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Universalbearbeitungsmaschine für die Holzbearbeitung Gegenstand der
Erfindung ist eine Universalbearbeitungsntaschine für die Holzbearbeitung. Die in
fast jedem Fachbetrieb vorhandenen bekannten Kettenfräsmaschinen haben einen sehr
kleinen Verwendungsbereich und können nur dort zur Anwendung kommen, wo die Bearbeitung
durch die mit Zähnen versehene Kette der Maschine erfolgen kann. So müssen z. B.
die Fitsclibänder fast stets mit der Hand eingestemmt werden. .auch ist es mit einer
solchen Maschine nicht möglich, Ausgründungen für Treibriegelschlösser an Fenstern
oder Gratungen einzufräsen, um zwei Längsstücke, z. B. Wasserschenkel, mittels Grat
am unteren (>uerstück an Haus- und Balkontüren wasserdicht zu verbinden oder Fensterwinkel
oder Zinken oder Schwalbenschwänze für den Schubladenbau einzufräsen. Auch Bohrungen
kann man mit einer solchen :Maschine nicht vornehmen.
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Um diesen Nachteil der bekannten Kettenfräsmaschine zu beheben und
sie einem größeren 'Verwendungsbereich zugänglich zu machen, soll durch die Anordnung
besonderer Einrichtungen und durch Umbauten an einer Kettenfräsmaschine aus dieser
eine Universalbearbeitungsmaschine für die Holzbearbeitung mit Fräs-, Bohr-, Hobel-,
Schleif-, Säge- und ähnlichen Werkzeugen geschaffen werden. Es wird hierdurch in
einfachster Weise aus der bekannten und in fast allen Betrieben vorhandenen und
auch als solche benötigten Kettenfräsmaschine eine Universalbearbeitungsmaschine
für die Holzbearbeitung geschaffen, mit der durch ihre vielseitige VerrVendungsmöglichkeit
wohl
fast alle in einem Holz bearbeitenden Betriebe vorkommenden mechanischen Bearbeitungen
von Holz vorgenommen werden können.
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Das Neue der Erfindung besteht hiernach aus einer Kettenfräsmaschine,
bei der die Fräseinrichtung (Fräskette, Schiene, Antriebskette) durch eine nach
vorn abgekröpfte Schiene ersetzt ist, die an ihrem unteren Ende eine Werkzeugspindel
zur Aufnahme der Bearbeitungswerkzeuge trägt. Diese Werkzeugspindel wird vom Antriebsmotor
aus durch Keilriemenscheiben angetrieben und dient zur Aufnahme der jeweils für
die auszuführenden Arbeiten benötigten Werkzeuge, z. B. einen Kronenfräser, um Ausgründungen
einzufräsen, Zinkenfräser, um z. B. Schubladenstücke zu zinken, Bohrer, um Bohrungen
schnellstens auszuführen od. dgl. mehr. Auch können Schleifscheiben, Hobel und Fräsapparate,
kleine Kreissägen direkt oder unter Zwischenschaltung einer biegsamen Welle auf
diese «'eise angetrieben werden. Mit Hilfe eines Anbautisches können auch Schwalbenschwänze
oder Fingerzinken in Regale oder Schubladenstücke eingefräst werden.
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Da bei einer Kettenfräsmaschine der Motor bisher aber nur auf und
ab bewegt werden konnte und nur durch eine Gewindeschraube zum Einstellen langsam
vor- und rückwärts, so besteht ein weiteres Merkmal der Erfindung darin, den Antriebsmotor
auf einem Schlitten anzuordnen, der mittels eines Handrades über ein Zahnrad und
eine Zahnstange vor- und rückwärts verstellt wird, wodurch eine Bewegung des Werkzeuges
nach allen Richtungen ermöglicht wird.
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An Hand der Zeichnung sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung näher
erläutern. Es zeigt Abh. i in Seitenansicht, Abb. 2 in Vorderansicht die Anordnung
der Erfindung bei einer ortsfesten Kettenfräsmaschine, Abb. 3 in Seiten- (teilweise
im Schnitt), Abb. 4 in Vorderansicht eine Schiene mit Werkzeugspindel, Antrieb und
Werkzeugen, Ahb. 5 in Seitenansicht, Ahh. 6 in Vorderansicht die Anordnung der Erfindung
bei einer transportablen Kettenfräsmaschine. Die Universalbearbeitungsmaschine für
die Holzbearbeitung besteht aus einer Kettenfräsmaschine, bei ckr, wie aus den Abb,
i und 5 zu ersehen ist, die Fräseinrichtung (Fräskette, Schiene und Kettenrad) durch
eine Schiene 6 ersetzt ist. Diese Schiene 6 ist in ihrem oberen Teil 7 genau so
wie die Gleitschiene für die Fräskette, an deren Stelle sie in die Maschine eingesetzt
wird, ausgebildet. In ihrem mittleren Teil ist sie nach vorn abgekröpft, um für
das in die Werkzeugspindel io einzusetzende Werkzeug Platz zu schaffen. In ihrem
unteren Teil bildet die Schiene 6, wie Abb. 3 zeigt, eine Gabel 8, in deren Zwischenraum
eine Riemenscheibe 9 auf einer in den beiden Gabelenden in Kugellagern gelagerten
Werkzeugspindel io sitzt. Die freien Enden ii und 12 dieser Werkzeugspindel io dienen
zur Aufnahme der verschiedensten Werkzeuge und sind entsprechend ausgebildet. Hier
können z. B. eine Kreissäge, Schleifscheih°, Hobel-, Fräs- und Bohrwerkzeuge u.
dgl. eingesetzt und durch die Werkzeugspindel io angetrieben werden. Auch kann man
mit der \Verkzeugspindel io eine biegsame Welle kuppeln, an deren freiem Ende die
verschiedensten Werkzeuge eingesetzt und angetrieben werden können, wodurch man
in die Lage versetzt wird, das Werkzeug an das zu bearbeitende Werkstück heranzubringen.
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Der Antrieb der Riemenscheibe 9 erfolgt zweckmäßig durch einen Keilriemen
von einer Riemenscheibe 13 aus, die man an Stelle des auf der Antriebswelle der
Maschine sitzenden Kettenantriebsrades setzt, wie Abb. i zeigt.
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Durch entsprechende Auswahl der Durchmesser der beiden Riemenscheiben
9 und 13 kann man den Werkzeugen jede gewünschte Umdrehungszahl geben.
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Die Schiene 6 läßt sich leicht an jeder auch schon in Betrieb genommenen
Kettenfräsmaschine gleich welcher Bauart ansetzen, da sie nur gegen die bei all
diesen Maschinen vorgesehene Gleitschiene mit Fräskette ausgetauscht und an Stelle
des oberen Kettenantriebsrades eine Riemenscheibe13 gesetzt zuwerden braucht.
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Wie Abb. i und 2 zeigen, kann man die gleichen oder ähnliche Einrichtungen
bereits schon beim Bau einer neuen Kettenfräsmaschine an dieser von vornherein vorsehen.
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Um das Werkzeug neben der Aufundabbewegung auch noch vor- und rückwärts
bewegen zu können, ist bei der Universalbearbeitungsmaschine der Motor i auf einem
Schlitten 2 angeordnet (Abb. i und 2). Seitlich des Schlittens 2 ist eine Zahnstange
5 fest auf dem Rahmen der Maschine angeordnet. Der Schlitten 2 trägt ein Zahnrad
4, das mit der Zahnstange 5 im Eingriff steht. Durch Drehen des Handrades 3, das
auf derselben Welle wie das Zahnrad 4 sitzt, wird auch das Zahnrad 4 gedreht und
rollt sich auf der nicht verschiebbaren Zahnstange 5 ab und nimmt den Schlitten
2 mit. Mit dem Schlitten wird auch der auf ihm sitzende Motor und das von diesem
angetriebene Werkzeug vor- oder rückwärts bewegt. Durch eine Klemmschraube kann
der Schlitten 2 in einer bestimmten Stellung festgestellt werden. Es können auch
einstellbare Anschläge vorgesehen sein, durch die die Vor- und Rückwärtsbewegung
und auch die Auf- und Abwärtsbewegung auf eine bestimmte Länge von vornherein eingestellt
werden kann.
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An Stelle der Zahnradübertragung kann der Vor-und Rückwärtsschub auch
durch Hebel erfolgen.
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Die Richtungspfeile in den Abb. i und 2 zeigen die Bewegungsmöglichkeiten
der einzelnen Teile an.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Motor direkt auf den Schlitten
2 aufgesetzt, der mit dem Motor neben vor- und rückwärts auch noch auf- und abwärts
bewegt werden kann.
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Es kann sich aber auch als zweckmäßig erweisen, und dies wird insbesondere
bei kleineren transportablen Maschinen der Fall sein, den Schlitten die Auf- und
Abwärtsbewegung nicht mitmachen zu lassen, sondern nur die Vor- und Rückwärtsbewegung.
Abb. 5 und 6 zeigen hierzu die Anwendung der Erfindung bei einer transportablen
Kettenfräsmaschine. Bei solchen transportablen Maschinen wird nach der Erfindung
der Schlitten 2 nach unten verlegt und unmittelbar auf der Grundplatte 14 vor- und
rückwärts verschiebbar angeordnet. Auf dem Schlitten 2 sind fest und axial verschiebbar
senkrechte Säulen 15 angeordnet, auf
denen mit Führungen i6 der
Antriebsmotor i und finit ihm das Werkzeug auf und nieder gleitet. Durch einen Bügel
17, der unter Spannung zweier Federn 18 steht, wird der Motor selbsttätig in seine
oberste Ausgangsstellung gedrückt. Im übrigen befinden sich bei dieser Maschine
die gleichen Einrichtungen wie bei der Maschine nach Abb. i uiid 2, und für gleiche
Teile sind deshalb auch die gleichen B°zugszeichen gewählt. Seitlich (les Schlittens
2 ist eine Zahnstange 5 fest auf der Grundplatte 14 angeordnet. Der Schlitten 2
trägt ein Zahnrad 4, das mit der Zahnstange 5 im Eingriff steht. Durch Drehen des
Handrades 3 wird der Schlitten 2 in der Grundplatte 14 verschoben. Auch sind hier
sowohl für die Vor- und Rückbewegung des Selll(tte1h 2 als auch für die Aufundabbewegung
des 3
otors 1 verstellbare Anschläge vorgesehen, durch die der Vorschub von
vornherein auf eine bestimmte Länge eingestellt «-erden kann. Auch kann durch eine
Klemmschraube der Schlitten in einer bestimmten Stellung festgeklemmt werden. Die
Grundplatte 14 einer solchen Maschine kann man z. B. in die Vorderzange einer Hobelbank
einspannen oder auf einem Bock befestigen. Man kann aber auch leicht die ganze Maschine
nicht senkrecht, sondern waagerecht mittels der Grundplatte 14 aufspannen und in
dieser Lage ai, langen Brettern z. B. Zinken oder Schwalbenschwänze für große Regale
einfräsen und ähnliche Arbeiten vornehmen. Für besondere Arbeiten kann man auch
noch, wie Abb. 5 zeigt, einen besonderen Hilfstisch 2o anschrauben.
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An der Schiene 6 kann, wie aus Abb. 5 zu ersehen ist, noch ein besonderer
Führungsstab i9 vorgesehen werden, der z. B. durch entsprechenden Eingriff in eine
Führungsschiene (Schablone) für die gleichmäßige Einteilung der Zinken oder Schwalbenschwänze
im Werkstück sorgt.
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Aus vorstehendem ist zu ersehen, daß mit der Universalbearbeitungsmaschine
nach der Erfindung eigentlich alle im Betrieb vorkommenden Bearbeitungen vorgenommen
werden können, so daß sich für den Schreinereibetrieb die Anschaffung weiterer Werkzeugmaschinen,
insbesondere einer kostspieligen Zinkenfräsinaschine, erübrigt. Zum Gebrauch an
vorhandenen Maschinen muß die Schiene 6 gekröpft sein, bei der neuen Maschine kann
diese Schiene auch gerade sein, da der Motor mit Schiene weit nach vorn gerückt
werden kann. Die Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt,
sie läßt sich z. B. auch ohne weiteres bei Kettenfräsmaschinen anwenden, die ihren
Antrieb nicht durch einen Einzelmotor, sondern von einer Transmissionswelle aus
erhalten.