DE849746C - Kurvenfahrbares Gleisfahrzeug - Google Patents

Description

• Kurvenfahrbares Gleisfahrzeug Die Erfindung betrifft ein kurvenfahrbares Gleisfahrzeug. Sie setzt sich zum Ziel, solche Fahrzeuge so auszubilden, daß (las Verhältnis vom Radius des inneren Gleisstranges zum Radstand einerseits und zur Spurweite andererseits kleiner als bei den bekannten Bauarten ausgeführt sein kann, namentlich auch kleiner als i : i. Derartige auch für Kurven kleiner Radien verwendbare Gleisfahrzeuge eignen sich im besonderen :Maße als fahrbarer Unterbau für Arbeitsvorrichtungen irgendwelcher Art, z. B. für Beschickungsanlagen, für Kranbahnen u. dgl.
• Die Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder auch um senkrechte Achsen drehbar sind und durch paarige, beiderseits an ihrer Laufschiene anlaufende [Zollen mittig zur Laufschiene und in Kurven tangential dazu geführt werden und (laß die Laufräder der einen Fahrzeugseite seitlich verschiebbar vorzugsweise an Schwenkarmen angebracht sind. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht die Zeichnung. In dieser zeigt Fig. i das Fahrzeug in seiner Verwendung mit einem Baukran, Fig. 2 die Stellung des Fahrzeuges in einer Gleiskurve in Draufsicht, Fig. 3 eine ausführlichere Darstellung des Fahrzeuges mit seinem Antrieb ebenfalls in Draufsicht, F ig. :4 eines der lagenunveränderlichen Laufräder mit Antrieb, gesehen in Richtung des Pfeiles A der Fig. 3, in etwas größerem Maßstab, Fig. 5 eines der seitlich verschiebbaren Laufräder mit Antrieb, gesehen in Richtung des Pfeiles B der Fig. 3, .ebenfalls etwas größer dargestellt.
• Im Falle der Fig. i ist auf dem auf dem Gleis i verfahrbaren Unterbau 2 ein Baudrehkran 3 angeordnet. Das Gleis hat Kurven von besonders kleinem Radius, so daß die Ecken der gestaffelt angelegten Bauten 4 besonders nah umfahren werden können und so eine bessere Ausnutzung der Reichweite des Kranes ermöglicht wird.
• Die Einzelheiten des Fahrunterbaues 2 ergeben sich aus Fig.2 bis 5. Wie daraus ersichtlich, ist jedes der Laufräder 5 mit seinem Lauf radbolzen 6 in einer Gabel 7 gelagert. Der Gabelschaft 8 bildet die senkrechte Drehachse des Laufrades 5. Er sitzt in dem Querstück 9, an das unten ein vorzugsweise als Kugellager ausgeführtes Drucklager (nicht dargestellt) eingebaut ist, das das Gewicht des Wagens sowie der Last über die Laufradt@räger io, die Seitenbleche i i und das Querstück 9 aufnimmt und es auf die Laufräder 5 überträgt. Zwecks Entlastung der Drehachse8 von Biegungsbeanspruchungen ist noch eine die horizontalen Kräfte aufnehmende Lagerung für jedes Laufrad 5 vorgesehen. Sie besteht aus einer unten an der Laufradgabel7 fest angebrachten, eine Durchbrechung für das zugehörige Laufrad aufweisenden Scheibe 12, die durch die an den Laufradträgern io befestigten Klötzchen 13 zentrisch zur senkrechten Drehachse 8 geführt wird. Jede der Scheibep 12 trägt an diametral einander gegenüberliegenden Laschen 14 oder Armen je ein Rollenpaar 15 mit senkrechten Achsen. Die Rollen jedes Paares liegen beiderseits am Kopf der Laufschiene i. an, so d aß sie in Fahrt von dieser gelenkt werden und ihrerseits die Laufräder derart lenken, daß diese, ohne mit einem Spurkranz versehen zu sein, sich ständig mittig zu ihrer Laufschiene i halten, und zwar auch in Kurven, in denen sie sich tangential zu diesen einstellen. Mit dem Fortfall der Spurkränze entfällt zugleich die kraftverbrauchende Spurkranzreibung.
• Da der Radstand auf beiden Fahrzeugseiten unveränderlich ist, sind die Laufräder in Kurven gezwungen, die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung einzunehmen, d. h. sie kommen nicht mit der Schienenspurweite a aus, sondern müssen die größere Spurweite b annehmen. Dem ist dadurch Rechnung getragen; d'aß nur die Laufräder der einen Fahrzeugseite in bezug auf das Fährzeug lagenunveränderlich ausgeführt sind, die der anderen Fahrzeugseite dagegen seitlich verschiebbar. Erstere übernehmen dann die Führung des Fahrzeuges, letztere passen die Lauf radspurweite den jeweiligen Erfordernissen an. Da sich hierbei in Kurven die Laufradspurweite zwangsläufig vergrößert, wird in Kurven zugleich eine größere Standsicherheit erreicht. Die seitliche Verschiebbarkeit der Laufräder 5 läßt sich in verschiedener Weise erreichen. Im vorliegenden Falle, sind die Räder 5 der einen Fahrzeugseite an Schwenkarmen 17 angebracht, deren Schwenkachsen 18 zwischen den zugehörigen Laufrädern liegen. Gesteuert werden die Schwenkarme 17 durch die Laufschiene i ihrer Seite. Sie weisen etwa in ihrem mittleren Abschnitt Rollen i9 auf, die beim Schwenken auf der Unterseite der Plattform 2o kreisbogenförmig laufen und den Schwenkarm 17 abstützen. Zugleich wird über die Rollen i g, die Schwenkachse 18 und die Schwenkarme 17 die Last auf die Laufräder 15 dieser Seite übertragen. Die seitliche Verschiebbarkeit dieser Laufräder hat, übrigens zugleich den Vorteil, daß nunmehr eine größere Toleranz der Laufschienenspurweite zugelassen werden kann.
• Das Ausführungsheispiel zeigt weiterhin die Ausbildung eines Antriebes für den Wagen. Die Antriebskraft liefert der Motor 21, der über das Vorgelege 22, 23 und das in dessen großes Rad eingebaute Differential 24 auf die Wellen 25 und 26 arbeitet. Die Welle 25 ist durch das Kettenradgetriebe 27, 28, 29 mit der Welle 3o kraftschlüssig verbunden. Auf dieser Welle sitzt das Kegelrad 31, däs in das auf der Achse 8 lose drehbare Kegelrad 32 eingreift, von dem aus die Kraft über das Kegelrad 33, das Kettenrad 34, die Kette 35 und das Kettenrad 36 an das Laufrad 5 weitergegeben wird. Die Getriebeteile 32 bis 36 bilden mit dem Laufrad 5 eine drehbare Einheit, machen also dessen Drehbewegungen um die senkrechte Achse 8 mit.
• Die an das Differential 24 angeschlossene Welle 26 wirkt auf die andere Fahrzeugseite, und zwar über das Kettenradgetriebe37, 38, 39, die Zwischenwelle 40, die Kegelräder 41, 42, 43 und die Welle 44; im weiteren entspricht der Antrieb sinngemäß den schon angeführten Teilen 31 bis 36 der lagenfesten Laufräder i. Da der Antrieb über die Schwenkachse 8 geleitet ist, auf der das Kegelrad 32 lose sitzt, ist er von der jeweiligen Stellung des Schwenkarmes 17 unabhängig.

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Kurvenfahrbares Gleisfahrzeug, insbesondere Fahrunterbau für Arbeitsvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder (5) auch um eine senkrechte Achse drehbar sind und durch paarige, beiderseits an ihrer Laufschiene (i) anlaufende Rollen (15) mittig zur Laufschiene (i) und in Kurven tangential dazu geführt werden und daß die Laufräder (5) der einen Fahrzeugseite seitlich verschiebbar, vorzugsweise an Schwenkarmen (17) angebracht sind.
2. 2. Gleisfahrzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufräder (5) in einer Gabel (7) gelagert sind, deren Schaft (8) ihre senkrechte Drehachse bildet, und daß die Gabel (7) unten eine die Horizontalkräfte. aufnehmende Lagerung besitzt, die vorzugsweise aus einer am unteren Gabelende angebrachten, mittig für das Laufrad (5) durchbrochenen, zentrisch zur senkrechten Achse (8) geführten Scheibe (12) besteht.
3. 3. Gleisfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Scheibe (12) der Horizontallagerung die Fü'hrungsrollenpaare (15) der Laufräder (5) diametral einander gegenüberliegend befestigt sind.
4. 4. Gleisfahrzeug nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Achsen (18) der Schwenkarme (17) zwischen den Vorder- und Hinterrädern am Fahrgestell angebracht sind und daß die Schwenkarme (17) mittels der Laufrichtung nach quer zu ihnen angeordneten Rollen (i9) unterseitig am Fahrgestell abgestützt sind und über diese Rollen (i9) das Gewicht des Fahrzeuges und der Last auf die Laufräder (5) übertragen.
5. 5. Gleisfahrzeug nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, <laß die Laufräder (5) ohne Spurkranz ausgeführt sind.
6. 6. Gleisfahrzeug nac'li den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, claß die senkrechte Drehachse (8) der Laufräder (5) den Raddruckmittels eines Drucklagers aufnimmt und weitergibt.
7. 7. Gleisfalii-zeug nach @\nspruch i oder den folgenden :@iisprüchen mit Antrieb, dadurch gekeriti7eichtiet, daß zur Übertragung der Antriebskraft vorn Fahrgestell auf die drehbare Einheit jedes Laufrades (5) ein dreirädriges KegelradgetrIel>e (31, 32. 33) vorgesehen ist, dessen mittleres Rad (32) lose auf der senkrechten Achse (8) des Laufrades (5) sitzt und von dessen 1>ei<len anderen Rädern das eine (31) dem Laufradträger (io) angehört, während das andere (33) Bestandteil der drehbaren Laufradeinheit ist. B. Gleisfahrzeug nach. Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft für das angetriebene der seitlich verschiebbaren Laufräder (5) über die Achse (18) des zugehörigen Schwenkarmes (17) der drehbaren Laufradeiriheit zugeleitet wird, und zwar mittels eines dreirädrigen Kegelradgetriebes (41, 42, 43), dessen mittleres Rad (42) lose auf der Schwenkachse (18) sitzt und von dessen beiden anderen Rädern das eine (4i) dem Fahrgestell und das andere (43) dem Schwenkarm (17) zugehört. g. Gleisfahrzeug nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor (21) über ein Differential (24) auf die die Kraft nach den Fahrzeugseiten abgebenden Wellen (25, 26) arbeitet.