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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Fahrzeugkippvorrichtung mit zwei bogenförmigen Schwenkkufen, die je
aus zwei im Abstand parallel nebeneinander verlaufenden, durch Querstücke miteinander
verbundenen Rohren bestehen und je einen Befestigungsflansch tragen
und diesen auf einer Seite eines zu kippenden Fahrzeuges mit den
dortigen Radnaben zu verbinden sind und wobei die Schwenkkufen jeweils
mit zwei Laufwagen mit Laufrollen lösbar verbunden sind, die drehbar
und lenkbar gelagert sind.
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Eine derartige Fahrzeugkippvorrichtung
ist aus der
DE 34 90
114 C2 bekannt. Diese besteht aus zwei etwa halbkreisförmigen Kufen,
in denen eine Strebenanordnung mit jeweils zwei Montageflanschen
zur Befestigung der beidseitig des Fahrzeuges befindlichen Radnaben
angebracht sind. Die Rohrpaare der Schwenkpaare sind jeweils durch
hohle Querstücke
verbunden, in die die Laufwagen bei angehobenen Kufen einsteckbar
sind, wodurch das Fahrzeug mit den Kufen in seiner umgekippten Lage verfahrbar
ist. Die Kippvorrichtung hat somit keine zugehörigen Hubvorrichtung, die die
Einrüstung
der Laufwagen erlaubt. Zudem ist ein Verfahren in der gekippten
Arbeitslage nicht möglich.
Außerdem
müssen
alle vier Räder
abgenommen und alle vier Radnaben angeschlossen werden. Zudem sind
die Strebenanordnungen und die halbkreisförmigen Kufen relativ materialaufwendig
und erbringen eine ungünstig
hohe Schwerpunktlage.
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Weiterhin ist ein Kipp-Wagenheber
aus der WO 91/01264 bekannt, der eine Hubvorrichtung an etwa um
90° gebogenen
Schwenkkufen mit tangentialen Fortsätzen aufweist, die mit einer
Teleskopstange untereinander verbunden sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die
eingangs beschriebene fahrbare Kippvorrichtung zu vereinfachen,
mit einer Wagenhebervorrichtung zu ergänzen und für eine Verfahrbarkeit mit in
Arbeitsstellung gekipptem Fahrzeug herzurichten.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Kipp-Wagenheber ermöglicht in
einfacher, bequem zu handhabender und nur eine geringe Kraft erfordernder
Weise ein Bewegen (Rangieren) mit dem gekippten Fahrzeug auf dem
Standboden an beliebige Stellen.
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Hierfür werden nach dem Kippen des
Fahrzeuges an den Schwenkkufen des Kipp-Wagenhebers vier Laufwagen
durch Steck- und
Hakverbindung angebracht und dann das Huborgan mit seiner Gelenkverbindung
von den Schwenkkufen und mit seinem Gelenkflansch von der Radnabe
abgebaut, so daß dann
die beiden Schwenkkufen von den vier Laufwagen getragen werden und
das gekippte Fahrzeug sicher und bequem mit den Schwenkkufen verfahren
werden kann.
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Auf den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, welches nachfolgend näher erläutert wird. Es zeigt:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines an einem Kraftfahrzeug montierten
Kipp-Wagenhebers in der Ausgangsstellung, -Stand der Technik-
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2 eine
perspektivische Darstellung des Kipp-Wagenhebers in der das Kraftfahrzeug
verschwenkten Kippstellung und mit angebauten Laufwagen,
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3 eine
Seitenansicht der Schwenkkufen des Kipp-Wagenhebers mit anmontierten Laufwagen in
der gekippten Wagenheberstellung,
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4 eine
Seitenansicht des im teilkreisförmigen
Kufenabschnitt der Schwenkkufen anzusetzenden Laufwagens,
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5 eine
Draufsicht auf den Laufwagen nach 4,
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6 eine
Seitenansicht des im tangentialen Kufenabschnitt der Scbwenkkufen
anzusetzenden Laufwagens,
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7 eine
Draufsicht auf den Laufwagen nach 6.
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Der Kipp-Wagenheber weist zwei in
Fahrzeug-Längsrichtung
miteinander gekoppelte, bogenförmige
Schwenkkufen (2) mit je einem mit den beiden auf einer
Fahrzeugseite liegenden Radnaben (3) des Fahrzeuges (1)
verbindbaren Befestigungsflansch (4) auf. Auf der anderen
Fahrzeugseite greift an einer Schwenkkufe (2) gelenkig
ein sich auf dem Standboden (5) abstützender, mit einem höhenverfahrbaren
Gelenkflansch (7) an einer dritten Radnabe (3a)
des Fahrzeuges (1) festlegbares und die Schwenkkufen (2)
mit dem Fahrzeug (1) bis zu einem Schwenkwinkel von ca.
90° kippendes
Huborgan (6) an.
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An beiden Schwenkkufen (2)
sind nach dem Kippen des Fahrzeuges (1) jeweils zwei Laufwagen (8, 9)
lösbar
festlegbar, mit denen die Schwenkkufen (2) mit dem gekippten
Fahrzeug (1) nach Abnahme des Huborganes (6) von
der Fahrzeug-Radnabe (3a) und der einen Schwenkkufe (2)
auf dem Standboden (5) manuell verfahrbar sind.
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Die vier Laufwagen (8, 9)
sind auf den Eckpunkten eines Viereckes an den beiden Schwenkkufen
(2) angeordnet, und der Schwerpunkt des gekippten Fahrzeuges
(1) liegt innerhalb des Wagen-Viereckes.
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Die Laufwagen (8, 9)
werden durch Steckverbindung lösbar
an den Schwenkkufen (2) festgelegt.
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Jede Schwenkkufe (2) ist
aus zwei im Abstand parallel nebeneinander verlaufenden, durch Querstücke (10)
miteinander verbundenen Rohren (11) gebildet, welche einen
teilkreisförmigen
und einen tangential verlaufenden Kufenabschnitt (2a, 2b) aufweisen,
und in den teilkreisförmigen
Kufenabschnitt (2a) und in das freie Ende des tangentialen Kufenabschnittes
(2b) läßt sich
je ein Laufwagen (9, 8) einsetzen.
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Jeder dem tangentialen Kufenabschnitt
(2b) zugeordnete Laufwagen (8) weist einen Querträger (12)
mit zwei daran gelagerten, beiderseits der Schwenkkufe (2)
stehenden Laufrollen (13) auf; dieser Laufwagen (8)
ist mit einem am Querträger
(12) befestigten, rohr- oder stabförmigen Einsteckholm (14)
in das Stirnende eines Rohres (11) der Schwenkkufe (2)
eingesteckt und hiermit an der Kufe (2) abnehmbar gehalten.
Der Querträger
(12) liegt dabei auf den Rohren (11) der Kufe
(2) und übergreift diese
quer zur Kufen- Längsrichtung:
unter dem Querträger
(12) sind in Radlagern (15) die beiden Laufrollen
(13) um je eine waagerechte Achse drehbar und im Radlager
(15) um eine vertikale Achse lenkbar gehalten.
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Jeder dem teilkreisförmigen Kufenabschnitt (2a)
zugeordnete Laufwagen (9) weist an einer Wagenplatte (16)
eine zwischen den beiden Rohren (11) der Schwenkkufe (2)
stehende Laufrolle (17) auf; auf der Wagenplatte (16)
ist eine Lagergabel (18) aufrechtstehend befestigt, welche
zwischen beide Rohre (11) und von unten um ein Kufen-Querstück (10) greift
und somit die Schwenkkufe (2) trägt. An der Wagenplatte (16)
ist schwenkbar ein über
ein weiteres Kufen-Querstück
(10) greifender Sicherungshaken (19) gelagert,
mit dem der zwischen die Rohre (11) der Schwenkkufe (2)
angeordnete Laufwagen (9) gegenüber der Schwenkkufe (2)
lagefixiert wird.
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An der Wagenplatte (16)
und der Lagergabel (18) ist eine mit dem teilkreisförmigen Kufenabschnitt (2a)
einen spitzen Winkel einschließende,
rohrförmige
Einsteckaufnahme (20) für
eine herausnehmbar einsteckbare Lenkstange (21) festgelegt.
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Die Laufrolle (17) ist in
einem unter der Wagenplatte (16) befestigten Radlager (22)
um eine horizontale Achse drehbar und um eine vertikale Achse lenkbar
gehalten. Das Huborgan (6) hat am unteren Ende sich auf
dem Standboden (5) abstützende
Räder (23)
und in deren Radachse (23a) sind zwei Zugstreben (24)
mit einem Ende schwenkbar gelagert, die an ihrem anderen Ende über eine
Gelenkachse (25) mit zwei rohrförmigen Kufenverlängerungen
(26) verbunden sind. Diese beiden Kufenverlängerungen
(26) greifen in die beiden Rohre (11) einer Schwenkkufe
(2) lösbar
ein und sind daran lagefixiert.
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Das Huborgan (6) hat eine
von einem elektrischen oder hydraulischen Antrieb (27)
bewegbare Hubspindel (28) für den höhenverfahrbar am Huborgan (6)
gelagerten Gelenkflansch (7).
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Es besteht auch die Möglichkeit,
das Huborgan (6) von einem Hydraulikzylinder zu bilden,
der den Gelenkflansch (7) höhenverfährt.
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Mit dem Kipp-Wagenheber können Personenkraftwagen,
Geländewagen
und Kleintransporter für
Reparatur- und Wartungsarbeiten im Unterbereich des Fahrzeuges (1)
gekippt werden. Hierfür wird
das Fahrzeug (1) mit der Längsseite, um die das Fahrzeug
(1) gekippt werden soll, durch einen normalen Wagenheber
hochgebockt und das Vorder- und Hinterrad abmontiert und die beiden
Befestigungsflansche (4) der unter das Fahrzeug (1)
geschobenen Schwenkkufen (2) mit Schrauben an den Radnaben
(3) befestigt. Dann werden die beiden Schwenkkufen (2)
an dieser Längsseite
durch eine in der Länge
verstellbare Kupplungsstange (29) miteinander verbunden.
Das Fahrzeug (1) wird vom Wagenheber dann abgelassen und
an der gegenüberliegenden
Längsseite
des Fahrzeugs (1) wird dann ein Rad (Vorder- oder Hinterrad)
abmontiert und dann wird an der freien Radnabe (3a) das
Huborgan (6) mit seinem Gelenkflansch (7) durch
Schrauben befestigt.
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Nunmehr kann das Kraftfahrzeug (1)
durch das Huborgan (6) und den hochfahrenden Gelenkflansch
(7) bis zu 90° gekippt
werden, wobei das Huborgan (6) durch seine Räder (23)
und die Gelenkverbindung (24, 25, 26)
beim Kippen selbständig
auf das Fahrzeug (1) zubewegt wird. Die beiden Kufen (2)
schwenken dabei um ihren teilkreisförmigen Kufenabschnitt (2a)
aus der Stellung nach 1 in
die Kippstellung nach 2,
so daß dann
die Kufen (2) mit ihrem Übergangsbogen (2c)
zwischen den beiden Kufenabschnitten (2a, 2b)
auf dem Standbogen (5) sich abstützen.
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Nunmehr werden in die Rohre (11)
der tangentialen Kufenabschnitte (2b) die beiden Laufwagen
(8) mit ihren Holmen (14) eingesteckt und in den teilkreisförmigen Kufenabschnitt
(2a) zwischen die beiden Rohre (11) je ein Laufwagen
(9) eingesetzt, der mit seiner Lagergabel (18)
um ein Querstück
(10) fasst und durch den über ein benachbartes Querstück (10)
verhakten Sicherungshaken (19) gegenüber den Schwenkkufen (2)
lagefixiert wird. Nun kann das Huborgan (6) mit der Gelenkverbindung
(24, 25, 26) von der einen Schwenkkufe
(2) und mit seinem Gelenkflansch (7) von der Radnabe
(3a) abgenommen werden.
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In die Einsteckaufnahme (20)
eines oder beider Laufwagen (9) wird die Lenkstange (21)
eingesteckt und durch Hebelwirkung der Lenkstange (21) nach
unten werden die Schwenkkufen (2) leicht zurückgeschwenkt,
so daß alle
Laufwagen (8, 9) mit dem Standboden (5)
Kontakt haben und dann läßt sich
das gekippte Fahrzeug (1) auf dem Standboden (5)
beliebig verfahren.
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Zum Zurückkippen des Fahrzeugs (1)
wird das Huborgan (6) wieder an die eine Kufe (2)
und eine Radnabe (3a) angebaut und es werden die vier Laufwagen
(8, 9) von den Kufen (2) abgenommen.