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Zusatzgerät für Tischlereimaschinen mit einer senkrechten Frässpindel
und einer waagerechten Bohrspindel In Tischlereibetrieben werden sog. Universaltischlermaschinen
verwendet, die eine senkrechte F rässpindel und eine unter dem Arbeitstisch gelagerte
waagerechte Bohrspindel haben, welch letzterer am Maschinengestell ein allseitig
verschiebbarer Support zugeordnet ist. Auf der waagerechten Bohrspindel sitzt auf
dem dem Bohrkopf abgekehrten Ende meist noch ein Kreissägeblatt, das durch einen
Schlitz des hel>- und senkbaren Arbeitstisches herausragt.
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Diese Maschinen werden meist auch zum Herstellen von Nuten und Schlitzen,
insbesondere der Türenfriese benutzt, wozu mit dem in das Bohrfutter der Bohrspindel
eingespannten Spiralbohrer eine Reihe dicht aneinander anschließender Löcher in
das Werkstück gebohrt werden und dann durch eine Querbewegung des Werkstückes zum
Bohrer die Lochreibe zum Schlitz erweitert wird. Diese Arbeitsweise ist umständlich
und zeitraubend, weil für das Bohren jedes einzelnen Loches der Support vor und
zurück bewegt und um die Lochteilung quer bewegt werden muß. Außerdem läßt sich
eine saubere Arbeit nicht erzielen, da der Spiralbohrer für das Ausfräsen des Schlitzes
nicht das geeignete Werkzeug ist.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Zusatzgerät für solche Maschinen
in Gestalt einer Kettenfräse mit einer der Lagerung der Treibwelle dienenden und
die Kettenzunge tragenden Montageplatte, die mit frei über den Bohrsupport vorspringender
Fräskette auf dem Arbeitstisch der Maschine befestigt und durch ein endloses Treibmittel,
z. B. einen Keilriemen mit einer auf die senkrechte Frässpindel an Stelle eines
Fräsers aufsetzbaren Treibscheibe, in
Antriebsverbindung gebracht
wird. Mit Hilfe dieses Zusatzgerätes können Nuten und Schlitze in einem Bruchteil
der bisher beim Bohren aufgewendeten Zeit einwandfrei hergestellt werden. Das Werkstück
wird, wenn es in die Ausgangsstellung gebracht ist, lediglich einmal -mit dem Support
gegen die Fräskette bewegt, bis diese tief genug eingedrungen ist, worauf dann durch
eine Querverschiebung des Supports der Schlitz auf das gewünschte 11a3 verlängert
wird. Der Zeitaufwand für das Herstellen von Türfriesen ist hierdurch bei wesentlich
genauerer Arbeit auf etwa ein Fünftel reduziert worden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
in vier Figuren dargestellt, es zeigt Fig. i eine vorwiegend schematisch gehaltene
Darstellung der Maschine mit dem Zusatzgerät in Arbeitsstellung, von der Bedienungsseite
gesehen, Fig.2 eine Draufsicht der Antriebsverbindung der Frässpindel und des Zusatzgerätes,
Fig.3 eine Seitenansicht des Zusatzgerätes mit Schnitt an der Befestigungsstelle,
Fig. 4 die zugehörige Draufsicht.
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In dem Ständer i der Maschine sind unterhalb des heb- und senkbaren
Arbeitstisches 2 eine senkrechte Welle 3 und eine waagerechte Welle 4 gelagert,
die entweder von gesonderten Elektromotoren oder von einem gemeinsamen, schwenkbaren,
wahlweise auf die eine oder die andere Welle treibenden Motor angetrieben werden.
In die senkrechte Welle 3 ist als Verlängerung die durch den Arbeitstisch 2 hindurchgehende
Frässpindel 5 eingesetzt, auf welche über (lern Arbeitstisch die Fräser aufgesetzt
werden. Die waagerechte Welle 4 ist die Bohrspindel und trägt am einen Ende außerhalb
des Ständers i das Bohrfutter 6 zum Einspannen eines Spiralbohrers 7. Das andere
Ende der Welle 4 ist zum Aufsetzen eines Kreissägeblattes 8 eingerichtet, welch
letzteres durch einen Schlitz 9 des Arbeitstisches 2 hindurchtritt. An der Seite
des Bohrfutters 6 ist am Maschinenständer i ein Support vorgesehen. Derselbe besteht
aus einem auf einem waagerechten Führungsbalken io mittels des Handhebels ii quer
zur Bohrspindel verschiebbaren Teil 12 und einem auf letzterem mittels des Handhebels
13 parallel zur Bohrspindel verschiebbaren Tisch 14, auf dem das Werkstuck W mittels
Pratzen 15 festgespannt wird. Der Führungsbalken io und damit der ganze Support
ist mit einer in Konsolen 16 des Maschinenständers i gelagerten, ein Handrad 17
tragenden Spindel 18 in der Höhenlage einstellbar. Das Werkstück kann also zur Ausführung
von Bohrarbeiten in drei zueinander senkrechten Richtungen bewegt werden. Insoweit
ist die Maschine bekannt.
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Das den Gegenstand der Erfindung bildende Zusatzgerät hat zum Befestigen
auf dem Arbeitstisch 2 der Maschine eine Montageplatte 2o. Diese trägt an ihrer
Unterseite einen Lagerkörper 21, in welchem eine Treibwelle 22 drehbar gelagert
ist, auf der über der Platte 2o das nicht sichtbare Kettenrad für eine Fräskette
23 und leicht auswechselbar eine Treibscheibe, z. B. eine Keilriemenscheibe 24,
sitzen. Die zur Fräskette 23 gehörende Führungszunge 25 ist auf der Platte 20, nach
einer Seite frei herausstehend, befestigt. Zum Einbau und zum Spannen der Fräskette
ist die Zunge 25 auf der Platte 20 verschiebbar geführt und hat für den Durchtritt
der Befestigungsschraube 26 ein Langloch 27. Außerdem ist die Führungszunge 25 mit
einem Schmiergefäß 28 zum Schmieren der Kettenführung ausgerüstet.
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Der der Fräskette 23 abgekehrte Teil der Montageplatte 2o dient zum
Festmachen der Kettenfräse auf dem Arbeitstisch 2 der Maschine. Die Anbringung der
Kettenfräse erfolgt, wie die Fig. i zeigt, so, daß die Fräskette 23 wie der Bohrer
7 und parallel zu diesem, nur in höherer Lage, über dem Bohrsupport steht. Damit
die Fräskette stets in die richtige, d. h. in die parallele Lage zur Bohrspindel
4 gelangt, ist der Montageplatte 2o eine Führungsleiste 29 zugeordnet, die mittels
Paßstiften 3o an im Arbeitstisch 2 vorgesehenen Paßstiftlöchern 31 in Lage gehalten
wird und in eine an der Unterseite der Platte 2o ausgefräste Führungsnut 32 eingreift
(s. Fig. 3). Zum Festlegen der Montageplatte 20 dient eine einzige Kopfschraube
33, die, durch ein Langloch 34 der Montageplatte und eine Bohrung der Führungsleiste
29 greifend, in eine im Arbeitstisch 2 vorgesehene Gewindebohrung 35 eingeschraubt
wird. Unter dem Kopf der Schraube 33 sitzt eine das Langloch 34 der Montageplatte
2o abdeckende Unterlagscheibe 36.
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Eine Antriebsverbindung zu der Kettenfräse wird dadurch hergestellt,
daß auf die Frässpindel 5 der Maschine an Stelle eines Fräsers eine Keilriemenscheibe
37 aufgesetzt und diese mit einem Keilriemen 38 mit der Keilriemenscheibe 24 der
Kettenfräse verbunden wird. Zum Spannen des Riemens kann die Kettenfräse in den
durch das Langloch 34 der ?Montageplatte 20 gegebenen Grenzen in Längsrichtung verschoben
werden. .\n Stelle eines Keilriementriebes kann auch ein anderer Trieb mit einem
endlosen Treibmittel, z. B. ein einfacher Riementrie.bodereinKettentrieb,treten.
DieDurchmesser der Treibscheiben 37 und 24 richten sich nach dem gewünschten Übersetzungsverhältnis.
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Wenn das Zusatzgerät gebraucht wird, so kann es, wie die beschriebene
Anordnung erkennen läßt, mit wenigen Handgriffen in :\r1)eitsstellung gebracht werden.
Da die Friiskette 23 höher als der Bohrer 7 über dem Support ausliegt, ist es unter
Umständen notwendig, leim :\ufspannen des Werkstückes W auf dem Tisch 14 eine Beilage
von der in Fig. i mit x bezeichneten Stärke vorzusehen. Das aufgespamite Werkstück
wird zum Fräsen mittels des Handrades 17 und des Handhebels i i in die gewünschte
Ausgangslage zur Fräskette 23 eingestellt. Dann wird mittels des Handhebels 13 der
Tisch 14 mit dem Werkstück in Richtung der Bohrspindel 4 verschoben, bis sich die
Fräskette tief genug in das Werkstück eingearbeitet hat. Die gewünschte Länge der
Nut wird dann durch eine mittels des Hebels i i auszuführende Querbewegung des Supports
erzielt. Nach A1)nahme des Zusatzgerätes kann in den Bohrkopf 6 der Bohrspindel
4
zur Ausführung von Bohrarbeiten ein Spiralbohrer 7 eingespannt
und zur Ausführung von Fräsarbeiten auf die Frässpindel 5 ein Fräser aufgesetzt
werden.
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Man kann mit der Kettenfräse auch Schrägschlitze herstellen, beispielsweise
die Schlitze zum Einsetzen der Brettchen in den Rahmen von Fensterläden, wenn man
in die Befestigung der Montageplatte 2o auf dem Arbeitstisch 2 ein Keilstück mit
dem gewünschten Neigungswinkel einschaltet. Die dabei notwendige Schränkung des
Keilriemens 38 ist ohne weiteres tragbar. Das Keilstück wird vorteilhaft so ausgebildet,
daß es auch in einer um i8o° verdrehten Lage verwendbar ist, so daß man die Fräskette
auch in die entgegengesetzte Neigung bringen kann.