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Kopiereinrichtung zum Herstellen von Druckwalzen mittels Fotogravur
Das Herstelle:i von Druckwalzen zum Bedrucken von Textilwaren geschah früher ausschließlich
auf mechanischem Wege mittels sogenannter Molettiermaschinen. In neuerer Zeit erfolgt
es auch auf fotochemischem Wege durch die sogenannten Fotogravurverfahren. Aber
die nach dem alten mechanischen Verfahren arbeitenden Maschinen sind auch in den
heutigen Zeugdruckereibetrieben nicht entbehrlich, wenn bestimmte Druckmuster, die
immer wiederkehren, z. B. Unimuster oder Hemdenstoffe, hergestellt werden sollen;
nur hatte das Aufkommen der Fotogravur ihre Verwendung eingeschränkt und sie daher
unwirtschaftlich werden lassen. Das war besonders deshalb bedauerlich, weil diese
Maschinen wegen ihrer umfangreichen und auf einen hohen Stand der Vollkommenheit
gebrachten Einrichtungen zur Erzielung großer Genauigkeit und eines mühelosen Arbeitens
einen großen wirtschaftlichen Wert darstellten. Die Erfindung ermöglicht nun erneut
ihre volle Ausnutzbarkeit dadurch, äaß die Kopiereinrichtung zum Herstellen der
Fotogravur als abnehmbare Anbauvorrichtung für Molettiermaschinen zur mechanischen
Walzenbearbeitung ausgebildet ist. So schafft sie die Möglichkeit, alle Vorteile
der alten Maschinen, die der mechanischen Gravur zu dienen bestimmt waren, auch
beim Arbeiten mit den neuen Belichtungsverfahren voll zur Geltung zu bringen.
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Darüber hinaus zeigt die Erfindung besonders vorteilhafte Mittel für
das Arbeiten nach dem an sich bekannten Verfahren, bei dem nicht ein Film für die
ganze Walzenlänge oder den ganzen Walzenumfang verwendet wird, sondern nur ein Teilfilm,
der etwa 1/1o der Walzenoberfläche deckt. Die Maschine nach der Erfindung gestattet
wegen ihrer zwangsläufig
bedingten genauen Arbeitsweise die Verwendung
von Einzelfilmen, die das Muster nur einmal enthalten, und erspart teuere Addiermaschinen.
Das Addieren geschieht in gleicher Weise und mit der gleichen Genauigkeit, wie das
Aufteilen der Molettemuster bei der Verwendung der Maschine nach dem mechanischen
Verfahren.
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Ein Ausführungsbeispiel einer mit der Zusatzvorrichtung versehenen
Molettiermaschine ist ins" der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Fig. i eine Teilansicht
der Maschine von vorn, Fig. 2 einen Querschnitt durch die Maschine.
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Auf dem Schlitten 4 sitzen die Lager 85 und tragen mittels Zapfen
das Klemmlineal 86. In dieses wird der Negativfilm 87 genau parallel zur Walzenachse
eingeklemmt und über die Walze 14 gehängt. Am anderen Ende des Films 87 wird ein
zweites Klemmlineal 88 befestigt, das durch sein Gewicht oder unter einem (nicht
gezeichneten) Federzug den Film mit jeweils gleicher Spannung an den Walzenumfang
drückt.
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An einem gleichmittig zur Walze liegenden bogenförmigen Tragarm 89
befinden sich, gleichmäßig verteilt, Lampen 9o. Diese Anordnung gewährleistet eine
gleichmäßige Lichtverteilung. Wenn die Belichtungseinrichtung nicht gebraucht wird,
kann der Tragarm mit den Lampen um. seinen Drehpunkt 9i nach hinten zu ausgeschwenkt
werden, so daß er die anderen Arbeiten auf der Molettiermaschine nicht behindert.
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Damit die Walze nur durch den Film hindurch Licht bekommen kann, ist
sie an allen übrigen Stellen in bekannter Weise durch eine Abdeckeinrichtung, etwa
ein lichtdichtes Tuch oder Balgen, geschützt. In der Zeichnung sind die Abdeckungen
der Deutlichkeit wegen weggelassen.
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Mit dem Belichten beginnt man an einem Walzenende. Der Film wird angelegt
und die Lampen eingeschaltet. Nach Ablauf der Belichtungszeit die je nach Stärke
der Lichtquelle und der Empfindlichkeit der Schicht einmalig zu bestimmen ist, werden
die Lampen abgeschaltet und der Film 87 durch Anheben des frei hängenden bzw. federbelasteten
Klemmlineals 88 von der Walze abgehoben. Nun dreht man an der an sich bekannten
und auch zum mechanischen Molettieren benutzten Regeleinrichtung 17, 18, i9 die
Walze genau um einen Zeichnungsrapport weiter, preßt den Film durch Freilassen des
Klemmlineals 88 wieder an die Walze an und belichtet weiter. Der Zeichnungsrapport
ist stets so bemessen, daß eiz@ Xiel-Faches davon, oft das Dreifache, genau den
*aiienumfäng ergibt. Ist nun ein Band fertig, werden wieder die Lampen abgeschaltet,
der Film abgehoben und, "gleichfalls wie beim Molettieren, der Schlitten 4 mit der
ganzen Belichtungseinrichtung durch die Leit-Spindel 2o, das Teilrad 21 und die
Kurbel 22 in der Längsrichtung der Walze genau um einen Zeichnungsl'ängsrapport
weitergesetzt. Hierauf wird das zweite Band belichtet usw., bis die Walze fertig
belichtet ist> Die der Walzenbearbeitung dienenden Einrichtungen, die im Ausführungsbeispiel
in Verbindung mit ``eher bekannten Molettiermaschine gezeigt sind, können auch mit
einem beliebigen einfachen Untergestell versehen werden; dass auch die zu bearbeitende
Walze trägt. Vorteilhaft wird es dabei sein, daß die Walze unter Verwendung eines
Teilkopfes od. dgl. derart drehbar eingespannt ist,.; daß sie genau um die Winkel
gedreht werden kann, die dem Umfangsteil entsprechen, der durch den Diapositivfilm
abgedeckt wird. Da im allgemeinen die Walzen, welche belichtet werden sollen, länger
sind als der Film, wird es weiterhin vorteilhaft sein, den Träger des Klemmlineals
86 auf dem UntergesteIl verschieblich anzuordnen und durch eine Leitspindel od.
dgl. steuerbar zu machen; damit bei der Filmverschjebung die.,ap"pQ.,G,, ,., eingehalten
werden können. '