DE84083C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Nachstehende Steuerung an Dampfmaschinen kennzeichnet sich dadurch, dafs der Einlafsschieber infolge besonderer Vorrichtungen eine geringe Voreilung, aber hierbei eine grofse Einlafskanalöffnung aufweist und infolge hiervon die Compressionsstellung nahezu völlig vermieden wird.

Aufserdem ist zur Herbeiführung einer veränderlichen Expansion, welche mechanisch"" durch den Regulator oder durch Einstellung auf einen bestimmten Grad geregelt werden kann, ein besonderer Mechanismus angeordnet.

In der Zeichnung bedeutet:

Fig. ι eine Aufsenansicht der Steuerung,

Fig. 2 einen Grundrifs derselben,

Fig. 3 und 4 schematische Darstellungen der Steuerung bei maximalem'Füllungsgrade,

Fig. 5 und 6 desgleichen bei minimalem Füllungsgrade.

Um eine geringe Voreilung und grofse Kanalöffnung herbeizuführen, geschieht der Antrieb des Vertheilungsschiebers mit Hülfe der Ellipsenräder A und B, deren ersteres auf der Kurbelwellenachse sitzt, wogegen B auf einem besonderen Zapfen gelagert ist.

Das Ellipsenrad B ist mit der Kurbel k versehen, mittelst deren Zugstange d der Vertheilungsschieber oder die Stange D bewegt wird. An der Kurbel des Ellipsenrades B ist ferner eine Gegenkurbel C angeordnet, mittelst welcher der Expansionsschieber bezw. der Expansionssteuermechanismus beeinflufst wird. Durch die Gegenkurbelstange t wird ein Schwinghebel 5 bewegt. An letzterem be-' findet sich schwingbar aufgehängt die Expansionssteuercoulisse G, in deren Schlitz g der Expansionsschieberstangenendzapfen i eingreift. Am freien Ende der Expansionscoulisse greift die Stange e eines auf der Hauptachse sitzenden Excenters E an. Die Expansionsschieberstange h steht aufserdem mittelst geeigneten Gestänges K mit dem Regulator in Verbindung, so dafs dessen Ausschlag auf den Expansionsschieber bezw. dessen Stange H zur Wirkung gelangen kann.

Der Gesammtmechanismus, wie er vorstehend erläutert wurde, arbeitet im Allgemeinen in folgender Weise.

Durch die Gegenkurbel C am Ellipsenrad B wird der Schwinghebel S und mit ihm auch der Aufhängepunkt der Coulisse C in Schwingbezw. hin- und hergehende Bewegung versetzt.

Gleichzeitig mit dieser Bewegung erhält die Coulisse durch Hauptwellenexcenter E noch eine besondere Schwingung, welche den Hub und die Bewegung des Expansionsschiebers bedingt.

Durch die vereinigte Bewegung von Schwinghebel S und Coulisse G wird der Expansionsschieber gesteuert, wogegen der Füllungsgrad durch die Auf- oder Abwärtsbewegung der Expansionsschieberstange bezw. des Zapfens i derselben im Coulissenschlitz geregelt und eingestellt wird.

Bei tiefster Stellung des Zapfens i im Coulissenschlitz findet die gröfste Füllung -statt (Fig. 3 und 4), während bei höchster Stellung desselben der kleinste Füllungsgrad in Wirkung tritt (s. Fig. 5 und 6).

Mit Hülfe des Gestänges K kann der Expansionsgrad entweder auf ein bestimmtes Mafs

eingestellt

Steuerung
mit

Gestänges
Präcisionssteuerung

wird dem

werden oder die
durch Verbindung des

Regulator in eine Präcisionssteuerung verwandelt, deren Füllungsgrad mechanisch, je nach augenblicklichem Kraftbedarf, eingestellt wird.

Die Anordnung der einzelnen Haupttheile der Steuerung, ebenso die Lagerung und Anordnung der Ellipsenräder richtet sich jedesmal nach Art des Maschinensystems und dessen allgemeiner Gestaltung.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Dampfmaschinensteuerung, bei welcher, zwecks geringer Voreilung und grofser Kanalöffnung, der Vertheilungsschieber durch Ellipsenräder A B bewegt wird und der Expansionsschieber mit Hülfe eines . die Coulisse G tragenden, regelmäfsig schwingend bewegten Hebels S, des Expansionsschieberexcenters E und der durch Gestänge K im Coulissenschlitz g auf- und abbewegbaren Expansionsschieberstange h beeinflufst wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.