-
Haarsengegerät Um krankes, gespaltenes Haar zu heilen, wird dieses
an den Spitzen, wo sich Gabeln gebildet haben, abgesengt. Dies geht in der bekannten
Weise so vor sich, daß eine'kleine Haarsträhne gebildet und diese mit dem Finger
quer bestrichen wird; dadurch springen die kürzeren, gespaltenen Haare heraus, die
dann in der bisher üblichen Weise mit einer offenen Flamme (Kerze) gesengt werden.
Hierdurch wvird der kranke Teil des Haares entfernt und die Markröhre zugeschmolzen,
worauf sich das Haar wieder erholt. Durch die beschrie-1>ene Art des Sengens mit
offener Flamme besteht aber die Gefahr, daß benachbarte Haare versengt werden. Außerdem
wird das Hantieren mit offener Flamme wegen der Gefahr eines Brandes und der Beschädigung
von Kleidern von den Friseuren im allgemeinen abgelehnt. :'außerdem sind infolge
der Kopfform manche Haarpartien schwer zugänglich, wodurch die Verwendung einer
Kerze unmöglich wird. Erfahrene Friseure helfen sich dadurch, daß sie am ganzen
Kopf verteilt kleine Zöpfchen flechten, die dann mit einer Kerze leichter gesengt
werden können. Das hat aber den Nachteil, daß ein großer Teil kranker Haare mit
eingeflochten wird und die gesamte Prozedur in anderer Flechtart somit mehrere Male
wiederholt werden muß, damit der größtmögliche Anteil an kranken Haaren erfaßt werden
kann. Aus den erwähnten Gründen wird die an sich notwendige Behandlung kranken Haares
durch Sengen nur in seltenen Fällen angewendet. Durch die vorliegende Erfindung
wird den bekannten Mißständen vollkommen abgeholfen und eine Vorrichtung zum Sengen
von Haaren offenbart, durch welche außerdem ein schnelleres,
c1-:11
modernen Erfordernissen gerecht werdendes und angenehmes Arbeiten ermöglicht wird.
Das .Neue Besteht im wesentlichen darin, daß an der Außenseite eines Handgriffes
ein oder mehrere Glühdrähte angeordnet sind. Die Beheizung des Glühdrahtes erfolgt
in bekannter Weise durchTransforrnator, Vorschaltwiderstand oder Batterie, die in
oder außerhalb des Handgriffes vorgesehen sein können. Durch einen weiterhin vorgesehenen
Ansatz, der zum Entlangstreichen am Haar dient und der aus elektrisierbarem Material
(Hartgummi, Glas u. dgl.) besteht, wird erreicht, daß die kranken Haare sofort aus
der Strähne herausspringen, so daß sie anschließend mit dem Glühdraht abgesengt
werden können. Durch ein solches rationelles und angenehmes Arbeiten ist dem Friseur
die Möglichkeit gegeben, die Haarbehandlung durch Sengen in den erforderlichen Fällen
ohne weiteres und gefahrlos anzuwenden. Einzelheiten sind aus der nachfolgenden
Beschreibung und der Zeichnung ersichtlich. Letztere stellt eine Ausführungsform
dar, und zwar zeigt Fig. r eine Seitenansicht eines Haarsengeappa rates.
-
Fig.2 eine Vorderansicht, Fig. 3 eine Draufsicht.
-
lm Handgriff i ist ein Transformator oder eine Batterie untergebracht,
die als Stromquelle für den Glühdraht .f dient, der an der Außenseite des Flandgriffes
vorgesehen ist und zum Absengen der Haare dient. Das Einschalten des Stromes erfolgt
beispielsweise durch einen Drückerschalter io, und zwar jeweils nur so lange, wie
der Sengvorgang datiert. Der Glühdraht ,4 ist einerseits am Handgriff i, anderseits
beispielsweise an einer Blattfeder 3 befestigt, welche zweckmäßigerweise mit dem
Streicher 2 fest verbunden ist. Durch die Feder 3 wird ein gleichmäßiges Anspannen
des Glühdra'lites erzielt; zum Zweck der Einstellung der Federspannung ist der Glühdraht
d mit einem Schraubbolzen 5 verbunden, auf welchem Handinuttern 6 vorgesehen sind,
die nach erfolgter Einstellung an die Blattfeder 3 geschraubt werden. Die sich zwischen
kaltem und glühendem "Zustand ergeberide Längenänderung wird durch die Feder 3 selbsttätig
ausgeglichen. Anstatt der beschriebenen und gezeichneten Ausführungsform kann der
Glühdraht 4 beispielsweise auch als loser Dralitbiigel v(»-gesehen sein. dessen,
beide Enden am Handgriff 1 befestigt sind. Der aus elektrisierbarem .taterial bestehende
Streicher 2 ist vorteilhaft mit Rillen versehen und kann ebenfalls eine von der
7eichnung abweichende Form haben. Der den'Glühdralit tragende Teil des Handgriffes
kann mit dein iil>rig.@n Handgriff drehbar verbunden sein, so daß lreiin Arbeiten
mit dem Gerät der Handgriff fest in der Normallage liegen kann, während der Kopf
des Gerätes gedreht werden kann, um sich einer -#cliwierigen Stellung am Kopf anzupassen.
Es ist ferw#r nri>glicli, (laß cler vordere Teil des Handgriffci als Streicher ausgebildet
wird, so daß die Anordnung eines besonderen Streichers, wie in der Zcicl»>ung dargestellt,
entfallen kann. Das Gerät kann mit einer Sicherungseinrichtung versehen werden,
die gegen unbeabsichtigtes Berühren des Haares mit dem Glühdräht schützt. Z11 diesem
Zweck ist vorgesehen, am Handgriff einen parallel zum Glühdraht verlaufenden Stift
i i, Bügel od. dgl. anzuordnen, der gleichzeitig alsAuflage leim Bestreichen des
Haares dient. Zweckmäßigerweise wird dieser Sicherungs- und Führungsstift auf einer
Muffe 7 vorgesehen, die auf dem Handgriff i in der Umfangsrichtung verstellbar ist.
Die Festhaltung in der gewünschten Lage erfolgt durch eine Stellschraube 8 od. dgl.
-
Am freien Ende des Handgriffes i ist außer dem Stromführungskabel
13 ein Aufhängebügel 9 vorgesehen, der beim Gebrauch des Gerätes vorteilhaft
als Fingerführung anzuwenden ist, wodurch der Friseur das Gerät mit besonderer Sicherheit
und ohne Gefahr des Gleiters in der Hand anwenden kann. Durch den Fingerbügel kommt
das Griffstück in die Handmitte zu liegen, was ein leichtes und gefühlvolles Wenden
bzw. Drellen des Gerätes ermöglicht. Dadurch kann sich der Friseur, ohne besondere
Stellungen einzunehmen, jeder Arbeitslage anpassen. Bei Arbeitspausen kann das Gerät
mittels des Aufhängebügels 9 am Friseurstuhl oder am Arbeitsmantel aufgehängt werden.
-
Die Bedienung des Haarsengeapparates geht in einfacher Weise so vor
sich, daß nach der Bildung einer Haarsträhne mit dem Streicher, der vorher einige
Male kurz an einem Lappen oder am Ärmel des Arbeitsmantels gerieben wurde, zunächst
an der Strähne entlang gefahren wird, so daß infolge der elektrisierenden Wirkung
die kürzeren (kranken) Haare aus der Strähne seitlich heraustreten; rinn wird das
Gerät leicht gedreht, rnit dein Daumen auf den Schalter io gedrückt, so daß de2r
Draht .4 zum Glühen kommt und sodann die Spitzen der kranken Haare durch Entlangstreichen
absengt. Durch das anschließende Loslassen des Drückers io ist der Glühdraht 4 beim
Weglegen des Gerätes nie unter Strom, so (laß das Gerät in jeder Hinsicht vollkommen
gefahrlos angewendet werden kann.