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Fernsteuerungsverfahren mit Gruppenwahl Die vorliegende Erfindung
betrifft ein Fernsteuerungsverfahren, bei dem von einem Sender aus ein Startimpuls
und in bestimmten Zeitabständen von diesem Gruppenwahl- und Betätigungsimpulse gesendet
werden.
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Es kann vorzugsweise in Überlagerungsfernsteuerungsanlagen für Netze
zur Verteilung elektrischer Energie angewendet werden und bietet in diesem Fall
die Möglichkeit, auf einfache Weise eine große Zahl von Steuerbefehlen unabhängig
voneinander mit einer einzigen Steuerfrequenz zu übertragen.
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Die Erfindung besteht darin, daß durch den Startimpuls in den Empfängern
je eine um eine Achse drehbare 'Mitnehmervorrichtung in Drehbewegung gesetzt wird
und daß diese Mitnehmervorrichtung ihrerseits nur durch mindestens einen nach dem
Startimpuls eintreffenden Gruppenwahlimpuls mit einem ebenfalls drehbaren Schaltmechanismus
gekuppelt wird, wobei nur im Fall der erfolgten Kupplung der Schaltmechanismus;
gesteuert durch die folgenden Betätigungsimpulse, mindestens auf einen zu betätigenden
Schalter einwirken kann.
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Die Erfindung umfaßt auch eine Vorrichtung zur Durchführung des' erfindungsgemäßen
Verfahrens. Demgemäß ist jeder Empfänger mit einer um eine Achse drehbaren Mitnehmervorrichtung
ausgerüstet, die nach Empfang eines Startimpulses in Drehbewegung gesetzt wird.
Eine um die gleiche Achse drehbare Schaltvorrichtung wird nur dann mit Hilfe einer
Kupplung mit der Mitnehmervorrichtung gekuppelt, wenn vom Sender her nach dem Startimpuls
ein GruppenwaWimpuls gesendet wird.
Die Kupplung wird vorteilhaft
als Feder mit je einem Mitnehmer- und einem Verriegelungsbolzen ausgeführt, wobei
ein Auswerfer mit schiefer Ebene dafür sorgt, daß die Kupplung in der Nullage des
Empfängers geöffnet wird. Eine drahtförmige- Verriegelungsfeder hält mit Vorteil
die Kupplung auch nach erfolgtem Start des Empfängers geöffnet, bis ein nach dem
Startimpuls eintreffender Gruppenwahlimpuls die Verriegelungsfeder in den
Bereich
eines Gruppenwahlbolzens bringt, der seinerseits die Verriegelung
der offehen Kupplung derart aufheben kann, daß sich nun die Kupplung mit eigener
Federkraft schließt. Es ist vorteilhaft, den Gruppenwahlbolzen versetzbar auszuführen,
womit eine leichte Umstellung der Empfänger von einer Gruppe auf eine andere ermöglicht
wird.' Die Schaltvorrichtung wird vorteilhaft als Scheibe mit zwei gegeneinander
um 18o0 versetzten radialen Schaltarmen ausgeführt.
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An Hand der Zeichnungen wird beispielsweise eine Vorrichtung zur Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in Anwendung auf Energieverteilungsnetze mit Hilfe
von - überlagerten tonfrequenten Steuerimpulsen näher erläutert.
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Fig. i zeigt einen Schnitt durch den mechanischen Teil eines Empfängers
sowie das zugehörige elektrische Schaltschema; Fig. 2 zeigt eine Ansicht von unten
auf wichtige Teile der Startvorrichtung des Empfängers; Fig. 3 zeigt eine vergrößerte
Ansicht der Schalt-und der Mitnehmervorrichtung von unten sowie der Kupplung zwischen
den beiden genannten Vorrichtungen; Fig. 4 zeigt die Schalt- und Mitnehmervorrichtung
sowie die zu betätigenden Schalter von oben; Fig. 5 zeigt die Vorrichtung zum Auswerfen
der Kupplung nach einem vollendeten Umdrehungszyklus der Mitnehmervorrichtung; Fig.
6 stellt ein Impulszeitdiagramm dar. Zum besseren Verständnis sind unterhalb dieses
Diagramms wichtige Teile des Empfängers in linearer .Abwicklung gezeichnet.
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In Fig. i bedeutet r einen Synchronmotor, der über das Getriebe 2,
3 die Welle 4 antreibt. Der Schaltmechanismus besteht aus der Schaltscheibe 5, die
drehbar auf der Schaltwelle 6 befestigt ist. Die Schaltwelle 6 ist samt der Schaltscheibe
5 unter der Wirkung der Druckfeder 7 in axialer Richtung verschiebbar. Sie wird
in der gezeichneten oberen Lage .durch den Anker 8 des Elektromagneten 9 gehalten,
da die Nase io des Ankers unter den zylindrischen Ring i i der Schaltwelle 6 greift.
Die zu betätigenden Schalter, von denen in Fig. 4 beispielsweise fünf Stück, 12
bis 16, gezeichnet sind, sind im vorliegenden Beispiel halbkreisförmig um die Schaltwelle
6 angeordnet, wobei ein Sektor für die Nullstellung des Schaltarmes und die Gruppenwahl
frei bleiben muß. Gemäß den Fig. i und 4 weisen die einzelnen Schalter in zwei axial
zueinander versetzten, senkrecht zur Schaltwellenachse liegenden Ebenen sternförmig
angeordnete Speichen i9 und 2o auf; wobei die in der olberen Ebene liegenden Speichen
ig in Umfangsrichtung sich in der Mitte zwischen den in der unteren Ebene liegenden
Speichen 20 befinden. Auf der gleichen Welle, mit der die Speichen i9 und 2o verbunden
sind, sitzt je ein scheibenförmiges Schaltglied 21 aus Isoliermaterial fest, das
mit Aussparungen 22 versehen ist. Die einzelnen Schalter 12 bis 16 sind geschlossen
oder geöffnet, je nachdem die Federn 12' bis 16' in den Aussparungen 22 oder auf
dem Umfang des Schaltgliedes 21 aufliegen und so mit den Federn 12" bis 16" eine
elektrische Verbindung herstellen oder nicht.
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Auf der Schaltwelle 6 ist unterhalb der Schaltscheibe 5 das Mitnehmerklötzchen
4o fest verstiftet. An ihm ist die ringförmige Kupplungsfeder 41 festgenietet. Diese
Kupplungsfeder 41 trägt einen Mitnehmerbolzen 42 sowie einen mit einer Nut 43' versehenen
Verriegelungsbolzen 43.- Befindet sich der Empfänger, wie in Fig. i gezeichnet,
in der Ruhelage, so wird die Kupplungsfeder 41 durch einen Auswerfer 44 in einer
unteren Lage gehalten, so.daß sich die drahtförmige Verriegelungsfeder 45 unter
der Einwirkung ihrer eigenen Federkraft in die Nut 43' des Verriegelungsbolzens
43 schieben kann.
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Bei einer Befehlsdurchgabe kommt von der Sendestelle über die Starkstromleitung
23 (Fig. i) ein erster tonfrequenter Impuls 6o, genannt Startimpuls (Fig. 6), der
in allen angeschlossenen Empfängern die Einschaltung des Synchronmotors i bewirkt.
Dies geschieht wie folgt: An die Starkstromleitung 23 ist das aus dem Kondensator
24 und der Spule 25 gebildete und auf die Steuerfrequenz abgestimmte Filter angeschlossen.
Die durch den Steuerimpuls an der Shule 25 bewirkte Resonanzspannung bringt den
Elektromagneten 9 zum Ansprechen. Dieser zieht den Anker 8 entgegen der Wirkung
der Feder 26 an, und die Nase io gibt die Schaltreelle 6 frei. Unter der Wirkung
der Druckfeder 7 bewegt sich nun die Schaltwelle 6 mit allen an ihr befestigten
Teilen in axialer Richtung in ihre untere Lage. Diese untere Lage ist durch die
Gegenhaltung 27 und die gegenüberliegende Zahnlücke des Kronenrades 28 definiert.
Am an der Schaltwelle 6 befestigten Zahnrad 29 ist ein Isolierstift 3o angebracht,
der bei der Hinunterbewegung der Schaltwelle 6 den aus zwei Kontaktfedern gebildeten
Schaltkontakt 31 schließt. Dadurch wird der Synchronmotor i schaltungsgemäß an das
Starkstromnetz 23 angeschlossen.
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Er treibt nun über das Getriebe 2, 3, die Welle 4, das Ritzel 34 und
das Zahnrad 29 die Schaltwelle 6 an. Kurz nach diesem Start wird die Schaltwelle6
durch die schiefe Ebene des ersten Zahnes 35 des sich in Richtung des Pfeiles in
Fig. i drehenden Kronenrades 28, die mit der Gegenhaltung 27 zusammenwirkt, wieder
in ihre obere Lage hinaufgeschoben.
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Der Schaltkontakt 31 wird trotz des Zurückweichens des Isolierstiftes
3o durch die Nase 32 des Hebels 33 bis auf weiteres in der geschlossenen Lage gehalten,
da sich die Nase 32 unter der Wirkung der Druckfeder 39 über einen Ansatz der oberen
Kontaktfeder des Schaltkontaktes 31 schiebt.
Mit Hilfe der Verriegelungsfeder
45 wird die Kupplung in ihrer geöffneten Lage gehalten, trotzdem sie sich durch
die Drehbewegung aus dem Bereich des Auswerfers 44 entfernt hat.
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Die Nase io des Ankers 8, die an der Außenfläche des Ringes i i auflag,
solange sich die Schaltwelle 6 in der unteren Lage befand, schiebt sich nunmehr
wieder unter den Ring i i und hält die Schaltwelle 6 damit in ihrer oberen Lage,
bis ein weiterer Steuerimpuls den Anker 8 des Relais 9 wieder zum Anziehen bringt.
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Es sei beispielsweise angenommen, daß der folgende Steuerimpuls 62
zeitlich, wie in Fig. 6 dargestellt, am Empfänger eintreffe, sobald sich die Verriegelungsfeder,a.5
unmittelbar vor dem Gruppenwahlbolzen 46 befinde.
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Dieser Steuerimpuls 62 sei Gruppenwahlimpuls II genannt. Er erregt
das Relais 9, so daß dessen Anker 8 mit seiner Nase io die Schaltwelle 6 freigibt.
Die letztere bewegt sieh unter dem Einfluß der Druckfeder 7 wieder nach unten.
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Die Verriegelungsfeder 45 gelangt hierdurch unmittelbar vor den Gruppenwahlbolzen
46, so daß sie beim Weiterdrehen der Schaltwelle ei durch den Gruppenwahlbolzen
festgehalten wird. Damit gibt die Verriegelungsfeder 45 den Verriegelungsbolzen
43 frei, so daß die ganze Kupplungsfeder 41 sich unter dem Einfluß der eigenen Federkraft
nach oben bewegt. Etwas später wird durch das Wiederemporsteigen der Schaltwelle
6, bewirkt durch einen Zahn 35' des Kronenrades 28, die Verriegelungsfeder 45 vom
Gruppenwahlbolzen 46 freigegeben. Die Verriegelungsfeder 45 kann sich nun aber nicht
mehr in die Nut des Verriegelungsbolzens 43 einlegen, sondern sie stößt an dessen
Kopf 43" an. Die Kupplungsfeder 41 bleibt also in ihrer oberen Lage. Hat sich die
Schaltwelle 6 mit der Kupplungsfeder 41 von der Ausgangsstellung aus um 18o° gedreht,
so trifft der Kupplungsbolzen 42 auf den Mitnehmerlappen 47 der Schaltscheibe 5.
Dadurch wird die letztere mit der Schaltwelle 6 gekuppelt, so daß sie sich nun ebenfalls
zu drehen beginnt.
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Die Kupplung der Mitnehmervorrichtung mit der Schaltvorrichtung wird
also durch den Gruppenwahlimpuls durch Lösen einer Verriegelung, die die Kupplung
offen hält, nur vorbereitet, während die eigentliche, Kupplung erst später nach
einem bestimmten Weiterdrehen der Mitnehmervorrichtung wirksam wird.
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Durch das Weiterdrehen des Synchronmotors i gelangt der Schaltarm
48 der Schaltscheibe 5 schließlich unmittelbar vor den Schalter 12. Es sei angenommen,
daß dieser Schalter 12 in seine Einstellung gesteuert werden müsse. Zu diesem Zweck
gibt der Sender einen sogenannten Betätigungsimpuls 72 an das Starkstromnetz ab,
und zwar unmittelbar bevor der Schaltarm 48 den Schalter 12 erreicht hat (s. Impulszeitdiagramm).
Durch diesen Impuls wird das Relais 9 neuerdings erregt, so daß sein :Anker 8 die
Welle 6 wiederum freigibt. Unter dem Einfluß der Druckfeder 7 bewegt sich die Schaltwelle
6 nach unten und bringt so den Schaltarm 48 genau in den Bereich der Speichen 2o
des Schalters 12. Beim Weiterdrehen nimmt der Schaltarm 48 die Speiche 2o eine bestimmte
Strecke weit mit und dreht dabei das Schaltglied 21 soweit, daß sich der Kontakt
12 schließt. Unterdessen hat sich das Kronenrad 28 ebenfalls weitergedreht, so daß
nunmehr sein nächster Zahn 35" in den Bereich der Gegenhaltung 27 gelangt ist, wodurch
die Schaltwelle 6 wieder hoc'hgesc'hoben und in ihrer oberen Lage durch den Relaisanker
8 gehalten wird.
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Es sei angenommen, der folgende Schalter 13 müsse ausgeschaltet werden.
Dementsprechend gilt der Sender keinen Steuerimpuls, wenn sich der Schaltarm 48
vor dem Schalter 13 befindet. Das Relais 9 arbeitet also nicht, sein Anker 8 gibt
die Schaltwelle 6 nicht frei, so daß der Schaltaren 48 den Schalter 13 in seiner
oberen Höhenlage passieren muß. Diese ist konstruktionsgemäß derart, daß der Schaltarm
48 sich diesmal im Bereich der Speichen i9 befindet. Er nimmt die Speiche i9 also
eilte Strecke weit mit, wodurch das Schaltglied 21 des Schalters 13 so lange gedreht
wird, bis der Kontakt 13 öffnet.
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Es sei angenommen, daß die folgenden zwei Schalter 14 und 15 geöffnet
bleiben sollen, ihre Schaltglieder 21 dürfen durch den Schaltarm 48 also nicht gedreht
werden. Wie aus Fin. i und 4 ohne weiteres ersichtlich ist, ist dies der Fall, wenn
keine Betätigungsimpulse gesendet werden, wodurch der Schaltarm 48 sich in der gezeichneten
oberen Lage an den Sehalter 14 und 15 vorbeibewegt. Da sich diese Schalter bereits
in der Ausstellung befinden, stehen ihre Speichen i9 derart, daß der Schaltarm 48
vor den Schaltern 14 und 15 passieren kann, ohne eine Speiche i9 mitzunehmen.
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Es sei ferner beispielsweise angenommen, daß der Schalter 16 in der
bereits geschlossenen Lage verbleiben soll. Zu diesem Zweck gibt der Sendier gemäß
dem Impulszeitdiagramm in Fig.6 einen Betätigungsimpuls 76 ins Netz, und zwar unmittelbar
bevor der Schaltarm 48 den Schalter 16 erreicht hat. Durch diesen Impuls wird das
Relais 9,erregt, so daß der Schaltarm 48, wie bereits beim Schalter 12 beschrieben,
in die Höhenlage der Speichen 20 gesteuert wird.
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Da der Schalter 16 jedoch bereits geschlossen ist, befinden sich die
Speichen 20, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, bereits in einem solchen Winkel
zum Schaltarm 48, daß kein Mitnehmen mehr erfolgen kann.
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Im vorliegenden Beispiel entspricht also der Sendung eines Betätigungsimpulses
die Einschaltstellung und keinem Betätigungsimpuls die Ausschaltstellung. Das beschriebene
Verfahren ist aber nicht an diese Lösung gebunden, sondern es sind, dem jeweiligen
Zweck entsprechend, unter den einzelnen Schaltern die verschiedensten Kombinationen
möglich.
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Die zeitgerechte Sendung der Betätigungsimpulse bereitet keine Schwierigkeiten
und kann zum Beispiel ohne weiteres im Sender durch einen synchronlaufenden Kontaktarm
gesteuert werden.
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Bei Erreichen der in den Fig. i und 4 gezeichneten End- oder Startstellung
der Schaltscheibe 5,
d. h. nach einer Umdrehung der Schaltwelle
6 und einer halben Umdrehung der Schaltscheibe 5, wird der Synchronmotor i wieder
selbsttätig stillgesetzt. Dies geschieht wie folgt: Das Zahnrad 29, von dem in Fig.
2 eine Draufsicht von unten gezeichnet ist, besitzt einen keilförmigen Stift 36
und zwölf auf einem Kreis angeordnete Aussparungen 37. Diese Aussparungen 37 entsprechen
der Startstellung sowie den Gruppenwahl- und Schalterstellungen. Das Zahnrad 29
ist in der Startstellung gezeichnet. In dieser Stellung ragt ein an der oberen Kontaktfeder
des Kontaktes 31 befestigter Isolierstift 38 in die erste Aussparung 37 des Zahnrades
29. Da sich das Zahnrad 29 bei jedem Betätigungsimpuls nach unten bewegt, muß in
demselben bei jeder Schalterstellung eine Aussparung 37 vorhanden sein, damit der
Isolierstift nicht anstößt. Bewegt sich der keilförmige Stift 36 kurz vor Erreichen
der Startstellung in Richtung des Pfeiles (Fig. 2) mit seiner abgeschrägten Fläche
am oberen abgebogenen Teil des Hebels 33 vorbei, so wird die Nase 32 von der oberen
Kontaktfeder des Kontaktes 31 gelöst. Der Kontakt 31 kann jedoch erst öffnen und
so den Motor i vom Netz 23 abschalten, wenn der Isolierstift 38 in die entsprechende
.Aussparung 37 hineingleiten kann. Dies erfolgt stets etwas später als die Lösung
der Nase 32, um so zu gewährleisten, daß sich beim Stillstehen des Synchronmotors
i der konische Stift 36 bereits wieder am Hebel 33 vorbeibewegt hat (Fig. 2).
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Da die Schaltscheibe 5 mit zwei genau um igo° gegeneinander versetzten
Schaltarmen 48 und 48' sowie mit zwei Mitnehmerlappen 47 und 47' ausgerüstet ist,
ist es zur Erreichung der Nullstellung nicht notwendig, auch die 'Schaltscheibe
5 um 36o° zu drehen; dieselbe befindet sich vielmehr schon nach i8o° wieder in einer
Nullstellung.
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Durch einen mit einer schiefen Auflauffläche ausgerüsteten Auswerfer
44 wird dafür gesorgt, daß die Kupplung unmittelbar vor der Nullstellung des Mitnehmers
40 geöffnet, das heißt die Kupplungsfeder 41 in ihre untere Lage gebogen wird (Fig.
5). Damit sich die Schaltscheibe 5 bei geöffneter Kupplung nicht unerwünschterweise
drehen kann, wird sie durch eine aus zwei Blattfedern So, 51 bestehende Bremse in
ihrer Lage festgehalten. Die Bremswirkung der Blattfedern So, 51 wird dabei derart
einreguliert, daß wohl ein unerwünschtes Drehen der Schaltscheibe 5, wie es zum
Beispiel durch die Lagerreibung auf der Schaltwelle 6 hervorgerufen werden könnte,
sicher vermieden wird, daß aber das gewollte Drehen der Schaltscheibe 5 bei geschlossener
Kupplung 42 noch ohne weiteres möglich ist.
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Zum besseren Verständnis der zeitlichen Zusammenhänge beim Arbeiten
eines Empfängers sind in Fig.6 unter a ein Impulszeitdiagramm, unter b die -beiden
Schaltarme 48' und 48' £owie die Kupplungsvorrichtung mit dem Mitnehmer= bolzen
42, dem Verriegelungsbolzen 43 und dem .Auswerfer 44 und unter c die Abwicklung
des Kronenrades 28 mit dem Rückstellnocken 27 gezeichnet. Bei einer Befehlsdurchgabe
bewegt sich in Wirklichkeit das Kronenrad 28 voll rechts nach links, wobei der Rückstellnocken
27 stillsteht. Die Vorgänge lassen sich aller genau gleich verfolgen, wenn man zur
Erhöhung der Anschaulichkeit, wie in Fig. 6 durch Pfeile angedeutet ist, annimmt,
das Kronenrad 28 stelle still und der Rückstellnocken 27 werde von links nach rechts
bewegt.
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Nach dem beschriebenen Verfahren ist es mit Hilfe der ebenfalls beschriebenen
Vorrichtung also möglich, von einer zentralen Stelle aus über das vorhandene Starkstromnetz
in allen angeschlossenen Empfängern, die den Gruppenwahlbolzen 46 an der dem gesendeten
G ruppenwahlimpuls entsprechenden Stelle besitzen, die fünf Schalter 12 bis 16 nach
Belieben durch eine entsprechende Steuerimpulsfolge ein- oder auszuschalten. Wesentlich
ist, daß nach dem Startimpuls 6o im richtigen zeitlichen Abstand auch der Gruppenwahlimpuls
gesendet wird, so daß bei der durch diesen Impuls hervorgerufenen Abwärtsbewegung
der Schaltwelle 6 die Verriegelungsfeder ,f5 durch den Gruppenwahlbolzen 46 vom
Verriegelungsholzen 43 abgehoben wird, damit sich die Kupplung schließen kann. Unterläßt
man die zeitgerechte Sendung des Gruppenwahlimpulses, so wird die Kupplung nicht
geschlossen. Die Schaltwelle 6 führt in diesem Fall, hervorgerufen durch den Startimpuls
6o, wohl eine volle Umdrehung von 36o' aus, die Schaltscheibe 5 bleibt in diesem
Fall aber stehen und kann so auf keinen der Schalter 12 bis 16 einwirken, auch dann
nicht, wenn außer dem Startimpuls Betätigungsimpulse oder sogar andere, der Stellung
des Gruppenwahlbolzens zeitlich nicht entsprechende Gruppenwahlimpulse gesendet
werden.
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Im beschriebenen Ausführungsbeispiel wurde die Anzahl der Gruppen
mit fünf angenommen und der Empfänger so ausgeführt, daß er der Gruppe II angehört.
Selbstverständlich kann die Anzahl der Gruppen in einer Fernsteuerungsanlage beliebig
den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend festgelegt werden. Desgleichen ist die
Anzahl der pro Gruppe zu betätigenden Schalter nicht, wie beispielsweise dargestellt,
auf fünf beschränkt. Durch die Anzahl der Gruppen und die Anzahl der pro Gruppe
zu betätigenden Schalter ergibt sich selbstverständlich die Zahnteilung, des Kronenrades
2$. Um ein Dezimalsystem zu erhalten, kann beispielsweise sowohl die Zahl der Gruppen
als auch die Zahl der pro Gruppe zu betätigenden Schalter mit je zehn festgelegt
werden. Es ist dabei nicht notwendig, jeden Empfänger mit allen zehn Schaltern auszurüsten.
Nicht benötigte Schalter können einfach weggelassen werden, ohne daß dadurch die
Funktionen des Empfängers irgendwie beeinträchtigt werden. Sofern die Schaltbedürfnisse
im Laufe der Zeit gewachsen sind, ist es andererseits möglich, ursprünglich nicht
benötigte Schalter nachträglich in den Empfängern zu montieren. Die Maximalzahl
der'Schalter pro Empfänger kann dabei naturgemäß die ursprünglich vorgesehene ?Maximalzahl
. nicht überschreiten.
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Um den für die Schalter vorhandenen Platz
besser auszunutzen,
brauchen die Schalter nicht unbedingt, wie in Fig.4 dargestellt, innerhalb eines
Halbkreises angeordnet zu werden. Es ist vielmehr möglich, die Schalter über den
ganzen Kreis zu verteilen. In Fig. 4 kann also beispielsweise auch die obere Hälfte
der Schalterplatine 56 zur Unterbringung von Schaltern benutzt werden. Die auf der
oberen Hälfte angeordneten Schalter würden dann in dem in Fig. 4 gezeichneten Fall
bei der nächsten Empfängerbetätigung durch den Schaltarm 48' betätigt, während die
Betätigung der in der unteren Hälfte vorhandenen Schalter durch den Schaltann 48
erfolgt. Da die Schaltscheibe 5 bei einer Empfängerbetätigung jeweils nur eine halbe
Umdrehung (i 8o y) ausführt, betätigen die Schaltarme 48 und 48' abwechslungsweise
<las eine Mal die auf der oberen Hälfte, das andere Mal die auf der unteren Hälfte
der Schalterplatine 56 vorgesehenen Schalter. Uni das nachträgliche Montieren von
Schaltern zu erleichtern, ist es vorteilhaft, die Befestigungslöcher 54 von Anfang
an für alle Schalter in die Schalterplatine zu bohren.
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Das Umstellen eines Empfängers von einer Gruppe auf eine andere kann
sehr einfach bewerkstelligt werden, wenn zur Befestigung des Gruppenwahlbolzens
46 ein Gewindeloch 55 in der Schalterplatine 56 benutzt wird und wenn in diese Schalterplatine
56 bei der Empfängerfabrikation die Gewindelöcher 55 von vornherein für alle Gruppen
gebohrt werden. Das Fin- oder Umstellen der Gruppe kann dann durch einfaches Versetzen
des Gruppenwahlbolzens 46 bewerkstelligt werden.