ganz auf diese Blockstrecke zu stehenkommt.
Ist die vorausliegende Blockstrecke dann frei, so fahrt der "Lug ungehindert durch
die ganze Blockstrecke hindurch und auch in die vorausliegende Blockstrecke ein.
Ist dagegen die vorausliegende Blockstrecke von einem Zug besetzt, so wird der zuerst
-(,nannte Zug im zweiten Teil der zuerst genannten Blockstrecke zum Halten gebracht.
Dieser Haltepunkt kann so eingerichtet werden, daß der Zug unmittelbar vor einem
etwa auf Halt stehenden Hauptsignal am Ende dieser Blockstrecke zum Stehen kommt.
Die Länge des zweiten Teiles der Blockstrecke muß mindestens gleich dem Bremsweg
des Zuges gewählt werden.
-
Wesentlich ist noch, daß bei dieser Ausführungsart der Erfindung die
Zahl der Leitungen neben den Gleisen nicht größer, sondern sogar geringer ist als
bei der einfachsten Ausführungsart der Erfindung, eia die Schiene im ersten Teil
jeder Blockstrecke die Funktion derjenigen Leitung, die sonst entlang dieses Gleisteiles
verlaufen müßte, mit übernimmt.
-
Eine weitere Ausführungsart der Erfindung besteht darin, daß die oben
beschriebenen Widerstände zur Spannungsminderung ersetzt werden durch eine zweite
Wicklung auf den Relais. Die erste Wicklung auf den Relais ergibt einen verhältnismäßig
kleinen Spannungsabfall beim Durchfließen des Fahrstromes. Die zweite Wicklung besitzt
dagegen eine höhere Windungszahl, so daß der Widerstand dieser Wicklung etwa dem
Wert der oben beschriebenen Stromminderungswiderstände gleichkommt. Die Schaltung
kann gemäß der Erfindung so gewählt werden, daß eine etwaige Stromminderung auf
der Blockstrecke bzw. auf dem zweiten Teil der Blockstrecke dadurch erfolgt, daß
die zuerst kurzgeschlossen gewesene zweite Wicklung des Relais am Anfang der Blockstrecke
durch Öffnung des Kontaktes des Relais am Ende der Blockstrecke mit der erster.
Wicklung in Reihe geschaltet wird. Man hat hierdurch den Vorteil, daß die Absenkung
der Stromstärke in der Wicklung des Relais am Anfang der Blockstrecke bei diesem
durch die erhöhte Windungszahlwieder ausgeglichen wird, so daß die Anziehungskraft
des Relaisankers immer dieselbe ist unabhängig davon, ob der volle oder der geminderte
Strom auf der Blockstrecke oder auf einem Teil der Blockstrecke vorhanden ist. Man
kann auf diese Weise den Unterschied zwischen Relaisansprechstrom und dem Strom,
bei dem eine Lokomotive mit Sicherheit zum Halten gebracht werden kann, noch vergrößern,
so daß noch unterschiedlichere Lokomotivtypen mit noch stärker verschiedenen Stromaufnahmen
ohne weiteres auf einem Gleis betrieben werden können, als es bei der erfindungsgemäßen
Ausführung mit Verwendung von einfachen Stromminderungswiderständen der Fall ist.
Andererseits erfordert aber die zuletzt beschriebene Ausführung der Erfindung im
Durchschnitt eine weitere elektrische Leitung längs der Gleise.
-
In weiterer Vervollkommnung der Erfindung kann so verfahren werden,
daß außer dem Anhalter. der Züge, welches jeweils durch den automatischen Blockstreckenverkehr
bedingt ist, auch ein zusätzlichesAnhalten durchFernsteuerung, beispielsweise von
einer Zentrale aus, möglich ist. Dies hat Bedeutung, wenn ein Zug beispielsweise
an einem Bahnhof angehalten werden soll, unabhängig davon, ob, die vorausliegende
Blockstrecke frei ist oder nicht. Gemäß der Erfindung kann ein derartiges Anhalten
leicht dadurch erreicht werden, daß der vorausliegende Blockstreckenabschnitt über
eine Fernsteuerleitung von einer Zentrale aus überbrückt wird. In der Zentrale muß
sich ein Schalter befinden, mit dem dieser Stromkreis geschlossen oder geöffnet
werden kann. Um einen Kurzschluß zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung mit diesem
Schalter ein. Widerstand in Reihe geschaltet, dessen Größe den übrigen Stromminderungswiderständen
entspricht. Wird der genannte Stromkreis geschlossen., so fließt ein Strom durch
die Wicklung des 1)etreftericleii Relais, welches am Anfang der vorausliegenden
Blockstrecke liegt bzw. am Ende derjenigen
Blockstrecke, in der
das künstliche Anhalten erfolgen soll. Dadurch zieht dieses Relais in gleicher Weise
an, als ob sich auf der vorausliegenden Blockstrecke ein Zug befände, so daß ein
Zug am Ende der vorhergehenden Blockstrecke zum Halten gebracht wird. Trotz dieses
künstlichen Anhaltens entwickelt sich der Blockstreckenverkehr auf den übrigen Gleisabschnitten
normal weiter, so lange, bis bei einem als Beispiel angenommenen Gleisoval auch
die übrigen Züge zum Stillstand kommen, da sie infolge des am Bahnhof haltenden
Zuges keine Einfahrt haben bzw. keine Durchfahrt durch die betreffende Blockstrecke.
Nach Öffnung des beschriebenen Fernsteuerkreises fährt der bislang haltende Zug
ab, sofern auf der vorausgehenden Blockstrecke sich nicht noch ein zweiter Zug befindet,
und die Bewegung sämtlicher Züge erfolgt wieder in der Weise, wie es ohne künstliches
Anhalten am Bahnhof der Fall gewesen wäre. Ein weiterer Zug kann beispielsweise
nach Bedarf auch den Bahnhof durchfahren, oder aber er kann ebenfalls angehalten
werden usw. Hierdurch entsteht ein ganz besonders hoher Spielreiz, da man jederzeit
in den automatisch verlaufenden Zugverkehr eingreifen kann, wobei jedoch die Automatik
so weit übergeordnet bleibt, (iaß Fehleingriffe unmöglich sind. Nach Ablauf eines
derartigen Eingriffes setzt sich dann die Automatik von selbst wieder in Funktion.
-
Wie bereits oben erwähnt, können in weiterer Vervollkommnung der Erfindung
auch noch Signale vorgesehen werden, durch welche die Blockstreckenabschnitte auch
äußerlich erkennbar werden. Diese Signale werden gemäß der Erfindung durch den automatischen
Zugverkehr selbsttätig beeinflußt. Beispielsweise kann jeweils am Ende einer Blockstrecke
bzw. am Anfang der vorausliegenden Blockstrecke ein der Großtechnik nachgeahmtes
Hauptsignal angebracht werden. In einiger Entfernung vor dem Hauptsignal kann auch
noch ein ebenfalls der Großtechnik entsprechendes Vorsignal aufgestellt werden,
welches gemeinsam mit dem Hauptsignal automatisch betätigt wird. Bei der Ausführungsart
der Erfindung, bei welcher jede Blockstrecke in zwei Teile unterteilt wird, erfolgt
die Aufstellung des Vorsignals zweckmäßig am Beginn des zweiten Teiles bzw. am Ende
des ersten '.Feiles der betreffenden Blockstrecke. Die Betätigung beider Signale
kann in an sich bekannter Weise durch einen Magnetanker erfolgen, der bei Stromfluß
durch die Magnetwicklung angezogen wird, wodurch dann die Signale auf Halt oder
auf Fahrt gestellt werden. Es können hierzu sämtliche an und für sich bekannten
Methoden verwendet werden, beispielsweise derart, daß jeweils nur ein kurzer Stromfluß
durch die Magnetspulen erfolgt, wobei ein Stromfluß die Stellung Halt, der nächste
Stromfluß die Stellung Fahrt, der übernächste wieder die Stellung Halt usw. verursacht.
Auch können sogenannte polarisierte Magnete angewendet werden, die vorzugsweise
durch einen Gleichstrom in der einen oder der anderen Richtung die eine oder die
andere Signalstellung bedingen. Hierdurch ist der Vorteil gegeben, daß die Signalstellung
stets eindeutig erfolgt, unabhängig davon, wie die vorangegangene Signalstellung
war. Diese Eindeutigkeit der Signalstellung kann in noch einfacherer Weise durch
die Verwendung sogenannter an sich bekannter Dauerstromspulen erfolgen. Die eine
oder die andere Stellung der Signale ist dann gegeben, wenn die Dauerstromspule
vom Strom durchflossen wird und dabei den Betätigungsanker an- oder in sich hineinzieht.
Die Rückführung der Signale in die andere oder in die eine Stellung nach Aufhören
des Dauerstromes erfolgt dann beispielsweise durch Federkraft, Schwerkraft od. dgl.
Beim Fließen des Dauerstromes hat also ein Signal eine ganz bestimmte Stellung und
beim Aufhören des Dauerstromes eine ganz bestimmte andere Stellung. Als Stromart
für diesen Dauerstrom kann grundsätzlich Gleich- oder Wechselstrom gewählt werden.
Bei einer 1Iiniatureisenbahnanlage mitVollnetzanschluß ist jedoch die Wechselstromart
vorzuziehen, auch wenn die Bahnanlage als solche mit Hilfe eines Trockengleichrichters
od. dgl. mit Gleichstrom betrieben wird, damit bei einer größeren Zahl etwa gleichzeitig
eingeschalteter Signale der Strom sämtlicher Dauerstromspulen den Trockengleichrichter
nicht übermäßig belastet. Dieser würde also bei einer :nit Gleichstrom betriebenen
Bahn lediglich den Fahrstrom für die Lokomotiven zu liefern haben und gegebenenfalls
auch noch den Strom für eine etwa vorhandene Zugbeleuchtung sowie für in den Lokomotiven
etwa vorhandene Umsteuermagnete, sofern die Umsteuerung mittels besonderer Magnete
geschieht. Diese Ströme durchfließen, soweit sie jeweils auf eine bestimmte Blockstrecke
entfallen, auch die Wicklung des jeweiligen Block-#ztreckenrelais am Anfang dieser
Blockstrecke, wodurch diese Relais betätigt werden. Ein zusätzlicher Stromverbrauch
ist also durch die Blockstreckenrelais nicht gegeben, sondern lediglich ein etwas
erhöhter Spannungsbedarf. Der Dauerstrom für die Signalbetätigung wird dagegen zweckmäßig
unmittelbar von der Niederspannungsseite des Spielzeugtransformators in Form von
Wechselstrom abgenommen, wodurch, wie bereits gesagt, der Gleichrichter entlastet
wird.
-
Das Ein- und Ausschalten des Dauerstromes für jeweils ein Hauptsignal
bzw. jeweils ein Haupt-und ein Vorsignal kann dann gemäß der Erfindung in der Weise
erfolgen, daß die jeweiligen Blockstreckenrelais außer dem einen Kontakt, welcher
für die Blockstreckenautomatik ohnehin nötig ist, noch unabhängig davon einen weiteren
Kontakt besitzen, der zusammen mit dein zuerst genannten Kontakt betätigt wird.
Dieser zweite Kontakt kann entweder ein Schließ- oder ein Öffnungskontakt sein,
je nachdem ob die Signale so eingerichtet sind, daß sie beim Fließen des Dauerstromes
auf Halt stehen und beim Nichtfließen des Dauerstromes auf Fahi t oder umgekehrt.
Gemäß der Erfindung ist es zweckmäßig, den zweiten Kontakt als Öffnungskontakt einzurichten,
so daß beim Fließen des Dauerstromes die Signale auf Fahit und beim Nichtfließen
des Dauerstromes auf Halt stehen.
Hierdurch wird erreicht, daß bei einer größeren |
-liniatureisenbahnanlage der Gesamtstromver- |
brauch für Lokomotiven, Signale usw. zu- |
samtnengenoniinen stets einen annähernd gleich- |
bleibenden Wert besitzt, unabhängig davon, ob |
matt viel oder wenig Züge auf dieser Anlage |
gleichzeitig betreibt. Dies folgt aus der t`berlegung, |
<1a13 lt,#i wenig Ziigen auf der :\tilage wenig Fahr- |
strom entnommen wird, andererseits aber die Si- |
gnale durchweg auf Fahrt stehen werden. Beim |
"leiclizeitigcn 1#llireii vieler Züge dagegen ist der |
I@ahrstron liiilier, aber durch die stärkere gegen- |
seitige Blockierung der Züge untereinander werden |
die Signale h:ititiger auf Halt stehen als beire Be- |
trielt finit weniger Zügen. Bei der beschriebenen |
:\usfiilirutir der Erfindung wird man also bei |
wenigen Ziigeti wenig Fahrstrom und viel Signal- |
strom halten, dagegen beim Betrieb mit vielen |
Zügen unigekehrt. |
Die beschriebene _\usführungsart der Erfindung |
erfordert zur Betätigung der Signale längs der |
Gleise zwei zusätzliche Leitungen, die Wechsel- |
spannung führend sind. Sofern der Gleichrichter |
groß genug gewählt ist, um auch die Signalstrom- |
entnahme zu gestatten, könnendieWecliselspannung |
führenden Leitungen entbehrt werden. Der Signal- |
strom kann in diesem Falle einerseits von der durch |
die ganze _\nlage durchlaufenden Schiene und |
andererseits von der weiter oben beschriebenen, |
längs der (leise verlaufenden Stich- oder Ring- |
leitung unter Zwischenschaltung des jeweils in |
Frage kommenden zusätzlichen Relaiskontaktes |
altgenommen werden. Im einfachsten Falle werden |
die 1)atierstroni;litileti eines zusammengehörigen |
Paares von einem Haupt- und einem Vorsignal par- |
allel geschaltet. Dies hat den Vorteil, daß eine ein- |
facher ausgeführte Anlage auch gegebenenfalls |
unter Fortlassung der Vorsignale allein mit Haupt- |
signalen ausgerüstet sein I<aini, ohne daß hierdurch |
schaltungsniiißig irgendwelche Schwierigkeiten auf- |
treten, wie es hei der Reihenschaltung der Dauer- |
stromsputen der Fall sein würde, da in diesem Falle |
nur zwei solcher Spulen in Reihe, nicht aber eine |
einzelne an die volle Spannung gelegt werden |
können. |
.ltiders liegen jedoch die Verhältnisse, wenn man |
beispielsweise die Signalspulen nicht durch zusätz- |
liche Kontakte in den Relais betätigen würde, son- |
ciern einfach dadurch, daß man sie in Reihe legt mit |
den jeweiligen Relaiswicklungen. Diese Methode |
gemäß der Erfindung wäre ganz besonders einfach, |
erfordert abet Signalkonstruktionen, die zu ihrer |
Betätigung "iue ganz besonders kleine elektrische |
Leistung benötigen, die etwa in der Größenordnung |
der Leitung zur Relaisbetätigung liegt. Dies ist |
jedoch schwierig, so daß sich die weiter oben be- |
schriebenen erfindungsgemäßen Maßnahmen zur |
Betiitigting von Signalen als vorteilhafter erweisen. |
Beim im Anfang beschriebenen künstlichen An- |
halten eines Zuges am Bahnhof od. dgl. durch Fern- |
steuerung betätigen sich die erläuterten Einrich- |
tungen zur Beeinflussung der Signale ohne weiteres |
mit, da das künstliche Anhalten gemäß Gier Erfin- |
<hing ebenfalls nur durch die Betätigung des je- |
iveiligett B1-.ckstreckenrelais erfolgt. In dem =\tigen- |
Wic@c. _ii den durch Fernsteuer:ing das Anhalten am |
Bahnhof vorbereitet wird. gehen also auch automa- |
tisch di- betreffenden Signale auf Halt und zeigen |
d;tttiit ät.(ierlicli sichtbar, daß rler nächste in den |
Bahnhof einfahrende Zug dort halten wird. |
Im ganzen gesehen ergibt sich die erfindungs- |
r@inäße @e:ütiguttg der @ign;tle, einerseits aLitoma- |
tIsch durch der. Zugverkehr, anderet,eits auch |
div-cü F(#r» >t;@uerung, daß beide Steue; engen har- |
nionisch miteinander ablaufen, eine außerordentlich |
weitgehende Nachahmung der Verhältnisse in der |
Großtechnik, wodurch der Spielreiz beträchtlich |
erhiilit wird. |
Zu erwähnen ist noch, daß bei Betätigung der |
Signale nicht reit Dauerstromspulen, sondern mit |
kurzen Stromimpulsen oder mit Hilfe polarisier- |
ter Magnete od. d-1. die Funktion der Kontakte der |
l)lockstrecl;etirelais anders sein muß, als es bisher |
Iteschrieben wurde. Ein einfacher öffnungskontakt |
führt in diesem Falle nicht zum Ziel. Vielmehr er- |
fordert in an sich bekannter Weise die Betätigung |
mit kurzen Stromimpulsen, beispielsweise einen |
sogenannten \\'isclikontakt und die Verwendung |
polarisierter Magnete, eine Kontaktanordnung, die |
bei der Anziehung des Ankers des Blockstrecken- |
relais die Umpolung eines Gleichstromes bewirkt. |
Dies sind nur Beispiele. Bei noch andersartiger |
Signalbet;itigung können in entsprechender Weise |
die Bet:ittgungseinrichtungen leicht mit dem erfin- |
dtnigsgeniäßen Blocksvstem in Einklang gebracht |
werden. |
Die bisher beschriebenen erfindungsgemäßen |
-Maßnahmen ermöglichen das automatische Befah- |
ren einer eingleisigen Strecke nur in einer Rich- |
tung. Bei einer Umkehr der Fahrtrichtung würden |
die in einer bestimmten zeitlichen Reihenfolge ab-. |
laufenden automatischen Steuervorgänge der um- |
gekehrten Fahrtrichtung nicht entsprechen. An- |
dererseits wird aber durch die Möglichkeit, den |
Zugbetrieb wahlweise in der einen oder der anderen |
Richtung mit vollautomatischer Zugsicherung ab- |
laufen lassen zu können, wobei die Umkehrung der |
Fahrtrichtung sämtlicher Züge gegebenenfalls |
durch Fernsteuerung erfolgt, der Spielreiz noch |
weitergehend erhöht. Gemäß der Erfindung kann |
diese Nveitergeliende Vervollkommnung beispiels- |
weise dadurch erreicht werden, daß man außer den |
bereits beschriebenen Blockstreckenrelai.s noch eine |
gleiche Anzahl weiterer Relais verwendet, die alle |
gemeinsam von einer Zentrale aus gesteuert werden |
und die mindestens drei Umschaltekontakte besitzen. |
Die Anschlüsse von den eigentlichen Blockstrecken- |
reiais werden dann nicht wie bisher unmittelbar an |
die in Frage kommenden Schienenteile geführt, son- |
dern zunächst an diese Umschaltekontakte. Diese |
L"mschaltekontakte sind dann so geschaltet, daß sie |
in der einen Stellung des Ankers des zusätzlichen |
Relais die Anschlüsse der Blockstreckenrelais an |
die entsprechenden Schienenteile für die eine Fahrt- |
richtung und in der anderen Ankerstellung an die |
entsprechenden Schienenteile für die andere Fahrt- |
richteng anschließen. Bei einem mit Gleichstrom betriebenen Schienensystem
werden diese zusätzlichen Relais gemäß der Erfindung am zweckmäßigsten ebenfalls
mit Gleichstrom betrieben, so daß ihre Wicklungen mit einer Seite an das in der
ganzen Anlage durchlaufende Schienensystem und mit der anderen Seite an eine einpolig
verlaufende Fernsteuerleitung angeschlossen werden können. Der Betrieb des Schienensystems
mit Gleichstrom hat in diesem Falle einen besonderen Vorteil, wenn man Lokomotiven
mit Permanentmagneten verwendet, bei denen eine Richtungsumsteuerung einfach durch
Umpolen des Fahrgleichstromes erfolgt. Man kann in diesem Falle, nämlich mit dem
zentral betätigten Schalter, welcher die genannten zusätzlichen Relais ein- oder
ausschaltet, auch zugleich eine Umpolung des Fahrgleichstromes vornehmen, so daß
durch eine einfache Betätigung eines Schalters in einer Zentrale sämtliche Züge
ihre Fahrtrichtung umkehren und sich auch das automatische Blockstreckensystem dabei
von selbst der umgekehrten Fahrtrichtung anpaßt.
-
Die beschriebenen zusätzlichen Relais können zur Umsteuerung des automatischen
Blockstreckenverkehrs auch als magnetisch polarisierte Relais ausgeführt werden,
so daß die Umschaltung einfach zusammen mit der Umpolung des Fahrstromes erfolgt.
Dies hat den Vorteil, daß eine besondere Steuerleitung für diese Relais entbehrt
werden kann. Andererseits sind aber polarisierte Relais im allgemeinen wesentlich
teurer als einfache Relais, so daß man meist den einfachen Relais mit Dauerstrombetätigung
den Vorzug geben wird.
-
Auch können die zusätzlichen Relais in der Weise ausgeführt sein,
daß sie ähnlich, wie es bei den Signalbetätigungsmagneten bereits erwähnt wurde,
jeweils hei einem kurzzeitigen Stromfluß ihre Schaltstellung verändern, bei einem
neuen kurzzeitigen Stromfluß wieder die alte Schaltstellung einnehmen usw. Diese
Methode ist vorteilhaft, wenn die Gleisanlage nicht mit Gleichstrom, sondern mit
Wechselstrom betrieben wird und das l_'msteuern der Lokomotive in der Fahrtrichtung
durch zentral gesteuerte kurze Stromunterbrechungen des Fahrstromes oder durch sonstige
kurze Stromimpulse, die über die Fahrschienen gegeben werden, erfolgt. jedoch hat
diese Methode den Nachteil, daß ihr die Eindeutigkeit der Schaltstellungen fehlt.
Vielmehr hängt die neue Schaltstellung davon ab, welche alte Schaltstellung vorher
gerade vorhanden war, genau wie es bei den Signalen bereits beschrieben wurde. Insbesondere
kann dies dazu führen, daß durch das Versagen eines Schaltgliedes, etwa bei Netzunterspannung
od. dgl., die gesamte Automatik in Unordnung gerät. Auch bedingt eine Einrichtung
nach diesem System vor ihrer Inbetriebnahme nach dem Aufsetzen der verschiedenen
Züge zunächst eine Einstellung sämtlicher Betätigungsglieder entsprechend dem Platze,
wo sich die einzelnen Züge auf den verschiedenen Blockstrecken befinden, also eine
Ausrichtung nach dem Fahrzustand, wie er bei Inbetriebnahme anfänglich vorhanden
sein wird. Die weiter oben beschriebenen erfindungsgemäßen Einrichtungen mit Eindeutigkeit
der Stellung sämtlicher Betätigungsglieder vermeiden dagegen diesen Nachteil völlig.
Sofern man nur darauf achtet, daß jeweils nur ein Zug vor der Inbetriebnahme auf
je eine Blockstrecke gesetzt wird, entwickelt sich der gesamte Zugbetrieb nach dem
Einschalten der Stromquelle stets automatisch folgerichtig.
-
In noch weiterer Vervollkommnung der erfindungsgemäßen Einrichtung
können auch Weichen, die beispielsweise durch Fernsteuerung betätigt werden, in
das automatische Blockstreckensystem mit einbezogen werden. Gemäß der Erfindung
ergeben sich dabei ganz einfache und übersichtliche Verhältnisse. Betrachtet man
beispielsweise eine Weiche, die von der Spitze befahren wird, so erhält man auf
dem Zufahrtsstrang die gleichen Einrichtungen zur automatischen Zugsicherung, wie
sie bisher beschrieben wurden.
-
Auch die beiden abzweigenden Stränge können in der gleichen Weise
eingerichtet sein. Zweckmäßig wird man dabei gemäß der Erfindung die beiden Blockstrecken.
die sich unmittelbar an die Weichenverzweigung anschließen, parallel schalten bzw.
bei der Unterteilung jeder Blockstrecke in zwei Teile gemäß der Erfindung die ersten
Teile dieser beiden Blockstrecken. Es ist dann einerlei, ob ein Zug sich auf der
Blockstrecke hinter der Weichenverzweigung entweder im einen oder im anderen Schienenstrang
befindet, in jedem Falle wird dann der Zuführungsstrang zur Weichenverzweigung in
seiner Spannung gemindert, so daß ein nachfolgender Zug die Weiche erst überfahren
kann, wenn der vorausliegende Zug seine Blockstrecke wieder verlassen hat, unabhängig
davon, ob dies auf dem geraden oder krummen Strang der Weiche erfolgt. Darüber hinaus
kann gemäß der Erfindung eine automatische Weichenverriegelung erfolgen, so daß
die Fernbetätigung der Weiche so lange unmöglich ist, als sich ein Zug auf der ersten
Blockstrecke nach der Weichenverzweigung entweder auf dein geraden oder auf dem
krummen Strang befindet. Es kann nach der Erfindung sogar erreicht werden, daß eine
zu diesem Zeitpunkt erfolgte Weichenbetätigung zunächst aufgespeichert wird und
dann nachträglich von selbst erfolgt, wenn der genannte Zug die die Verriegelung
hervorrufende Blockstrecke verlassen hat. Es ist hierdurch möglich, den zentral
bedienten Weichenstellhebel zu betätigen, ohne daß man sich zuvor vergewissern muß,
ob die verschiedenen Zugkonstellationen eine derartige Betätigung ohne Entgleisungsgefahr
zulassen oder nicht.
-
Gemäß der Erfindung kann eine derartige Wirkungsweise mit sehr einfachen
Mitteln erreicht werden. Auch hier empfiehlt es sich, den Weichenstellmagneten als
Dauerstromrnagneten auszubilden, um eine eindeutige Weichenstellung zu gew;ihrleisten.
Beispielsweise kann die Schaltung so eingerichtet sein, daß der Dauerstrommagnet
bei Stromdurchfluß die Weiche auf den geraden Strang legt, während sie ohne Strorndurchfluß
durch Federkraft od. dgl. auf den krummen Strang gelegt wird,
Zur
Verriegelung der Weichen benötigt das Blockstreckenrelais, welches sich an der Einfahrt
in die Weiche von der Spitze her befindet, außer seinem Kontakt für die Zugautomatik
und außer einem etwa vorli<inderien Kontakt für die Signalbetätigul,g noch einen
weiteren Kontakt, welcher als Umschaltkontakt ausgebildet ist und zusammen mit den
genannten Kontakten betätigt wird. Der Weichenmagnet imiß außer den Weichenzungen
seinerseits noch einen Kontakt betätigen, welcher als Selbsthaltel:ontala geschaltet
ist. War der Weichenmagnet zwecks Befahren des krummen Sti-<iii;"es gerade stromlos,
wenn die Weichenverriegelttlig durch einen fahrenden Zug erfolgen soll, sei bleibt
durch die Umschaltung durch den Umschaltekontakt des Blockstreckenrelais der genannte
Sellistlialtekontakt unwirksam. Außerdem ist der Fernsteuerstrornkreis zur Betätigung
des Weichenmagneten unterbrochen. Trotz Kontaktbetätigung in der Zelitrale kann
die Weiche also nicht herumgelegt «-erden. War dagegen der Weichenmagnet gerade
vom Strom durchflossen, wenn die Weichenverriegelung durch einen fahrenden Zug automatisch
vorgenommen werden soll, so war zu diesem Zeitpunkt auch der Selbsthaltekontakt
des Weichenmagneten geschlossen, wodurch er durch die erfindungsgeniä13en Maßnahmen
einer Beeinflussung durch die nuliniehr erfolgende Umschaltung des Umschaltekontaktes
des Blockstreckenrelais entzogen ist. Wird jetzt in der Zentrale der Fernsteu2rkontakt
zur Betätigung der Weiche geöffnet, so bleibt (lies zunächst ohne Wirkung, da der
Weichenmagnet über den Selbsthaltekontakt eingeschaltet bleibt. Erst weim der betreffende
Zug die Verriegelung ausübende Blockstrecke verlassen hat und das Blockstreckenrelais
an der Einfahrt in die Weichenspitze wieder abgefallen ist, folgt die Weichenbetätigung
nach, je nachdem, wie es der Ferilsteuerkontakt in der Zentrale entsprechend seiner
in diesem Augenblick gegebenen Stellung bedingt.
-
Zweckmäßig wird man, genau wie es bei den Signalmagneten empfehlenswert
war, auch den Weichenmagneten mit Wechselstrom betreiben. Man beilötigt dann für
eine Weiche mit automatischer Verriegelung gemäß der Erfindung zwei dauernd Wechselspannung
führende Leitungen und eine von Fall zu Fall Wechselspannung führende Steuerleitung.
Die zuerst genannten Leitungen sind die gleichen. die auch für die Signalbetätigung
mit Dauerstrornspulen für Wechselstrombetrieb benötigt werden. jede \\"eiche benötigt
also zusätzlich eine eigene Steuerleitung.
-
Man könnte auch den Weichenmagneten magnetisch polarisiert ausführen
oder jeweils auf kurze Stromimpulse ansprechend. Hier gilt das gleiche, «-aa früher
bereits im Zusammenhang mit der Signalbetiitigung gesagt wurde.
-
Ein anderes Beispiel der automatischen Weichenbetätigung "ein-iß der
Erfindung ist durch die Betrachtung einer Weiche gegeben, welche von der \\'urzel
her befahren wird, d. h. die Zufahrt zur «'eiche erfolgt entweder über den einen
oder den anderen Strang der Weichenverzweigung, während die Ausfahrt aus der Weiche
auf dem gemeinsamen Strang geschieht. Die Blockstreckenautomatik und die Weichenverriegelung
können hierbei genau so erfolgen wie bei dem vorbeschriebenen Beispiel, bei welchem
die Weiche von der Spitze her befahren wurde. Schaltet man ähnlich dem vorigen Beispiel
die beiden Blockstrecken in den abgezweigten Strängen wieder parallel, so zeigt
sich hier, daß man entgegen dem früheren Beispiel für die beiden Blockstrecken zusammen
jedoch nur ein einziges Blockstreckenrelais benötigt. Dieses kann gemäß der Erfindung
einen weiteren zusätzlichen Kontakt besitzen, so daß zwei getrennte Stromminderungswiderstäncie,
und zwar je einer in jedem Strang, kurzgeschlossen oder nicht kurzgeschlossen werden
können, je nachdem, ob das Relais stromlos oder stromdurchflossen ist.
-
Ist die Weiche so eingerichtet, daß sie durch das Fahren eines Zuges
von der Wurzel her bei falscher \\'eichenstellung aufgeschnitten werden kann, so
bedarf es keiner weiteren Verriegelungen iiber.das :\taß dessen hinaus, was am Beispiel
des Befahrens einer Weiche von der Spitze her bereits beschrieben wurde. Ist dagegen
die Weiche nicht aufschneidbar, so kann gemäß der Erfindung noch eine zusätzliche
automatische Verriegelung erfolgen, derart, daß je nach der Weichenstellung automatisch
nur der eine oder der andere Strang befahrbar ist. Gemäß der Erfindung kann dies
dadurch erreicht werden, daß mit den beschriebenen Stromminderungswiderständen in
den beiden Zufahrtssträngen zur Weiche noch je ein weiterer Widerstand entsprechender
Größe in Reihe liegt. Der Weichenbetätigungsmagnet muß dann noch zwei weitere Kontakte
besitzen, von dem der eine als Schließ-und der andere als Öffnungskontakt arbeitet.
Durch diese Kontakte wird dann je nach der Weichenstellung der eine oder der andere
der genannten zusätzlichen Widerstände kurzgeschlossen, wodurch dann ein Fahren
auf diesem Strang möglich ist, während der andere Strang im gleichen Augenblick
jeweils eine zusätzliche, durch den automatischen Zugverkehr nicht beeinflußbare
Spannungs-bzw. Stromminderung erfährt.
-
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
-
Fig. r zeigt ein Beispiel für die einfachste Ausführungsart der Erfindung,
bei der jede Blockstrecke eine in sich durchlaufende Schiene besitzt, die lediglich
gegen die Schienen der übrigen Blockstrecken isoliert ist.
-
Fig. z stellt ein Beispiel dar für die Weiterentwicklung gemäß der
Erfindung, wobei jede Blockstrecke in zwei voneinander isolierte Schienenabschnitte
unterteilt ist.
-
Fig. 3 gibt ein Beispiel für den Ersatz der Spannungsminderungswiderstände
durch zusätzliche Wicklungen auf den Relais.
-
Fig.4 zeigt eine Ausführungsart für das ferngesteuerte zusätzliche
Anhalten eines Zuges an einem Bahnhof od. dgl.
-
Fig. 5 gibt eine Darstellung von der Möglichkeit
der
Signalbetätigung im Zusammenhang mit dein automatischen Blockstreckenverkehr, wobei
der Blockstreckenverkehr beispielsweise mit Gleichstrom, die Signalbetätigung dagegen
mit Wechselstrom erfolgt.
-
Fig.6 stellt eine Anordnung dar, die zeigt, wie ein eingleisiger Zugverkehr
in zwei Fahrtrichtungen durch das automatische Blocksystem beeinflußt werden kann.
Als Stromart ist dabei Gleichstrom angenommen.
-
Fig. 7 zeigt eine Ausführungsmöglichkeit für den automatischen Blockstreckenverkehr
beim Befahren einer Weiche von der Spitze her mit Weichenverriegelung, wobei der
Fahrbetrieb einschließlich der automatischen Blockstreckenbetätigung mit Gleichstrom,
die, Weichenfernsteuerung dagegen mit Wechselstrom erfolgt.
-
Fig.8 stellt eine entsprechende Anordnung dar für das Befahren einer
Weiche von der Wurzel her, wobei angenommen ist, daß die Weiche nicht aufgeschnitten
werden kann und daher noch eine zusätzliche Verriegelung erhält.
-
In. Fig. i ist als Beispiel ein Gleisoval angenommen mit den vier
Streckenblocks 201, 202, 2o3 und 204. Die Betriebsspannung sei Wechselspannung,
welche aus einem Spielzeugtransformator mit der netzseitigen Wicklung 38 und der
Niederspannungswicklung 39 entnommen wird. Zur Einstellung einer geeigneten Höhe
der Niederspannung dient die Fahrtreglerkurbel37, durch welche die Niederspannung
an verschiedenen Anzapfungen der Wicklung 39 abgeirommen werden kann. Die Leitungen
35 und 36 dienen der Spannungszuführung zur Miniatureisenbalinanlage. 200 ist die
im ganzen Gleissystem elektrisch leitend durchverbundene Schiene, welche im Punkt
33 über die Leitung 35 an den Spannungsnullpunkt der Trafowicklung 39 angeschlossen
ist. 300 ist die entlang den Schienen laufende Leitung, die hier als Ringleitung
ausgebildet ist und im Punkt 34 über die Leitung 36 an die Fahitreglerkurbe137 gelegt
ist. 300 ist die Spannung führende Leitung gegenüber der Schiene Zoo. Durch
die Streckenblocks 2o1, 202, 203 und 204 wird die äußere Schiene in
die Abschnitte 301, 3o2, 303 und 304 eingeteilt, welche jeweils voneinander
isoliert sind. 1, 2, 3 und 4 sind die Wicklungen der vier Blockstreckenrelais mit
den Öffnungskontakten g, io, i i und 12. jeweils parallel zu diesen Öffnungskontakten
liegen die Strom- bzw. Spannungsminderungswiderstände 5, 6, 7 und B. In den Punkten
13, 14, 15 und 16 ist jeweils das eine Ende der Relaiswicklungen an die Spannung
führende Leitung 300 angeschlossen. Das andere Ende der Relaiswicklung ist
je über eine der Leitungen 21, 22, 23 und 24 mit je einem der Punkte 17, 18, i9
und 20 verbunden, von wo aus der jeweilige Stromkreis je nach dem Schaltzustand
der Kontakte 9, io, i i und 12 entweder über diese oder statt dessen über die Spannungsminderungswiderstände
5, 6, 7 und 8 weitergeht, und mit Hilfe der Leitungen 29, 30, 31 und 32 in den Punkten
25, 26, 27 und 28 an die Schienenabschnitte 304, 301, 302 und 303
geführt wird. Die angenommene Fahrtrichtung auf dem Gleisoval ist durch die eingezeichneten
Pfeile gekennzeichnet. Befindet sich jetzt beispielsweise eine Lokomotive oder ein
Zug auf dem Gleisabschnitt 301, so erhält die Lokomotive einen ihrer beiden
Stromanschlüsse über die Schiene 200 und den anderen über die Schiene
301. Der Stromfluß bis zur Schiene 301 geht dabei folgendermaßen vor sich:
Von der Spannung führenden Leitung 300 geht der Strom vom Punkt 13 ab in
die Wicklung i, von dort über die Leitung ?1 bis zum Punkt 17, von da weiter über
den Kontakt io und die Leitung 30
bis zum Punkt 26, wo er an die Schiene 301
gelangt. Der Stromfluß erzeugt in der Wicklung i eine magnetische Wirkung, wodurch
ein Anker angezogen wird, welcher bei seiner Bewegung den Kontakt 9 öffnet. Durch
die Öffnung des Kontaktes 9 erfolgt im Stromweg bis zur Schiene 301 keine Veränderung,
dagegen ergibt sich eine Veränderung im Stromweg bis zur Schiene 304 hin. Der Stromweg
zur Schiene 3o4 hin beginnt im Punkt 16, geht über die Wicklung 4, die Leitung 24
bis zum Punkt 20. Von dort aus ist der Weg über den Kontakt 9 wegen Öffnung dieses
Kontaktes nicht mehr möglich. Statt dessen steht der Weg über den Spannungsminderungswiderstand
5 zur Verfügung, von wo aus der Strom über die Leitung 29 im Punkt 25 an die Schiene
304 gelangt. Befindet sich auf dem Schienenabschnitt 304 ebenfalls eine Lokomotive,
so erhält diese nur einen kleinen Strom, da durch den im Zuge der Zuleitung liegenden
Widerstand 5 die Stromstärke herabgemindert wird. Die zweite Lokomotive kommt also
auf dem Altschnitt 304 zum Halten. Andererseits besitzt aber der geminderte Strom
noch eine solche Stärke, daß die Wicklung 4 noch hinreichend magnetisiert wird,
um ihren Anker anziehen zu können, so daß durch die zweite Lokomotive der Kontakt
12 geöffnet wird. Durch die Öffnung des Kontaktes 12 schaltet sich der zuvor kurzgeschlossen
gewesene Widerstand 8 in die Zuleitung zur Schiene 303, so daß auch diese
nur einen geminderten Strom erhielte, wenn auf ihr beispielsweise eine dritte Lokomotive
stände. Trotzdem die Lokomotive auf dem Gleisabschnitt 304 ihrerseits durch die
Steuerung seitens der Lokomotive auf dem Gleisabschnitt 301 zum Halten gebracht
ist, bewirkt sie eine Steuerung des Gleisabschnittes 303, so daß eine dort
befindliche Lokomotive ebenfalls zum Halten gebracht wird. Beim Fahren von zwei
oder drei Lokomotiven oder Zügen auf dem Gleisoval der Fig. i wiederholen sich die
geschilderten Vorgänge der Reihe nach herum bei allen Gleisabschnitten bzw. Blockstrecken.
Stets mindert eine Lokomotive den Strom in der zurückliegenden Blockstrecke, unabhängig
davon, ob sie selbst den vollen Strom oder ebenfalls einen geminderten Strom erhält.
-
Aus Fig. i ersieht man, daß die beschriebene Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Einrichtung mit sehr einfachen Mitteln erreicht werden kann. Für die angenommenen
vier Blockstrecken sind lediglich vier Relais mit je einem einfachen Öffnungskontakt
und vier Spannungsminderungsn
iderstände nötig. Im beschriebenen
Falle müssen die Relais als Wechselstromrelais ausgebildet sein. Entlang den Gleisen
verlaufen im ganzen nur zwei clektrisclte, Leitungen, einmal die Leitung 300 durchgehend
und außerdem jeweils eine Leitung, bestehend aus den Teilabschnitten 21, 22, 23
und 24, von Streckenblock zti Streckenblock.
-
Wie oben Bereits er@@-ährrt, hat die in Fig. i dargestellte einfachste
.\usfiihrungsart der Erfindung jedoch noch <ton Nachteil, daß die jeweils zum
HaltengebrachtenLokomotiven infolge ihreskurzen Bremsweges im allgemeinen bereits
am Anfang desjenigen Gleisabschnittes zum Stehen kommen, dessen Spannung durch eitre
vorausfahrende Lokomotive geinirrclert wurde.
-
Diesen Nachteil vermeidet die in Fig. 2 dargestellte :\usführungsart
der Erfindung, bei der jede Blockstrecke nicht nur wie vorher von den übrigen Blockstrecken
isoliert, sondern ihrerseits noch einmal wieder in zwei voneinander isolierte Gleis-
bz«-. Schienenabschnitte aufgeteilt ist. Auch in Fig. 2 ist als Beispiel ein Gleisoval
angenommen, welches in der Richtung der eingezeichneten Pfeile befahren n-erden
möge und beispielsweise wiederum die vier Streckenblocks gor, 202,
203 und 204 b42-sitzt. Die früher mit 301 bezeichnete Blockstrecke besteht
jetzt aus den Abschnitten 3o1' und 3o1". Entsprechend sind die übrigen Blockstreckenabschnitte
mit 302' und 302" sowie mit 303' und 303" sowie schließlich
mit 3o4' Lind 3o.1" bezeichnet. lm <ie@-errsatz zu der Ausführung in Fig. i ist
das zweite Ende (kt- Relaiswicklungen 1, 2, 3 und 4 in den Ptrtrkten 40, 41, 42
und 43 an die jeweils am Finge ri- de, liloclatrechen befindlichen Schierienteile
30i'. 30='. 303' un(i 3o4' angeschlossen. Weiterhin sind die IXitutrgen 21, 22,
23 und 24 jeweils in Gien Punkten L4, 45, 46 und 47 ebenfalls an die S._liienena1rsclrnitte3'oi',
3o2', 303' und 3o4' geführt. Eü!e Rückführung dieser Leitungen wie in
17i-. t jeweils bis zum Relais des zurückliegenden Streckenblocks kann also
bei dieser Ausführungsart "ntl)ehrt werden. Vielmehr erfolgt diese Rü:kliihriiiig
je\\eils durch die Schienenabschnitte im _\trfang jeder Blockstrecke selbst.
-
Aus Fig. 2 erkennt man, daß der Anfang jed<r Blockstrecke unmittelbar
über die jeweils im Anfang liegende Relaiswicklung Strom erhält, ohne claß dieser
Strom durch das Öffnen irgendwelcher 1telaiskontal<te -emindert werden kann.
Die nachfolgenden :\bschnitte 3o1", 3o2", 303" und 304' jecler Blockstrecke
erhalten jedoch von Fall zu Fall den vollen oder Gien geminderten Strom, je nachdem,
ob der Kontakt des vorausliegenden Relais geschlossen oder geöffnet ist. Dieser
Kontakt ist geschlossen, wenn auf der vorausliegenden Blockstrecke keine Lokomotive
steht und daher kein Strom entnommen wird. Er ist dagegen geöffnet, wenn auf der
vorausliegenden Blockstrecke sich eitre Lokomotive befindet. Auch hier ist beim
laufenden Fahren mehrerer Lokomotiven der Gesamtvorgang prinzipiell genau so wie
bei der in Fig. i d;trgestclltcti :\trsfiihrung. Lediglich erfolgen die Stroinmiiidertuigen
jeweils nur im zweiten Teil einer jeden Blockstrecke, und zwar derart, daß stets
eine Lokomotive den Strom im zweiten Teil der zurückliegenden Blockstrecke mindert,
trnabhängig davon, ob sie selbst den vollen Strom oder ebenfalls einen geminderten
Strom erhält.
-
Der Vorteil der in Fig.2 dargestellten Ausführung besteht darin, daß
eine Lokomotive oder ein Zug beim Einfahren in eine Blockstrecke stets den ersten
"feil dieser Blockstrecke durchfährt und erst im zweiten Teil dieser Blockstrecke
gegebenenfalls zum Anhalten gebracht werden kann. Es kann daher unter Berücksichtigung
des Bremsweges des Zuges gemäß der Erfindung erreicht werden, daß der Haltepunkt
eines angehaltenen Zuges stets unmittelbar vor dem nächsten Streckenblock, also
am Ende der gerade befahrenen Blockstrecke, zu liegen kommt, wodurch der Großtechnik
sehr ähnliche Verhältnisse gegeben sind. Auch in Fig.2 ist als Beispiel ein Betrieb
der gesamten Anlage mit Wechselstrom angenommen.
-
Ebenfalls bei der in Fig. 2 dargestellten Anordnung ist der Aufwand
an Mitteln sehr gering und die Leitungsführung einfach und übersichtlich.
-
Fig. 3 zeigt eine Anordnung, bei der die Spannungsminderungswiderstände
durch zusätzliche Wicklungen auf den Relais ersetzt sind. Die Wirkungsweise der
Schaltung ist grundsätzlich die gleiche wie diejenige der Schaltung in Fig.2.
All
Stelle des Spannungsminderungswiderstandes 5 tritt die Wicklung 4', und
an Stelle des Spannungsminderungswiderstandes 6 die Wicklung i' und an Stelle des
Spannungsminderungswiderstandes 7 die Wicklung 2' und schließlich an Stelle des
Spannungsminderungswiderstandes 8 die Wicklung 3' in Funktion. Die Windungen der
Wicklung i' und die Windungen der Wicklung i sind zusammen auf einen Spulenkörper
gewickelt und unterstützen sich bei der Relaisanziehung in der magnetischen Wirkung,
wenn beide von einem Strom durchflossen sind. Das gleiche gilt entsprechend für
die Wicklungen 2' und 2 sowie 3' und 3 sowie 4' und 4. Die Wicklungen 1, 2, 3 und
4 besitzen, wie bisher, einen kleinen Widerstand, die Wicklungen 1', 2', 3' und
4 haben dagegen einen größeren Widerstand entsprechend dem Widerstandswert der früher
beschriebenen Spannungsminderungswiderstände. Zum Anschluß der Wicklungen 4.', 17,
2' und 3' dienen die zusätzlichen Leitungen 55, 52, 53 und 54, welche mit ihrem
anderen Ende an die Punkte 51, 48, 49 und 5o angeschlossen sind.
-
Beispielsweise beim Befahren der Blockstrecke 301'-301" ergeben sich
folgende Verhältnisse: Befindet sich eine Lokomotive auf dem Abschnitt 3o1', so
erhält sie ihren Strom über die Wicklung 1, welche im Punkt 13 an die Spannungsleitung
300 und Punkt 4o an die Schiene 3,01' angeschlossen ist. Der andere Pol der Stromzuführung
erfolgt wie bisher immer über die Schiene Zoo, welche im Punkt 33 über die Leitung
35 mit dem Nullpunkt des Transformators in Verbindung steht. Der Stromfluß in der
Spule i bewirkt, daß der Kontakt 9 sich öffnet. Auf der zurückliegenden Blockstrecke
3o4 -304" ergeben sich dadurch folgende Verhältnisse:
Der Abschnitt
304' erhält unverminderten Strom über die Wicklung 4, welche im Punkt 16 an die
Leitung 300 und im Punkt 43 an die Schiene 304' :irrgeschlossen ist. Befindet
sich dagegen eine angenommene zweite Lokomotive auf dem Abschnitt 3o4', so erhält
sie geminderten Strom. Der Stromlauf ist dabei folgender: Vom Punkt 16 beginnend,
durchfließt der Strom die Wicklung 4, die Wicklung 4', die Leitung 55 bis zum Punkt
5 i', von wo aus er im Punkt 25 an die Schiene 304" gelangt. Infolge des hohen Widerstandes
der Wicklung 4 ist der Strom gemindert. Andererseits üben die Wicklungen 4 und 4
zusammengenommen infolge ihrer großen Windungszahl trotz des geminderten Stromes
die gleiche magnetische Wirkung aus wie vorher die Wicklung 4 allein beim vollen
Strom. Wäre der Kontakt 9 geschlossen, als Folge davon, daß sich auf der Blockstrecke
301'-301" keine Lokomotive befände, so würde dagegen der Abschnitt 304" den vollen
Strom erhalten. Der Stromlauf wäre in diesem Falle folgendermaßen: Beginnend im
Punkt 16, flösse der Strom über die Wicklung 4 im Punkt 43 in die Schiene 304',
von da aus im Punkt 47 in die Leitung 24, über den Kontakt g in die Leitung 29 bis
zum Punkt 51 und von da aus im Punkt 25 in die Schiene 3o4'. Die Schiene 304' erhielte
in diesem Falle ihren Strom allein über den kleinen Widerstand der Wicklung 4, so
daß die Lokomotive dann auch im Abschnitt 3o4' fahren würde.
-
Auf den übrigen Blockstrecken spielen sich die Vorgänge beim Fahren
mehrerer Züge sinngemäß genau so ab, wie es vorstehend beschrieben wurde.
-
Auch in Fig. 3 ist als Beispiel ein Betrieb allein mit Wechselstrom
angenommen. Die Leitungsführung ist bei dieser Ausführungsart der Erfindung jedoch
etwas komplizierter als bei den bisher beschriebenen Ausführungsarten. Aus diesem
Grunde ist im allgemeinen die Ausführungsart mit Sparrnungsminderungswiderständen
zu bevorzugen, zumal infolge des großen Unterschiedes zwischen dem Ansprechstrom
eines Relais und dem Strom, bei dem eine 1liniaturlokomotive noch sicher zum Halten
gebracht wird, der einwandfreie Betrieb auch bei Verwendung von Spannungsminderungswiderständen
stets gewährleistet ist.
-
Fig.4 zeigt ein Beisfel für eine erfindungsgemäße Einrichtung, bei
der durch Fernsteuerung ein zusätzliches Anhalten an einem Bahnhof od. dgl. bewirkt
wird. 56 sei beispielsweile ein Bahnsteig oder etwas Ähnliches, an welchem ein vorbeifahrender
Zug wahlweise durch Fernsteuerung angehalten werden kann, auch wenn die in der gezeichneten
Pfeilrichtung bzw. Fahrtrichtung vorausliegende Blockstrecke frei ist. Es ist angenommen,
daß das Anhalten durch Fernsteuerung iin Streckenabschnitt 3o4' vorgenommen werden
soll. Dementsprechend liegt auch der Bahnsteig 56 am Streckenabschnitt 3o4". Der
vorausliegende Streckenblock ist 2o1, und der Anfangsabschnitt der vorausliegenden
Blockstrecke ist 3o1'. Befindet sich auf dem vorausliegenden Blockstreckenabschnitt
301' eine Lokomotive, so wird die Relaiswicklung i vom Fahrstrom durchflossen
und der Abschnitt 3o4', entsprechend den bisher beschriebenen Vorgängen, in seiner
Stromstärke gemindert, so daß eine dort fahrende Lokomotive oder ein dort fahrender
Zug zum Anhalten gebracht wird. Befindet sich die zuerst genannte Lokomotive dagegen
auf dem hier nicht gezeichneten Abschnitt 3o1" der vorausliegenden Blockstrecke,
so wird die Relaiswicklung i, sofern sich auf der noch vor 301'-3o1" vorausliegenden
Blockstrecke noch eine dritte Lokoinotive oder ein dritter Zug befindet, nicht vom
Fahrstrom der Lokomotive auf dem Abschnitt 3o1", sondern nur von einem geminderten
Strom durchflossen, der jedoch ebenfalls hinreicht, das Relais am Streckenblock
201 zum Anziehen zu bringen, wodurch auch in diesem Falle der Strom auf dem Abschnitt
304" gemindert wird, so daß ein auf diesem Abschnitt fahrender Zug auch bei diesem
Betriebszustand zum Halten gebracht wird.
-
Zum ferngesteuerten Anhalten unabhängig von der Zugkonstellation auf
den Blockstrecken braucht man gemäß der Erfindung nur diesen zuletzt genannten Betriebszustand
künstlich herbeizuführen. Man muß also dafür sorgen, daß durch Fernsteuerung die
Relaiswicklung i mindestens den geminderten Strom erhält, auch wenn sich auf der
Blockstelle 301'-301" keine Lokomotive oder kein Zug befindet. Dies geschieht erfinduirgsgemäß
auf folgende Weise: Im Punkt 57 ist die Fernsteuerleitung 58 an die Relaiswicklung
i angeschlossen, die mit ihrem anderen Ende an den Kontakt 62 im Fernsteuergerät
6o geführt ist. Der Kontakt 62 ist dann über den Widerstand 61 im Punkt 59 an den
Spannungsnullpunkt der Transformatorwicklung 39 angeschlossen, welcher über die
Leitung 35 im Punkt 33 mit der Schiene 200 in Verbindung steht. Der beschriebene
Stromkreis hat also den gleichen Stromfluß zur Folge, als ob die Schiene 301' bzw.
die hier nicht gezeichnete Schiene 3o1" über einen Spannungsminderungswiderstand
mit der Schiene Zoo verbunden wäre. Die Wicklung i wird also vom geminderten Strom
durchflossen. Es öffnet sich der Kontakt 9, und der Abschnitt 304' erfährt die bereits
beschriebene Stromminderung, wodurch ein dort fahrender Zug zum Anhalten gebracht
wird. Der Kontakt 62 ist für Handbetätigung vorgesehen derart, daß er nach Bedarf
ein- oder ausgeschaltet sein kann, je nachdem, ob der nächste am Bahnsteig 56 zu
erwartende oder dort bereits befindliche Zug zusätzlich künstlich angehalten werden
soll oder nicht. Der Widerstand 61 hat die Größe der übrigen Spannungsminderungswiderstände.
Die Verwendung eines solchen Widerstandes 61 gemäß der Erfindung empfiehlt sich,
um einen direkten Kurzschluß zu vermeiden, bzw. allgemein um den Stromverbrauch
bei der Betätigung der Fernsteuerung gering zu halten.
-
Ist der Schalter 62 geschlossen und befindet sich außerdem auf dem
Abschnitt 301' eine Lokomotive, so wird die Wicklung i von einem Strom durchflossen,
welcher um den kleinen Fernsteuerstrom größer ist als der Fahrstrom dieser Lokomotive.
Bei genügender Kleinheit des Fernsteuerstromes
hat (lies jedoch hinsichtlich einer Erwärmung der |
Spule i keine Bedeutung, jedoch ergibt sich auch |
aus dieser 1'1)erlegtiiig, tlaß es nützlich ist, den Fern- |
steuerstrom klein zu halten und dementsptechend |
einen \\' iderstand 6i vorzusehen. |
Auch im Beispiel der Fig.4 wurde angenommen, |
daß die <gesamte Anlage mit Wechselstrom betrieben |
wird. \\'eiterhiii ersieht man aus Fig.4, daß die |
zu-s:itzlichen Aufwendungen für das Anhalten von |
fern-csteuerten Ziigen nur gering sind. Auch die |
Leitun@rsvcrlegung bleibt einfach und übersichtlich, |
insofern, als für jeden in der Anlage vorgesehenen |
Haltepunkt je nur eine einzige Fernsteuerleitung |
zusätzlich erforderlich ist. |
Das Anhalten von Zügen kann auch noch auf |
andere Weise geschehen. Beispielsweise kann das |
betreffende Blockstreckenrelais zur Fernsteuerung |
eine zi-eite Wicklung erhalten. Auch kann jeweils |
ein zus:itzliches Relais benutzt werden, welches die |
beschriebenen Schaltvorgänge ausführt. Ferner |
kann (las betreffende Blockstreckenrelais beispiels- |
iveise einen mechanisch wirkenden Handbetäti- |
gungsliehel erhalten, durch den der betreffende |
Offnungskontakt auch von Hand künstlich geöffnet |
«-erden kann. Letztere Methode bedeutet aber be- |
reits keine echte Fernsteuerung mehr. Andererseits |
kciiineti aber auch Leitungsteile, die mit dem Öff- |
nun@#skontaht in Leihe liegen, zu einer Zentrale |
geführt \\-erden, in welcher sich ein weiterer Öff- |
ntni,#sl<o iit2ilct belindet, der von Hand betätigt wird |
und bei seiner geöffneten Stellung den Stromkreis |
unterbrochen erhält, auch wenn der Öffnungs- |
kontakt tles 1>lncl;stt-eckenrelais geschlossen sein |
sollte. Die zuletzt beschriebene Methode hat aber |
den Nachteil, daß von jedem Anhaltepunkt zwei |
Leittiii-en zum Zentralfernsteuergerät geführt |
-,werden müssen. Die zuerst beschriebene Ausfiih- |
rutigsart der Erfindung zum künstlichen Anhalten |
eifies Zu-es, bei der nur eine Leitung je Haltepunkt |
nötig ist, ist dauet- vorzuziehen. |
hig. 5 zeigt ein Beispiel für eine erfindungs- |
gein;iiie Anorduting, bei der zugleich mit der Block- |
strecl;etilietätigung auch eine Betätigung von |
Signalen erfolgt, wodurch gemäß dein Vorbild der |
(-;i-oßteciiiiil; der jeweilige Betriebszustand der ein- |
zelnen Blockstrecken sichtbar angezeigt wird. Im |
dargestellten Beispiel ist die Verwendung von |
11atil)t- ttiic1 Vorsigtialen vorgesehen. Außerdem ist |
hier bei rler Darstellung beispielsweise angenoin- |
ineii worden, daß der eigentliche Fahr- und Block- |
streckenbetrieb finit Gleichstrom erfolgt, während |
für die Betätigung der Signale Wechselstrom be- |
nutzt wird, um einen vorgesehenen Trockengleich- |
richter vi ni Signalstrom zu entlasten. Weiterhin |
ist licisl>ielsweise die Anordnung so getroffen wor- |
den, daß die Signale zu ihrer Betätigung Dauer- |
stroinspulen besitzen, welche beim Durchfließen des |
Datierstromes die Fahrtstellung und beim Auf- |
hören des Dauerstromes die Haltstellung bewir- |
ken. Ferner ist vorgesehen, daß lediglich die |
Fahrspannung lizw. der Fahrstrom, durch welchen |
auch die Blockstreckenrelais betätigt werden, ge- |
regelt werden kann, während die Spannung zur |
Betätigung der Signale durch diese Regelung nicht beeinflußt wird.
-
In Fig. 5 ist zur Erzeugung der Gleichspannung für den Fahr- und Blockstreckenbetrieb
beispielsweise ein Trockengleichrichter 63 in Graetzschaltung vorgesehen. Statt
dessen können auch Einweggleichrichter oder Doppelweggleichrichter bekannter Ausführungsart
Verwendung finden. Aus der Trafowicklung 39 wird über die Fahrtreglerkurbel 37 dem
Gleichrichter 63 Wechselspannung an den Punkten 92 und 93 zugeführt. Die Gleichspannung
wird an den Punktengo und gi vom Gleichrichter63 abgenommen und über die Leitungen
8N und 89 im Punkt 33 der Schiene 200 und im Punkt 3q. der Spannung führenden Leitung
30o zugeführt. Durch die Fahrtreglerkurbel 37 kann die dem Gleichrichter 63 zugeführte
Wechselspannung und als Folge davon die von ihin abgenommene Gleichspannung geregelt
werden, um die Fahrtgeschwindigkeit auf der Gleisanlage auf einen angemessenen Wert
einzustellen. Grundsätzlich könnte, genau wie dies auch bei den früher dargestellten
Ausführungsarten der Erfindung möglich gewesen wäre, die Regelung der Fahrspannung
auch durch Veränderung der Transformatorstreuung oder durch einen Schleifer, welcher
unmittelbar auf den Windungen der Niederspannungswicklung des Transformators oder
einem Teil davon schleift, oder durch netzseitige Spannungsregelung oder durch in
irgendwelche Leitungsteile eingeschaltete regelbare Widerstände od. dgl. erfolgen,
wobei die Widerstände im Zuge der Fahrstromleitung liegen oder auch als Potentiometer
geschaltet sein können.
-
Der in Fig.5 dargestellte Blockstreckenbetrieb arbeitet bei der beispielsweise
angenommenen Speisung mit Gleichstrom ganz genau so wie der Blockstreckenbetrieb
in Fig. 2. Die Blockstreckenrelais sind als Gleichstromrelais auszuführen, was aber
in Fig. 2 auch ohne weiteres möglich gewesen wäre, wenn die dort dargestellte Anlage
Gleichstromspeisung erhalten hätte.
-
Die Wechselspannung zur Betätigung der Signale in Fig. 5 wird in den
Punkten 122 und 123 von der T rafowicklung 39 abgenommen und über die Leitungen
125 und 124 in den Punkten 87 und 86 an die allgemeinen Verteilungsleitungen 84
und 85 geführt. Die Magnetspulen 73, 75, 77 und 79 zur Betätigung der Hauptsignale
65, 67, 69 und 71 sind jeweils finit dem einen Ende ihrer Wicklung in den Punkten
98, 99, ioo und 1o1 an die Leitung 85 angeschlossen. Parallel zu den genannten Magnetspulen
liegen die Magnetspulen 72, 74, 76 und 78 zur Betätigung der Vorsignale 64, 66,
68 und 70. Die Blockstreckenrelais besitzen jeweils außer dem Öffnungskontakt für
die eigentliche Blockstreckenbetätigung noch einen weiteren Öffnungskontakt. Es
sind dies die Kontakte 8o, 81, 82 und 83. Diese Kontakte werden zusammen mit den
Kontakten 9, io, i i und 12 geöffnet, wenn die Relaisspulen i, 2, 3 und 4 von einem
Strom durchflossen werden. Eine elektrische Verbindung zwischen den Kontakten 8o,
81, 82 und 83 sowie den Kontakten 9, 1o,
i i und 12 darf nicht
bestehen, wenn die Signale mit einer anderen Stromart betrieben werden als die Gleisanlage
und das Blockstreckensystem. Die eine Seite der Kontakte 8o, 81, 82 und 83 ist in
den Punkten 94, 95, 96 und 97 an die Leitung 8-1 angeschlossen. Die andere Seite
dieser Kontakte gclit über je eine Leitung jeweils an das andere Ende der Spulen
73, 75, 77 und 79 bzw. auch ati das andere Ende der dazu parallel liegenden
S1» ilen 72, 74, 76 und 78.
-
Ist beispielsweise die Blockstrecke 301'-30i" nicht von einem Zug
befahren, so ist die Wicklung i stromlos, und es sind die Kontakte 9 und 8o geschlossen.
Der geschlossene Kontakt 9 bewirkt, claß die Strecke 304" vollen Strom erhält, so
daß ein hier fahrender Zug weiterfährt in die Blockstrecke 301'-301" hinein. Zugleich
läßt der geschlossene Kontakt 8o einen Wechselstrom durch die Spulen 7 3 und 72
fließen, wodurch die Signale 65 und 64 auf Fahrt- gestellt sind. Fährt dagegen auf
der Blockstrecke 30i'-3oi" eine Lokomotive oder ein Zug, so sind die Kontakte 9
und 8o geöffnet. Der Kontakt 9 bewirkt durch seine Öffnung eine Stromminderung auf
dem Abschnitt 3o4', so daß ein hier fahrender zweiter Zug auf dem Abschnitt 304"
zum Halten kommt. Zugleich bewirkt die Öffnung des Kontaktes 8o eine Unterbrechung
des Stromes in den Spulen 73 und 72, so daß die Signale 65 und 64 durch ihr eigenes
Gewicht oder durch Federkraft in die Haltstellung gezogen sind.
-
Dieser Vorgang entwickelt sich vollautomatisch beim Fahren mehrerer
Züge auf jeder Blockstrecke. In Fig. 6 ist ein Beispiel dargestellt für die erfindungsgemäße
Einrichtung eines Blockstreckensystems, welches auf einem Gleis das Fahren der Züge
in zwei verschiedenen Richtungen ermöglicht, wobei zugleich mit der ferngesteuerten
Richtungsumsteuerung der Züge von einer Zentrale aus auch die Umsteuerung des Blockstreckensystems
erfolgt. Es ist in Fig.6 beispielsweise angenommen, daß hierbei sowohl der Fahr-
und Blockstreckenbetrieb als auch die Fernsteuerung mit Gleichstrom erfolgt. Es
können dementsprechend an sich bekannte Lokomotiven verwendet werden, deren Motor
einen Permanentmagneten besitzt, wodurch der Motor die Eigenschaft erhält, daß sich
beim Umpolen des Fahrgleichstromes seine Drehrichtung und damit auch die Fahrtrichtung
der Lokomotive umkehrt. Fig. 6 zeigt lediglich einen Ausschnitt aus einer solchen
Anlage, an dem gezeigt werden kann, wie die Umschaltung eines Blockstreckenrelais
mit Hilfe eines weiteren Relais zugleich mit der Umpolung des Fahrgleichstromes
erfindungsgemäß erfolgen kann. Bei einer vollständigen Anlage mit mehreren Blockstrecken
müssen, wie es weiter oben bereits erwähnt wurde, auch die Umsteuerrelais in entsprechender
Anzahl vorhanden sein.
-
Die Zuführung des Gleichstromes zur Gleisanlage ei-fölgt in Fig.6
nicht unmittelbar vom Gleichrichter aus. Vielmehr sind die Punkte 9o und 9i des
Gleichrichters 63 zunächst an die Umschaltkontakte 104 und i05 geführt, deren Stellung
durch den Handknopf 103 betätigt werden kann. Die zur lTnisteuerung notwendigen
Mittel sowie der Bet'itigungshandknopf können beispielsweise in einem Zentralfernsteuergerät
102 zusammengefaßt sein. J(# nach Stellung des Handknopfes 103 erhalten die Leitungen
88 und 89 einen Gleichstrom von der einen oder der anderen Polarität, wodurch dann
entweder die Schiene Zoo die positive und die Spaniningsleitung 300 die negative
Spannung erhält oder umgekehrt.
-
Die Relaisspule i soll unpolarisiert arbeiten, so daß stets eine Ankeranziehung
erfolgt, wenn ein Strom die Windungen der Spule i durchfließt, unabhängig davon,
welche Richtung dieser Strom hat. I)as eine Ende der Wicklung t ist wie früher ini
Punkt 13 an die Spannung führende Leitung 300 angeschlossen. Das andere Ende der
Wicklung geht jedoch an den Kontaktpunkt i i i und kann von dort mit dem Kontakt
i 14 oder i 15 Verbindung erbalten. Der Verzweigungspunkt 2o vom Widerstand .5 und
vom Kontakt 9 geht an den Kontaktpunkt 112, von wo aus er Verbindung erhalten kann
mit dein Kontakt 116 oder mit dem Kontakt 117. Der andere Verzweigungspunkt vom
Widerstand 5 und vorn Kontakt 9 geht über die Leitung 29 an den KontaktpUnkt 113,
von wo aus er Verbindung «halten kann mit den Kontakten i 18 oder i i9. Die in den
Punkten i i i, 112 und 113 gelagerten Umschaltkontaktfedern werden alle gemeinsam
nach unten gelegt, wenn die Spule i08 von einem Strom durchflossen ist. Sie befinden
sich dagegen in der gezeichneten Stellung, wenn die Spule i08 stromlos ist. Die
Spule i08 stellt im hier ausgeführten Beispiel die Wicklung eines einfachen unpolai-isierten
Gleichstromrelais dar, welches bei seiner Betätigung die drei genannten Umschaltekontakte
umschaltet. Die Steuerung dieser Umschaltekontakte mit Hilfe der Wicklung i08 erfolgt
über die Fernsteuerleitung 107, welche über den Kontakt i06 im Fernsteuerzen;tralgerät
102 durch Betätigung des Handhebels 103 zusammen mit der Umpolung des Gleichstromes
ein- oder ausgeschaltet wird. ]in Punkt 120 setzt sich die Leitung 10e7 fort zum
Zwecke des Anschlusses weiterer ferngesteuerter Umsteuerrelais.
-
In der gezeichneten Stellung ist der Anschluß der Relaiswicklung i
des Kontaktes 9 und des Widerstandes 5 'an das Schienensystem in gleicher Weise
gegeben, wie es bei den bisher beschriebenen Blockstreckensystemen der Fall war.
Bei Betätigung der Wicklung i08 und der damit verbundenen Umschaltung der Kontaktfedern
111, 112 und 113 wird das zweite Ende der Wicklung i vom Punkt 4o gelöst und an
den Punkt iio angeschlossen. Außerdem wird der Verzweigungspunkt 2o vom Punkt 47
gelöst und an den Punkt i09 angeschlossen. Schließlich wird die Leitung 29 vom Punkt
i io gelöst und dafür an den Punkt 4o angeschlossen. Man ersieht ohne weiteres,
daß durch diese Vertauschung der Anschlüsse das Blockstreckensystem der umgekehrten
Fahrtrichtung entspricht. Diejenigen Gleisteile, die bisher durch einen Zug in der
bisher vorausliegenden Blockstrecke in der Spannung gemindert werden konnten, erhalten
iiuiiinehr immer die volle Spannung. Die anderen |
(Juisteile, die bisher immer die volle Spannung |
erhielten, I:(*iniieti nunmehr durch einen Zug in der |
nunmehr viiratiaiegen(leii Blockstrecke in ihrer |
Spannung gemindert werden. Die Streckenab- |
sclinitte 30i' und 301" sowie 302' und 302" sowie |
303' tind 303" sowie schließlich 304' und Sod" ver- |
tauschen jeweils ihre Rollen miteinander. |
Für das ranze System ist beim dargestellten |
Beispiel der Erfindung nur die eine Steuerleitung |
107 zus'itzlich notwendig, (la die zweite Seite sämt- |
licher C'nistetierrelais an die Schiene Zoo ange- |
schlossen werden kann. Bei der Wicklung io8 ist |
dieser Ansclilußpunkt der funkt 121. |
In Fig.7 ist ein Beispiel dargestellt für die er- |
findun@@em@iße Einbeziehung einer von der Spitze |
leer befahrenen \1'eiclie in (las Blocksvstein nach der |
l:rtindung. Die @\'eiche wird dabei durch Fern- |
stcuerung betätigt und erhält außerdem gemäß der |
Erfindung eine Einrichtung zti ihrer Verriegelung, |
so (laß eine l,'elilsteuerung, die zum Entgleisen |
eifies Zuges führen könnte, sicher vermieden wird. |
fni übrigen ist bei dem dargestellten Beispiel die |
Einrichtung zur \"erriegelutig so getroffen, daß eine |
zur unrechten Zeit erfolgte Betätigung der Weichen- |
teuerung eine \ufspeicherutig der Steuerungs- |
absicht bewirkt, so (laß die gewollte Steuerung dann |
nach einiger Zeit automatisch erfolgt, wenn die |
Zugkonstellation in der Nähe der Weiche die |
Weichenbetätigung zuläßt, sofern nicht inzwischen |
die ursprünglich als Fehlsteuerung getätigte |
U"eichensteuerung an der Zentrale wieder rück- |
B:ingig Beinacht wurde. |
Das in 7 dargestellte Beispiel zeigt nur einen |
Ausschnitt aus einer größeren Anlage, aus dem |
speziell die \%"eicliensteuerting ersichtlich ist. lii |
l-' ig. 7 wurde wiederum angenommen, daß der |
Fahr- und Blockstreckenbetrieb mit Gleichstrom |
erfolgt, wohingegen der \,\'eichenmagnet mit |
`Vechselstrom betrieben wird. Ähnlich wie ii) |
1?ig. 5 heim Betrieb der Signale ist in Fig.7 auch |
der Weichenhetrieb mittels einer Dauerstronispule |
voi-geseheti. die von Wechselstrom durchflossen |
wird, sofern der Stromkreis in der Zentrale ge- |
schlossen ist. Bei geschlossenem Fernsteuerschalter |
in der Zentrale möge die Weichenstellung so g(-- |
artet sein, (laß der gerade Strang befahren wird, |
während lief Stromlosigkeit der Weichenbetäti- |
gurigsspule die Weichenzungen durch Federkraft |
od.dgl. auf den krummen Strang gelegt werden. Wie |
in Fig. 5 sei auch hier angenommen, daß der Fahr- |
gleichstrom geregelt werden kann, um die Ge- |
schwindigkeit der Züge auf ein angemessenes lUaß |
einzustellen. I)er Fernsteiterwechselstrom bzw. die |
17 ernsteuerwechselspannung mögen dagegen einen |
nicht regelbaren gleichbleibenden Wert besitzen. |
Außerdem ist in Fig.7 angenommen, daß die |
Weichenverriegelung bei entsprechender Zugkon- |
stellation sowie die etwa zeitlich nachfolgende, |
automatisch vor sich gehende Betätigung der |
Weiche bei entsprechend anderer Zugkonstellation |
unabhängig erfolgt von der Stellung, die die Weiche |
ini Augenblick der Fehlsteuerung gerade besitzt, |
also unabhängig davon, ob die genannte Dauerstroinspule in diesem Augenblick gerade
von einem Strom durchflossen ist oder nicht.
-
Die eigentliche Konstruktion der `'eiche ist in Fig.7 lediglich in
einer beispielsweisen Ausführungsart dargestellt. Auch andere an sich bekauwe Konstruktionen
können Verwendung finden, bei denen durch die Betätigung eines Magneten in irgendeiner
Weise die Fahrstraße gewechselt wird. Auch gewisse elektrische Verbindungen, die
beispiels,#veise dazu dienen, die Zufuhr des Fahrstroines beim Lberfahren der Weichenzungen
Od. dgl, zii gewährleisten, können in anderer, an sich bekannter Weise ausgeführt
sein, ohne daß hierdurch (las Wesen der Erfindung berührt wird. Auch Weichenkonstruktionen,
wie sie beim sogenannten Dreischienensystem bekanntgeworden sind, sind bei sinngemäßer
Schaltung zu verwenden.
-
Die Schiene 200 sei wiederum die in der ganzen Gleisanlage elektrisch
durchverbunden verlaufende Schiene. Weiterhin verlaufe entlang den Gleisen wieder
die Spannung führende Leitung 300.
-
Die Spannungszuführung erfolgt wieder Fiber die Leitungen 88 und 89,
welche in den Pinikten 33 und 34 angeschlossen sind. Die Leitung 174 dient der Spannungszufuhr
zur Schiene Zoo auf dein kruniinen Strang. Durch die Leitung 175 ist der
Gleisabschnitt 307"' mit dem Gleisabschnitt 3o7; parallel geschaltet. Die Weichenzunge
140 liegt in der gezeichneten Stellung an der Schiene 200 an, wodurch auch ein elektrischer
Kontakt zwischen der @\'eichenzunge i.4o und der Schiene 200 sowie ferner auch mit
dem Weichenschienenstück 138 gegeben sein möge. Besitzt die Weiche dagegen
die Stellung für das Befahren des geraden Stranges, so mögen die Schienenteile 140
und i38 ohne elektrische Verbindung mit der Schiene 200 sein. In diesem Falle liegt
aber die Weichenzunge i4i an (lehr Gleisstück 307' an und möge mit diesem
einen elektrischen Kontakt besit@cn, so daß in diesem halle die NN'eichenzunge 12
t und das Weichengleisstück 139 mit dem Gleis:;tück 307' elektrisch
verliLinden sein mögen. In der gezeichneten Weichenstellung dagegen besitzen die
Gleisteile 141 und 139
keinerlei elektrische Verbindung mit dem Gleisabschnitt
307' oder mit anderen Gleisteilen.
-
Die Betätigung der Weichenzungen i4o und 141 erfolgt durch die Dauerstromspule
1,43 über den mechanischen Betätigungshebel 142. Es sei angcnommen. daß bei Stromlosigkeit
der Spule 143 die Weichenzungen i4o und 141 die gezeichnete Stellung zum Befahren
des krummen Stranges besitzen. lief Stromfluß in der Spule 143 werde dagegen der
1-Lebel 142 angezogen, so daß die Weichenzungen i4o und 1:41 sich in Richtung auf
die Spule 143 zu umlegen, so daß in diesem Falle der gerade Strang befahren werden
kann.
-
Die Fahrtrichtung auf dem dargestellten Teil der
Gleisanlage
ist durch die eingezeichneten Pfeile gekennzeichnet. Es sei zunächst angenommen,
daß die Weichenzungen 140 und 141 sich in der gezeichneten Stellung befinden, so
daß der krumme Strang befahren wird. Ein in der Pfeilrichtung
fahrender
Zug überfährt dabei zunächst den Streckenabschnitt 3o5", welcher je nach der Besetzung
der vorausliegenden Blockstrecke 3o6'-3o6" in seiner Stromstärke gemindert sein
kann oder nicht. Ist die Blockstrecke 3o6'-3o6" frei, so überfährt dieser Zug den
Streckenblock 2o6 bis zum Streckenabschnitt 3o6", welcher seinerseits je nach den
Verhältnissen auf der vorausliegenden Blockstrecke in der Spannung gemindert sein
kann oder nicht. Ist die vorausliegende Blockstrecke frei, so wird auch der Streckenblock
2o7 überfahren, tind der Zug gelangt auf die Blockstrecke 307'-307", .wo er gegebenenfalls
durch einen auf dem Abschnitt 309' fahrenden Zug vor dem Streckenblock 2o9
zum Halten gebracht wird. Ist dagegen der Abschnitt 309' und auch der hier nicht
gezeichnete Abschnitt 3o9" frei, so wird auch der Streckenblock 209 überfahren usw.
Zu bemerken ist noch, daß prinzipiell der Zug vor dem Streckenblock 2o7 beispielsweise
auch dann zum Halten gebracht würde, wenn die Blockstrecke 307'-307" zwar frei wäre,
sich aber auf der Blockstrecke 307"'-307"" ein Zug befände, da die beiden Blockstrecken
parallel geschaltet sind durch die Leitung 175. Praktisch es es jedoch nicht möglich,
daß sich auf der Blockstrecke 307"'-307"" ein Zug befindet, während die Weichenzungen
140 und 141 die Stellung zum Fahren auf dem krummen Strang besitzen, da die Blockstrecke
307"'=307"" auf dem geraden Strang liegt. Andererseits ist aber auch ein Herumlegen
der Weichenzungen auf den krummen Strang, unmittelbar nachdem etwa ein Zug in den
geraden Strang eingefahren ist, auch nicht möglich wegen der weiter unten beschriebenen
Weichenverriegelung.
-
Das Befahren des geraden Stranges bei nach rechts gelegten Weichenzungen
i4o und 141 erfolgt in entsprechender Weise. Hat der Zug nach Überfahren des Streckenblockes
2o6 den Abschnitt 3o6" erreicht, so kann er vor dem Streckenblock 207 zum
Halten gebracht werden durch einen vorausliegenden Zug auf der Blockstrecke 307"'-307"".
Auch hier könnte sinngemäß der Zug angehalten werden durch einen vorausliegenden
Zug auf der Blockstrecke 307'-307". Jedoch kann sich aus den gleichen Gründen, wie
oben erörtert, auch hier niemals ein Zug befinden, wenn die Weiche auf dem geraden
Strang steht. Zu bemerken ist noch, daß zum Streckenabschnitt 3o7"' auch die Weichenzunge
141 und das Weichengleisteil 139 hinzuzurechnen sind. Nach Überfahren des Streckenblocks
208 und Einfahren in den Abschnitt 3o8' ergeben sich auch auf dem geraden
Strang wieder die normalen Verhältnisse, wie sie in früheren Beispielen beschrieben
wurden.
-
Es bedeuten 126, 127, 128 und 129 die Relaisspulen der Blockstreckenrelais
mit den Öffnungskontakten 134, 135, 136 und 137. 130, 131, 132 und 133 sind die
Spannungsminderungswiderstände. Sämtliche Schaltungen dieser genannten Teile erfolgen
auch bei einer von der Spitze befahrenen Weiche genau so, wie es früher beschrieben
wurde. Die Leitung 155 hat man sich nach unten verlängert zu denken, wo sie an den
hier nicht gezeichneten Abschnitt 3o5' angeschlossen ist.
-
Um eine Weichenverriegelung gemäß der Erfindung zu erreichen, besitzt
<las beim Streckenblock 207 befindliche Relais jedoch außer dem Kontakt
135 noch einen Umschaltekontakt, bestehend aus der Kontaktfeder i5o und den Kontakten
148 und 149, welche zusammen mit dem Kontakt 135 betätigt werden. Außerdem
muß auch der Weichenmagnet 143 einen Kontakt 144 betätigen, welcher bei Stromfluß
durch den Magneten 143 geschlossen wird. Der Strom durch den Magneten 143 wird von
dein Zentralfernsteuergerät 151 aus mittels des Schalters 152 eingeschaltet oder
ausgeschaltet. Zur Fortleitung der Fernsteuerung längs der Gleise dient die Wechselstromleitung
85, die im Punkt 123 an den Spannungsnullpunkt des Transformators angeschlossen
ist, sowie weiterhin die Leitung 154 vom Trafopunkt 122 bis zum Schalter 152 und
von da aus weitergehend die Leitung 145, welche die eigentliche Fernsteuerleitung
darstellt, da sie durch den Schalter 152 ein- oder atis,-esclialtet wird. Bei der
Weichenverriegelung wirkt noch mit die Leitung 84, welche dauernd die @,N'ecliselsl>annung
führt, die auf der Leitung 145 nur von Fall zu Fall entsprechend der Stellung des
Schalters 152 vorlianden ist.
-
Bei mehreren vorhandenen ferngesteuerten Weichen können alle stets
gemeinsam zu steuernden Weichenmagneten zusammen an die Leitung 145 angeschlossen
werden. Mit diesen Weichen nicht gemeinsam zu steuernde Weichenmagneten bedürfen
je einer eigenen Fernsteuerleitung und je eines eigenen Schalters in der Zentrale
151. Dagegen können die Leitungen 84 und 85 in jedem Falle für alle Weichenmagnete
gemeinsam benutzt werden.
-
Im folgenden wird die Funktion der ferngesteuerten Weichenbetätigung
und der Weichenverriegelung gemäß der Erfindung beschrieben. Zunächst sei angenommen,
daß die Blockstrecken 307'-307" und 307"'-307"" frei sind. Die Spule 127 ist dann
stromlos, und die Kontaktfeder i5o berührt den Kontakt 148, während der Kontakt
149 geöffnet ist. Beim Schließen des Schalters 152 fließt dann ein Strom über die
Leitung 145 bis zum Punkt 146, von da aus über den Kontakt 148 zur Kontaktfeder
i5o, von da weiter über die Spule 143 bis zum Punkt 147, von wo aus über die Leitung
85 die Rückleitung des Stromes erfolgt. Die Wicklung 143 wird magnetisch, bewegt
die Weichenzungen 140 und 141 und schließt zugleich den Kontakt 144. Letzteres hat
aber bei dem bis jetzt beschriebenen Vorgang keinerlei Wirkung, da der im Punkt
1.53 beginnende Stromweg nur bis zum Kontakt 149 läuft, wo er aufhört, da der Kontakt
149 geöffnet ist. Entsprechend kann man leicht verfolgen, daß beim Öffnen des Schalters
152 die Wicklung 143 wieder stromlos wird, wodurch die Weichenzungen 140 und 141
wieder die gezeichnete Stellung einnehmen und auch der Kontakt 144. sich wieder
öffnet, wobei das letztere entsprechend dein vorstehend Gesagten wiederum keinerlei
Wirkung ausübt. Es ergibt sich also eine ferngesteuerte Be-
tätigung der \\'ciclicnztiiigen i4o und 141 durch den |
Schalter 152. |
Befindet sich dagegen je nach Weichenstellung |
auf der Blockstrecke 307'-307" oder 307"'-307"" ein |
Zug, so hat die Relaiswicklung 1.27 ihren Anker an- |
gezogen, und der Kontakt 135 ist geöffnet, wodurch |
der Abschnitt 3o6" einen geminderten Strom er- |
h:ilt und das Oberfahren des Streckenblocks 2o7 |
durch einen nachfolgenden Zug unmöglich wird. |
Zugleich mit der Üffnung des Kontaktes 135 ist je- |
doch auch ein Umlegen der Kontaktfeder 150 er- |
folgt, so daß diese jetzt den Kontakt 149 berührt, |
während der Kontakt 148 geöffnet ist. Wenn man |
anniniint, daß im Augenblick des Überfahrens des |
Streckenblocks 207 seitens des zuerst genannten |
Zuges die Wicklung 143 gerade stromlos gewesen |
ist, weil der Schalter 152 geöffnet war, so kann sich |
dieser Zug iiur auf dein krummen Strang, also auf |
cler Blockstrecke 307'-307", liefillden. Außerdem war |
bei der hinfahrt dieses Zuges in die Blockstrecke |
307'-307" der Kontakt 144 geöffnet, so daß das |
Schließen des Kontaktes 149 keinen Einfluß hatte, da |
der Stromkreis beim geöffneten Schalter 144 unter- |
brochen war. Auch das Öffnen des Kontaktes 148 |
hatte keinen Linfluß, da in diesem Stromkreis in- |
folge der geöffneten Stellung des Schalters 152 kein |
Strom floß. Wird jetzt beispielsweise der Schalter |
152 geschlossen, so verhindert jedoch nunmehr der |
geöffnete Kontakt 148 einen Stromfluß durch die |
Wicklung 143, und die Weichenzungen 140 und 141 |
können nicht betätigt werden. Es sei jetzt angenom- |
men, daß der Schalter 152 nunmehr bis auf weiteres |
geschlossen bleibt. Durch das Weiterfahren des |
Zuges auf der Blockstrecke 307'-307" möge diese |
wieder frei werden. Dadurch wird die Wicklung 127 |
wieder stromlos, und die Kontaktfeder 150 legt sich |
in die gezeichnete Stellung zurück. Der Kontakt 149 |
öffnet sich wieder, und der Kontakt 148 schließt |
sich. Dadurch erhält die Wicklung 143 Strom, und |
die Weichenzungen i4o und 141 legen sich nach- |
träglich herum entsprechend der durch das vorherige |
Schließen des Schalters 152 vorbereiteten Steue- |
rung. L.in etwa nachfolgender Zug fährt dement- |
sprechend auf dem anderen Strang als der vorher- |
gehende, also auf der Blockstrecke307"'-307"". |
\\"iircle jedoch vor dem Freiwerden der Blockstrecke |
307'-307" der Schalter 152 bereits wieder geöffnet, |
so erfolgt beim Freiwerden der genannten Block- |
strecken keine Weichenbetätigung. In diesem Falle |
ist also die Weichenbetätigung anfänglich vorbe- |
reitet worden, jedoch wurde diese Vorbereitung vor |
dein Erfolgen der Weichenbetätigung wieder rück- |
gängig gemacht. |
Es sei jetzt angenommen, daß nunmehr die Block- |
strecke 307"'-307"" von eitlem Zug besetzt sei oder |
entsprechend, daß vor seiner Einfahrt in diese |
Nockstrecke der Schalter 152 geschlossen war. |
Durch den geschlossenen Schalter 152 war ein |
Stl-on,flul.i bedingt vom Pul,kt 141 über den Kos- |
takt 148. die Kontaktfeder i5o und die Spule 143 |
bis zuln l'ilnkt 147. Zugleich war der Kontakt 144 |
geschlosseil. Bei der Einfahrt des betrachteten |
Zugei in clie Blockstl-ecke307"'-307"" hat sich die |
Kontaktfeder i5o herumgelegt. Sie muß so eingerichtet sein, daß die Zeit zwischen
dem öffnen des Kontaktes 148 und dem Schließen des Kontaktes 149 so kurz ist, daß
bei der damit kurzzeitig erfolgenden Unterbrechung des Stromes in der Spule 143
sich der Kontakt 144 noch nicht öffnet. Dann bleibt nach dieser kurzen Unterbrechung
der Strom in der Spule 143 erhalten, indem er folgenden neuen Weg findet: Vom Punkt
153 fließt er über den Kontakt 144, über den Kontakt 149, über die Kontaktfeder
i5o und Tiber die Spule 143 bis zum Punkt 147.
-
Wird jetzt der Schalter 152 geöffnet, so hat dies keinen Einfluß auf
die Weichenstellung, da im vorliegenden Falle die Leitung 145 für den Stromfluß
gar nicht benutzt wird, zumal auch die Leitung 145 über den Anschlußpunkt 146 im
geöffneten Kontakt 148 endet. Bleibt der Schalter 152 nunmehr geöffnet, und verläßt
der betrachtete Zug die Blockstrecke 307"'-3o7"", so wird die Wicklung
127 wieder stromlos, und die Kontaktfeder 15o nimmt wieder die gezeichnete
Stellung ein. Infolge Öffnung des Kontaktes 149 wird der Selbsthaltestromkreis unterbrochen,
andererseits erfolgt auch über den Kontakt 148 keine Stromzufuhr wegen Öffnung des
Schalters 152. Die Wicklung 143 wird stromlos, und es erfolgt nachträglich die Weichenbetätigung,
die durch die vorherige Öffnung des Schalters 152 vorbereitet war. Wurde der Schalter
152 dagegen wieder geschlossen, ehe der Zug die Blockstrecke 307"'-307"" verlassen
hatte, so wird der Stromfluß in dem Selbsthaltestromkreis lediglich abgelöst durch
einen neuen Stromfluß über den Kontakt 148, und eine Weichenbetätigung erfolgt auch
nach Verlassen der Blockstrecke 307"'-307"" nicht. In diesein Falle wurde die Weichenbetätigung
durch das öffnen des Schalters 152 zwischendurch zwar vorbereitet, aber vor dem
Erfolgen der Betätigung wieder rückgängig gemacht.
-
Zusammengefaßt kann gesagt werden, daß durch diese erfindungsgemäßen
Maßnahmen eine Weichenverriegelung erfolgt, wenn ein Zug sich je nach Weichenstellung
auf dem einen oder anderen der beiden der Weiche unmittelbar nachfolgenden Stränge
befindet, wobei je nach Weichenstellung die Dauerstromspule zur Weichenbetätigung
zuvor stromlos oder stromdurchflossen war, und daß die Weichenverriegelung wieder
aufhört; wenn der Zug den betreffenden der Weiche nachfolgenden Blockstreckenabschnitt
verlassen hat, und daß eine etwaige Weichenbetätigung in diesem Augenblick automatisch
nachgeholt wird, wenn während der Besetzung der Blockstrecke, die der Weiche auf
dem einen oder dem anderen Strang nachfolgt, eine Weichenumsteuerung durch zentrale
Schaltung vorbereitet wurde.
-
Fig. 8 zeigt ein Beispiel für die erfindungsgemäße Ausführung des
Blockstreckensystems mit Verwendung einer Weiche, die von der Wurzel her befahren
wird. Auch bei dieser Weiche ist eine Verriegelung entsprechend der vorstehenden
Beschreibung angenommen. Hinzu kommt hier noch ein Beispiel für eine weitere Verriegelung,
um das Befahren desjenigen Stranges, welcher jeweils nicht der richtigen
Weichenstellung
entspricht, zu sperren. Es ist dabei angenommen; daß die Weiche nicht aufschneidbar
ist. Der Fahr- und Blockstreckenbetrieb erfolge wiederum mit Gleichstrom und die
Weichenfernsteuerung beispielsweise wieder mit Wechselstrom. In Fig.8 befinden sich
auf dem geraden Strang in der Fahrt- bzw. Pfeilrichtung gesehen die Streckenblocks
2t5, 2t6 und 213, auf dem krummen Strang dagegen, ebenfalls in Pfeilrichtung
gesehen, die Streckenblocks 211, 212 und nach Durchfahren der Weiche ebenfalls der
Streckenblock 213. Die jeweils vor bzw. hinter diesen Streckenblocks liegenden
Blockstrecken sind auf dem geraden Strang die Blockstrecken 31q.'-314', 3'15'-3t'5"
und 312'-312", auf dem krummen Strang dagegen 310'-310", 31l'-311" und wiederum
31:2'-31--". Das Weichengleisteil l39 und die Weichenzunge 1q.1 sind beim Befahren
des geraden Stranges Bestandteile des Abschnittes 312'. Die Wicklungen der Blockstreckenrelais
sind 156, 157, 158 und 159. Die zu diesem Relais gehörigen Öffnungskontakte sind,
soweit sie eine der bisherigen Beschreibung entsprechende normale Funktion besitzen,
165, 166, 167 und 168. Der Kontakt 169 bedingt. für das Relais beim Streckenblock
216 eine Sonderausführung. Die Kontakte 148 und 149 sowie die Kontaktfeder 15o sind
in Fig. 8 ohne den Anschluß der entsprechenden Leitungen gezeichnet. Ihr Anschluß
hat genau wie in Fig.7 zu erfolgen. Diese Kontakte dienen wie bisher der oben beschriebenen
Weichenverriegelung. Das gleiche gilt für den Kontakt 144. Die Widerstände 16o,
161, 162 und 163- sind die Spannungsminderungswiderstände, deren Funktion auch hier
genau so ist, wie es oben beschrieben wurde. Der Spannungsminderungswiderstand 164
wird im Gegensatz zu den weiter oben beschriebenen Ausführungsarten durch die Betätigung
des Relais beim Streckenblock 216 durch den Kontakt 169 mitgesteuert. Seine Wirkungsweise
bei dieser Steuerung ist die gleiche wie bei den übrigen.Spannungsminderungswiderständen.
Lediglich bedarf es hierzu keines besonderen Relais, sondern nur eines besonderen
Relaiskontaktes 169 an dem gleichen Relais des Streckenblocks 216, welches auch
den Kontakt 167 betätigt. Diese Vereinfachung ist bedingt durch das Parallelschalten
beider Weichenzweige mittels der Leitung 175.
-
Zur zusätzlichen Verriegelung der Weiche gegen Befahren auf dem falschen
Strang dienen die Kontakte 170 und 171, welche zusammen mit dem Kontakt 144
durch den Weichenmagneten 143 betätigt werden. Außerdem dienen hierzu die zusätzlichen
Spannungsminderungswiderstände 172 und 173. Diese sind so geschaltet, daß sie auf
den Abschnitten 311" bzw. 315" jeweils eine zusätzliche Stromminderung erzeugen,
die noch zu den etwaigen Stromminderungen durch die Widerstände 164 bzw. 162 hinzukommt,
wenn diese Widerstände, bedingt durch einen Zug auf der Blockstrecke 312'-312",
in Funktion treten. Die Blockstreckenrelais sind in diesem Falle so einzu-ric'hten,
daß sie auch noch anziehen, wenn ihnen zwei Spannungsminderungswiderstände vorgeschaltet
sind. Es zeigt sich aber, daß diese Forderung leicht zu erfüllen ist bei einem zweckmäßig
konstruierten Relais. Durch die Kontakte 170 und 171 ist nun abwechselnd
einer der beiden Widerstände 172 uttd 173 je nach der Weichenstellung bzw. je nach
dein Stromfluß oder der Stromlosigkeit in der Spule 143, über die Leitungen
176 und 177 sowie 178 und 1,79 kurzgeschlossen, tritt also
nicht in Funktion. Der betreffende Strang, in dem der Widerstand kurzgeschlossen
ist, kann dann befahren werden, sofern der übrige Blockstreckenverkehr dies zuläßt.
Der andere Strang kann dagegen auch dann nicht befahren werden, wenn die vorausliegende
Blockstrecke frei ist. Die Funktion auf diesen beiden Strängen wechselt ab mit der
Veränderung der Weichenstellung.
-
Die in Fig. 1 bis 8 beschriebenen Ausführungsarten gemäß der Erfindung
stellen nur, wie bereits gesagt, einzelne Beispiele dar. Es können auch Kombinationen
gebildet werden, derart, daß beispielsweise auch in der Ausführungsart der Fig.
7 und 8 Signale betätigt werden können oder daß ein zusätzliches Anhalten am Bahnhof
erfolgt. Auch kann der Zugverkehr in zwei Richtungen bei Vorhandensein von Weichen
erfolgen, wobei es einerlei ist, ob diese von der Spitze oder von der Wurzel her
befahren werden. In allen diesen Fällen sind die Darstellungen in den verschiedenen
Figuren sinngemäß miteinander zu kombinieren. Auch können in einer Gleisanlage gewisse
Teile des Blockstreckensystems und des Fahrbetriebes für eine Gleichstromspeisung,
andere dagegen für eine Wechselstromspeisung eingerichtet sein. Im übrigen kann
auch die Aufteilung der Blockstrecken in je zwei Abschnitte lediglich bei einem
Teil der gesamten Gleisanlage vorgenommen werden, während ein anderer Teil durchgehende
Blockstrecken erhält. Letzteres kann entweder geschehen bei weniger wichtigen Strecken
oder auch bei Strecken, auf denen die Züge eine sehr große Fahrgeschwindigkeit besitzen,
so daß bei einer Zweiteilung die Bremsstrecke auf dem zweiten Teil allein nicht
ausreichend wäre.
-
Ferner können an Stelle mechanisch betätigter Signale auch sogenannteTageslichtsignale
innerhalb des Blockstreckensystems gemäß der Erfindung verwendet werden, bei denen
'rote oder grüne Lampen od. dgl. ein- oder ausgeschaltet werden, die automatisch
durch die fahrenden Züge gesteuert werden. Auch sonstige Lämpchen, beispielsweise
zur Beleuchtung von Bahnschranken, Bahnhöfen od. dgl., können automatisch durch
die fahrenden Züge ein-und ausgeschaltet werden. Außerdem können durch die fahrenden
Züge im Zusammenhang mit der Blockstreckenautomatik auch Bahnschranken automatisch
geschlossen oder geöffnet werden. Die Bahnschranken können beispielsweise durch
schon vorhanddne Kontakte an den Blockstreckenrelais oder auch durch zusätzlich
an den Relais vorgesehene Kontakte betätigt werden.
-
Weiterhin kann gemäß der Erfindung auch eine sinngemäße Übertragung
der Mittel zur Weichenverriegelung auf Kreuzungen erfolgen, so daß bei Kreuzungen
ein zweiter Zug vor der Kreuzung
automatisch so lange zum Halten
gebracht wird, bis der erste Zug die Kreuzung verlassen hat, wobei es einerlei ist,
ob der eine Zug der erste und der andere Zug der zweite ist, oder umgekehrt, und
wobei die Zugbeeinflussung gegenseitig durch die fahrenden Züge geschieht. Eine
eingehendere Beschreibung der erfindungsgemäßen Mittel hierfür erübrigt sich, da
eine sinngemäße Übertragung der bereits beschriebenen Mittel auf diesen Fall ohne
weiteres möglich ist. Das gleiche gilt auch für einfache und doppelte Kreuzungsweichen.
-
Ferner können erfindungsgemäß an Stelle der bisher beschriebenen einflügeligen
Hauptsignale auch zweiflügelige oder zweibegriffige Hauptsignale sowie an Stelle
der einfachen auch zweibegriffige Vorsignale Verwendung finden. Diese ermöglichen
wahlweise die Stellungen Halt, freie Fahrt ohne Geschwindigkeitsbegrenzung und freie
Fahrt mit Geschwindigkeitsbegrenzung. Freie Fahrt ohne Geschwindigkeitsbegrenzung
gilt unter anderem für einfache, gerade Strecken und auch beim Überfahren von Weichen
auf dem geraden Strang, freie Fahrt mit Geschwindigkeitsbegrenzung unter anderem
bei Einfahrten in einen Bahnhof oder auch beim Überfahren von Weichen auf dem krummen
Strang. Gemäß der Erfindung können diese Betriebsverhältnisse bei Miniaturbahnen
folgendermaßen nachgeahnt werden: Auf einem Gleisabschnitt, der immer nur mit geminderter
Geschwindigkeit befahren werden soll, können die Betätigungseinrichtungen für beide
Hauptsignalflügel einfach parallel geschaltet werden. Bei einem Hauptsignal, welches
beispielsweise vor einer von der Spitze her befahrenen \\'eiche steht, kann dagegen
so verfahren werden, daß der zweite Flügel nur dann betätigt wird, wenn freie Fahrt
gegeben ist, und andererseits die Weiche gerade so steht, daß der krumme Strang
befahren wird. Gemäß der Erfindung kann (lies dadurch erreicht werden, daß an und
für sich die Stromkreise für die Betätigungseinrichtungen beider Signalflügel wiederum
parallel geschaltet sind, daß aber in dem Stromkreis, durch welchen der zweite Flügel
gesteuert wird, noch ein zusätzlicher Öffnungskontakt liegt, der vom Weichenmagneten
mit betätigt wird, derart, daß er geschlossen ist,wenn die Weiche auf den krummen
Strang, und daß er geöffnet ist, wenn die Weiche auf den geraden Strang gestellt
ist. Hierdurch wird erfindungsgemäß erreicht, daß durch die Weichenstellung die
Betätigung des zweiten Flügels nur vorbereitet wird, die eigentliche Betätigung
dagegen erst durch die Zugautomatik erfolgt.
-
Weiterhin können die bisher beschriebenen erfindungsgemäßen Einrichtungen
mit Vorteil noch folgende Kombinationsmöglichkeiten erhalten: Beispielsweise können
in Rangiergleisen, welche den finit Zugautomatik befahrenen Hauptgleisen angeschlossen
sind, auch isolierte Gleisabschnitte eingefügt sein, die speziell einer Fernsteuerung
unterliegen, derart, daß auf diesen Gleisabschnitten außer einer Spannungsminderung,
die entweder durch die Automatik oder durch Fernsteuerung herbeigeführt sein kann,
auch eine völlige Abschaltung des Stromes durch einen zentral bedienten Schalter
möglich ist. Auf diese Weise können fernrichtungsgesteuerte Lokomotiven, deren Umsteueranker
auf Stromunterbrechung reagiert, nach Wahl auch in ihrer Fahrtrichtung ferngesteuert
werden. Bei einer ferngesteuerten Stromminderung werden diese Lokomotiven infolge
Festhaltens des Umsteuerankers durch den Reststrom lediglich angehalten und setzen
ihre Fahrt nach Aufhören der Stromminderung in der alten Richtung wieder fort. Bei
einer zwischendurch erfolgten Abschaltung des Stromes kehren sie dagegen ihre Fahrtrichtung
um. Auch die hierzu notwendigen Mittel sind durch sinngemäße Anwendung der bisher
beschriebenen erfindungsgemäßen Einrichtungen ohne weiteres gegeben.
-
Die F ahrtrichtungsumsteuerung einzelner Lokomotiven, beispielsweise
auf Rangiergleisen, kann bei Gleichstrombetrieb gemäß der Erfindung auch dadurch
erreicht werden, daß einzelne Teile der Gleisanlage getrennt von der übrigen Anlage
für sich allein umgepolt werden können. Auch diese Methode kann ohne weiteres mit
den Mitteln verwirklicht werden, die sich bei sinngemäßer Übertragung der bisher
beschriebenen Einrichtungen auf diesen besonderen Fall ergeben.
-
Außer bei elektrisch betriebenen Miniaturbahnen können die erfindungsgemäßen
Einrichtungen auch bei Bahnen angewendet werden, die mit Dampf, Benzin, Druckluft,
Federkraft od. dgl. betrieben werden, wenn die Gleisanlage durch voneinander isolierte
Schienen od. dgl. die gleichen Stromkreismöglichkeiten besitzt, wie sie bisher beschrieben
wurden. Es werden dann über die metallischen Räder und Achsen, gegebenenfalls unter
Zwischenschaltung von Widerständen in die stationären 'feile der Stromkreise, oder
bei isoliert auf den Achsen sitzenden metallischen Rädern unter Zwischenschaltung
von Widerständen in den Lokomotiven oder @@'ageti die gleichen Betätigungen beim
Fahren ausgelöst, wie bei elektrisch betriebenen Bahnen. Die Stromminderung auf
den Bremsstrecken muß in diesem Falle auf einen in die Fahrzeuge eingebauten Elektromagneten
wirken, welcher seinen Strom von den Fahr- oder Stromschienen oder -leitungen erhält,
und bei der Stromminderung beispielsweise einen Anker abfallen läßt, wodurch dann
die Zufuhr des Treibmittels unterbrochen oder der Absteller des Federlaufwerkes
betätigt wird. Der in der Anlage vorhandene elektrische Strom dient in diesem Falle
lediglich der Steuerung, während die Fahrzeuge durch andere Energiemittel betrieben
werden.
-
Ferner können auch die vorzugsweise von einer Zentrale aus erfolgenden
Fernsteuerungen, wie zusätzliches Anhalten, Fahrtrichtungsumkehr, Weichenbetätigung
usw., erfindungsgemäß vollautomatisch erfolgen, beispielsweise unter Verwendung
einer an sich bekannten Modellzeituhr, die nach der Erfindung zugleich als Schaltuhr
ausgeführt ist. Die Modellzeituhr besitzt vorzugsweise einen rascheren Zeitablauf
als eine Uhr für die Anzeige der Normalzeit. Auch kann die Geschwindigkeit dieses
Zeitablaufes vorteilhafterweise in verhältnismäßig
weiten Grenzen
geändert bzw. eingestellt werden. Die Ausführung einer solchen Uhr gemäß der Erfindung
als Schaltuhr kann in an sich bekannter Weise beispielsweise so erfolgen, daß das
eigentliche Uhrwerk entweder als Federuhrwerk oder als elektrisch betriebenes Uhrwerk
oder auch durch Kombination beider Arten ausgeführt ist und daß zusammen mit der
Bewegung der Zeiger der Uhr eine Drehung einer oder mehrerer Schaltwalzen, Kontaktscheiben
od. dgl. erfolgt, auf deren Kontaktstücken oder Kontaktsegmenten jeweils eine oder
mehrere Kontaktfedern schleifen, so daß nacheinander oder auch teilweise gleichzeitig
eine ganze Reihe von Kontakten geschlossen, geöffnet oder auch umgeschaltet werden
kann. Auch können solche Einrichtungen verwendet werden, bei denen die eigentliche
Öffnung, Schließung oder Umschaltung von besonderen Kontakten durch Nockenwalzen
oder -scheiben erfolgt, derart, daß die eigentliche Kontaktbetätigung zu einem bestimmten
Zeitpunkt dann plötzlich erfolgt, so daß beispielsweise beim Öffnen eines Kontaktes
sofort ein großer Zwischenraum zwischen den zu öffnenden Kontakten und beim Schließen
eines Kontaktes sofort ein hinreichender Kontaktdruck gegeben ist, wodurch eindeutige
Kontaktverhältnisse ohne irgendwelche Kontaktunsicherheiten erreicht werden. Die
ganze beschriebene Einrichtung kann beispielsweise in einem Bahnhofsgebäude untergebracht
werden, wobei das Zifferblatt und die Zeiger der Uhr zugleich die Bahnhofsuhr darstellen,
welche die Modellzeit anzeigt.
-
Die genannten, durch die Uhr gesteuerten Schaltkontakte können dann
dazu dienen, einen vollautomatischen Zugverkehr nach Miniaturfahrplänen, welche
dem Vorbilde der Großtechnik angepaßt sind, ablaufen zu lassen. Hierzu können gemäß
der Erfindung einige oder alle der genannten Kontaktwalzen oder -Scheiben oder Nockenwalzen
oder -Scheiben einstellbar gemacht sein, so daß bestimmte Kontakte zu ganz bestimmten
Zeiten geschlossen oder geöffnet oder umgeschaltet und zu ganz bestimmten anderen
Zeiten wieder geöffnet oder geschlossen oder erneut umgeschaltet werden usw.
-
Durch diese Kontakte können dann die Einrichtungen betätigt werden,
die, wie oben beschrieben, zum Anhalten am Bahnhof, zur Betätigung von Weichen oder
zur Fahrtrichtungsumkehr usw. dienen. Darüber hinaus kann mit dieser Einrichtung
gemäß der Erfindung auch bei verhältnismäßig geringer Gleislänge der Miniatureisenbahnanlage
eine Nachbildung des Fernverkehrs der Großtechnik erreicht werden, indem man beispielsweise
einen Teil der Gleise hinter einem Hintergrund oder einem Bergmassiv od. dgl. unsichtbar
verlaufen läßt, wobei diese unsichtbar verlaufenden Gleise einfach eine Schleife,
gegebenenfalls kombiniert mit einer ]Zeihe von über Weichen angeschlossenen Abzweiggleisen,
bilden. Auf diesen unsichtbar verlaufenden Gleisen bzw. Abzweiggleisen können dann
gemäß der Erfindung die beschriebenen Einrichtungen zum Anhalten von Zügen gemäß
der Erfindung angeordnet sein, die in weiterer Vervollkommnung der Erfindung durch
die beschriebene Schaltuhr betätigt werden, derart, daß jeweils die auf Fernstrecke
fahrenden Züge auf dem unsichtbaren Teil der Gleise der Beobachtung entzogen sind,
und dann auf diesen Gleisteilen automatisch so lange angehalten werden, bis die
Zeit verstrichen ist, die einer Hin- und Rückfahrt dieser Züge auf einer längeren
Fernstrecke entsprechen würde. Nach Ablauf dieser Zeit kann dann gemäß der Erfindung
durch die Schaltuhr das Weiterfahren dieser Züge automatisch eingeleitet werden,
so daß sie daraufhin wieder in den Gesichtskreis eintreten und beispielsweise erneut
in einen der Bahnhöfe einlaufen od'. dgl.
-
Durch diese erfindungsgemäße Einrichtung ergibt sich eine sehr natürliche
Nachahmung der Großtechnik, wodurch ein erheblicher Spielreiz entsteht.
-
Eine weitergehende Beschreibung der einzelnen Mittel zur Durchführung
dieser erfindungsgemäßen Einrichtung erübrigt sich, da diese ohne weiteres durch
entsprechende sinngemäße Anwendung der weiter oben beschriebenen Ausführungsarten
der Erfindung gegeben ist. Ein besonderer Vorteil besteht noch darin, daß Zugzusammenstöße
oder Fehlsteuerungen irgendwelcher Art dadurch vermieden werden, daß der gesamte
Ablauf aller Vorgänge übergeordnet durch die Automatik erfolgt, die von den Zügen
und ihrer Konstellation auf den Gleisen gesteuert wird. Es wird auf diese Weise
nicht der Ablauf eines jeden Zuges von der zentralen Schaltuhr her gesteuert, sondern
lediglich gewisse Vorgänge, die sich ihrerseits aber dem erfindungsgemäßen Zugsicherungssystem
unterordnen.