DE84721C - - Google Patents

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DE84721C
DE84721C DENDAT84721D DE84721DA DE84721C DE 84721 C DE84721 C DE 84721C DE NDAT84721 D DENDAT84721 D DE NDAT84721D DE 84721D A DE84721D A DE 84721DA DE 84721 C DE84721 C DE 84721C
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Germany
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tobacco
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24BMANUFACTURE OR PREPARATION OF TOBACCO FOR SMOKING OR CHEWING; TOBACCO; SNUFF
    • A24B1/00Preparation of tobacco on the plantation
    • A24B1/10Packing or pressing tobacco

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Agronomy & Crop Science (AREA)
  • Manufacture Of Tobacco Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 79: Tabak.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Dezember 1894 ab.
Die Erfindung betrifft das Einsalzen von Tabak und bezweckt, eine bessere Sorte von Tabak zu erzielen, als dies nach den bisher angewendeten Verfahren gebräuchlich war.
In der beiliegenden Zeichnung ist:
Fig. ι ein senkrechter Mittelschnitt und
Fig. 2 ein Grundrifs einer Gährtonne, wie sie am vortheilhaftesten für die Ausführung des Verfahrens angewendet wird.
Anstatt den Tabak, so wie dies bisher üblich war, in Haufen oder Schobern in einem Schuppen oder Trockenraum gähren zu lassen und dieselben einfach umzuwerfen, werden nach dem vorliegenden Verfahren die Tabakblätter der Luft ausgesetzt etwa 10 Tage bis 6 Wochen lang. Während dieser Zeit fangen sie an zu gähren, werden braun und verlieren ;etwa 7o'pCt-. ihres Wassergehaltes. Dann werden die Blätter eins über das andere in einen Kasten oder ein Gefäfs (Gährtonne) gepackt, dieses verschlossen und dann darin der Tabak einem sehr hohen Druck ausgesetzt, welcher ausreicht, um nicht nur den gröTsten Theil der Luft aus der Tabakmasse auszutreiben, sondern auch um den Saft und die darin enthaltenen ■Oele aus den Zellen frei zu machen, so dafs sie die ganze Masse zu durchdringen vermögen. Dann läfst man den Tabak in dem Behälter ■ stehen, bis die Zubereitung oder die Fermentation vollendet ist, wobei der Druck trotz des Schrumpfens der Masse durch Federn in derselben Höhe erhalten bleibt. .Dadurch, dafs ' man den Tabak gegen Wasseraufnahme aus: ,der Atmosphäre und andere äufsere Einflüsse ; während der Gährung schützt, wird eine milde, aromatische Gährung: gesichert und eine faulige.
Gährung wirksam ausgeschlossen, sowie das volle Aroma dem Tabak erhalten und durch die ganze Masse desselben gleichmäfsig vertheilt.
Nach der Zeichnung ist die Gährtonne A am oberen Ende offen und am Boden geschlossen. Diese Tonne ist mit äufseren eisernen Verstärkungsbändern B versehen, damit ■dieselbe einem starken inneren Drucke Widerstand leisten kann, während zwischen dem Kasten oder der Tonne A und diesen Bändern geeignete Dichtungsstücke C angeordnet sind, welche die Handhabung erleichtern. Im offenen Ende der Tonne ist ein Kolben D angebracht, auf welchem Federn E angeordnet sind; diese drücken mit ihrem oberen Ende gegen eine Platte .F, die vermittelst . Querstangen G im oberen Theile der Tonne A heruntergedrückt gehalten wird. Um nun die Stellung des Kolbens D im Verhältnifs zu der Platte oder dem Rahmen F G und infolge dessen auch die -Gröfse des Druckes, welchem die Federn E unterworfen werden, ohne Schwierigkeit feststellen zu können, während die Tonne geschlossen ist, wird ein aus einer graduirten Stange H bestehender Indicator angebracht, welcher, am Kolben D befestigt, durch ein Loch in der Platte oder dem Rahmen heraustritt, so dafs der Druck jederzeit annähernd nach der Gröfse des unter dem Rahmen F hervorragenden Theiles der Stange H geschätzt werden kann.
Die Tabakblätter oder andere zu salzenden ■Substanzen werden in der Tonne A untergebracht, wobei die Blätter mit der Hand über einander · gelegt oder in irgend einer anderen, der Form, in welcher der Tabak schliefslich
zum Gebrauch verwendet werden soll, entsprechenden Weise untergebracht werden. Darauf wird mittelst einer hydraulischen Presse oder auf irgend eine Weise Druck zugeführt, um die Blätter auf einander zu! drücken und die Zwischenräume zwischen denselben auszufüllen, sowie zu gleicher Zeit die Luft so weit wie möglich herauszutreiben und die Säfte und hauptsächlichen OeIe frei zu machen. Darauf werden mehr Blätter hinzugefügt und die Masse von neuem unter Druck gesetzt, so lange, bis die Tonne A so weit gefüllt ist, ■ dafs die Federn E eine entsprechende Wirkung ausüben können. Der Kolben D wird dann eingeführt und durch die Platte F ein genügender Druck hinzugeführt, um die Einführung der Querstangen G noch zu gestatten, welche dann in ihre Stellung gebracht werden.
Während nun die Gährung vor sich geht und die Masse sich mehr und mehr zusammenzieht, wird der Druck durch die Wirkung der Federn E fortgesetzt auf gleicher Höhe erhalten, da die Federn auf den Kolben D drücken, die Blätter in ihrem zusammengeprefsten Zustande halten und so den Eintritt einer zu grofsen Menge von Luft in die Masse und infolge dessen den Beginn einer sauren Gährung in derselben verhindern. Sollte das Zusammenschrumpfen so stark sein, * dafs der durch die Federn E ausgeübte Druck, angezeigt durch die Stange H, auf einen geringeren Grad heruntergeht, als wünschenswerth ist, so wird die Platte fortgenommen, ein Dichtungsstück oder eine Platte von geeigneter Dicke eingeschoben und darauf der Druck der Presse wieder hergestellt. Aufserdem können auch die Querstangen G keilförmig gestaltet und derart angeordnet werden, dafs dieselben auf entsprechend geneigten Oberflächen auf der Platte oder dem Rahmen F ruhen, so dafs bei weiterem Herunterdrücken der Querstangen G die Platte oder deren Rahmen F nach einwärts bewegt und der Druck auf die Masse erhöht wird.
Es ist vortheilhaft, den Procefs in einem Räume vorzunehmen, dessen Temperatur zwischen 60 und 800F. beträgt, obgleich in besonderen Fällen eine Temperatur von 90 ° oder mehr angewendet werden kann. Die Schnelligkeit des Salzungsprocesses wird bei niedriger Temperatur verhältnifsmäfsig verringert, obgleich die Qualität des Productes nicht thatsächlich dadurch beeinflufst wird, so dafs bei ökonomischer Ausbeutung die Tonnen, welche den zu behandelnden Tabak enthalten, bei kaltem Wetter geschützt werden müssen. , Der zu verwendende Druck wird der Trockenheit der in der Tonne untergebrachten Blätter entsprechend verändert, ebenso wie entsprechend dem Charakter des zu erzielenden Tabaks, wobei in den meisten Fällen der erforderliche Druck gröfser ist, wenn die Blätter trocken sind, und geringer, wenn dieselben feucht sind, wobei hauptsächlich zu berücksichtigen ist, dafs der Druck genügend hoch sein mufs, um die Säfte und OeIe aus den 'Zellen· der Pflanze frei zu machen oder herauszupressen und so den Beginn der Gährung zu gestatten. Unter den gewöhnlichen Verhältnissen ist es zweckmäfsig, einen Druck von etwa 44000 kg auf 1 qcm anzuwenden. , Es mufs indessen darauf geachtet werden, dafs, wenn die Blätter feucht sind, der Druck nicht zu hoch wird, da in solchen Fällen die ätherischen OeIe und anderen Säfte aus der Masse herausgequetscht werden und ein Gewichtsverlust beim fertiggestellten Product sich ergiebt.
Die Zeit, welche dieser Procefs erfordert, wechselt von 2 Monaten oder weniger bis 6 oder 7 Monaten, entsprechend der Temperatur des Raumes, in welchem die Salztonnen aufgestapelt sind. Der Tabak kann indessen in diesen Tonnen während eines Jahres oder länger gelassen werden, was nur zu seinem Vortheil ist, da die Qualität und das Aroma des Tabaks bei längerer Dauer des Processes um so besser wird, so wie dies z. B. bei Wein der Fall ist, welcher mehrere Jahre reifen kann. Der Kolben D kann auch durch eine Stange oder ähnliche Vorrichtung mit einem hydraulischen oder Flüssigkeits-Druckcylinder in Verbindung gebracht werden, in welchem der erforderliche Druck fortgesetzt vermittelst eines hydraulischen Accumulators aufrecht erhalten wird. . :
Die Tonne kann auch derart ausgeführt werden, dafs sie im luftdicht geschlossenen Zustande genügend Luft enthält, um die erforderliche Gährung hervorzurufen und aufrecht zu erhalten. Wenn erforderlich, so wird in der Tonne eine kleine Menge von bereits gegohrenem Tabak zu dem Zwecke eingeführt, die Gährung hervorzurufen. ■ , .
Die Tonnen A sind von der bei Gährtonnen üblichen Art. Sie bestehen entweder aus Holz, das stark mit Eisen oder ähnlichem Material beschlagen ist und so einem inneren Drucke Widerstand leisten kann, oder aus Metall. Die Deckel können unter der Presse festgestellt werden, um den Tabak unter dem erforderlichen Anfangsdrucke zu erhalten und zugleich den Kasten dicht genug zu schliefsen, um den Eintritt einer gröfseren Menge von Luft zu verhindern, als für den oben bezeichneten Zweck erforderlich ist. Die aus Metall hergestellten oder mit Metall ausgeschlagenen Behälter dürfen nicht durch die vegetabilischen Säfte angegriffen werden.
Bei einzelnen Tabaksorten ist es vortheihaft, die Blätter mit Zuckerlösung, liqueurartigen oder anderen Stoffen zu tränken, um die Gährung zu erleichtern oder das Aroma des fertigen Productes entsprechend zu verbessern.
Dieses Verfahren kann unter Umständen auf den Tabaksfeldern begonnen und fortgesetzt werden, während der Tabak am Bord des Schiffes oder anderswo zum Transport verladen ist, wobei der Procefs entweder auf dem Wege zum Bestimmungsort oder am Bestimmungsorte vollendet ist..

Claims (1)

  1. Patent.-Anspruch:
    Verfahren zum Zubereiten von Tabak, dadurch gekennzeichnet, dafs man zuerst den Tabak trocknen und an der Luft theilweise gähren lä'fst, dann den getrockneten und theilweise fermentirten Tabak in einen Kasten oder Behälter einschliefst und ihn darin einem genügenden Druck aussetzt, um den gröfseren Theil der Luft aus dieser Masse auszutreiben und den Saft mit den darin enthaltenen Oelen von den Zellen zu befreien, und diesen Druck während des Schrumpfens der Masse beständig erhält, wobei man den Tabak in diesem Kasten läfst, bis die darin begonnene aromatische Gä'hrung vollendet ist.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6095151A (en) * 1998-02-02 2000-08-01 Arthur; Richard Randal Cigarette packing device
DE4328705C2 (de) * 1993-08-26 2000-11-16 Saechsisches Textilforsch Inst Verfahren zur Herstellung von verstärkten Kettengewirken, insbesondere Nähgewirken

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4328705C2 (de) * 1993-08-26 2000-11-16 Saechsisches Textilforsch Inst Verfahren zur Herstellung von verstärkten Kettengewirken, insbesondere Nähgewirken
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