DE1605124C - Schienenfahrzeug - Google Patents
SchienenfahrzeugInfo
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Description
Bekanntlich müssen Schienenfahrzeuge in Hüttenwerken usw. sowohl gerade Strecken als auch besonders
Kurven mit geringem Krümmungshalbmesser gut durchfahren können.
Bekannte Schienenfahrzeuge dieser Art bestehen aus einer Ladeplatte, die auf mindestens zwei Radsätzen
ruht, von denen mindestens einer der Antriebsradsatz ist.
Die Radsätze weisen außer den Haupträdern, die zum Befahren von geraden Strecken bestimmt sind,
auch noch je ein Zusatzrad kleineren Durchmessers auf, das am Achsende des Radsatzes auf der Innenseite
der Gleiskrümmung angeordnet ist. Die Zusatzräder bewegen sich in Kurven über eine in diesen verlegte
zusätzliche Seitenschiene und verhindern ein Durchgleiten der Haupträder.
Zur Verbindung der Radsatzrahmen mit der Ladeplatte ist letztere mit senkrechten Stützwellen ausgerüstet,
die in Sacklöchern der Plattform angeordnet sind und auf diesen Rahmen mittels Radialachslagern
abgestützt sind, wobei der untere Teil jeder senkrechten Stützwelle als Gabel ausgebildet ist, die die Achse
des Radsatzes umfaßt.
Ein Nachteil dieser Schienenfahrzeuge besteht darin, daß die Gelenkverbindungen der Ladeplatte
mit den Radsatzrahmen mittels senkrechter Stützwellen die bauliche Gestaltung des Schienenfahrzeuges
komplizieren und im ganzen eine Vergrößerung seines Gewichtes und seiner Abmessungen bedingen.
Sollten aber Ladeplatten mit mehr als zwei Radsätzen zum Transport von Gußblöcken großer
Länge und großen Gewichts eingesetzt werden, so würde die Verwendung der bekannten Gelenkverbindungen
eine bedeutende Komplizierung der baulichen Gestaltung und Vergrößerung deren Gewichts
zur Folge haben.
Es ist bekannt, bei Lastwagenanhängern ein mit Kugellagern versehenes Drehgestell zu verwenden
und mit einem solchen zusammenwirkende Drehzapfen anzuordnen. Bei derartigen Anordnungen wird es
wohl ermöglicht, daß das Fahrgestell als Ganzes verschwenkt werden kann, jedoch wird dadurch das
Durchfahren enger Kurven nicht ermöglicht.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der obengenannten Nachteile.
Der im Anspruch angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahrzeug zu schaffen,
das geringe Abmessungen und ein geringes Gewicht hat, das außerdem auf gerader Strecke eine gute
Spurführung aufweist und Kurven mit geringem
ίο Krümmungshalbmesser durchfahren kann.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in den Radsatzrahmen jedes Radsatzes ein Zapfen starr einge- :
setzt ist, der in Radiallager einer darüberliegenden Drehkranzplatte eingreift, über die sich die Ladeplatte
auf den Radsatzrahmen abstützt, und daß eine ' auf die Zentralschiene auflaufende Leitrolle vorgesehen
ist, die in einem Schwenkrahmen gelagert ist, der beim Auflaufen der Leitrolle auf die Zentralschiene
angehoben wird und dabei die durch den Schwenkrahmen zuvor bewirkte Begrenzung der Schwenkmöglichkeit
des betreffenden Radsatzes aufhebt.
Erfindungsgemäß ergibt sich der Vorteil, daß ein Schienenfahrzeug geschaffen ist, das geringe Abmessungen
aufweist und ein geringes Gewicht hat, das auf gerader Strecke eine gute Spurführung aufweist,
das Kurven mit geringem Krümmungshalbmesser leicht durchfahren kann und das baulich unkompliziert
ist und Wirtschaftlich hergestellt werden kann. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Schienenfahrzeuges
mit zwei Radsätzen (in Seitenansicht), Fig. 2 eine Draufsicht gemäß Fig. 1, teilweise im
Schnitt,
F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III der
Fig. 2,
F i g. 4 eine schematische Darstellung des Schienenfahrzeuges mit vier Radsätzen (in Seitenansicht),
F i g. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4.
Das in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Schienenfahrzeug
enthält zwei Radsätze 1 und 1', welche eine Ladeplatte 2 tragen. Die beiden Radsätze 1 und 1' sind
als Antriebsradsätze ausgeführt und werden von auf den Radsatzrahmen 3 und 3' aufgestellten, mit Bakkenbremsen
5 und 5' ausgestatteten Elektromotoren 4 und 4' angetrieben. Die Drehbewegung wird von
diesen Elektromotoren 4 und 4' auf die Radsätze 1 und 1' über Untersetzungsgetriebe 6 und 6' übertragen,
die mit einem Ende ihrer Gehäuse auf den Radsatzrahmen 3 und 3' und mit dem anderen Ende auf
den Nabenenden der Achsen 7 und 7' der Radsätze 1 und 1' aufliegen. Die Radsätze 1 und 1' weisen je
zwei Haupträder 8 und 8' und je ein zusätzliches Seitenrad 9 und 9' kleineren Durchmessers auf, das an
den gegenüber den Untersetzungsgetrieben 6 und 6' liegenden Enden der Achsen 7 und 7' des jeweiligen
Radsatzes 1 und 1' angebracht ist. Auf die Seitenräder 9 und 9' stützt sich das Schienenfahrzeug nur in
Kurven, wo eine zusätzliche Seitenschiene 10 verlegt ist. Zur Beseitigung einer willkürlichen Drehung der
Radsätze 1 und Γ bezüglich der Ladeplatte 2 auf gerader Strecke ist ein Schwenkrahmen 11 vorgesehen,
der zwischen den Radsatzrahmen 3 und 3' angeordnet und mit dem Radsatzrahmen 3' durch ein um eine
waagerechte Achse schwenkbares Gelenk 12 verbunden ist. Im mittleren Teil des Schwenkrahmens 11 ist
eine Leitrolle 13 befestigt, die auf einer zusätzlichen
Zentralschiene 14 läuft, die in Krümmungen verlegt ist. Unter den Radsatzrahmen 3 und 3' der Radsätze
sind an vertikalen Achsen Leitrollen 15 und 15' paarweise angeordnet, die die Zentralschiene 14 umfassen.
Der Schwenkrahmen 11 kann auch weggelassen werden, aber in diesem Fall muß die Zentralschiene
14 über die ganze Länge der Ringbahn verlegt werden.
Auf dem Radsatzrahmen 3 und 3' der Radsätze 1 und 1' ist eine Drehkranzplatte 17 auf Traglagern 16
und 16' angeordnet. In den Radsatzrahmen 3 und 3' sind Zapfen 18 und 18' starr befestigt, an deren Enden
Radiallager 19 und 19' angebracht sind, die in Ausbohrungen der Drehkranzplatte 17 sitzen.
Die Ladeplatte 2 weist im unteren Teil Sacklöcher auf, mit denen sie auf den Vorsprüngen der Drehkranzplatte 17 fixiert und an diese mittels einer
Schloßverbindung 20 befestigt ist.
Zum Transportieren von Gußblöcken großer Länge und großen Gewichtes wird das in F i g. 4 und
5 dargestellte Schienenfahrzeug verwendet, das vier Radsätze 21 und 21' bzw. 22 und 22' enthält, die
durch Drehkranzplatten 23 und 23' paarweise zusammengefaßt sind. Die Elemente und Verbindungen
sind bei den Radsätzen 21 und 21' bzw. 22 und 22' genauso wie bei den Radsätzen 1 und l'ausgeführt.
In den Drehkranzplatten 23 und 23' sind Radiallager 24 und 24' befestigt, in welche die freien Enden
der Zapfen 25 und 25' lagern, die in den Zentren von Drehauflagem 26 und 26' starr befestigt sind. Diese
Auflager sind mittels Traglagern 27 und 27' auf den Drehkranzplatten 23 und 23' abgestützt. An der oberen
Fläche des jeweiligen Drehauflagers 26 und 26' sind Pakete von Tellerfedern 28 und 28' befestigt, die
als Stoßdämpfer dienen, auf denen die Ladeplatte 29 gelagert ist. Zur Befestigung der letzteren an den
Drehauflagem 26 und 26' sind Haltevorrichtungen 30 vorgesehen. , (
Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Schienenfahrzeuges ist folgende: Beim Fahren auf geraden
Strecken stützt sich das Schienenfahrzeug auf alle Haupträder 8 und 8', wobei die Radsätze 1 und 1'
durch den Schwenkrahmen 11 fixiert sind, so daß keine Drehung der Radachsen gegeneinander erfolgen
kann. Beim Heranfahren an eine Kurve läuft die Leitrolle 13 auf die Zentralschiene 14 auf und dreht,
indem sie auf der Schiene hochsteigt, den Schwenkrahmen 11 um das Gelenk 12 nach oben, wodurch
sie die gegenseitige Fixierung der Radsätze 1 und 1' (21 und 21' bzw. 22 und 22') aufhebt.
Gleichzeitig laufen die Seitenräder 9 und 9' auf die Seitenschiene 10 auf. Dabei rollen die Radsätze auf
der einen Seite auf den bezüglich des Krümmungshalbmessers des Gleises außenseitigen Haupträdern 8
und 8' und auf der anderen Seite auf den Seitenrädern 9 und 9' (ohne daß ein Durchgleiten erfolgt),
und die Leitrollen 15 und 15' drehen, indem sie auf der Zentralschiene 14 abrollen, die Radsatzrahmen
3 und 3' der Radsätze in Bezug zur Drehkranzplatte 17 (23 und 23') in den Traglagern 16 und 16'
und den Radiallagern 19 und 19'.
Befährt das Schienenfahrzeug mit mehr als zwei Radsätzen eine Kurvej so erfolgt außer der Drehung
der Radsätze 21 und 21' bzw. 22 und 22' in Bezug zu den Drehkranzplatten 23 und 23' auch eine Drehung
dieser Platten in Bezug zur Ladeplatte 29 in den Lagern 24 und 24' bzw. 27 und 27'. Die vorhandenen,
in Gestalt von Tellerfedern 28 und 28' gestalteten Stoßdämpfer gewährleisten ein normales Fahren des
Schienenfahrzeuges über Unebenheiten des Gleises.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Schienenfahrzeug, vorzugsweise für ein innerbetriebliches Ringbahnsystem, dessen enge Kurven mit Zentralschienen ausgestattet sind, zum Transport von Lasten, insbesondere von Gußblöcken in Hüttenwerken, das eine Ladeplattform und mindestens zwei Radsätze aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in den Radsatzrahmen (3 und 3') jedes Radsatzes (1 und Γ) ein Zapfen (18 und 18') starr eingesetzt ist, der in Radiallager (19 und 19') einer darüberliegenden Drehkranzplatte (17) eingreift, über die sich die Ladeplatte (2) auf den Radsatzrahmen (3 und 3') abstützt, und daß eine auf die Zentralschiene auflaufende Leitrolle (13) vorgesehen ist, die in einem Schwenkrahmen (11) gelagert ist, der beim Auflaufen der Leitrolle (13) auf die Zentralschiene (14) angehoben wird und dabei die durch den Schwenkrahmen (11) zuvor bewirkte Begrenzung der Schwenkmöglichkeit des betreffenden Radsatzes (1 und 1') aufhebt.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEU0013180 | 1966-10-19 | ||
DEU0013180 | 1966-10-19 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1605124A1 DE1605124A1 (de) | 1970-08-27 |
DE1605124C true DE1605124C (de) | 1973-03-01 |
Family
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