DE849197C - Pflanzmaschine zum Auspflanzen von in Erdballen vorgezogenen Gemuesepflanzen od. dgl. - Google Patents

Description

Beche

Das Auspflanzen von in Erdbällen, vielfach auch Erdtöpfe genannt, vorgezogenen Gemüsepflanzen od. dgl. auf dem Eelde erfolgt bisher fast nur von Hand Verschiedene Versuche sind unternommen wore ~he Pflanzen maschinell auszupflanzen.

Es ι herausgestellt, daß die Hauptschwierigkeit . '.schinellen Auspflanzen darin liegt, das

Umk der Erdballen und Pflanzen in der

Acken.ii ae zu vermeiden. Die Erdballen neigen

ίο dazu, beim Einbringen in die Pflanzfurche in der Fahrtrichtung der Maschine zu kippen, so daß bei dem nachfragenden Anhäufeln des Erdreiches das Blätterwerk der Pflanze von Erdreich bedeckt wird.

Nach einem früheren, jedoch nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlag kaiin man das unerwünschte Umkippen der Erdballen dadurch vermeiden, daß dem Erdballen im Augenblick des Übergangs von der Leitvorrichtung in die Pflanzfurche eine Beschleunigung entgegengesetzt zur Fahrtrichtung der Pflanzmaschine erteilt wird, derart, daß der Erdbällen beim Auftreffen auf das Erdreich in der Pflanzfurche relativ zum Boden in Ruhe ist.

Die Erfindung betrifft eine solche Ausgestaltung der Pflanzmaschine, daß die erwähnte Beschleunigung des Erdballens entgegengesetzt zur Fahrtrichtung beim Einbringen der Pflanze in die Ackerfurche einwandfrei auch bei erhöhter Fahrgeschwindigkeit der Pflanzmaschine vorgenommen werden kann.

Das wesentliche Merkmal der erfindungsgemäßen Pflanzmaschine besteht darin, daß die Erdballen

mit den darin wurzelnden Pflanzen in die Ackerfurche durch eine rinnenformige gebogene Leitvorrichtung gelenkt werden, die mit einem mit schwenkbaren Schaufeln od. dgl. ausgestatteten Schaufelrad zusammenwirkt, das von der Maschine während der Fahrt in Drehbewegung gehalten wird. Die Erdballen werden einzeln von den Schaufeln des Schaufelrades erfaßt und von ihnen durch die Leitrinne bis zu deren in die Furche reichenden Ende geschoben. Ferner wird der jeweils dem Rinnenende nächsten Schaufel eine Relativschwenkung zum Radkörper erteilt, derart, daß der von ihr erfaßte Erdballen entgegengesetzt zur Fahrtrichtung der Maschine beschleunigt von der Leitrinne abgeschoben wird und relativ zum Erd1x>den in Ruhe ist, wenn er sich in der Pflanzfurche absetzt. Die erwähnte Schwenkbewegung der Schaufel wird nach dem Beiseiteschieben des Erdballens fortgesetzt, bis die Schaufel aus dem Bereich des Blattwerks der in die Furche geschobenen Pflanze gelangt ist.

Man kann erfindungsgemäß die Erdtöpfe mit den Pflanzen der Leitvorrichtung durch eine feste Rinne od. dgl. zuführen, die am Maschinengestell gelagert ist. Am Ende dieser Rinne wird ein von der Maschine l>etätigter Abdrückhebel angeordnet, der die Erdballen einzeln zwischen die Schaufeln des seitlich neben der Rinne angeordneten Schaufelrades in die gebogene Leitrinne drückt. Die Zuführungsrinne kann schräg verlaufen, so daß die Erdballen auf ihr abwärts rutschen.

Es ist jedoch erfindungsgemäß auch möglich, die Erdbällen der Leitrinne und dem Schaufelrad durch ein Transportband od. dgl. zuzuführen, das an der O1>erseite, wo die Erdballen von dem üblichen Tragbrett, auf dem sie aus dem Warmhaus od. dgl. heraustransportiert werden, auf das Transportband übergeschoben werden, im wesentlichen waagerecht verläuft, und das dann in einen senkrechten oder annähernd senkrechten Teil übergeht, an dessen Ende der Ül>ergang der Erdballen in die Leitrinne erfolgt, während die Mulden des Transportbandes seitlich nach unten umschwenken.

In den Zeichnungen zeigt

Fig. τ schematisch in einer Seitenansicht eine Leitvorrichtung nebst den Mitteln zum Abgeben der Erdballen in die Pflanzfurche, die von der Pflanzmaschine hergestellt wird,

Fig. 2 eine Oberansicht eines Teils der Leitrinne, Fig. 3 eine Oberansicht eines Tragbretts nebst Erdtöpfen und des Ladeendes der Leitrinne,

Fig. 4 in größerem Maßstab eine Seitenansicht eines Teils des Schaufelrades,

Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie A-A der FiR- 4.

Fig. 6 eine Seitenansicht einer anderen Aus-

führungsform der Leitvorrichtung für die Erdballen und in

Fig. 7 eine Oberansicht der Einrichtung nach Fig. 6.

Die in den Zeichnungen dargestellten Einrichtungen sind für eine verfahrbare maschinelle Pflanzvorrichtung bestimmt, die ein Fahrgestell besitzt, das mit den in bekannter Weise auf Tragbrettern von dem Warmhaus od. dgl. herangebrachten Erdtöpfen mit den darin wurzelnden Pflanzen besetzt wird. Dieses Fahrgestell ist nicht dargestellt.

An dem Gestell ist eine rinnenartige Leitvorrichtung ι angebracht, die geneigt verläuft und unten in einen gebogenen Teil 2 ausgeht, der seitlich neben der Leitrinne 1 liegt. Das die auszupflanzenden Erdtöpfe 5 tragende Brett 3 wird auf Halter (nicht gezeichnet) gesetzt, die neben dem oberen, an einer Seite offenen Teil 4 der Leitrinne 1 angebracht sind, gestellt, so daß es mit dem Rinnenboden in einer Ebene liegt. Die auf dem Tragbrett 3 stehenden Erdtöpfe werden mittels eines mit Handgriffen 7 versehenen Messers reihenweise abgeschnitten und seitlich in den Rinnenteil 4 geschoben, in den sie dann abwärts rutschen.

Die Halter oder Auflager für das Tragbrett können vorteilhaft so ausgeführt werden, daß ein neues Tragbrett auf die Halter in waagerechter Lage gesetzt werden kann und daß die Halter danach so umgestellt werden, daß das Tragbrett in der Ebene des Rinnenteils 4 liegt.

Am unteren Ende der Leitrinne 1 ist ein durch Kraftantrieb beeinflußter Abdrücker 8 angeordnet, der periodisch hin und her geht und den in seinen Bereich kommenden Erdtopf aus der Leitrinne 1 in den Rinnenteil 2 drückt.

In die Höhlung der Rinne 2 greifen die Schaufeln 13 eines Rades 9 ein, das im Gestell der Maschine gelagert ist und in Drehbewegung gehalten wird, solange die Maschine fährt. Die Schaufeln 13 haben im Bereich des Rinnenteils 2 einen solchen Abstand voneinander, daß zwischen l>enachbarten Schaufeln je ein Erdtopf Platz findet. Die Drehbewegung des Schaufelrades ist derart mit dem Abdrücker 8 gekuppelt, daß der Abdrücker den in seinem Bereich stehenden Erdtopf vorschiebt, wenn ein Zwischenraum zwischen den Schaufeln des Rades 9 vor ihm liegt.

An dem gebogenen Rinnenteil 2 sitzt vorn ein Pflugschar 10, das beim Vorfahren der Pflanzmaschine eine Furche 11 im Erdreich bildet, in die die Erdtöpfe abgesetzt werden, wie bei 12 angedeutet.

Die Schaufeln 13 sind, wie Fig. 4 und 5 erkennen lassen, am Radkörper 9 unter Vermittlung von Zapfen 14 schwenkbar gelagert, derart, daß sie aus ihrer radialen Lage in der Drehrichtung des Rades 9 vorgeschwenkt werden können. Diese Schwenkbewegung wird l>ewirkt durch eine Kurvenscheibe 15, die fest im Maschinengestell angeordnet ist und im Bereich der etwas vorspringenden Enden 16 der Schaufeln 13 liegt. Kommt das Ende 16 der Schaufel 13 in den Bereich der Kurvenscheil>e 15, so schwenkt die betreffende Schaufel schnell entgegengesetzt zur Fahrtrichtung der Pflanzmaschine um und erteilt da1>ei dem von ihr erfaßten Erdtopf (5" in Fig. 4) eine solche Beschleunigung, daß der Erdtopf relativ zum Erdboden in Ruhe ist, wenn er sich am Boden der Pflanzfurche nach Verlassen der Rinne 2 absetzt.

Dadurch wird ein Umkippen der Erdtöpfe beim Auspflanzen verhindert.

Die Schaufeln 13 setzen ihre Schwenkbewegung unter dem Einfluß der Kurvenscheibe 15 so lange fort, bis sie aus dem Bereich des Blattwerks 17 der Pflanzen kommen, so daß die Schaufeln beim Weiterfahren der Maschine über die ausgepflanzten Pflanzen hinweggehen.

Wie Fig. 5 zeigt, sind die Schaufeln 13 gebogen ausgeführt, so daß das Blattwerk 17 der Pflanze nicht Ix'schädigt wird, wenn der Erdballen durch den Abdrücker 8 in den Zwischenraum zwischen zwei Schaufeln eingeschoben wird.

Nach Verlassen der Kurvenscheibe 15 richten sich die Schaufeln wieder auf, etwa unter der Wir

kun

n Federn od. dgl., so daß zwischen aufeinanderfolgenden Schaufeln die zum Dazwischensc.liielK.Mi der Erdtöpfe erforderlichen Zwischenräume entstehen.

Bei der Einrichtung nach Fig. 6 und 7 dient zur Zuführung der Erdtöpfe zu dem Rinnenteil 2 ein endloses Transportband, das mit kastenförmigen Gliedern 18 ausgestattet ist, welche je einen Erdballen aufnehmen. Das Transportband wird.mechanisch angetrieben. Es verläuft oben, wo die Erdtöpfe vom Tragbrett, ähnlich wie in Fig. 3 dargestellt, auf das Band aufgeschol>eii werden, annähernd waagerecht, und geht dann in einen senkrechten oder schrägen Teil 19 ül>er, an dessen Ende der gebogene Rinnenteil 2 beginnt, der seitlich neben dem Transportband liegt. Auch hier ist ein Abdrücker 8 vorgesehen, der periodisch hin und her geht und den von ihm erfaßten Erdtopf in den Rinnenteil 2 drückt, so daß er in den Zwischenraum zwischen lKMiaehbarten Schaufeln 13 des Rades 9 gelangt.

Die Bewegung des Transportbandes, des Abdrückers 8 und des Rades 9 ist so aufeinander abgestimmt, daß die Erdtöpfe nacheinander in die PHanzriuiie zwischen die Schaufeln 13 gelangen, ohne daß der Erdbällen l>eschädigt wird! Im übrigen ist die Wirkungsweise und Anordnung der Schaufeln entsprechend wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 bis 5 U-schrieben.

Claims (10)

1. Patentansprüche:

   i. Pflanzmaschine zum Auspflanzen von in Erdballen (Erdtöpfen) vorgezogenen Gemüsepflanzen od. dgl., die durch eine Leitvorrichtung in eine von der .Maschine im Erdboden gebildete Vertiefung gebracht und l>eim Verlassen der Leitvorrichtung entgegengesetzt zur Fahrtrichtung der Maschine beschleunigt werden, so daß der Erballen relativ zum Erdboden in Ruhe ist, wenn er sich im Erdreich absetzt, dadurch gekennzeichnet, daß in das in die Furche reichende gebogene Ende (2) der Leitrinne (1) die Schaufeln (13) eines seitlich neben dem Rinnenende angeordneten Schaufelrades (9) eingreifen, das durch Kraftantrieb in Drehbewegung gehalten wird, wobei die Erdballen einzeln zwischen die Schaufeln (13) gebracht und von diesen durch die Rinne (2) in die Pflanzfurche bewegt werden.
2. 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln (13) des Schaufelrades einzeln schwenkbar am Radkörper gelagert sind.
3. 3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln von einer fest am Maschinengestell angeordneten Kurvenscheibe (15) beeinflußt werden, so daß die jeweils als letzte in der Rinne befindliche Schaufel zwecks Abschiebens des von ihr erfaßten Erdtopfes eine Relativschwenkung gegenüber dem sich drehenden Radkörper ausführt.
4. 4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Erdballen abschiebende Schaufel eine solche Schwenkbewegung ausführt, daß sie aus dem Bereich des Blattwerks der abgesetzten Pflanze kommt.
5. 5. Einrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem mit den Schaufeln (13) zusammenwirkenden gebogenen Rinnenteil (2) die Erdtöpfe mittels eines endlosen Transportbandes zugeführt werden, das seitlich neben der Rinne (2) liegt.
6. 6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdtöpfe von dem Transportband in die Rinne mittels eines durch Kraftantrieb betätigten Abdrückers (8) geschoben werden.
7. 7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche ι bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Transportband von dem im wesentlichen waagerechten Teil, in dem die Erdtöpfe dem Band zugeführt werden, in einen senkrechten oder schrägen Teil übergeht, von dessen Ende die Erdtöpfe in den gebogenen Rinnenteil (2) bewegt werden.
8. 8. Einrichtung nach Anspruch 1,2, 3,4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erdtöpfe dem gebogenen Rinnenteil (2) durch eine feste schräge Leitrinne (1) zugeführt werden.
9. 9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das die Erdtöpfe tragende Brett (3) zwecks Ladens der Leitrinne (1) in die gleiche Schräglage wie die Rinne gebracht wird.
10. 10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflager für das Tragbrett verstellbar angeordnet sind, um das Tragbrett mit den darauf ruhenden Erdtöpfen in waagerechter Lage absetzen zu können.

    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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