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Betonformkörper und aus diesem hergestellte Decke Zur Herstellung
von Decken in Bauwerken sind Formsteine aus verschiedenartigen Materialien bekannt,
welche bei bekannten Ausführungsformen, z. B. mittels einer Schalung an der Unterseite
der Decke, verlegt werden, wonach am Herstellungsort Frischbeton in die zwischen
den Formsteinen vorhandenen Zwischenräume eingebracht und gegebenenfalls auf die
Formsteine aufgebracht wird. Man hat auch Deckenkonstruktionen entwickelt, bei denen
zur Material- und Kostenersparnis auf die Schalung verzichtet werden kann.
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Es sind auch Betonfertigteile bekannt, welche selbst als tragende
Glieder der Decke ausgebildet sind. Während sich die erfindungsgemäßen Betonformkörper
von den bekannten Deckensteinen durch ihre Ausgestaltung und ihre Größe unterscheiden,
stellen sie im Gegensatz zu den bekannten tragenden Fertigteilen für Deckenkonstruktionen
die nichttragenden Teile der Decke dar. Dabei sind die Betonformkörper so ausgebildet,
daß sie für den zwischen ihnen einzubringenden Ortbeton die Schalung darstellen.
Die Länge der Betonformkörper ist aus praktischen Gründen auf etwa 2 m begrenzt.
Es werden deshalb beim Einziehen einer Decke zwischen den tragenden Wänden im Abstand
von etwa 2 m Stützen vorgesehen. An dieser in der Längsrichtung liegenden Stoßstelle
wird zwischen den Betonformkörpern ein gewisser Abstand frei gelassen, in welchen
auf eine untergelegte Schalung oder besondere plattenförmige Leichtbetonfertigteile
der gegebenenfalls mit Bewehrungseisen verstärkter Ortbeton eingebracht wird.
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Ein wesentliches Merkmal der erfindungsgemäßen Betonformkörper besteht
in der Ausbildung ihrer Seitenflächen. Diese sind so gestaltet, daß sie während
des
Einbringens und Abbindens des Ortbetons die notwendige Schalung darstellen und nach
dem Abbinden desselben eine sichere Verankerung der Betonformkörper an den tragenden
Teilen der Decke gewährleisten.
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Es kann z. B. der untere Teil der Seitenflächen, etwa die untere Hälfte,
kreisbogenförmig ausgespart werden, während die oberen Hälften der Seitenflächen
schräg zur Symmetrieachse des Betonformkörpers verlaufen. Die kreisbogenförmigen
Aussparungen im unteren Teil sind in einem gewissen Abstand von den urfiteren Seitenkanten
angebracht, so daß die an dieser Stelle entstehenden seitlichen Ansätze eine genügende
Dicke aufweisen, welche sie befähigt, den starken mechanischen Beanspruchungen,
wie sie z. B. auf dem Transport zur und beim Einbau auf der Baustelle auftreten,
zu widerstehen.
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Die nebeneinanderliegenden Betonformkörper mit Seitenflächen der geschilderten
Art ergeben Querschnitte für die aus bewehrtem Ortbeton gebildeten tragenden Teile
der Decke, welche in ihrem unteren Teil etwa kreisförmig ausgebildet sind und sich
in dem nach oben anschließenden Teil erweitern-.
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Der erfindungsgemäße Betonformkörper, der vorzugsweise aus Leichtbeton
gefertigt wird, enthält zur Erhöhung der Wärm- und Schalldämmung sowie zur Gewichtserleichterung
Hohlräume, die gegebenenfalls mit wärmedämmenden Stoffen, z. B. Glaswolle oder Mineralwolle,
ausgefüllt werden können.
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Die Breite und Höhe der den nicht- tragenden Teil der Decke bildenden
Betonformkörper kann dem gegebenen Verwendungszwecke angepaßt werden. Bei einer
Decke, welche eine geringe Flächenbelastung aufzunehmen hat, genügt z. B. ein verhältnismäßig
breiter und flacher Betonformkörper zwischen den in größerem Abstand voneinander
vorgesehenen, aus bewehrtem Ortbeton bestehenden, tragenden Deckenteilen. Bei größerer
Flächenbelastung werden schmälere und gegebenenfalls auch höhere Betonformkörper
verwendet.
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Die Zeichnung veranschaulicht Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Betonformkörpers und ihren Zusammenbau zu einer Decke auf der Baustelle.
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Fig. i zeigt einen Betonformkörper mit einem und Fig. 2 einen ähnlichen
Betonformkörper mit zwei Hohlräumen; Fig. 3 veranschaulicht den Zusammenbau der
Betonformkörper nach Fig. 2 auf der Baustelle und Fig. 4 den Zusammenbau der Betonformkörper
nach Fig. i.
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Der in Fig. i gezeigte Betonformkörper 3 ist an beiden Seitenflächen
kreisbogenförmig ausgespart, wodurch an den beiden unteren Seitenkanten ein kräftiger
Ansatz 9 von ausreichender mechanischer Widerstandsfähigkeit entsteht. Die kreisbogenförmige
Aussparung geht an demPunkt 8 in einen schräg nach oben und innen verlaufenden Teil
der Seitenflächen über, an den sich gegebenenfalls ein senkrecht verlaufender Teil
anschließt. Die Ober- und Unterflächen des Betonformkörpers verlaufen parallel zueinander.
In der Längsrichtung des Betonformkörpers 3 ist ein Hohlraum ii von vorzugsweise
kreisbogenförmigem Querschnitt vorgesehen. Fig. 2 zeigt . einen B£tonformkörper
io, der. etwa die doppelte Breite des in Fig. i dargestellten hat, während die Höhe
gleich ist. Die Ausbildung der Seitenflächen mit kräftigen Ansätzen 9, kreisbogenförmiger
Aussparung bis zum Punkt 8 und von diesem mit schrägem und anschließend senkrechtem
Verlauf nach oben ist die gleiche wie in Fig. i. Der Betonforrnkörper io enthält
zwei in der Längsrichtung angeordnete Hohlräume ii.
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.Die konkave Aussparung in der unteren Hälfte der Seitenfläche, welche
zur sicheren Verankerung des Betonformkörpers mit den tragenden Teilen der Decke
dient, kann auch eine andere als kreisbogenförmige Querschnittsgestaltung aufweisen.
Die konkave Aussparung kann z. B. durch eine parabolisch oder elliptisch verlaufende
Kurve begrenzt werden oder durch mehrere Kreisbögen mit kleinerem Radius. In manchen
Fällen wird auch eine im Querschnitt winklige Aussparung angewendet, wobei der Winkel
eine Öffnung von weniger als 18o° und gegebenenfalls auch eine Öffnung von weniger
als 9o° haben kann. Die Seitenflächen oberhalb der Aussparungen können auch parallel
zur Symmetrieachse des Betonformkörpers liegen. Die Ausbildung im obe%en Teil richtet
sich auch nach dem für die tragenden Deckenteile benötigten Querschnitt.
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Fig. 3 zeigt den Aufbau der Decke aus den Betonformkörpern 3 der Fig.
2 auf der Baustelle. Die mit ihrem Ende auf einer tragenden Wand bzw. auf einer
Unterstützung aufliegenden Betonformkörper werden seitlich ohne Abstand verlegt,
so daß die sich berührenden Ansätze 9 die untere Begrenzung für den zwischen den
Betonformkörpern einzubringenden Ortbeton 4 darstellen. In die den Ortbeton aufnehmenden
Zwischenräume werden Bewehrungen 2 eingelegt, welche vorzugsweise mit ihr der Verankerung
dienenden umgebogenen Enden über in Querrichtung verlaufende Bewehrungen i gehakt
sind.
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Wie aus Fig. 3 zu entnehmen ist, besteht die Möglichkeit, die Betonformkörper,
deren Länge, wie schon erwähnt, im allgemeinen mit Rücksicht auf eine leichte Transportmöglichkeit
begrenzt ist, ohne Abstand stumpf aneinanderstoßend einzubauen. Es ist dann "lediglich
während des Einbaus notwendig, die Betonfonnkörper an der Stoßstelle durch eine
Abstützung zu unterfangen.
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In Fig. 4 ist dagegen eine Einbauweise veranschaulicht, bei der die
Betonformkörper in Längsrichtung mit einem gewissen Abstand an den Stoßstellen verlegt
werden. Das dargestellte Beispiel zeigt Betonformkörper nach Fig. i,; auch die Betonformkörper
nach Fig. 2 können in dieser Weise zusammengebäut werden. Der in Längsrichtung liegende
Zwischenraum, in den gegebenenfalls Bewehrungseisen 6 eingelegt werden, wird mit
Ortbeton ausgefüllt, wie bei 5 gezeigt. Vorteilhafterweise wird zwischen die Stirnflächen
der Betonformkörper bei 5 ein z. B. aus Leichtbeton bestehender plattenförmiger
Fertigteil 7,- vorzugsweise von der Dicke der Ansätze 9, mit der Unterkante
der Betonformkörper bündig abschließend, eingelegt. An Stelle eines Leichtbetonfertigteiles,7
kann aber auch auf der nicht dargestellten, die Betonkörper ro an der Stoßstelle
unterfangenden Schalung eine Leichtbetonschicht
entsprechender
Stärke aufgebracht werden.
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Die Einbauweise nach Fig. 4 wird dort bevorzugt werden, wo Decken
hergestellt werden, die eine große Flächenbelastung aufnehmen sollen.
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Ein wesentlicher weiterer Vorteil der unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Betonformkörper erstellten Decken besteht darin, daß infolge der verhältnismäßig
dicken aneinanderstoßenden Ansätze 9 und bzw. oder plattenförmigen Leichtbetonfertigteile
7 Kältebrücken vermieden werden. Demselben Zweck dient auch die Leichtbetonplatte
oder -schicht bei 6, sofern beim Einbau ein Abstand in Längsrichtung zwischen den
Betonformkörpern vorgesehen wird. Die erfindungsgemäße Decke, die in üblicher Weise
verputzt ist, behält also eine völlig gleichmäßige Untersicht auch über längere
Zeit, weil der störende Einfluß unterschiedlicher Temperaturen an verschiedenen
Stellen vermieden ist, durch welchen sonst der Eindruck der Untersicht beeinträchtigende,
mit der Zeit zunehmende Verfärbungen auftreten.
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Die Betonformkörper, deren Länge aus Transportgründen auf etwa 2 m
begrenzt ist, ermöglichen es beim Transport, das Aufundabladen ohne Zuhilfenahme
von Hebezeugen durch zwei Mann durchzuführen. Ein weiterer Vorteil gegenüber bewehrten
Betonfertigteilen für Deckenkonstruktionen besteht darin, daß ein beim Transport
beschädigter, z. B. zerbrochener Betonformkörper ohne Nachteil in die Decke eingebaut
werden kann, während ein beim Transport auch nur angebrochener tragender Deckenteil
nicht mehr zu verwenden ist.