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Schaumflotation von oxydischen Eisenerzen Die Erfindung bezieht sich
auf die Schautnftotation von Eisenerzen.
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Bisher war die Eisenerzaufbereitung mit einigen Schwierigkeiten verbunden.
Es gibt zwar viele Sammler, z. ß. vom Fettsäuretypus, zum Flotieren von Eisenerzen,
doch waren -die bisherigen Flotationsergel>nisse nicht befriedigend. Die erhaltenen
Erzkonzentrate müssen zugleich billig und hochwertig sein, was aber durch die übliche
Flotation mit anionaktiven Sammlern nicht ohne weiteres möglich ist.
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Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Eisenerzflotation
mit einer größerenGruppe von Sammlern nach vorausgehender Säurebehandlung unter
bestimmten Bedingungen wesentlich verbessert werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird die Erztrübe bei einem hohen Feststotfgelialt
von vorzugsweise <o bis 750/0 mit einer starken Säure, deren Dissoziationskonstante
mindestens io-7 beträgt, in einer solchen Menge konditioniert, daß nach anschließender
Verdünnung der Trübe diese ohne Neutralisierung ein pH von 1,5 bis 5,5, vorzugsweise
zwischen a bis 3, aufweist und daß diese verdünnte Trübe in Gegenwart eines Sammlers
dotiert werden kann, der eine starke anorganische Säuregruppe enthält mit Sauerstoff,
der mit einer organischen Verbindung verkettet ist, die genügend nichtaromatische
Gruppen besitzt, um die Erzteilchen ölbenetzbar zu machen. Als Ölbenetzbarkeit ist
im Sinne der Erfindung die allgemeine Affinität solcher Gruppen zu Ölen, also nicht
nur zu Glycerinölen, zu verstehen.
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Die Erfindung schließt deshalb nicht nur Erdölsulfonate und sulfoniertes
Tallöl ein, sondern auch eine Reihe von sulfonierten und sulfatisierten Verbindungen
sowie
auch solche mit Phosphat-, Pyropfiosphat- oder phosphathaltigen Radikalen.
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Nicht alle Verbindungen -mit einer starken sauerstoffhaltigen Gruppe
sind für das Verfahren nach der Erfindung brauchbar. So sind z. B. viele aromatische
Sulfonate, wie Benzolsulfosäure, Naphthalinsulfosäure und ähnliche Verbindungen,
nicht brauchbar, weil der aromatische Kern nicht genügt, um den Eisenoxydteilchensammlerkomplex
hinreichend ölbenetzbar zu machen, vielmehr wird diese Wirkung im allgemeinen erzielt
mit nichtaromatischen Gruppen, wie aliphatische Ketten, alicyclischeGruppen usw.
So stellen z. B. im Gegensatz zu Naphthalinsulfosäure, Isopropyl- oder sekundäre
Butylnaphthalinsulfosäure wirksame Sammler im Sinne der Erfindung dar. Für die jeweiligen
Eigenschaften ist nicht nur eine einzige Gruppe, sondern stets das ganze Molekül
maßgebend. Während z. B. die Isopropylgruppe in Verbindung mit Naphthalinsulfosäure
die Eisenoxyd-,komplexe ölbenetzbar macht, versagt dieselbe Gruppe in Verbindung
mit Benzolsulfosäure.
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Die erfindungsgemäß verwendbaren Sammler sind nicht mit Netzmitteln
zu verwechseln. So sind zwar gewisse Netzmittel, wieAfkylnaphthalinsulfosäure, Dial'kylsulfosuccinate,
höhere Halbester der Allcylsehwefelsäure usw.,brauchbar,undauchandere Mittel, die
wegen ihrer zu starken Ölbenetzbar'keit nicht als gute Netzmittel anzusprechen sind,
führen zu guten und zum Teil besseren Ergebnissen, .doch gilt im allgemeinen, daß
die Sammlerwirkung um so größer ist, je geringer die Benetzungskraft ist. Anscheinend
steht die Sammlerwirkung nicht in direkter Beziehung zur Oberflächenaktivität, :doch
ist sie stets abhängig von dem Vorhandensein genügender nichtaromatischer Gruppen,
um Aden mit dem Eisenoxyd gebildeten Komplex mit Sicherheit ölbenetzbar zu machen.
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Die Art der zur Anwendung kommenden Säure ist nicht von Bedeutung.
Viele starke Säuren mit einem Anion, :das die Flotation nicht ungünstig beeinflußt,
können verwendet werden, jedoch sind Säuren mit einer Dissoziationskonstanten unter
10-7nicht geeignet. Die jeweils erforderliche Säuremenge hängt von der betreffenden
Säure und bis zu einem gewissen Grad auch von der Beschaffenheit des aufzubereitenden
Eisenerzes ab. In jedem Fall aber muß die Säuremenge so groß sein, daß genügend
freie Wasseistoffionen entstehen, um nach Verdünnung der konditionierten Trübe auf
Flotationsdichte dieser einen pH-Wert von 1,5 bis 5,5 zu verleihen. Im allgemeinen
ergeben ,größere Säuremengen reichere Konzentrate, jedoch ein geringeres Ausbringen,
während kleinere Säuremengen weniger reiche Konzentrate und zuweilen auch ein noch
geringeres Ausbringen bedingen. Das Konditionieren wind mit einer Trübe von hohem
Feststoffgehalt vorgenommen, doch wird die Säurekonzentration praktisch für gewöhnlich
nach Verdünnung dieser Trübe auf Flotationsdichte gemessen. Bei den pH-Messungen
nach der Verdünnung handelt es sich, selbstverständlich um die üblichen Messungen.
Durch die Verdünnung der Trübe auf Flotationsdichte ohne Neutralisierung ändert
sich der PH-Wert nur wenig, im allgemeinen steigt er hierbei um 0,5
bis r,o.
Da die Messung nach der Verdünnung besonders vorteilhaft für den praktischen Großbetrieb
ist, bildet sie ein kennzeichnendes 'Merkmal der Erfindung. Der pH-Wert der eigentlichen
Flotationstrü'be ist von untergeordneter Bedeutung, so daß bei einigen Sammlern
und Erzen nach der Konditionierung eine starke Neutralisierung gegeben sein kann,
ohne nachteilige Wirkungen auf die Flotation. Ausschlaggebend erscheint stets die
Säurekonzentration während der Konditionierung und nicht diejenige der Flotationstrübe.
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Obgleich ein Vorzug der Erfindung darin zu sehen ist, daß der Säuregehalt
während des Konditionierens nicht bestimmend ins Gewicht fällt, werden erfahrungsgemäß
mit den meisten Sammlern und Erzen die besten Ergebnisse erzielt mit einer Säurekonzentration,
die der Trübe nach der Verdünnung auf Flotationsdichte einen pH-Wert von 2 bis 3
verleiht. In jedem Fall wird diejenige Säuremenge zu wählen sein, die bei dem betreffenden
Erz und den entsprechenden Rotationsmitteln zu den besten Ergebnissen führt.
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Von Vorteil ist ferner der Umstand, daß das Zusetzen des Sammlers
keinen wesentlichen Beschränkungen unterliegt. Indessenwerden mit den meisten Sammlern,
insbesondere mit denjenigen Sammlern, die in Wasser nicht vollständig dispergierbar
sind, die besten Ergebnisse erzielt, wenn sie bei der gleichen Trübedichte zugesetzt
werden wie die Säure, wenn also Säure und Sammler gleichzeitig der Erztrübe mit
hohem Feststoffgehalt während der Konditionierung zugegeben werden. Die Menge des
Sammlers hängt im wesentlichen von der Art des Erzes und besonders derjenigen des
Sammlers ab. Während bei einigen Sammlern eine Zusatzmenge von weniger als 0,45
kg/t genügt, sind bei anderen Sammlern 1,8 oder 2,7, gelegentlich sogar 3,6 kg/t
erforderlich. Eine optimale Sammlermenge ist jedoch nicht unbedingt einzuhalten,
vielmehr -haben geringe Abweichungen von dieser keine nachteiligen Folgen. Ilierin
liegt ein großer Vorteil, weil viele der handelsüblichen Sammler, wie Erdölsulfonate
und Sulfonatrückstä nde, nicht stets die gleiche Zusaminensetztnrog haben.
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Beim Konditionieren der Trübe mit 'hohem Feststoffgehalt gemäß dein
besonderen Merkmal der Erfindung steht das Problem der gleichmäßigen Verteilung
des Sammlers auf die Erzteilchen im Vordergrund. Diese Frage ist besonders wichtig
bei einem in Wasser nicht ganz dispergierbaren Sammler oder auch bei besonders löslichen
Sammlern. In :diesen Fällen empfiehlt sich der Zusatz eines ölenden Mittels, dessen
Art und Menge verschieden sein kann. Kohlen@\-asserstofföle und Heizöl sind sehr
geeignet und wegen ihres geringen Preises in den meisten Fällen zu bevorzugen, jedoch
auch andere Öle, z. B. Glycerinöl, Kökosöl, Lein-oder Baumwollsamenöl, können
verwendet werden. Die Ölmenge hängt im wesentlichen von :dem zur Anwendung kommenden
Sammler ab und kann sehr gering sein oder auch inchr als i kg betragen. Für
jede
Reagenzkombination gibt es eine optimale Olzusatzmenge, die jedoch Abweichungen
zuläßt und mit den verschiedenen Sammlern wechselt. Wenn im Einzelfall dieÖlmenge
auf den jeweils benutzten Sammler abgestimmt worden ist, so können die üblichen
Schwankungen im Flotationsgan.g für die weitere Mengenbemessung unberücksichtigt
bleiben. Auch ,hierin liegt ein besonderer Vorzug der Erfindung.
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Die in Betracht kommenden Säuren sind zahlreich; es 'können auch gewisse
Säuresalze, wie Natriumbistilfat, N atriumchlorsulfonat usw., benutzt werden. Schwefelsäure
ist in @gleicherWeise brauchbar wie andere Säuren und wegen ihres niedrigen Preises
besonders zu empfehlen.
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Die Faktoren, die zu den auffallenden, mit der Erfindung erzielbaren
Vorteilen führen, sind recht verwickelter Art und noch nicht eindeutig festgelegt.
Es scheint jedoch festzustehen, daß die Säure die Oberfläche der Eisenoxydteilchen
verändert, indessen ist die Art dieser Veränderung nicht genau feststellbar. Die
ölenden Mittel dürften ebenfalls verschiedene Funktionen ausüben. Es liegen Anhaltspunkte
dafür vor, daß eine dieser Hauptfunktionen wahrscheinlich in den meisten Fällen
die ist, daß der Sammler über die Eisenerzteilchen verteilt wird. Wahrscheinlich
beeinflußt in den meisten Fällen das ölende Mittel im günstigen Sinne auch den Schaum.
Das ist insbesondere bei gewissen wasserlöslichen Erdölsulfon.aten unmittelbar beobachtet
worden; ebenso dürfte das auch bei vielen anderen Kombinationen von Bedeutung sein.
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Bei der Konditionierung mit hohem Feststoffgehalt im Sinne der vorliegenden
Erfindung können Sammler verwendet werden, die in Wasser nicht dispergierbar sind,
trotzdem sollten möglichst Sammler verwendet werden, die in Wasser dispergierbar
sind. In manchen Fällen können Sammler verwendet werden, die in heißem Wasser dispergierbar
sind; diese Dispersionen oder Lösungen erleichtern das Zusetzen der Reagenzien,
sie sind dort von Vorteil, wo die Sammlertype die Bildung solcher Dispersionen zuläßt.
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Es braucht nicht eine einzige Sammlertype verwendet zu werden. Mit
Vorteil können auch Sammlermischungen verwendet werden; in einzelnen Fällen sind
sogar ölende Mittel als schwache Sammler verwendbar. Mischungen aus öllöslichen
und w-asserlösliclienl?rdhlstilfonaten sind besonders ausgiebig.
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Die in dieser Beschreibung verwendeten Ausdrücke, wie Erdölsulfonate,
sowie auch die Ausdrücke Sulfonate und schwefelsaure Salze sind in ihrer weitesten
Bedeutung gemeint. Viele dieser Produkte sind Mischungen unbestimmter chemischer
Zusammensetzung; oft sind unter einem großen Teil der 'kombinierten Säuregruppen
eher Sulfatgruppen als Sulfonierungsgruppen gemeint. Daher sind die genannten Ausdrücke
nicht durchweg im streng chemischen Sinne, sondern mehr im allgemeinen Sinne aufzufassen.
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Das Entschlämmen im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unterscheidet
sich nicht erheblich von :den allgemein bekannten Flotationsverfahren. Hier wie
dort ist der Schlamm unerwünscht. Indessen liegt ein Vorteil der Erfindung darin,
daß es auf den Schlamm nicht besonders ankommt; es kann daher bei der Erfindung
mit nichtentschlämmtem Roherz oder, was noch wichtiger ist, mit nur teilweise entschlämmtem
Roherz gearbeitet werden. Das ermöglicht die Anwendung wirtschaftlicher Entschlämmungsverfahren.
Die Wirkung des Schlammes ist normal und drückt sich in erster Linie in einem zusätzlichen
Verbrauch an Reagenzien aus. Da viele dieser Reagenzien billig zu haben sind,können
verhältnismäßig billig :durchzuführende Entschlämmungsverfahren angewendet werden,
bei denen keine vollständige Entschlämmung stattfindet: DieAnwendung solcherVerfahren
ist im Fall der Erfindung wegen der relativ geringen Empfindlichkeit vieler der
erfindungsgemäßen Reagenzien auf die Anwesenheit geringer Schlammengen zulässig.
Umständlichere Entschlämmungsverfahren, z. B. solche, bei denen sich an die Entschlämmung
noch ein Polieren oder Scheuernder Erzteilchen anschließt, sind normalerweise nicht
erforderlich, obgleich auch sie mit einer gewissen Ersparnis an Reagenzien angewendet
werden können. Bei spiel i (Tabelle I) Mehrere Minnesotaeisenerze verschiedenen
Eisengehaltes wurden auf Flotationsfeinheit vermahlen, gegebenenfalls entschlämmt
und bei einem Feststoffgehalt von 65 bis 750/0 mit verschiedenen Sammlern
konditioniert. Die meisten dieser Sammler sind Handelsmischungen unbestimmter chemischer
Zusammensetzung und sind nur durch ihre Handelsnamen voneinander zu unterscheiden.
Demgemäß werden sie in der Tabelle I mit ihren Handelsnamen in Verbindung mit ihrer
Herkunft bezeichnet.
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Nach der Verdünnung des konditionierten Erzes auf einen Feststoffgehalt
von annähernd 22% wurde @dieTrübe der Schaumflotation in Fagergren. flotationsmaschinen
unterworfen. Die Ergebnisse erscheinen in der Tabelle I mit ihren metallurgischen
Resultaten. In den meisten Fällen wurde das Vorkonzentrat einmal nachbehandelt.
In bestimmten Fällen wurde nur das Vor'konzentrat aufgeführt, so ,daß eine weitere
Nachbehandlung in der Tabelle nicht berücksichtigt ist. In zwei Fällen, die
be-
sonders angegeben sind, ist eine Nachbehandlung vorgenommen worden.
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Die Herkunft der mit Handelsnamen bezeichneten Sammler ist die folgende:
Standard Oil Cq., Calol Natrium Sulfonat; L. Sonne'born Sons, Inc., Petronat, Sonesal-Green-Säuren;
AtlanticRefining, Ultranat i, Ultranat 3 und Ultrawet; Sun 0i1, IoctSulfonate; Stanco
Distributors, Inc., SP-702; West Virginia Pulp & Paper Co., sulfoniertes Indusöl
(Tallöl) ; Du Pont, Neopen SS, Duponol C.; American Cyanamid Co., AquasolAR-9o
und Aerosol 0S; Victor Chemical Works, phosphorisiertes Rizinusöl (Ammonium-Salz),
phosphorisiertes Rizinusöl
(nicht neutralisiert), pctylsäure, Pyrophosphat
und Phosphatidsäure.
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Die vorgenannten Sammler führten bei den verschiedenen Erzen im wesentlichen
zu den gleichen Ergebnissen, nämlich ein hohes Ausbringen bei reichen Konzentraten
in den Fällen, in denen mit der erforderlichen Menge Schwefelsäure konditioniert
wurde, demgegenüber .deutlich geringere Ergebnisse beim Fehlen des Schwefelsäurezusatzes.
In allen Fällen ist die optimale Schwefelsäure- und Heizölmenge auf die Sammlermenge
abgestimmt worden, die für gute Resultate erforderlich war. Beispiel 2 (Tabelle
II) Der Einfluß der Trübedichte beim Korrditionieren wurde mit typischen Erzen und
Reagenzkombinationen geprüft. In jedem Fall kam die optimale Sammlermenge, Schwefelsäure
und Heizöl zur Anwendung. Die übrigen Bedingungen waren die gleichen: nämlich Entschlämmung
und Einstellung der Trübedichte auf einen Feststofffgehalt von etwa 22%. Die Versuche
wurden in fünf Serien durchgeführt. Die erste Serie mit vier Versuchen mit einem
Minnesotaeisenerz, welches etwa 30,5% Fe enthielt, die zweite und dritte Serie mit
jeweils zwei Versuchen wurde durchgeführt mit Aufbereitungsabgängen mit etwa 15
% Fe, die vierte und fünfte Serie mit jeweils zwei Versuchen wurde durchgeführt
mit Waschbergen mit etwa 1q"5 % Fe. In der ersten Serie wurde nur ein Vorkonzentrat
gewonnen. In den übrigen Serien wurde das Vorkonzentrat nochmals nachbehandelt.
Die Tabelle II gibt die Werte an: Wie die Tabelle II zeigt, ist die Konditionierung
einer Trübe mit hohem Feststoffgehalt eine wichtige Voraussetzung zur Erzielung
guter Resultate, wobei sich die Unterschiede in einigen Fällen mehr herausheben
als in anderen. Beispiel3 (Tabelle 111)
Eine Anzahl von ' öllöslichen Erdölsulfonaten
wurde mit oder ohne Zusatz verschiedener ölender Agenzien hei verschiedenen Eisenerzen
geprüft. Die Ergebnisse sind aus der Tabelle III ersichtlich.
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Die allgemeine Wirksamkeit von öllöslichen Erdölsulfonaten geht aus
den Beispielen der Tabelle III deutlich hervor; die ferner zeigen, daß bei gewissen
Sulfonaten ein ölendes Agens sehr vorteilhaft ist, wohingegen in anderen Fällen
auch ohne ölende Agenzien leidlich -gute Resultate erzielt wurden. Dies ist teilweise
der Tatsache zuzuschreiben, daß gewisse öllösliche Erdölsulfonate bessere Sammler
sind als andere, und daß einige von ihnen Lösungen von öl darstellen, die also ohnehin
bereits ein ölendes Agens enthalten. Beispiel 4 (Tabelle IV) Eine Trübe aus armen
Minnesotaeisenerzwaschrückständen, die hauptsächlich Hämatit und Quarz sowie ,nach
der Entschlämmung etwa 13% Fe enthielten, wurden entschlämmt und danach bei einem
Feststoffgehalt von 65 bis 75 % mit 1 kg/t einer i : i-Mischung aus Calol-Natrium-Sulfonat
und einem mit io% sekundärem Butylalkohol verbundenen SP-i sowie ferner mit verschiedenen
Säuren konditioniert. Diese konditionierte Trübe wurde dann auf Flotationsdichte
verdünnt und anschließend in einer Fagergrenmaschine flotiert, aus der lediglich
ein Vor'konzentrat gewonnen wurde. Die letzten beiden Versuche wurden mit einem
reicheren Minnesotaerz (ungefähr 30, 5 % Fe) durc:hgeführt, wobei jeweils 2 und
i kg des Sammlers zusammen mit verschiedenen Säuresalzen zur Anwendung kamen. Aus
der Tabelle IV sind die Resultate ersichtlich.
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Es geht daraus hervor, daß eine sehr große Anzahl Säuren anwendbar
sind. Kohlensäure, deren Dissoziationskonstante knapp über, io-7 liegt, ist die
schwächste Säure, welche aber trotzdem noch gute Resultate bringt. Borsäure ist
zu schwach. Beim Bewerten ,der ersten Versuche mit Säuren sind ,die Konzentrate
nicht zu scharf zu beurteilen, weil keine Nachbehandlung erfolgte und das Rohgut
einen zu geringen Eisengehalt hatte.
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In den beiden Fällen, in denen Säuresalze verwendet wurden, war das
Erz reicher: es wurde mit Natriume'hlorsulfonat ein gutes Ausbringen bei reichen
Konzentraten ohne Nachb°handlung und mit Kaliumbisulfat mit einer einzigen Nachbehandlung
erzielt. B e i s p i e 1 5 (Tabellen V und Va) Eine Versuchsserie wurde mit verschiedenen
wasserlöslichen Erdölsulfonaten mit Schwefelsäure als saures Agens durchgeführt.
In den ersten 37 Versuchen war das benutzte Rohgut ein armes NIinnesotaerz, das
hauptsächlich Hämatit und Quarz und eine kleine Menge Limonit enthielt und hei der
Untersuchung ungefähr 15 % Eisen aufwies. Ein Vorkonzentrat wurde gewonnen und einmal
nachbehandelt, mit Ausnahme der Erstversuche, bei denen die anfallenden Mengen zu
gering waren. Den nächsten drei Versuchen lag ein Min@nesotaerzwaschrückstand zugrunde,
der hauptsächlich Härnatit und Ouarz und ungefähr 170/0 Eisen enthielt. Die letzten
sechs Versuche wurden durchgeführt mit einemWaschrückstand von ungefähr 14,5%Fe.
Die Tabelle V zeigt die erhaltenen Resultate.
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Eine vierte Versuchsserie mit verschiedenen Erzen wurde in Gegenwart
von Sonesal-Green-Säuren (L. Sonneborn S017S) und Heizöl (22° Be) durchgeführt,
deren Ergebnisse aus vier Talelle V a ersichtlich sind. 13 e i s p i e 1 6 (Talellen
\'1 und VI a) Ein hauptsächlich aus Hämatit und Quarz bestehendes armes Minnesotaeisenerz
mit ungefähr i5% Fe wurde entschlämint und als Trübe mit hohem Feststoffgehalt finit
etwa i kg/t Sonesal-Green-Säure und 0,23 kg/t Heizöl konditioniert. Nach
der -#"erdiinnting zur l,' lotatioiiscliclite wurde
ein Vorkonzentrat
aus.geschwommen. Bei verschiedenen Proben wurden verschiedene Säurematerialien verwendet.
Die Tabelle VI zeigt die einzelnen Resultate.
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Eine weitere Versuchsserie mit demselben Erz wurde durchgeführt, wobei
Säuresalze und Heizöl zusätzlich zti den Sonesal-Green-Säuren verwendet wurden.
Die Ergebnisse erscheinen in der Talelle Vla.
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Danach verhalten sich die wasserlöslichen Erdölsulfonate ähnlicb wie
.die öllöslichen Sulfonate. Ferner zeigt sich die allgemeine Anwendbarkeit verschiedener
Säuren in Verbindung mit allen Sammlertypen. F e i s 1> i e 1 7 (Tabellen VII und
VIla) Hier handelt es sich um Versuche mit verschiedenen Eisenerzen und verschiedenen
sulfonierten Tauölen. In jedem Fall wurde die optimale Reagenzkoml» nation gewählt.
Bei den ersten 26 Versuchen w#ur<l.e ein armes Eisenerz mit etwa 15% Eisen benutzt;
bei den nächsten ze@lin Versuchen wurde ein Erz mit ungefähr 25% Fe und hei den
restlichen Versuchen verschiedene Erze verwendet. # Die Tabelle VII zeigt die Resultate.
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Aus der Talelle ergibt sich, daß die sulfonierten Tallöle, wenn sie
ausreichend- sulfoniert sind, ausgezeichnete Ergebnisse ergeben. Sogar bei einer
schwächeren Sulfonierung sind die Ergebnisse in den meisten Fällen praktisch befriedigend.
Einige der am stärksten sulfonierten Sammler geben gute Resultate ohne irgendeinen
Schwefelsäurezusatz. Dies ist wahrscheinlich dem Schwefelsäureüberschuß des Sammlers
zu verdanken oder dem Umstand, daß :höher sulfonierte Reagenzien selbst sauer genug
sind, um die Erzteilchen zu beeinflussen. B e i s p i e 1 8 (Tabelle VIII) Ein Minnesotaerzwaschrückstand
mit etwa 25% Fe, der hauptsächlich aus Hämatit mit duarziger Gangart bestand, wurde
entschlämmt und als Trübe mit hohem Feststoffgehalt mit einem sulfonierten Tallöl
konditioniert, das aus iooTeilen Tallöl und 3o Teilen Schwefelsäure hergestellt
war. Bei dem Konditionieren wurden ferner verschiedene Säuren und Säurelösungen
zugesetzt. In jedem Fall wurde die optimale Menge an Heizöl verwendet. Die Tabelle
VIII zeigt die erhaltenen Resultate.
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Es ergibt sich daraus, daß sich sulfoniertesTallöl gegenüber den verschiedenen
Säurezusätzen ähnlich verhält wie die Erdölsulfonate und daß ferner eine zu schwache
Säure, die wie Borsäure keine brauchbaren Ergebnisse liefert, so als wenn überhaupt
'keine Säure zugesetzt wird. Bei spiel 9 (Tabelle IX) Es wurde eine Versuchsserie
.durchgeführt mit drei verschiedenen Erzen, die im folgenden mit den Ziffern i,
2 und 3 benannt sind. Zerkleinerung, Entschlämmen und Konditionieren wie bei dem
vorher genannten Beispiel. Als Sammler wurden verschiedene sulfonierte organische
Säuren benutzt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle IX zusammengestellt.
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Es ergibt sich daraus, daß sulfonierte organische Säuren im allgemeinen
dann als Sammler brauchbar sind, wenn sie genügend nichtaromatische Gruppen enthalten,
um die erforderliche ölbenetzende Wirkung auf den Sammlereisenerzkomplex zu erzielen.
Die Ergebnisse sind besonders gut mit sulfonierter Abietinsäure, die für sich allein
wirkungslos ist, jedoch reiche Konzentrate von armen Erzen ergibt, wenn sie mit
.der erforderlichen Menge Schwefelsäure und Heizöl benetzt wird. Die Unterschiede
in den einzelnen Resultaten bei den verschiedenen Säuren sind sehr erheblich, weil
einige der sulfonierten organischen Säuren wahrscheinlich eine beträchtliche Menge
freier Schwefelsäure enthalten. Bei spiel io (Tabelle X) Hier handelt es sich um
eine Versuchsserie mit verschiedenen Erzen, die entschlämmt und als Trübe mit hohem
Feststoffgehalt mit verschiedenen suifoiiierten organischen Säuren und verschiedenen
Säurezusätzen einschließlich Säuresalzen. konditioniert wurden. Die Ergebnisse erscheinen
in der Tabelle X. Dieses Beispiel zeigt, daß sulfonierte organische Säuren auch
mit einer großen Zahl starker saurer Agenzien verwendbar sind. Beispiel i i (Tabelle
XI) Hier handelt es sich um eine Versuchsserie unter den gleichen Bedingungen wie
vorher und mit verschiedenen Erzen, wobei verschiedene sulfonierte Glycerinöle und
auch solche sulfonierte Glycerinöle benutzt wurden, welche weniger als drei Fettsäuregruppen
haben. Verschiedene Säuren und Zusatzreagenzien wurden beim Konditionieren zugegeben.
Die Tabelle XI zeigt die erhaltenen Resultate.
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Man sieht daraus, daß sulfonierte öle als Sammler brauchbar sind,
jedoch sind sie zusammen mit nichtsulfonierten ölenden Mitteln am besten zu verwenden.
Ihr Verhalten zu verschiedenen Säuren ist ähnlich dem zu anderen Arten von Reagenzien.
B e i s p i e 1 12 (Tabellen XII und XII a) Hier handelt es sich um Versuchsserien
mit Reagenzienmischungen bei verschiedenen Eisenerzen, wobei Schwefelsäure als Säurezusatz
mit oder ohneHeizöl zugesetzt wurde. DieTabellen XII und XII a zeigen die erhaltenen
Resultate. B e i s p i e 1 13 (Tabelle XIII) Armes Minnesotaerz, enthaltend Hämatit,
Limonit und Quarz, mit etwa 15% Fe wurde entschlämmt und wie in den. vorausgegangenen
Beispielen behandelt. In den Versuchsserien wurde nur ein Vorkonzentrat gewonnen
mit Ausnahme des letzten Versuches, bei dem das Konzentrat nachbehandelt wurde.
Alle -Versuchsergebnisse wurden mit einer konstanten Schwefelsäuremenge von.
0,7
kg/t bei verschiedenen sulfatisierten Alkoholen erzielt.
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Mit niederen Alkoholen wurden brauchbare Resultate nicht erzielt und
auch dann nicht, nachdem der Decylsulfatzusatz zu wirken begonnen hatte. Ein gutes
Ausbringen bei :sehr reichem Konzentrat aus diesem armen Erz wurde mit einem Dodecylsulfatzusatz
erzielt. Diese Ergebnisse zeigen deutlich, wie wichtig das Vorhandensein nichtaromatischer
Gruppen ist, damit der Sammlereisenoxydkomplex in genügendem Ausmaß ölbenetzbargemacht
werden kann. Beispie114 (Tabelle XIV) Armes Eisenerz mit ungefähr 14,5% Fe wurde
in dieser Versuchsserie konditioniert mit Estern mehrwertiger Alkohole (mit Ausnahme
von Glycerin), die mit Schwefelsäurebehandelt worden sind. Die letzten vier Versuche
wurden mit einem anderen Erz durchgeführt, das 22,7% Fe enthielt. Bei allen Versuchen
wurden ungefähr o,9 kg/t Schwefelsäure zugesetzt. Die Ergebnisse sind in der Tabelle
XIV zusammengestellt. Beispiel 15 (Tabelle XV) Armes Minnesotaerz wurde wie im ersten
Teil des Beispiels 14 entschlämmt und in einer Versuchsserie mit verschiedenen sulfonierten
Rückständen konditioniert. Die angewendete Schwefelsäuremenge betrug bei Destillationsrückständen
von Baumwollöl sowie bei Laurinsäurerückständen ungefähr o,9 kg/t, bei Baumwollölpech
1,8 kg/t, bei Heizölrückständen 2,3 kg/t und beim Rest der Versuche 1,4'kg/t. Die
Baumwollöl-destillationsrückstände wurden beim ersten Versuch in der Weise sulfoniert,
daß auf ioo Teile Rückstände 5o Teile 95,5%ige Schwefelsäure kamen. Das beim zweiten
Versuch benutzte Pflanzenpech wurde mit 670/0 derselben Säurekonzentration sulfoniert..
Die anderen Sammler wurden mit 67 Teilen Chlorsulfonsäure auf je. ioo Teile Rückstände
vorbehandelt. Beim dritten der 23 Versuche wurde die Chlorsulfonsäure den Ölrückständen
direkt zugesetzt, während bei den restlichen Versuchen der Säurezusatz den Ölrückständen
zugesetzt wurde, die mit Heizöl im gleichen Gewichtsverhältnis suspendiert waren.
Einige sulfonierte Sammler wurden nach der Sulfonierung neutralisiert. Die beiden
letzten Versuche sind Versuche zur Feststellung der Reaktionsprodukte aus Heizöl
und Chlorsulfonsäure. In. allen Fällen wurde die Trübe nach ihrer Verdünnung in
einer Fagergrenmaschine flotiert und das gewonnene Vorkonzentrat nachbehandelt.
Die Tabelle XV zeigt die erhaltenen Ergebnisse.
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Die guten Resultate, welche man mit den sulfonierten Rückständen erzielen
kann, sind von großer praktischer Bedeutung. B e i s p i e 1 16 (Tabelle XVI) Diese
Versuchsserie wurde mit verschiedenen Minnesotaeisenerzen und handelsüblichen Netzmitteln
durchgeführt. Entschlämmung, Konditionierung und Flotation waren die gleichen wie
bei den vorhergehenden Beispielen. In der Tabelle XVI sind die Ergebnisse aufgezeigt.
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Es geht aus der Tabelle hervor, daß die meisten der sonst brauchbaren
Netzmittel, wie Aerosol 0T, nicht so gute Resultate ergeben wie schlechtere. Diese
bestätigen die Tatsache, daß es bei der vorliegend-en Erfindung vor allem auf eine
stärkere Ölbenetzbarkeit ankommt, als wie sie sonst mit den hochaktiven Netzmitteln
zu erzielen ist. B e i s p i e 1 17 (Tabelle XVII) Armes Minnesotaerz mit einem
Fe-Gehalt zwischen 13 und 22010 wurde entschlämmt und bei hohem Feststoffgehalt
der Trübe mit Schwefelsäure und verschiedenen Sammlern konditioniert. In allen Fällen
wurde ein `'orkonzentrat in einer Fagergrenmaschine gewonnen und einmal nachbehandelt.
Die ersten Abgänge hatten einen PH-Wert von 2,o bis 2,9. Die Tabelle XVII zeigt
die Resultate. B e i s p i e I 18 (Tabelle XVIII) Es wurde der Einfluß verschiedener
Schwefelsäuremengen, d. h. der verschiedenen PH-Werte, beim Konditionieren von Minnesotaeisenerz
mit ungefähr 22% Fe untersucht.
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Das Konditionieren des Erzes bei diesem Beispiel erfolgte mit einem
Feststoffg-ehalt der Trübe von ungefähr 650/0, was nach der Verdünnung ohne Neuträlisation
einem PH-Anstieg von ungefähr o,8 entspricht. Die Versuche wurden 'hauptsächlich
angestellt, um die obere Grenze des pH-Wertes bzw. die kleinste Säurekonzentration
zu bestimmen. Zu diesem Zweck wurden drei Sammler verwendet, welche bei 'kleinen
Säuremengen besonders wirksam sind. Es zeigt sich hierbei, daß bei einem pH-Wert
von 4,7 beim Konditionieren, der einem PH-Wert von ungefähr 5,5 nach der Verdünnung
ohne Neutralisation entspricht, das .-Nusbringen nachzulassen beginnt, so daß hier
also die obere Grenze bei der benutzten Sammlertype erreicht wurde.
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Die Versuche hatten nicht den Zweck, die genaue untere Grenze des
pH-Wertes bzw. der maximalen Säurekonzentration zu bestimmen. Bei diesen Sammlern,
welche bei kleinen Säuremengen gut arbeiten, ist ein Nachlassen des Ausbringens
bei einem PH-Wert von 2,1 nach der Verdünnung und ein starkes Abfallen des Ausbringens
bei einem PH-Wert von ungefähr 1,5 festzustellen, obwohl die Konzentrate besonders
reich sind. Andere Sammler, die bei geringen Säuremengen nicht so wirksam sind,
ergeben gute Resultate bei etwas größeren Säuremengen bis herab zu einem PH-Wert
von ungefähr 1,5 nach der Verdünnung der Trübe ohne Neutralisation.
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Die Beispiele beschreiben Schaumflotationsverfahren, weil dieses Anwendungsgebiet
für die Erfindung in erster Linie in Betracht 'kommt. Es wird jedoch darauf verwiesen,
daß das Verfahren gemäß der Erfindung auch mit verschiedenen Sammlern für andere
Naßaufbereitungszwecke verwendbar ist einschließlich derAgglomeration, so z. B.
für die Herdwäsche und die Filmflotation. Bei der Herdwäsc
'he ist
im allgemeinen ein größerer Zusatz von ölenden Mitteln erforderlich als bei der
Schaumflotation. Besonders gute Ergebnisse sind erzielbar mit öllöslichen und wasserlöslichen
Erdölsulfonaten oder deren l\Iischungen. Sulfonierte Tallöle geben ebenfalls annehmbare
Resultate, wenn sie mit passenden Ölen zur Anwendung kommen.
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In den Patentansprüchen wird der Ausdruck oxydische Eisenerze in seiner
allgemein gebräuchlicben Bedeutung verwendet, wobei nicht nur Eisenoxyderze, wie
Magnetit, Hämatit usw., sondern auch Hvdrox_vde, Carbonate usw. einbezogen werden
sollen.