Verfahren zur antistatischen und hydrophilen Ausrüstung von Textilien Es ist bekannt, synthetische Fasern und Gewebe aus synthetischen Fasern dadurch hydrophil und antistatisch auszurüsten, däss man auf ihrer Oberfläche Polyäthylen- glykolreste enthaltende Substanzen so weit vernetzt, dass sie wasserunlöslich und damit waschfest werden. Diese Vernetzungsreaktion wird z.
B. durch Kondensation des Polyalkylenglykols mit Oxoverbindungen und Melamin erreicht, wobei man zunächst wasserlösliche oder disper- gierbare Vorkondensate herstellt und diese in Gegenwart saurer Katalysatoren auf dem Textilmaterial endgültig aushärtet.
Die auf diese Weise erhältlichen Überzüge sind we nig elastisch und besitzen daher auf dem Gewebe nur eine geringe Haftfestigkeit. Günstiger hinsichtlich der Waschbeständigkeit verhalten sich Ausrüstungen, die er halten werden, wenn man auf dem Gewebe Diamino- derivate von Polyäthylenoxyden mit entsprechenden Di- Halogen-Derivaten oder mit geeigneten Poiy-a-ss-Chlor- hydrinen oder Epoxyden kondensiert.
Nachteilig bei die sen Ausrüstungen ist ihr Gehalt an quartären oder ba sischen Stickstoffatomen. Sie sind damit kationaktiv und verleihen der Faseroberfläche eine Aufladung, die bei der Wäsche ganz besonders schmutzanziehend wirkt und daher eine rasche Vergrauung verursacht.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Vernetzung durch Umsetzung von Polyäthylenglykolen oder Poly- aminoderivaten von Polyäthylenglykol mit Polyisocy- anaten oder verkappten Polyisocyanaten durchzuführen. Hier ist bei Anwendung von Polyisocyanaten wegen ih rer Reaktionsfähigkeit gegenüber Wasser das Aufbrin gen der Ausrüstung aus wässriger Lösung nicht möglich.
Verkappte Isocyanate, wie sie durch Anlagerung von Bisulfit an Isocyanate als wasserlösliche Substanzen er hältlich sind, brachten schlechte Vernetzungseffekte. Schliesslich ist auch vorgeschlagen worden, Polyäthylen- glykol mit Acrylsäure zu verestern und auf dem Gewebe radikalisch zu polymerisieren.
Auch die Addukte von Polyäthylenglykol an Moleküle mit mehreren Acryl- oder Methacrylestergruppen sollten auf diesem Wege ra- dikalisch polymerisiert und damit vernetzt werden. Diese Präparate sind schwierig zu applizieren. Da die radika- lische Polymerisation durch Sauerstoff gehemmt wird, sind zur Aushärtung auf der Faseroberfläche grosse Men gen an Katalysator erforderlich, sofern man nicht unter Stickstoff arbeitet. Oft lässt sich dabei eine Schädigung der Faser oder der Färbung nicht vermeiden.
Aus der britischen Patentschrift Nr. 839 456 ist fer ner ein Verfahren bekannt, bei dem antistatisch wirk same Polyäthylenglykol-haltige Auflagen auf Textilien dadurch erzeugt werden, dass man Polyäthylenglykol oder Copolymere des Äthylenoxyds auf dem Textilma terial mit Copolymeren a-/I-ungesättigter Dicarbonsäu- ren und anderer Vinylverbindungen verestert.
Das carboxylgruppenhaltige Polymere wird dazu als Salz flüchtiger Basen eingesetzt und mit den hydroxylgrup- penhaltigen Äthylenoxyd-Polymerisaten oder -Copoly- merisaten etwa 10 bis 20 Minuten lang auf 120 bis 140 erhitzt. Ein Nachteil dieses Verfahrens ist die ge ringe Reaktionsgeschwindigkeit der Vernetzungsreaktion, die in der Praxis unerwünscht lange Verweilzeiten des Textilmaterials in der Ausrüstungsapparatur erforderlich macht.
Ein weiterer Nachteil dieser Ausrüstung besteht in der Hydrolyseempfindlichkeit der Esterbindungen, die eine unbefriedigende Waschbeständigkeit der Ausrüstun gen im alkalischen Medium zur Folge hat.
Es wurde nun gefunden, dass man die vorstehenden Nachteile vermeiden kann und eine antistatische hy- drophile Ausrüstung von Textilien erhalten kann, wenn man auf die Materialien Lösungen von voll oder par tiell,
im Mittel mehr als einfach vinylierten aliphati- schen Di- oder Polyhydroxylverbinbunden und gegebe nenfalls nicht vinylierten aliphatischen Hydroxylverbin- dungen mit mindestens zwei alkoholischen Hydroxyl- gruppen,
wobei mindestens eine der Verbindungen Poly- äthylenglykolreste im Molekül enthalten muss und wo bei wenigstens eine der Verbindungen mindestens drei reaktive Gruppen in Form von Vinyläthergruppen oder Hydroxylgruppen enthalten muss, aufbringt, das Lö sungsmittel verdampft und die Vernetzung in Gegen wart eines sauren Katalysators vornimmt, wobei man gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur arbeitet.
Bei einer Ausführungsform des Verfahrens der vor liegenden Erfindung kommen als Katalysatoren solche Verbindungen zur Anwendung, die erst bei erhöhter Temperatur nach weitgehender Verdampfung des Lö sungsmittels Säure bilden und so auf dem Textilmaterial den für die Vernetzung sauren pH-Wert erzeugen. Hier bei können die Katalysatoren entweder zusammen mit der Lösung der zu vernetzenden Vinyläther und gege benenfalls mitzuverwendenden Hydroxylverbindungen auf das Textilmaterial aufgebracht werden. Es ist je doch auch möglich, den Katalysator vorher oder nach her in Form einer Lösung oder Dispersion aufzubrin gen.
Die Lösungsmittel müssen hierbei unter solchen Be dingungen abgedampft werden, dass der Katalysator noch neutral oder alkalisch bleibt. Danach wird durch weiteres Erhitzen die Freisetzung der Säure aus dem Katalysator und die Kondensation bewirkt.
Bei einer anderen Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung wird die Vernetzung der auf das Faser material oder die Textilien aufgebrachten Verbindungen nach Entfernung des Lösungsmittels durch Einwirkung von Gasen oder Dämpfen erreicht, die mit Feuchtigkeits spuren Säure liefern. Als solche Gase oder Dämpfe kom men beispielsweise in Betracht: Schwefeldioxyd, Bortri- fluorid, Bortrifuloridalkylätherat-Dämpfe, Chlorwasser stoff oder Bromwasserstoff. Die Einwirkung der Säure liefernden Gase oder Dämpfe kann bei Raumtempera tui oder auch bei erhöhten Temperaturen, z. B. bei Temperaturen bis etwa 200 C, vorgenommen werden. Eine Einwirkungszeit von bis zu etwa 15 Minuten ist hierbei im allgemeinen ausreichend.
Die Gase oder Dämpfe können rein oder in Verdünnung mit indifferen ten Gasen, wie Stickstoff oder Luft, angewandt werden.
In allen Fällen empfiehlt es sich, nach Ausführung der Vernetzungsreaktion den sauren Katalysator aus dem ausgerüsteten Material durch eine Nachwäsche mit ge gebenenfalls schwach alkalischem Wasser zu entfernen. Auch eine Nachbehandlung des Materials mit gasför migem Ammoniak ist geeignet, um den Katalysator un wirksam und die Ausrüstung auch im feuchten Klima beständig zu machen.
Die Menge der Auflage an zu vernetzenden Sub stanzen kann in weiten Grenzen variieren. Im allgemei nen werden etwa 1 bis 10 % des Warengewichts an zu vernetzenden Substanzen aufgebracht.
Die Vernetzungsreaktion besteht in der säurekataly- sierten Anlagerung von Hydroxylgruppen an die Vinyl- äthergruppierung unter Bildung von Acetalen des Acet- aldehyd.s. Die Vernetzungsreaktion wird durch Wasser gestört, das in Gegenwart von H-Ionen die Vinyläther in Aldehyd und Alkohol spaltet.
Auch monofunktionelle Alkohole stören, da auch sie unter Acetalbildung an die Vinyläther angelagert werden, so dass diese dadurch, mindestens teilweise, für die Vernetzungsreaktion ver lorengehen.
Die Anwendung des erfindungsgemässen Vernet zungsprinzips für die Ausrüstung von Fasermaterialien mit einem dünnen Überzug von polyäthylenglykolhal- tigem Material ist daher nur möglich, wenn man nach der Imprägnierung der Fasermaterialien mit Lösungen der Vinyläther- und gegebenenfalls der Hydrpxylverbin- dungen solche störenden hydroxylgruppenhaltige Lö sungsmittel, wie Wasser oder niedermolekulare mono funktionelle Alkohole, weitgehend entfernt, bevor man durch katalytische Einwirkung von Säure die Vernetzung vornimmt.
Auch bei Verwendung von hydroxylgruppen- freien Lösungsmitteln darf der Katalysator erst nach weitgehender Entfernung des Lösungsmittels wirksam werden, wenn man fest haftende Überzüge auf dem Fasermaterial erzielen will. Dies wird erfindungsgemäss entweder dadurch erreicht, dass man als Katalysatoren bei normaler oder mässig erhöhter Temperatur, bei der die Verdampfung der Lösungsmittel vorgenommen wird, neutral oder schwach alkalisch reagierende Substanzen verwendet, die erst bei weiterer Erhöhung der Tempera tur nach Verdampfen des Lösungsmittels einen sauren Charakter annehmen, oder dass man den sauren pH- Wert auf dem Fasermaterial nach Verdampfen des Lö sungsmittels aus gasförmiger Phase erzeugt.
Als Katalysatoren, die erst bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise oberhalb l00 C, Säure bilden, kommen beispielsweise Triammoniumphosphat, Diammonium- phosphat, Diammoniumsulfat, N-Diäthanol-dichloracet- amid in Frage, wenn Lösungsmittel Verwendung fin den, die bis 100 C sieden. Um sicherzustellen, dass nicht schon vor Verdampfen des Lösungsmittels durch Hydrolyse eine saure Reaktion eintritt, kann man den Katalysatoren auch noch kleine Mengen schwer flüchti ger Basen, wie z. B. Natriumhydroxyd oder Triäthanol- amin, zusetzen.
Die Katalysatoren werden im allgemei nen in Mengen von etwa 0,1 bis 5,0 Gewichtsprozent, bezogen auf die Einsatzmenge an zu 'vernetzenden Sub stanzen, angewandt. Zur Vernetzung ist bei Verwen dung der vorgenannten, bei erhöhter Temperatur Säure bildenden Katalysatoren im allgemeinen ein Erhitzen auf etwa<B>110</B> bis 200=C während etwa 5 Sekunden bis etwa 30 Minuten, vorzugsweise während 1 bis 5 Minu ten, ausreichend. Meist wird unter diesen Bedingungen, wenn Wasser als Lösungsmittel Verwendung fand, noch ein Teil der Vinylgruppen als Acetaldehyd abgespalten, weil noch Spuren von Wasser zugegen sind, wenn die Katalysatoren wirksam werden.
Hierauf ist es zurück zuführen, dass auch voll vinylierte Oxäthylate von Poly- olen über Acetalbrücken vernetzen.
Als voll oder partiell, im Mittel mehr als einfach vinylierte aliphatische Di- oder Polyhydroxylverbindun- gen kommen beispielsweise Verbindungen in Betracht, die durch Vinylierung von Glycerin, Diglycerin, Tetra- glycerin, Pentaerythrit, Mannit oder Polyvinylalkohol er halten werden.
Vorzugsweise kommen die Vinylierungs- produkte von Anlagerungsverbindungen von Athylen- oxyd an die vorstehend genannten Hydroxylverbindun- gen in Frage. Als Ausgangsmaterial für die Vinylierung haben sich hierbei besonders solche Oxäthylate als ge eignet erwiesen, die durch Anlagerung von 3 bis etwa 30 Molen Äthylenoxyd pro Hydroxylgruppe der Hy- droxylverbindungen erhalten werden.
Es können ganz oder teilweise vinylierte Verbindungen eingesetzt werden, wobei jedoch pro Molekül im Mittel mehr als 1 Vinyl- gruppe vorhanden sein muss. Vorzugsweise kommen die voll vinylierten Produkte zum Einsatz.
Als gegebenenfalls mitzuverwendende aliphatische, nicht vinylierte Hydroxylverbindungen mit mindestens zwei alkoholischen Hydroxylgruppen im Molekül kom men beispielsweise die vorstehend genannten Hydroxyl- verbindungen sowie auch die Anlagerungsverbindungen von Äthylenoxyd an diese Hydroxylverbindungen in Be tracht.
Es soll hierbei wenigstens eine der zu vernetzen- den Verbindungen Polyäthylenglykolreste im Molekül enthalten. Durch die Länge der Polyäthylenglykolketten in den Vinyläthern bzw. Hydroxylverbindungen wird die Dichte des Netzwerkes bestimmt.
Von Einfluss auf die Dichte des Netzwerkes sind ausserdem die Polyfunk tionalität der Hydroxylverbindungen, der Vinylierungs- grad bzw. das Mischungsverhältnis von vinylierten und nicht vinylierten Verbindungen sowie die Bedingungen bei der Trocknung und Kondensation, durch die ein mehr oder weniger grosser Anteil an Vinylgruppen für die Umsetzung verlorengehen kann, sofern hydroxyl- gruppenhaltige Lösungsmittel Verwendung finden.
Die Vinylierung der aliphatischen Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen kann nach an sich bekann ten Verfahren, wie sie z. B. in Houben-Weyl Methoden der organischen Chemie , Band VI/3, Seite 91, be schrieben sind, durchgeführt werden. Zweckmässig wird die Vinylierungsreaktion in Gegenwart von Alkali als Katalysator durch Einleiten von Acetylen bei Tempera turen oberhalb etwa 120 C vorgenommen.
Der alkali sche Katalysator wird im allgemeinen in Mengen von etwa 5 bis 15 %, bezogen auf die aliphatische Poly- hydroxylverbindung, eingesetzt. Vor Verwendung der Vinyläther bei dem Verfahren der Erfindung wird der alkalische Katalysator zweckmässig weitgehend entfernt oder neutralisiert. Das Abtrennen des Katalysators aus dem Vinyläther kann z. B. durch Ausrühren mit gesät tigter Kochsalzlösung und Aufnahme der Vinyläther- Phase mit Benzol vorgenommen werden.
Die Neutrali sation des alkalischen Katalysators erfolgt am zweck mässigsten unter Vermeidung einer Hydrolyse des Vinyl- äthers durch Zusatz von Ammoniumchloridlösung und Absaugen des frei werdenden Ammoniaks unter ver mindertem Druck.
Als Lösungsmittel für die Vinyläther und gegebenen falls aliphatischen Hydroxylverbindungen kommen neu trale oder schwach alkalische Substanzen in Frage, in denen die genannten Vinyläther und aliphatischen Hy- droxylverbindungen löslich sind und die bei neutralen oder alkalischen pH-Werten indifferent sind gegenüber den zu vernetzenden Substanzen und gegenüber dem Fasermaterial.
Vorzugsweise kommen Lösungsmittel in Betracht, deren Siedepunkt unter etwa 120 C liegt. Als geeignete LösungEmittel seien beispielsweise genannt: Aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol oder To luol, Chlorkohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Äther wie Dimethyl- äther, Diisopropyläther, Ketone wie Aceton, Methyl- äthylketon, Acetonitril,
niedermolekulare Alkohole wie Methanol, Äthanol und Isopropanol, ferner Tetrahydro- furan und bevorzugt Wasser.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur antistatischen und hydrophilen Ausrüstung ist auf Textilien jeglicher Art anwendbar. Vorzugsweise findet es Anwendung zur Ausrüstung von hydrophoben synthetischen Fasermate rialien oder Materialien, die solche hydrophoben Fasern enthalten.
Als derartige hydrophobe Fasermaterialien seien beispielsweise solche aus linearen Polyestern, Poly amiden, Polyacrylnitril, Polyolefinen, Polyvinylchorid, Polyvinylalkohol, aus Mischpolymerisaten dieser Verbin dungen oder auch aus Celluloseacetat, genannt.
Die erfindungsgemäss erhaltenen Ausrüstungen sind wegen der acetalartigen Vernetzungsstellen gegenüber Alkalien resistent. Sie sind jedoch säureempfindlich, so dass sie sich durch eine Säurebehandlung von dein Fa- sermaterial entfernen lassen. Die Säureempfindlichkeit der Ausrüstung spricht dafür, dass eine kaiionische Poly- merisation der Vinyläthergruppen nicht eingetreten ist, da sonst die Säureempfindlichkeit nicht bestehen dürfte.
Diese Säureempfindlichkeit der erfindungsgemäss hergestellten Ausrüstungen stellt eine besonders vorteil hafte Eigenschaft dar, die keine der bisher bekannt gewordenen waschbeständigen Antistatikausrüstungen besitzt. Im Laufe des Gebrauches der Textilien wird es sich nicht vermeiden lassen, dass die Ausrüstungsschicht gewisse Mengen Schmutz aufnimmt. Bei den erfindungs gemäss ausgerüsteten Fasermaterialien ist es möglich, die Ausrüstungsschicht durch einfaches Behandeln mit ver dünnter Essigsäure oder Salzsäure von dem Faserma terial abzulösen. Die Fasermaterialien erscheinen dann wieder in ihrer alten Helligkeit.
Durch die Ausrüstung sind sie vor dem irreversiblen Eindringen von Schmutz in die Faseroberfläche weitgehend geschützt.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Bei spiele weiter erläutert. <I>Herstellung des in den</I> nachfolgenden Beispielen <I>verwendeten</I> Vinyläthers <I>von</I> oxäthyliertem Tetraglycerin 78,8g Tetraglycerin werden in üblicher Weise in Gegenwart von 0,5g Natrinmmethylat und 1,3g Na triumhypophosphit durch Einleiten von 641 g Äthylen oxyd bei Temperaturen zwischen 120 und 180 C oxäthyliert. Es werden 58,
2 Mol Äthylenoxyd pro Mol Tetraglycerin angelagert (Produkt A).
Zu 115 g des Oxäthylats gibt man 12 g gepulver- tes Kaliumhydroxyd, erwärmt unter Stickstoffatmosphäre auf 150 C und leitet dann Azetylen ein, bis keine Auf nahme mehr erfolgt.
Zur Abtrennung des Alkalis wird das Reaktionspro dukt mit gesättigter Kochsalzlösung ausgerührt und durch Zentrifugieren von der wässrigen Phase getrennt. Die Ausfällung restlicher Salze gelingt durch Benzolzu- satz. Nach dem Filtrieren wird das Benzol wieder ab destilliert.
Für die folgenden Versuche wurde das so gereinigte Produkt eingesetzt. Sein Vinyläthergehalt betrug 82 % der Theorie (nach Jod-Titration) (Produkt<B>B).</B>
Ein in gleicher Weise geeignetes Produkt wird er halten, wenn man den rohen Vinyläther in der gleichen Gewichtsmenge Wasser löst und durch Zugabe von Ammonchloridlösung und Absaugen des gebildeten Ammoniaks im Vakuum das Alkali neutralisiert.
Die Vinylierung anderer Oxäthylierungsprodukte er folgt analog.
<I>Beispiel 1</I> Ein Polyestertaftgewebe wird mit einer wässrigen Flotte foulardiert, die <B>4</B> Gewichtsprozent des Produktes<B>B,</B> 0,3 Gewichtsprozent Diammoniumphosphat und 0,016 Gewichtsprozent Natriumhydroxyd enthält. Nach dem Abquetschen befinden sich auf 100 g des Gewebes im Durchschnitt 46 g der Lösung entsprechend einer Auflage des Produktes<B>B</B> von 1,84 %, bezogen auf das Warengewicht.
Das feuchte Gewebe wird während einer Zeit von 3 Minuten in einen auf eine Temperatur von 120 C beheizten Umlufttrocken- schrank gehängt. Während dieser Erhitzungszeit ver dampft zunächst das Wasser und erfolgt anschliessend die Vernetzung der Ausrüstung.
Das ausgerüstete Gewebe besitzt gute antistatische Eigenschaften. Die Beurteilung des Antistatikeffektes er- folgt durch Messung des Oberflächenwiderstandes der Gewebe mit dem Teraohmmeter der Firma Siemens. Das wie vorstehend beschrieben ausgerüstete Polyestergewebe besitzt einen Oberflächenwiderstand von 1.250 Meg Q.
Zur Prüfung der Waschbeständigkeit der Ausrüstung werden mehrmalige Wäschen in einer Lauge eines Fein waschmittels in einer Trommelwaschmaschine bei 40 C vorgenommen, wobei der Waschvorgang jeweils 10 Minu ten dauert und 3 Spülgänge nachgeschaltet werden. Die Wäschen werden unter Belastung mit beigefügter Baum wollware vorgenommen. Die Ausrüstung zeigt nach 9 durchgeführten Maschinenwäschen keine messbare Be einträchtigung des Antistatikeffektes.
Der Lösung des Produktes B können anstelle von Diammoniumphosphat auch die gleiche Menge an Di- ammoniumsulfat oder Ammoniumchlorid, Magnesium chlorid oder Zinkchlorid zugegeben werden. Anstelle von Natriumhydroxyd kann die Lösung des Produktes B auch z. B. 0,12 Gewichtsprozent an Triäthanolamin ent halten.
Nach der gleichen vorstehend beschriebenen Arbeits weise lässt sich ebenfalls mit gutem Erfolg ein Taft- Gewebe aus Polyamid oder ein Polyacrylnitril-Gewebe ausrüsten.
<I>Beispiel 2</I> Ein Polyester-Taft-Gewebe wird mit einer wässrigen Lösung foulardiert, die 5 Gewichtsprozent des Produktes A, 5 Gewichtsprozent des Produktes B, 0,3 Gewichtsprozent Diammoniumphosphat und 0,07 Gewichtsprozent Triäthanolamin enthält. Die Auflage an den Produkten A und B beträgt im Mittel 4,6 %, bezogen auf das Warengewicht. Das feuchte Gewebe wird zur Trocknung und Aushärtung während 3 Minuten in einen auf eine Temperatur von l40 C beheizten Umlufttrockenschrank gehängt. Es wird eine gute waschbeständige Antistatikausrüstung er halten.
Ebenfalls eine gute Ausrüstung erzielt man, wenn bei sonst gleicher Arbeitsweise das Gewebe mit einer wässrigen Lösung foulardiert wird, die 4,75 Gewichtsprozent des Divinyläthers eines Polyglykols vom Molekulargewicht 600, 7,0 Gewichtsprozent des Produktes A, 0,2 Gewichtsprozent Diammoniumphosphat und 0,05 Gewichtsprozent Triäthanolamin enthält. In dieser Lösung kann anstelle des Produktes A auch 0,5 Gewichtsprozent Glycerin eingesetzt werden.
<I>Beispiel 3</I> Ein Polyester-Taft-Gewebe wird mit einer wässrigen Lösung foulardiert, die 5 Gewichtsprozent des Produktes A und 5 Gewichtsprozent des Produktes B enthält. Die Auflage beträgt im Mittel 4,6 %, bezogen auf das Warengewicht.
Das feuchte Gewebe wird 10 Minuten lang bei 120 C getrocknet und danach 5 Minuten lang bei 120 C einer Chlorwasserstoffatmosphäre ausgesetzt. An schliessend wird es zur Neutralisation der Chlorwasser stoffreste kurzzeitig mit Ammoniak begast, danach ge spült und getrocknet.
<I>Beispiel 4</I> Ein Polyester-Taft-Gewebe wird mit einer wässrigen Lösung foulardiert, die 10 Gewichtsprozent des Pro duktes B enthält. Die Auflage beträgt im Mittel 4,6%, bezogen auf das Warengewicht. Das feuchte Gewebe wird 10 Minuten lang bei 120 C im Umlufttrocken- schrank getrocknet. Anschliessend wird es zwei Minuten lang bei 20 C in eine Schwefeldioxyd-Atmosphäre ge hängt. Zur Neutralisation der auf dem Gewebe befind lichen Säurereste wird es kurzzeitig mit Ammoniak be- gast, danach gespült und getrocknet.
Es wird eine sehr gute waschbeständige Antistatikausrüstung erhalten. <I>Beispiel S</I> Ein Polyester-Taft-Gewebe wird mit einer 1 % igen wässrigen Lösung von Diammoniumphosphat behandelt und 5 Minuten lang bei 80 C getrocknet. Danach wird das Gewebe mit einer Lösung von 10 Gewichtsprozent des Produktes B in Methylenchlorid foulardiert und ab gequetscht. Die Auflage an Produkt B beträgt 10 %, bezogen auf Warengewicht. Das Gewebe wird anschlie ssend 3 Minuten lang in einen auf 120 C beheizten Umlufttrockenschrank gehängt.
Es wird eine sehr gute waschbeständige Antistatikausrüstung erhalten.
Bei der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise kann mit praktisch gleichem Erfolg anstelle der Lösung des Produktes B eine Lösung verwendet werden, die 5 Ge wichtsprozent des Produktes A und 5 Gewichtsprozent des Produktes<B>B</B> in Methylenchlorid enthält.