-
Antriebsvorrichtung für die Abreißwalzen von Kämmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Antriebsvorrichtung für die Abreißwalzen von Kä@mmaschinen, deren
Abreißwalzen wechselweise in verschiedenen Drehrichtungen angetrieben werden. Das
Ziel der Erfindung ist, eine Antriebsvorrichtung zu schaffen, mittel; "welcher die
Abreißwalzen zunächst über einen genau bemessenen Drehweg vorwärts bewegt werden,
danach eine Zeitlang stillgesetzt und dann über einen kleineren Drehweg zurück bewegt
werden, um schließlich wieder so lange stillzustelien, wie es erforderlich ist,
um den Arbeitsablauf zu beenden. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung
einer einfachen und gedrungenen Antriel)svorrichtung, die imstande ist, mit wesentlich
höheren Drehzahlen als die bisher gebtläuchlichen zu arbeiten, ohne daß dadurch
übermäßige Erschiitterungen itn Gestell oder Getriebe der Maschine erzeugt werden,
und die eine schnelle und leichte Regelung der Vorwärts- und der Rückwärtsdrehwege
und -geschwindi.gkeiten der Abreißwalzen und der Länge ihrer beiden Stillstandszeiten
ermöglicht.
-
Gemäß der Erfindung wird die getriebene Welle von dem Getriebe in
ein und derselben Richtung und mit gleichbleibender Drehgeschwindigkeit in Umlauf
gesetzt und mittels einer besonderen Steuereinrichtung eine zusätzliche Drehbewegung
erzeugt, durch welche die Drehgeschwindigkeit und/oder die Drehrichtung der getriebenen
Welle abgeändert wird, und zwar in einer Folge von zeitlich festgelegten Arbeitsstufen,
die zusammengesetzt den erforderlichen Ablauf der Drehbewegungen der Abreißwalzen
bilden.
-
Die in dieser Weise erzeugte mechanische Wirkung kann mittels eines
Zahnradgetriebes erzielt werden, ,das ein Scheägzahnradpaar enthält, dessen treibendes
Rad durch die besondere Steuereinzichtung gegenüber dem getriebenen Schrägzahnrad
axial verschoben werden kann, derart, daß eine Beschleunigung bzw. Verzögerung derjenigen
Drehbewegung
erzeugt wird, welche der getriebenen Welle von der treibenden Welle als reine Drehbewegung
mitgeteilt wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung .dargestellt.
Es zeigt Fig. i eine Antriebsvorrichtung gemäß der Erfindung in einem senkrechten
Schnitt .und Fig. 2 den Bewegungsablauf der Antrie!bsvorrichtung in graphischer
Darstellung.
-
Die Kämmwalze i ist auf der Welle 3 (treibende Welle) befestigt, die
eine Antriebsbewegung von der Riemenscheibe 4 durch die Stirnräder 5, 6 erhält.
Der Kurvenzylinder 7 mit der endloscn Nockenspur 8 ist ebenfalls auf der Welle 3
befestigt, die für jeden Kä@mmvorgang eine Umdrehung macht. Eine Keilwelle 13, auf
der ein Schrägzahnrad 14 gleitend angeordnet ist, wird durch das Zahnradgetriebe
9, 10, 11, 12 von der Welle 3 angetrieben. Die Welle 15 (getriebene Welle) trägt
ein Schrägzahnrad i;6, das mit derl Schrägzahnrad 14 im Eingriff steht. Dieses kann
eine -seitliche Gleitbewegung ausführen, die ihm von dem Nocken 17 erteilt wird,
der in die endlose Nockenspur 8 des Kurvenzylinders 7 eingreift. Der Nocken 17 sitzt
auf einem Kragen 18, durch den eine axiale muffenähnliche Verl'äingerung des Schrägzahnrades
1,4 hindurchragt, die jenseits des Kragens 18 mittels einer Schraubenmutter 20 gesichert
ist, wobei die Muffe i9 sich innerhalb des Kragens 18 drehen kann. Die Ahreißwalze
erhält ihre Drehbewegung von der getriebenen Welle 15 durch die Stirnräder 21, 22.
Das Schrägzahnrad 16 besitzt eine ,solche Breite, daß es wiädirend der Axialversahiiebzng
des Schrägzahnrades 14 auf der Keilwelle 13 in vollem Eingriff mit diesem bleibt.
Auf Grund dieser Anordnung ist die Gesamtdrehbewegung der getriebenen Welle 15 und
damit die der Abreißwalze 2 aus zwei Teildrehbewegungen zusammengesetzt, und zwar
aus a) einer gleichbleibenden Vorw"ä,rtsdrehbewegung, die von der treibenden Welle
3 üb: r das Getriebe 9, io, ri, 12, die Keilwelle 13 und den eine reine Drehbewegung
erzeugenden Eingriff der Sehrägzaltnräder 14 und 16 übertragen wird und b) einer
zusätzlichen Drehbewegung des Schrä;gzalinrädes i6, die durch die axiale Verschiebung
des Schrägzahnrades 14 entsteht.
-
Die Drehrichtung der Gesamtdrehbewegung der getriebenen Welle 15 und
somit auch der Abreißwalze 2 hängt von der Richtung der Gleitbewegung des verschiebbaren
Schrägzahnrades 14 und von der Steigrichtung und dem Steigungswinkel der Schrägzähne
des Schrägzahnradpaares 14, 16 ab. Wenn die von der Gleitbewegung,des Schrägzahnrades
14 erzeugte Drehbewegung der `'Felle 15 größer ist als die reine Drehbewegung, die
über das Getriebe 9, io, 11, 12 vermittelt wird, erreicht man bei einer Verschiebung
des Schrägzahnrades 14 in der Steigrichtung die gewünschte Rückwärtsbewegung der
Welle 15.
-
Die Größe des Drehweges eines Punktes auf dem Umfang der Abreißwal.ze
2 kann in jeder Richtung geändert werden, indem man ein nicht gezeichnetes veränderliches
Übersetzungsgetriebe zwischen den Stirnrädern 21 und 22 einschaltet, oder indem
man den Steigungswinkel der Schrägverzahnungen der Zahnräder 14, 16 ändert, oder
endlich, indem man die seitliche Bewegung des verschiebbaren Schrägzahnrades 14
verkürzt bzw. verlängert. So kann man den Drehweg bei der Vorw@ärtsidrehung vergrößern
und denjenigen bei der Rückwärtsbewegung verkleinern oder umgekehrt, indem man das
übersetzungsverhältnis des Getriebes 9, io, 11, 12 verändert. Die Drehgeschwindigkeit
kann in jeder Richtung durch eine entsprechende Gestaltung der endlosen Nockenspur
8 im voraus festgelegt werden.
-
Aus Fig. i ist erkenntlich, daß, wenn die Riemenscheibe 4 sich mit
gleichbleibender Drehgeschwindigkeit in der durch den Pfeil B angedeuteten Drehrichtung
dreht, sich auch die Abreißwalze 2 immer in der durch den Pfeil A angedeuteten Richtung
mit gleichbleibender Geschwindigkeit drehen würde, wenn ihre Drehbewegung nicht
unter dem Einfluß der Gleitbewegung des verschiebbaren Schrägzahnrades 14 stünde.
je nach ,dem Steigungswinkel der Schrägzähne des Zahnradpaares i:4, 16 wird eine
axiale Verschiebung des Schrägzahnrades 14 von links nach rechts eine Vergrößerung
der reinen Drehbewegung bewirken, die (las Schrägzahnrad 16 durch das Getriebe 9,
10, 11, 12 und durch die Drehung des Schrägzahnrades 14 erhält. Durch eine entsprechend
langsame Verschiebung des Schrägzahnrades 14 von rechts nach links kann man z. B.
erreichen, daß das Schrägzahnrad i6 stillsteht, während durch eine schnelle Verschiebung
des Schrägzahnrades 14 von rechts nach links eine Rückwärtsdrehung des Schriigzahnrades
:6 bewirkt werden kann.
-
Die Vorrichtung bezweckt, die Abreißwalze 2 derart anzutreiben, daß
der folgende Bewegungsablauf zustande kommt, an dessen Beginn die einzelnen Teile
der Vorrichtung zueinander die in Fig. i gezeichnete Stellung; haben, während die
Kümmwalze eine vollstäildige Umdrehung macht. a) Die Abreißwalze 2 wird so weit
gedreht, wie es erforderlich ist, um die ausgekämmte Wickelwatte nach dem Kämmvorgang
weiterzufördern. Diese Drehung kommt durch die Zusammenwirkung des Getriebes 9,
10, -11, 12 und des axial verschobenen Scht'ägzahnrades 1,4 von links nach rechts
zustande, wobei der Nocken 17 den Teil der Nockenspur 8 .durchläuft, der in der
Fig. i mit gestrichelten Linien angedeutet ist. b) Die Abreißwalze 2 wird danach
mittels einer langsamen axialen Rückwärtsbewegung des Schrägzahnrades 14 stillgesetzt,
indem der Nocken 17 z. B. von Punkt C zum Punkt D der Nockenspur 8 gleitet. c) Die
Abreißwalze 2 wird schließlich über einen Drehweg rückwärts gedreht, der etwas kleiner
ist als derjenige der vorhergehenden Vorwärtsdrehung, und zwar derart, daß der Wattenrand
zum Löten zu dem nächstfolgenden von den Zangen gehaltenen Faserbart weitergefördert
wird. Um diese Rückwärtsbewegung z11 erzeugen, führt
das Schr:igzalinra(1
14 eine schnelle umgekehrte Seitenl)eweguilg aus, indem der Nocken 17 vom Punkt
P zu seiner ä allersten Linksstellung in rl-r Nockenspur e lvandert (Fig. i).
-
Die graphische Darstellung Fig. 2 erläutert die Wirkungsweise dieses
I3elvegtiiigsablmzfes. Die gestrichelte Kurve 0-E stellt in der Ordinate den durch
(las Getriebe c. io. i t, 12 bewirkten reinen Drelilveg der :\1)reil.izvalze =.
als eine Funktion der Zeit (Abszisse) dar, während die Strich-Punkt-Kurve (J-1,
den Drehweg zeigt, der infolge der seitlichen Verschiebung des Schr'iigzahnrades
rd zustande kommt. 1>i0 Stimme der beiden Drehwe(",e bildet den Gesamtdrehweg der
Abreißwalze =, der durch die in voller Linie gezeichnete Kurve ()-G dargestellt
wird. Zwischen den Punkten Y und I' spielt sich ein vollständiger Bewegungsablauf
al), währenddessen die Kämmwalze sich um 360' dreht.
-
Das Getriebe, das die reine Drehbewegung der Welle 3 übertragt und
umsetzt, kann im einzelnen verschieden gestaltet sein, ohne von dem Erfindungsgedatiken
abzuweichen. Zum Beispiel kann hierfür ailcli eine Sclitiecl<eiiiil)ersetztlng
verwen@'et werden.