DE84596C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 2: Bäckerei.

Durch das Patent Nr. 69602 ist ein Backofen mit einem verschiebbaren Kohlenkasten geschützt worden. Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein derartiger Backofen, bei welchem an dem mit einer entsprechend gelochten Platte versehenen Kasten zwei Klappen angeordnet sind, durch welche während des Backens die Wärme des Ofens beliebig geregelt werden kann.

Fig. ι zeigt eine perspectivische Aufsenansicht, Fig. 2 eine perspectivische Innenansicht des Ofens.

Der tragbare Ofen besteht aus einem Kasten AB CDFG aus Eisenblech, dessen Inneres mit feuerfesten Ziegeln bekleidet ist (Fig. 1). Die Beschickung des Ofens mit dem zubereiteten Teig geschieht durch die Einschufsöffnung H, welche aus einer doppelten Flügelthür besteht und in der Mitte der Vorderseite des Ofens angebracht ist. Zu beiden Seiten der Einschufsöffhung H befinden sich gleichfalls auf der Vorderseite zwei Ventilationsöffnungen i i¹, welche dazu bestimmt sind, während des Anheizens des Ofens den Zug und somit die Erwärmung der Seitenwandungen zu regeln. Die Verbrennungsgase entweichen durch drei Kanäle, welche sich in der Decke des Ofens befinden, im Querschnitt quadratisch gehalten sind und in den gemeinschaftlichen Schornstein V münden.

Nach dem Anheizen werden die in dem Ofen befindlichen glühenden Kohlen in die unter dem Boden des Ofens angebrachte ausziehbare Schublade J befördert, welche der Gröfse des Bodens vollständig entspricht und auch eine entsprechende Tiefe hat. Die Schublade J besitzt in ihrem oberen Theil eine gelochte Platte N, welche die Kohlen aufnimmt, sowie eine in der Vorder- und Hinterwand befindliche Ventilationsklappe K bezw. M, von denen die hintere mit der vorderen zwangläufig verbunden ist und dazu dient, die Ventilation für die in der Schublade aufgespeicherten glühenden Kohlen dem Wärmebedarf entsprechend zu reguliren bezw. durch eventuelles Schliefsen derselben die Kohlen zum Verlöschen zu bringen. Es dient daher dieser Behälter / gleichzeitig als Wärmespeicher für den Ofen während des Backens und als Auslöscher für die Kohlen. Bei eingeschobener Schublade J deckt die hintere Klappe derselben die Abzugsöffnung eines in der Hinterwand des Ofens angebrachten Abzugskanales, welcher die Heizgase in den zum Schornstein V führenden mittleren Kanal entführt. Zur Feuerung kann jedes beliebige Material verwendet werden.

Die Wirkungsweise des Ofens ist die folgende : Um. den Ofen in allen Theilen gleichmäfsig zu erwärmen, mufs man je nach Bedarf die beiden seitlich der Einschufsöffnung befindlichen Ventilationsklappen i i¹ mehr oder weniger öffnen und schliefsen. Wenn die im Innern des Ofens befindliche Ziegelauskleidung in Weifsglühhitze gekommen ist, so ist das Anheizen beendigt, und man befördert die Kohlen durch die geöffnete Einschufsöffnung auf die gelochte Platte der Schublade /. Nach Einschieben der Schublade J in den Ofen verbrennen alsdann die auf der Platte N befindlichen noch glühenden Kohlen unter der Einwirkung der über ihnen befindlichen eingeschlossenen Luft und des Zuges, welche durch

die geöffneten Ventilationsklappen K und M herbeigeführt werden, zu Asche, welche in den unteren Theil der Schublade fällt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Ausführungsform des durch das Patent Nr. 69602 geschützten Kohlenkastens an Backöfen, dadurch gekennzeichnet, dafs an dem mit einer durchlochten Platte (N) versehenen Kasten /, in welchen die Kohlen nach dem Anheizen des Ofens befördert werden, zwei Klappen X" und M angeordnet sind, welche je nach ihrer Stellung ein Verlöschen bezw. ein weiteres Brennen der Kohlen bewirken.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.