DE849779C - Verfahren zur Herstellung eines insekticid und baktericid wirkenden Bade- bzw. Spritzmittels fuer Tiere - Google Patents

Description

(WGBL S. 175)

AUSGEGEBEN AM 18. SEPTEMBER 1952

p 41566 IVa1451''D

Schädlingsbekämpfungsmittel auf Basis der halogenierten Kohlenwasserstoffe sind in ihrer insekticiden Wirkung als Kontaktgifte bekannt und werden in der Praxis angewandt.

Die baktericide Wirkung von in Wasser gelösten bzw. zum Teil darin dispergierten Phenolen und seiner Homologen ist ebenfalls bekannt und wird in der Praxis angewandt.

Dagegen war es in der Praxis bisher unbekannt und der chemischen Technologie nicht möglich, Wirkstoffe mit insekticiden Eigenschaften mit solchen mit baktericiden Eigenschaften so zu koppeln, daß beide Wirkungen voll erhalten blieben. Es wurde nun gefunden, daß man diese Wirkung erzielt, wenn man die halogenierten Kohlenwasserstoffe, wie Hexachlorcyclohexan, Dichlordiphenyltrichlormethy !methan, Dichlordiphenyldichlormethylmethan, Difluordiphenyltrichlormethylmethan, oder andere Kontaktgifte, wie Diäthylnitrophenolthiophosphat, in einem jeweils hierfür geeigneten Lösungsmittel löst und mit Netzmitteln aus dem neutralen bis sauren p_H-Bereich vorbehandelt, dazu die Karbolsäuren, die durch Vorbehandlung mit einem anionaktiven Netzmittel in eine in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Form gebracht sind, gibt. Eine solche Mischung ist hitze- und kältebeständig und durchaus stabil. Ihre einzelnen Komponenten beeinträchtigen sich in der Mischung bezüglich ihrer spezifischen Wirkung nicht.

Die nach diesem Verfahren dispergierbar gemachten halogenierten Kohlenwasserstoffe und andere Kontaktgifte bilden bei größerer Verdünnung mit Wasser eine sich nicht trennende Dispersion, deren Teilchengröße unter ι μ liegt.

Die erfindungsgemäß vorbehandelten Karbolsäuren ergeben in größerer Verdünnung mit Wasser zum Teil echte Lösungen.

In dieser nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Mischung der beiden Komponenten, nämlich der halogenierten Kohlenwasserstoffe oder anderen Kontaktgifte und der Karbolsäure bzw. deren Homologen, treten bei der Verdünnung mit Wasser beide Verteilungszustände

ίο nebeneinander auf. Die insekticide Wirkung wird durch die hochdispergierten Teilchen der emulgierten Kontaktinsekticide erreicht, die baktericide Wirkung tritt durch die in beiden Phasen vorliegende Karbolsäure ein.

Beispielsweise werden die halogenierten Kohlenwasserstoffe der cyclischen Reihe in organischen Lösungsmitteln gelöst und durch Zumischen von Emulgatoren von der Art der Äthyjenoxydanlagerungsprodukte emulgiert und Phenole und seine Homologen, die durch Vorbehandlung mit anionaktiven Netz- bzw. Emulgiermitteln zum Teil in eine in Wasser dispergierbare Form gebracht worden sind, hinzufügt.

B e i s ρ i e 1 ι

Lösung a): 10 Teile reinen Gamma-Isomeres des Hexachlorcyclohexan werden in 250 Teilen Methylalkohol handwarm gelöst. Hierauf werden 200 Teile Alkylnaphthalinsulfosäure eingerührt.

Lösung b): 490 Teile Kresol DAB 6 auf etwa 50 bis 6o° erwärmen und mit 50 Teilen alkylnaphthalinsulfosaurem Natrium bis zur klaren Lösung verrühren.
Durch Zusammengeben von Lösung a) und b) erhält man eine homogene, klare Mischung, die noch in einer Verdünnung mit kaltem Wasser ι : 1000 eine starke insekticid und baktericid wirkende Bade- bzw. Spritzfrüssigkeit ergibt.

B e i s ρ i e 1 2

Lösung a): 10 Teile reine Gamma-Isomere von Hexachlorcyclohexan werden in 150 Teilen Toluol gelöst und mit 60 Teilen Fettalkoholsulfonat versetzt. Zur Klärung der Lösung werden 50 Teile Methylalkohol zugegeben und darauf 230 Teile Alkylnaphthalinsulfosäure eingerührt.

Lösung b) : 450 Teile Kresol DAB 6 werden mit Teilen alkylnaphthalinsulfosaurem Natrium bei etwa 50 bis 60 ° bis zur klaren Lösung verrührt.

Durch Mischen dieser beiden Lösungen wird derselbe Effekt erzielt wie in Beispiel 1.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   i. Verfahren zur Herstellung eines insekticid und baktericid wirkenden Bade- bzw. Spritzmittels für Tiere, dadurch gekennzeichnet, daß Kontaktinsekticide, wie insbesondere halogenierte Kohlenwasserstoffe, in Lösungsmittel, wie Methylalkohol und aromatische Kohlen-Wasserstoffe, gelöst und mit einem Emulgiermittel, wie Äthylenoxydanlagerungsprodukte oder Alkylnaphthalinsulfosäuren, versetzt werden, worauf Phenole und seine Homologen, die mit alkylnaphthalinsulfosaurem Natrium in eine in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Form gebracht worden sind, mit der Masse vermischt werden.
2. 2. Verfahren zur Herstellung eines insekticid und baktericid wirkenden Mittels nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Gamma-Isomere des Hexachlorcyclohexans verwendet werden.
3. 3. Verfahren zur Herstellung eines baktericid und insekticid wirkenden Mittels nach An-Sprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch die Verwendung von Alkylnaphthalinsulfosäuren bzw. Anlagerungsprodukten von Äthylenoxyd oder sauren Netzmitteln als Emulgator.
4. 4. Verfahren zur Herstellung eines insekticid und baktericid wirkenden Mittels nach Ansprüchen ι bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von Kresol in Mischung mit einem anionaktiven Netz- bzw. Emulgiermittel, wie alkylnaphthalinsulfosaurem Natrium.

   Angezogene Druckschriften:

   Deutsche Patentschriften Nr. 632 234, 691534, 121;

   britische Patentschrift Nr. 590826; »Chemical Abstracts« Hd. 41 (1947), S. 4882; »Tierärztliche Umschau« 1948, S. 163 bis 164.

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