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Ausziehbarer Wagen Die Erfindung betrifft ausziehbare Wagen, insbesondere
in der Ausführung als luftbereifte Ackerwagen. Mit der Erfindung wird der Zweck
verfolgt, einen Mehrzweckewagen zu schaffen, der bei hoher Tragfähigkeit und niedrigem
Leergewicht mit wenigen Handgriffen den verschiedensten Zwecken, insbesondere denen
der Landwirtschaft, angepaßt werden kann, also vorzugsweise der Beförderung von
Langgut, von Schüttgut, Feldfrüchten, Heu und von Stückgut, z. B. Kisten, Säcken
u. dgl.
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Der Wagen gemäß der Erfindung, der diese Forderungen erfüllt, ist
gekennzeichnet durch eine teleskopartig ausziehbare Verbindung zum Einstellen des
Abstandes zwischen Vorder- und Hintergestell, muldenförmige Aufnahmen an den Traversen
zur auswechselbaren Auflagerung von Langgutschemeln einer Pritsche des Wagenkastens
oder Leitern, Einsteckschuhe für die Leiterrungen an den Traversen und Kippzapfen
an beiden Enden der Traversen, um welche die mit Stützlagern versehene Pritsche
gekippt werden kann.
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Die Traversen am Vorder- und Hinterwagen mit ihren muldenförmigen
Auflagern sind vorzugsweise aus Stahlblech in Hohlbauweise hergestellt. Zur verlängerbaren
Verbindung des Vordergestells mit dem Hintergestell ist ein mittlerer, teleskopartig
ausziehbarer Langbaum vorgesehen, wobei die Führung für den mit dem Vordergestell
verbundenen Langbaum am Hinterwagen so gestaltet und mit der Traverse verstrebt
ist, daß der Hinterwagen mit dieser Führung aufgesattelt oder als Einachsanhänger
gefahren werden kann.
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Um die Pritsche bzw. den Wagenkasten auf den Traversen des Wagenuntergestells
festzulegen, sind an den Kippstützlagern der Pritsche ausschwenkbare Haltebügel
angebracht, die unter der Wirkung ihrer Schwere sich über die Kippzapfen an den
Traversen legen.
Das Vordergestell ist wahnweise für Traktoren-
oder Pferdevorspann eingerichtet. Es kann eine mechanische Kippvorrichtung für die
Pritsche vorgesehen sein, außerdem Zweirad- oder; -Vierradbremse und eine Deichsel
mit Auflaufbremse: Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, aus der Zeichnung und den Ansprüchen.
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In der Zeichnung zeigt Fig. i den mit einer Pritsche ausgestatteten
Wagen von der Seite gesehen.
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Fig. 2 die Draufsicht bei abgenommener Pritsche, Fig. 3 die Rückansicht,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie A-B durch die Traverse in Fig. 3, vergrößert
gezeichnet, Fig. q einen Teilschnitt nach der Linie C-I) durch Fig. 2, Fig. 6 eine
Einzelheit.
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1=s bezeichnet i das Vordergestell, 2 das Hintergestell jeweils als
Ganzes. Die mit luftbereiften Rädern 3 versehenen Achsen 4 und 5 des Vorder- bzw.
des Hintergestells sind starr mit Traversen 6 bzw. 7 verbunden. Diese Traversen
sind aus gepreßten und zusammengeschweißten Stahlblechteilen in Hohlbauweise hergestellt
(Fig. 4, 5 und 6) und tragen dadurch wesentlich dazu bei, daß der Wagen im Vergleich
zu seinem Leergewicht eine sehr hohe Tragkraft aufweist (Leergewicht etwa 29o kg:
Tragkraft etwa 2 bis 2'j2 t; etwa 6oo kg: 3 bis 4 t). Wie aus den Fig. 2
und 4 ersichtlich, besteht der kastenförmige Traversenbalken 611 aus U-förmigen
Seitenteilen 66, die mittels eingeschweißter Querstege 7 verbunden sind. Die Traversenschenkel
6c sind vollwandig ausgeführt. An beiden Enden des Traversenbalkens 611 sind, ebenfalls
zur starren Verbindung der beiden U-förmigen Seitenbleche 61 beitragend,
die Kippzapfen 8 eingeschweißt (Fig. 4 und 5) ; ihre Aufgabe wird später beschrieben.
Ferner sind in der Oberseite des Traversenbalkens 611 breite, muldenförmige Auflager
6d (Fig. 5) angebracht, die zur Aufnahme von Holmen 9 dienen, die an der Unterseite
der Pritsche io längsweise angebracht sind bzw. zur Aufnahme der Holme ii von Leitern
12 (Fig. 6). Gleicherweise trägt auch der in der Zeichnung nicht dargestellte Wagenkasten
Hohne an der Unterseite, und ebenso sind die nicht dargestellten Langgutschemel
mit entsprechenden Auflagern versehen.
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Zum Festlegen der Pritsche io auf dem Untergestell des Wagens und
zugleich zum Kippen nach zwei Seiten ist folgende Vorkehrung getroffen: Neben den
Pritschenholmen 9 (Fig. 5) sind offene Stützlager 13 vorgesehen, die an den Kippzapfen
8 anliegen. Zum Zusammenhalten der beiden Lagerhälften 8 und 13 dient ein Bügel
14, der bei 15 am Stützlager 13 schwenkbar befestigt ist und unter der Wirkung seiner
Schwere den Kippzapfen untergreift. Bei waagerechter Lage der Pritsche io sichern
die Bügel 14, die an beiden Enden der Traversen 6 die Kippzapfen 8 unterfassen,
die Pritsche gegen Abheben. Beim Kippen (Fig. 3) müssen auf der einen Seite die
Sicherungsbügel 14 ausgeschwenkt werden, auf der anderen Seite verbleiben sie in
ihrer Lage und sichern auch beim Kippen das Zusammenwirken der Lagerhälften 8, 13.
Die Vorrichtung zum Anheben der Pritsche beim Kippen ist in der Zeichnung nicht
dargestellt; sie kann von üblicher Bauart sein, z. B. mechanisch oder hydraulisch
wirken.
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Entsprechende Sicherungsvorrichtungen (in der Zeichnung nicht dargestellt)
können an einem aufsetzbaren Wagenkasten und an den Langgutschemeln angebracht sein.
Da diese Aufsätze aber nicht gekippt werden, kann an Stelle des schwenkbaren Sicherungsbügels
ein Steckbolzen vorgesehen werden.
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Zum Umwandeln in einen Leiterwagen werden (Fig.6) in- die Mulden
6d die Holme i1 der Leitern 12 eingelegt und Rungen 16 in Schuhe 17 gesteckt,
die an den Enden des Traversenbalkens 611 dicht über dem Bodenblech desselben angeordnet
sind. Stecker 18 dienen zur Sicherung der Rungen. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, können
die Rungen 16 von oben her zwischen den Seitenblechen 61 des Traversenbalkens
611 in den Balkenhohlraum eingeführt werden. Zur Halterung des in der Mulde 6d liegenden
Leiterholmes ii (Fig. 6) ist an die Runge 16 eine Halteklaue 1611 angeschweißt und
ferner zur Festlegung der Runge 16 im Traversenbalken 611 eine Klaue 16", die über
den Kippzapfen 8 greift.
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Vorder- und Hinterwagen i bzw. 2 sind durch einen teleskopartig ausziehbaren
Langbaum i9 (Fig. 2) miteinander verbunden. Dazu ist eine Führung 2o am Vorderwagen
und eine entsprechende Führung 21 am Hinterwagen angebracht, die jeweils aus zwei
Schienen 22 (Fig. 5) mit auswärts gerichteten U-Schenkeln und Querstegen 23 besteht.
Die Führungen 20, 21 an Vorder- und Hinterwagen dienen zur Aufnahme des Rohres 24,
wobei der Abstand zwischen Vorder- und Hinterwagen durch entsprechendes Einstecken
von Steckbolzen (bei 25 und 26 in Fig. 2 angedeutet) eingestellt werden kann.
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Der Hinterwagen 2, dessen Führung 21 durch Streben 27 mit der Traverse
6 verbunden ist, kann auch als Einachsanhänger gefahren bzw. auf einen Schlepper
od. dgl. aufgesattelt werden, wobei zu diesem Zweck in die Führung 21 ein Kupplungsstück
eingeführt werden kann. Als Einachsanhänger wird der Hinterwagen mittels der Kupplung
28 (Fig. i und 2) an den Triebwagen angeschlossen.
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Der Vorderwagen i ist mit einer Deichsel 29, die vorzugsweise mit
einer (nicht gezeichneten) Auflaufbremse in Wirkungsverbindung steht, versehen.
Der Deichsel ist (nicht gezeichnet) eine Vorrichtung zur Benutzung als Gespanndeichsel
beigegeben. 30 (Fig. i und 2) bezeichnet den Drehkranz am Vorderwagen.