DE840954C

DE840954C - Lenkvorrichtung fuer Kraftfahrzeuganhaenger

Info

Publication number: DE840954C
Application number: DEW5102A
Authority: DE
Inventors: Helmut Mueller; Fritz Werner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-02-07
Filing date: 1951-02-07
Publication date: 1952-06-09

Description

Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuganhänger Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuganhänger u. dgl.
Es ist von Anhängern für Kraftfahrzeuge u. dgl. bekannt, daß sie beim Rückwärtsfahren leicht dazu neigen, aus der Fahrtrichtung seitlich auszubrechen, sich unter Umständen sogar quer zur Fahrtrichtung stellen.
Es ist ferner bekannt, daß die Anhänger beim Vorwärtsfahren, sobald der Zugwagen eine Kurve beschreibt, nicht genau dessen Spur folgen, sondern stets die Kurven mehr oder weniger schneiden.
Um den beschriebenen Nachteil beim Rückwärtsfahren der üblichen Anhänger zu beseitigen, sind nach der Erfindung die Vorderräder des Anhängers seitlich schwenkbar angebracht, so daB sie bei jedem Versuch des Anhängers, seitlich auszubrechen, sofort durch geeignete Mittel automatisch gegengelenkt werden. Um den beschriebenen Nachteil beim Vorwärtsfahren der üblichen Anhänger zu beseitigen, werden nach der Erfindung die Vorderräder des Anhängers mit derselben Vorrichtung, wie nachfolgend beschrieben, beim Befahren einer Kurve automatisch so verstellt, daß sie der Spur der Zugwagenräder genau folgen müssen.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt. Es stellt dar Fig. i eine Draufsicht auf die Lenkvorrichtung des Anhängers in Ruhestellung, Fig. 2 eine Ansicht auf die Lenkvorrichtung des Anhängers bei Rückwärtsfahrt, Fig. 3 eine Draufsicht des Zugwagen- und Anhängerchassis mit Lenkvorrichtung bei Vorwärtsfahrt; Fig. 4 veranschaulicht beispielsweise eine Ausführungsform der Kupplungselemente am Anhänger und Zugfahrzeug. Mit der Deichsel i starr verbunden ist die Achse 2 des Anhängers. An dieser Achse sind in den Punkten 3 und 4 die Achsschenkel 5 und 6 angelenkt. Diese Achsschenkel tragen die Räder 7 und B. Fest mit den Achsschenkeln 5 und 6 verbunden sind die Lenkhebel 9 und io. Diese Lenkhebel sind in den Punkten ii und 12 mit den Spurstangen 13 und 14 gelenkig verbunden. Auf einer seitlichen Nase der Deichsel i ist ein Stehbolzen 15 befestigt, auf welchem der Winkelhebel 16 drehbar gelagert ist. Dieser Winkelhebel ist an den Punkten 17 und 18 mit den Spurstangen 13 und 14 und am Punkt i9 mit der Schubstange 2o gelenkig verbunden. Das vordere Ende der Deichsel i bildet die schließbare Kugelpfanne 21, welche beim Ankuppeln auf den mittleren Kugelknopf 22 des am Zugfahrzeug 23 befestigten Kupplungsstückes 24 gesetzt und geschlossen wird, so daß sie mit dem Kugelknopf 22 ein nach allen Seiten in bestimmten Grenzen verschwenkbares Kugelgelenk bildet. Auf der Kugelpfanne 21 ist der Kugelknopf 25 und auf dem Kupplungsstück 24 sind zwei weitere Kugelknöpfe 26 und 27 befestigt. Diese drei Kugelknöpfe 25, 26 und 27 dienen je nach Wahl als Gelenkpunkte für das ebenfalls als schließbare Kugelpfanne 28 ausgebildete Ende der Schubstange 20.
Durch Aufsetzen und Schließen der Kugelpfanne 28 der Schubstange 2o auf den jeweils richtigen Kugelknopf 25, 26 oder 27 können drei verschiedene, nachstehend beschriebene Fahrtstellungen der Lenkvorrichtung erreicht werden: Ruhesfellung (Fig. i) Die Kugelpfanne 28 befindet sich auf dem Kugelknopf 25. Da dessen Achse mit der Achse des Kugelgelenkes 21 und 22 zusammenfällt, bleibt die Schubstange 2o auch bei Drehung des Anhängers um den Kugelknopf 22 in Ruhe, 'so daß keinerlei Bewegung über das Gestänge auf die Räder 7 und 8 übertragen wird. Die Arbeitsweise des Anhängers mit automatischer Lenkung stimmt in dieser Stellung mit den Funktionen der bisher üblichen Anhänger überein. Diese mittlere Ruhestellung ist vorteilhaft beim Abhängen und Abstellen des Anhängers, um das lose Umherhängen der Schubstange 20 zu vermeiden. Rückwärtsfahrt (Fig. 2), Die Kugelpfanne 28 befindet sich auf dem Kugelknopf 26. Das Zugfahrzeug 23 fährt in Pfeilrichtung A rückwärts. Der Anhänger versucht auszubrechen, d. h. die Längsachse des Anhängers versucht beispielsweise in Pfeilrichtung B seitlich sich aus der Fahrtrichtung herauszudrehen. Dadurch wird die Schubstange 2o in Pfeilrichtung C verschoben. Dies hat zur Folge, daß der Winkelhebel 16 in Pfeilrichtung Dl bzw. DZ verdreht wird. Infolgedessen werden die Spurstangen 13 und 14 in Pfeilrichtung B1 und E2 verschoben, wodurch die Achsschenkel 5 und 6 in Pfeilrichtung F1 und FZ und dadurch die Räder 7 und 8 in Pfeilrichtung G1 und G2 verschwenkt werden. Diese Gegenlenkbewegung verhindert jedes seitliche Ausbrechen schon im Entstehen. Das Rückwärtsfahren (auch durch Kurven) ist mit der neuen automatischen Lenkung nicht schwieriger als das Rückwärtsfahren mit dem Antriebsfahrzeug allein: Vorwärtsfahrt (Fig. 3) Die Kugelpfanne 28 befindet sich auf dem Kugelknopf 27. Das Zugfahrzeug 23 fährt in Richtung H vorwärts durch eine Kurve, deren Mittelpunkt der Punkt J ist. Dabei bilden die Zugwagenvorderräder etwa die Spur K und die Zugwagenhinterräder etwa die Spur L. Die Räder eines Anhängers der üblichen Bauart würden etwa die Spur M beschreiben, und der Wagenzug würde deshalb eine größere Durchfahrtsbreite benötigen. Beim Anhänger mit der neuen Lenkung wird die Abweichung der Längsachse des Anhängers von der Längsachse des Antriebswagens dazu ausgenutzt, die Räder 7 und 8 über das Lenkgestänge 20, 16, 13, 14, 9 und io in Richtung N1 bzw. N2 zu verschwenken. Diese Verschwenkung erfolgt derart, daß die Räder 7 und 8 etwa die Spur 0 beschreiben, die ungefähr mit der Spur L der Zugwagenhinterräder identisch ist, d. h. die Räder des Anhängers folgen der Spur der Zugwagenhinterräder.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Lenkvorrichtung für Kraftfahrzeuganhänger, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderräder (7, 8) des Anhängers derart verschwenkbar angeordnet sind, daß das seitliche Ausbrechen beim Rückwärtsfahren und das Aus-der-Spur-laufen beim Vorwärtsfahren vermieden wird.
2. Lenkvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorderräder (7, 8) über ein an der Anhängerkupplung und Vorderachse angeordnetes Gestänge (20, 16, 13, 14, 9 und io) bei Abweichung der Längsachse des Anhängers von der Längsachse des Antriebwagens sowohl bei Rückwärts- als auch Vorwärtsfahrt automatisch verschwenkt werden.
3. Lenkvorrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der gewünschten Fahrtrichtung des Anhängers die verschließbare Kugelpfanne (28) der Schubstange (20) wahlweise beire Ankuppeln mit einem der am Zugwagen vorgesehenen Kugelknöpfe (25, 26 und 27) gelenkig verbunden wird.
4. Lenkvorrichtung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bedienungselemente zur Umstellung der Lenkvorrichtung in die gewünschte Fahrstellung im Führerhaus des Zugwagens angebracht sind.
5. Lenkvorrichtung nach den Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrer durch optische oder akustische Zeichen davon in Kenntnis gesetzt wird, wenn sich die Lenkvorrichtung in falscher Fahrstellung befindet.
6. Lenkvorrichtung nach den Ansprüchen i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie sowohl bei ein- als auch mehrachsigen Anhängern Anwendung findet.