DE843845C - Verfahren zum Ausfaellen von Hemicellulose aus Natronabfallaugen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Ausfällen von Hemicellulose aus Natronabfallaugen Es ist I>ekannt, Hemicellulose enthaltende Natronabfallaugen der Alkalicelluloseherstellung dadurch von der Hemicellulose zu befreien, daß man Sie mit Schwermetallsalzen verrührt, wobei die 1 Tem icellulose als unlöslicher Niederschlag ausgefällt wird, der abgetrennt werden kann. Beispielsweise hat man die Ausfällung durch Zugabe von Kupfersulfat vorgenommen, ebenso hat man auch schon Eisensalze zur Ausfällung der Hemicellulose l}enutzt. 13ei der Ausfällung der Hemicellulose mit Kupfer- oder Eisensalzen nach dem bekannten Verfahren ist es notwendig, das Gemisch mehrere Stunden an der Luft zu rühren, um die Fällung vollständia zu machen. Die geringe Fällungsgeschwindigkeit und die Notwendigkeit der An-endung relativ großer überschüssiger Mengen an Eisensalzen sind, wie gefunden wurde, darauf zurückzuführen, daß sich bei Zugabe des Fällungsmittels in der Lauge sofort schwerlösliche Hy droxyde bilden, wodurch eine homogene Reaktion des Eisens mit der Hemicellulose verhindert wird.
• Das Verfahren der Erfindung bedient sich nun zur Ausfällung der Hemicellulose ebenfalls der Eisensalze oder sonstiger Salze der Eisengruppe, wie Nickel- oder Cohaltverbindungen. Das wesentliche Merkmal des Verfahrens besteht dabei darin, daß bei der Ausfällung Stoffe zugesetzt werden, die die Ausfällung der Metallhydroxyde aus den Eisensalzlösungen durch die Natronlauge verzögern.
• Durch diese Maßnahme ist es möglich, den Ver- lrauch an Metallsalzen ganz erheblich zu senken und die Ausfällungsgeschwindigkeit wesentlich zu steigern.
• Geeignete Mittel, um die Ausfällung des MetMlhydroxydes zu verzögern, sind z. B. alle hydroxylllalíigen Komplexbildner, wie Weinsäure, Citronen-Säure, Glycerin. Ebenso eignen sich als Schutzkolloide für Metallhydroxydsole bekannte Verbindungen, wie z. B. Casein oder Gelatine. Durch Zugabe dieser Stoffe kann das Metallhydroxyd kurze Zeit in echter oder auch in kolloider Lösung gehalten und so auf das ganze Laugevolumen gleichmäi3ig verteilt werden, so daß es mit der Hemicellulose in homogene Reaktion treten kann, bevor es als Hydroxyd niedergeschlagen wird.
• Zweckmäßig ist es, die Ausfällung der Hemicellulose vorzunehmen, während die Lauge einer intensiven Mischung mit einem geeigneten Rühr-oder Schlagwerk unterzagen wird, da dann die Menge an Eisensalz und die zugesetzte Menge an Komplexbildner oder Schutkolloid am kleinsten gehalten werden kann und auch die Fällungsgeschwindigkeit am größten ist. Vorteilhaft wird die Iemicelluloseausfällung bei Temperaturen unter 50 vorgenommen.
• Beispielsweise kann durch Zugabe eines Komplexl)ildners wie Glycerin bei der Hemicelluloseausfällung die Menge an Ferrisulfat von 0,85 auf 0.5kg für das Kilogramm ausgefällte Hemicellulose heral'gesetzt werden. Dabei beträgt die Rührzeit nur 5 bis 10 Minuten, während ohne Zugabe von Komplexbildnern eine Rührzeit von 2 Stunden erforderlich ist, um die Hemicelluloseausfällung für die zugesetzte Menge an Eisensalz vollständig zu gestalten.
• Ausführungsbeispiel Zu I 1 Natronabfallauge, die 20 g Hemicellulose enthält, wird unter starkem Rühren eine Mischung von 30 ccm einer 200 g/l enthaltenden Ferrisulfatlösung und 0,5 ccm Glycerin zugegeben, wobei die Temperatur der Lauge zweckmäßig 5° oder weniger beträgt. Nach 5 bis io Minuten Rührzeit ist die Fällung vollständig, und es kann filtriert werden. 12 g Hemicellulose, d. h. 600/0, werden durch diese Behan-dlungsweise ausgeschieden.

Claims (2)

1. PATENTANSPRUCHE I. Verfahren zum Ausfällen von Hemicellulose aus Natronabfallaugen mit Salzen der Eisengruppe, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Ausfällung der Hemicellulose die Ausfällung von Metallhydroxyden verzögernde Stoffe der Lauge zugesetzt werden und die Ausfällung zweckmäßig unter intensiver Durchmischung vorgenommen wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Fällung bei einer Temperatur unter + 5° vorgenommen wird.