DE848795C - Verfahren zur Herstellung von Flockeffekten auf Geweben - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Flockeffekten auf GewebenInfo
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06Q—DECORATING TEXTILES
- D06Q1/00—Decorating textiles
- D06Q1/10—Decorating textiles by treatment with, or fixation of, a particulate material, e.g. mica, glass beads
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D04—BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
- D04H—MAKING TEXTILE FABRICS, e.g. FROM FIBRES OR FILAMENTARY MATERIAL; FABRICS MADE BY SUCH PROCESSES OR APPARATUS, e.g. FELTS, NON-WOVEN FABRICS; COTTON-WOOL; WADDING ; NON-WOVEN FABRICS FROM STAPLE FIBRES, FILAMENTS OR YARNS, BONDED WITH AT LEAST ONE WEB-LIKE MATERIAL DURING THEIR CONSOLIDATION
- D04H11/00—Non-woven pile fabrics
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06Q—DECORATING TEXTILES
- D06Q1/00—Decorating textiles
- D06Q1/06—Decorating textiles by local treatment of pile fabrics with chemical means
Description
Es ist bekannt, Gewebe dadurch mit Musterungen zu versehen, daß man örtliche Lacke aufdruckt und auf
die lackbedruckten Stellen vor dem Trocknen loses, allgemein als Flock bezeichnetes Fasermaterial aufbringt,
z. B. durch Aufstäuben, Aufblasen oder mittels eines elektrischen Hochspannungsfeldes. Das überschüssige,
nicht haftende Fasermaterial wird nachher entfernt.
Als Flocklacke werden gewöhnlich klebende und trocknende Lacke, z. B. härtbare Kunstharze oder
Nitrocelluloselacke, wie sie im Handel zu diesem Zweck erhältlich sind, verwendet. Diese Lacke haben aber
den Nachteil, daß sie relativ teuer sind und außerdem nach dem Aufbringen des Flocks auf höhere Temperatur
erhitzt, d. h. gehärtet bzw. kondensiert werden müssen. Ferner haben diese Lacke den Nachteil, daß
man dieselben in organischen Lösungsmitteln verwenden muß, die nachfolgend durch Verdampfen entfernt
werden, wobei wegen der Brennbarkeit der meisten dieser Lösungsmittel stets ein gewisses Gefahrenmoment
besteht.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von Flockeffekten auf Geweben
durch Aufbringen von kurzstapeligem Fasermaterial (Flock), nach welchem als Mittel zum Festhalten
des Flocks das Fasermaterial des Flocks und des Gewebes oberflächlich anlösende Mittel auf das
Gewebe oberflächlich appliziert werden.
Solche Mittel haben gegenüber den bisher gebrauchten Lacken z. B. den Vorteil, daß sie wesentlich billiger
sind und eine Vereinfachung des Herstellungsverfahrens ermöglichen, indem kein nachträgliches Erhitzen
auf höhere Temperaturen notwendig ist. Ferner werden hierbei keine organischen Lösungsmittel benötigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist überraschend,
denn nach den bisherigen Erfahrungen war in keiner Weise zu erwarten, daß sich Lösungs- bzw. Quellmittel
zum Festhalten des Flocks eignen. Es ist zwar bereits bei der Herstellung von Flockdruckeffekten
auf Cellulosegeweben in Kombination mit einer Quellmittelbehandlung zwecks Pergamentierung
des Gewebes beobachtet worden, daß das Flockmaterial in gewissen Fällen teilweise an den mit dem
ίο Quellmittel bedruckten Stellen haftet. Es wurden auch schon Mittel und Wege vorgeschlagen, um diese
unerwünschte Erscheinung zu beseitigen. Jedoch wurde bis jetzt nicht erkannt, daß solche Quellmittel
unter besonderen Bedingungen als Flocklacke dienen können.
Gemäß der Erfindung wird das Mittel zum Festhalten des Flocks auf das Gewebe appliziert, hierauf
der Flock in bekannter Weise, z. B. durch Aufstäuben, Aufblasen, oder mit Hilfe eines elektrischen Hochao
spannungsfeldes aufgebracht und nachfolgend das Gewebe getrocknet und ausgewaschen.
Das Verfahren eignet sich vorzüglich zur Herstellung von Flockmusterungen durch örtliches Aufdrucken
der Mittel zum Festhalten des Flocks. Als Mittel zum Festhalten des Flocks kommen in
Frage Lösungen von Metallsalzen, wie Chlorzink und Kalziumrhodanid, sowie Lösungen von quaternären
Ammoniumbasen oder deren Salzen, wie z. B. Benzyltrimethylarnmoniumhydroxyd, Lösungen von Kupferoxydammoniak
und Lösungen von Kupferäthylendiamin. Alle diese Lösungen können gegebenenfalls mit Cellulose, z. B. darin gelösten Viskoseabfällen, verdickt
werden. Ferner eignen sich als Mittel zum Festhalten des Flocks Cellulose-Natriumzinkat-Lösungen
und ungereifte Cellulose-Xanthogenat-Lösungen.
Als Flockmaterial eignet sich vorzugsweise solches aus nativer oder regenerierter Cellulose, hauptsächlich
solches aus Viskosekunstseide.
Als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Flockmusterungen gemäß der Erfindung eignen sich
besonders Gewebe aus nativer oder regenerierter Cellulose, hauptsächlich aus Baumwolle und Viskosekunstseide.
Es kommen jedoch auch Gewebe aus vollsynthetischem Material, wie z. B. aus Superpolyamiden, in
Frage. Im letzteren Fall können durch Anfärben des Gewebes interessanteTon-in-Ton-Effekte erzielt werden,
indem Superpolyamidgewebe anders anfärbt als das cellulosische Flockmaterial.
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne deren Ausführungsmöglichkeiten
dadurch zu erschöpfen.
1. Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird mit einer Druckmasse folgender Zusammensetzung örtlich
bedruckt: 690 g Zinkchlorid, 310 g Wasser, 15 g Viskoseabfälle.
Auf das so bedruckte Gewebe wird Viskoseflock aufgebracht, hierauf das Gewebe während
15 Minuten bei etwa 70° getrocknet, mit Wasser ausgewaschen und getrocknet.
2. Ein transparentierter Baumwollmousseline wird mit einer wie folgt hergestellten Masse bedruckt:
150 g einer gesättigten Kalziumrhodanidlösung werden mit 2 g Viskoseabfällen vermischt, während etwa
12 Stunden quellen gelassen und darauf auf 1200 erhitzt.
Die erhaltene homogene Paste ist nach dem Abkühlen druckbereit. Das bedruckte Gewebe wird mit
Viskoseflock bestäubt, während etwa 10 Minuten bei etwa 500 getrocknet, mit Wasser ausgewaschen und
getrocknet.
3. Ein Viskosemousselinegewebe wird mit einer homogenen, viskosen Lösung aus 50 g Benzyltrimethylammoniumhydroxyd
und 2,5 g Viskoseabfällen bedruckt. Hierauf wird Viskoseflock aufgebracht und das Gewebe etwa 10 Minuten bei 40 bis 50° getrocknet,
mit i°/oiger Schwefelsäure und Wasser ausgewaschen
und getrocknet.
4. Ein mercerisierter Baumwollmousseline wird mit einer Cellulosenatriumzinkatdruckmasse bedruckt, die
wie folgt hergestellt wurde: 8 g Zinkoxyd werden zu der heißen Lösung von 30 g Ätznatron in 30 ecm
Wasser zugegeben und hierauf die Lösung mit Wasser auf 100 g verdünnt. In dieser Lösung werden 20 g
Viskoseabfälle gelöst, und hierauf wird mit Wasser auf 400 ecm verdünnt.
Nach dem Bedrucken und Aufbringen von Viskoseflock wird die Cellulose in ι °/oiger Schwefelsäure gefällt
und hierauf das Gewebe ausgewaschen und getrocknet.
5. Ein mercerisiertes Baumwollvoilegewebe wird bedruckt mit einer ungereiften Cellulose-Xanthogenatlösung,
enthaltend 5 bis 6°/0 Cellulose und etwa 8 bis io°/0 Natriumhydroxyd. Nach dem Bedrucken und
Aufbringen von Viskoseflock wird die Cellulose in etwa i°/oiger Schwefelsäure gefällt und hierauf das
Gewebe ausgewaschen und getrocknet.
6. Mousselinegewebe aus Superpolyamidfasern wird mit einer Druckmasse gemäß Beispiel 1 bedruckt, Viskoseflock
aufgebracht und hierauf das Gewebe wie in Beispiel 1 getrocknet und ausgewaschen.
Gemäß sämtlichen Beispielen erhält man sehr schöne und auch nach wiederholter Koch- und Waschprobe
noch sehr gut haftende Flockmusterungen.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von Flockeffekten auf Geweben durch Aufbringen von kurzstapligem
Fasermaterial (Flock), dadurch gekennzeichnet, daß zum Festhalten des Flocks Mittel, die das
Fasermaterial des Flocks und des Gewebes oberflächlich anlösen, auf das Gewebe appliziert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß gemusterte Flockeffekte durch örtliches Aufdrucken des Mittels zum Festhalten des
Flocks erzeugt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel zum Festhalten des Flocks Lösungen von Metallsalzen verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß Chlorzinklösungen verwendet
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß Kalziumrhodanidlösungen
verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Lösungen von quaternären Ammoniumbasen bzw. deren Salzen verwendet werden.
η. Verfahren nach Anspruch 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lösungen mit darin gelöster Cellulose verdickt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel zum Festhalten des Flocks Cellulose-Natriumzinkat-Lösungen verwendet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Mittel zum Festhalten des Flocks ungereifte Cellulose-Xanthogenat-Lösungen verwendet
werden.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Ausgangsmaterial Gewebe aus nativer und regenerierter Cellulose verwendet
werden.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Flockmaterial aus Viskosekunstseide verwendet wird.
© 5341 8.
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