Die Erfindung betrifft eine mobile Trocknervorrichtung für Ge
treide und sonstige Trockengüter gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruches.
Mobile Trocknervorrichtungen für Getreide sind bereits bekannt,
u. a. aus dem DE 94 07 184 U1 und diese mobilen Trockenvorrich
tungen sind Trockentürme, die aufrecht aufgestellt mit Getreide
oder sonstigen Schüttgütern gefüllt werden können und die von
einer Heizvorrichtung beaufschlagbar sind, so daß das in dem
Trockenturm hineingeförderte Getreide getrocknet wird.
Um die Transportkosten für den Transport des zu trocknenden
Getreides gering zu halten, ist es bekannt, diese siloartigen
Trockentürme auf einem Fahrgestell anzuordnen, so daß sie
liegend zu dem jeweiligen Einsatzort auf dem Fahrgestell trans
portiert werden können. Anschließend werden diese Trocken
türme aufgerichtet und sind anschließend einsatzbereit.
Insbesondere bei größeren landwirtschaftlichen Betrieben sind
mehrere Trockentürme in Betrieb und, da die Trockentürme mit
den Fahrgestellen verbunden sind und diese nicht einfach von
einander gelöst werden können, ist es jeweils notwendig, die je
weils benötigten Trockentürme zusammen mit den Fahrgestellen
zu erwerben und diese Fahrgestelle mit den Trockentürmen
stets als Einheit zusammen zu verwenden.
Dies ist nachteilhaft, da zum einen der Erwerb mehrerer
Trockentürme mit den jeweiligen, daran angeordneten Fahrge
stellen kostenintensiv ist und darüber hinaus ist z. B. beim
Lagern dieser Gerätekombination der Platzbedarf aufgrund der
jeweils längeren Fahrgestelle höher als es der eigentlichen
Länge der jeweiligen Trockentürme entspricht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mobile
Trockenvorrichtungen für Getreide zu schaffen, die eine
schnelle und unkomplizierte Lösbarkeit der Trockenvorrichtung
von dem Fahrgestell ermöglicht.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die
Lehre des kennzeichnenden Teiles des Hauptanspruches ge
löst.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird eine mobile Trockenvor
richtung für Getreide vorgeschlagen, bei der der eigentliche
Trockenturm und das Fahrgestell nicht nur lösbar miteinander
verbunden sind, sondern wobei diese beiden Vorrichtungen so
wohl in liegender als auch in aufrechter Position des Trockner
turmes derart schnell voneinander trennbar sind, so daß mit ge
ringstem Arbeits- und Zeitaufwand beide voneinander getrennt
werden können und es somit ermöglicht wird, daß z. B. mehrere
Trockentürme in Betrieb sein können und der Betreiber lediglich
ein Fahrgestell in Betrieb haben muß, um den jeweils zu bewe
genden Trocknerturm zu verfahren.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteran
sprüchen erläutert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend in den
Zeichnungen dargestellt, wobei
Fig. 1 einen Ackerschlepper zeigt, der ein Fahrgestell
zieht, auf dem ein Trocknerturm angeordnet ist,
Fig. 2 zeigt den angehobenen Trocknerturm mit darunter
angeordnetem Fahrgestell,
Fig. 3 zeigt den angehobenen Trocknerturm und den
Ackerschlepper, der das Fahrgestell weggezogen
hat,
Fig. 4 zeigt einen auf Böcken aufgeständerten Trock
nerturm,
Fig. 5 zeigt in einer Detailansicht in einer Explosions
zeichnung die Verbindungsstelle von Fahrwerk und
Trocknerturm,
Fig. 6 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfin
dung dar und
Fig. 7 zeigt in drei Detailansichten Details der Vorrich
tung entsprechend Fig. 6.
Bezugnehmend auf Fig. 1 ist ein Trocknerturm 1 dargestellt, der
auf einem Fahrgestell 2 aufliegt, das von einem Ackerschlepper
3 gezogen wird. Das Fahrgestell 2 ist über eine handelsübliche
Kupplung 4 lösbar mit dem Ackerschlepper 3 verbunden.
Das Fahrgestell 2 weist einen Fahrrahmen 5 auf und ist auf
grund der Laufräder 6 beweglich ausgebildet.
Der Trocknerturm 1 ist bereits aus der Praxis bekannt und weist
u. a. die eigentliche Trocknersäule 7, eine Fördereinrichtung 8
zum Fördern des Getreides in den oberen Bereich der Trock
nersäule 7 und eine Heizvorrichtung 9 auf. Über einen Schalt
kasten 10 kann der Trocknerturm 1 in Betrieb genommen
werden.
Nachdem beispielsweise der Trocknerturm 1 an die gewünschte
Stelle verbracht worden ist, wird der gesamte Trocknerturm 1
von dem Fahrgestell gelöst und wird - wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist - über Spindeln 11 und 12 angehoben, so daß das Fahrge
stell frei ist und von dem Ackerschlepper 3 weggefahren werden
kann, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist. Anschließend kann, bei
spielsweise wenn der Trockenturm 1 längere Zeit nicht benötigt
wird, der Trockenturm 1 auf Stützböcken 14, 15 aufgelagert
werden, wie in Fig. 4 gezeigt wird.
Bezugnehmend auf Fig. 5 ist in der Zeichnung die Verbin
dungsstelle zwischen Fahrgestell 2 und dem Trocknerturm 1
dargestellt, wobei an dem Fahrgestell 2 das hintere Ende des
Fahrrahmens 5 ersichtlich ist, an dem zwei Stützen 16, 17 an
geordnet sind, die herabgelassen werden können, so daß sie
auf dem Untergrund stehen, um dem Fahrgestell 2 die not
wendige Stabilität beim Schwenken des Trocknerturmes 1 zu
geben.
Darüber hinaus sind zwei Hydraulikzylinder 18, 19 an dem
Fahrrahmen angeordnet, deren obere Endungen an einem
Schwenkrahmen 20 anschließen, der wiederum an Drehpunkten
21 und 22 schwenkbar mit dem Fahrgestell 2 verbunden ist.
In der in Fig. 5 dargestellten Abbildung befindet sich der
Schwenkrahmen 20 in seiner oberen Position, die er einnimmt,
wenn der Trocknerturm 1 entweder gerade in seine aufrechte
Stellung verbracht worden ist bzw. die der Schwenkrahmen 20
einnimmt, wenn der Trocknerturm 1 wieder mit dem Fahrgestell
2 verbunden werden soll. Wenn die Hydraulikzylinder 18 und 19
eingefahren werden, schwenkt der Schwenkrahmen 20 in Rich
tung des Fahrrahmens 5, bis er im wesentlichen im Bereich des
Fahrrahmens 5 liegt, so daß der mit dem Schwenkrahmen 20
verbundene Trockenturm 1 insgesamt auf dem Fahrgestell 2
aufliegt. Um ein derartig weites Zurückschwenken des
Schwenkrahmens 20 zu ermöglichen, sind die Hydraulikzylinder
18 und 19 ebenfalls bei Drehpunkten 23, 24 schwenkbar gela
gert.
Der mit dem Schwenkrahmen 20 zu verbindende Trocknerturm 1
weist Halterungen 25, 26 auf, die mit dem Trocknerturm 1 ver
bunden sind, beispielsweise durch Schraubverbindungen oder
durch Schweißverbindungen u. dgl. Diese Halterungen 25 und
26 weisen Bohrungen 27, 28 auf, die bei entsprechender Anein
andernäherung des Schwenkrahmens 20 an den Trocknerturm 1
in Flucht mit Bohrungen 29, 30 des Schwenkrahmens 20 ge
bracht werden können und anschließend können Bolzen 31, 32
durch diese Bohrungen 27 bis 30 geschoben werden, um eine
schnelle haltbare Verbindung zwischen Trocknerturm 1 und
Fahrgestell 2 zu ermöglichen. Entsprechend schnell können
diese Bolzen 31, 32 gelöst werden, um beide Vorrichtungen,
Trocknerturm 1 und Fahrgestell 2 zu entkoppeln. Hierbei han
delt es sich um eine besonders einfache und haltbare lösbare
Verbindung zwischen Trockenturm und Fahrgestell 2. Die Arbeit
des Lösens bzw. des Verbindens beider Geräte kann daher von
einer Person leicht verrichtet werden. Es können jedoch selbst
verständlich auch andere Verbindungsmittel zwischen diesen
beiden Vorrichtungen gewählt werden, z. B. Schnellkupplungen,
Fanghaken u. dgl.
Ein umständliches Handhaben der oberen Endungen der
Hydraulikzylinder 18, 19 ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht
notwendig, da lediglich der Schwenkrahmen 20 in die ge
wünschte Lage zu verbringen ist, um ihn beispielsweise mit
einem abgestellten Trocknerturm 1 zu verbinden.
An den Halterungen 25, 26 sind im unteren Bereich Führungen
33, 34 angeordnet, die sich, wenn sich der Schwenkrahmen 20
nach unten bewegt, an den Stirnseiten 35, 36 von Stützen 37,
38 abstützen, die im hinteren Bereich des Fahrgestelles 2 ange
ordnet sind und in diesem Ausführungsbeispiel beinahe eine
dreieckförmige Gestalt aufweisen.
In dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist lediglich
das Fahrgestell 2 derart an dem aufrecht abgestellten Trockner
turm 1 zu positionieren, daß sich die Bohrungen 27-30 einer
seits des Trocknerturmes und andererseits des Schwenkrah
mens 20 in einer Flucht befinden und anschließend sind die
Bolzen 31, 32 durch diese Bohrungen hindurchzuschieben, um
eine Befestigung beider Vorrichtungen zu schaffen. In entge
gengesetzter Arbeitsweise kann durch das Herausziehen der
Bolzen 31, 32 eine Lösung dieser beiden Elemente durchgeführt
werden.
Bezugnehmend auf Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt, wobei in diesem Ausführungsbeispiel
der Trocknerturm 1 mit eigenen Stützvorrichtungen ausgestattet
ist, wobei die trocknerturmeigenen Stützen 39 und 40 schwenk
bar an dem Trocknerturm 1 angeordnet sind und in Fig. 6 in
ihrer ausgeklappten Position wiedergegeben sind. Über Ge
lenke können die Stützen 39 und 40 an den Trocknerturm 1
herangeschwenkt werden, so daß sie beispielsweise beim
Transport des Trocknerturmes 1 bzw. in seiner aufrechten Ar
beitsposition am Trocknerturm 1 anliegen und nicht stören.
Streben 41, 42 sind an ihren oberen Endungen ebenfalls ge
lenkig mit dem Trocknerturm 1 verbunden und können nach
Herausschwenken derselben in die Stützen 39 bzw. 40 einge
steckt werden, wie aus Fig. 6 ersichtlich wird, um diese Stützen
39, 40 zusätzlich zu stabilisieren.
Fig. 6 zeigt die Situation, in der gerade der Trocknerturm 1 von
dem Fahrgestell 2 abgekoppelt wurde und in dem gerade die
Stützen 39, 40 ausgeschwenkt wurden. Die Stütze 39 im vorde
ren Bereich des Trocknerturmes 1 ist in diesem Ausführungs
beispiel starr ausgebildet, d. h. ist in der Länge nicht verstellbar.
Die hintere Stütze 40 ist darüber als Stahlwinde ausgebildet und
kann in ihrer Länge verstellt werden, wobei bei der Situation
gemäß Fig. 6 die Stütze 40 so lang eingestellt werden kann, daß
schließlich der Trocknerturm 1 waagerecht liegt.
Die Fig. 7a, 7b und 7c zeigen die Teilansichten der Vorrichtung
gemäß Fig. 6, d. h. des Trocknerturmes 1 mit daran angeord
neten Stützvorrichtungen.
Selbstverständlich handelt es sich hier um ein Ausführungsbei
spiel, und die Stützen können selbstverständlich auch in wei
terer üblicher Form an dem Trocknerturm 1 angeordnet werden.
Darüber hinaus ist es möglich, die Stützen nicht an dem Trock
nerturm 1 anzuordnen, sondern mobile Stützvorrichtungen zu
nehmen, wie in den vorangegangenen Fig. 2 bis 4 ersichtlich ist,
wobei dort z. B. höhenverstellbare mobile Stützen bzw. starre
Stützen verwendet worden sind. Dabei ist es vorteilhaft, Aufla
gen an dem Trocknerturm 1 vorzusehen, insbesondere an der
Unterseite des Trocknerturmes 1, so daß sich der liegende
Trocknerturm 1 über diese Auflagen auf den mobilen Stützvor
richtungen abstützen kann und eine Beschädigung des derart
abgelegten Trocknerturmes 1 vermieden wird.