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Vorrichtung zum Erzeugen von Dauerwellen und gewöhnlichen Wellen im
Kopfhaar Zum Erzeugen von Dauerwellen und gewöhnlichen Wellen im Kopfhaar werden
gewöhnlich Brennscheren verwendet, bei welchen die Haare mit den erhitzten Schenken
der Schere erfaßt und in die Wellenform gebracht werden. Die Bearbeitung der Haare
mit einer Brennschere erfordert verhältnismäßig viel Zeit, da immer nur verhältnismäßig
wenig Haare mit der Schere erfaßt weiden können, und kann gewöhnlich nur von besonders
geübten Personen durchgeführt werden.
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Es sind auch bereits Vorrichtungen zum Wellen von Haaren bekannt,
welche die Gestalt einer Haube besitzen und aus einer Anzahl von Bügeln oder Schnüren
bestehen. Beim Gebrauch dieser Vorrichtungen werden diese ähnlich wie eine Haube
auf den Kopf aufgesetzt, wobei sich die Bügel oder Schnüre von oben bzw. den Seiten
auf das Haar auflegen.
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Bei einer Ausführungsform der bekannten Vorrichtungen sollen durch
den Druck, den die Bügel oder Schnüre auf die Haare ausüben, die Wellen erzeugt
werden. Ganz abgesehen davon, daß die Wellung der Haare infolge Fehlens entsprechender
Widerlager, die von unten die Haare zwischen die Bügel oder Schnüre drücken, nur
unvollständig ist, wird der Druck der Bügel oder Schnüre unangenehm auf dem Kopf
empfunden.
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Weitere bekannte Vorrichtungen bestehen aus zwei aneinander angelenkten,
etwa der Kopfform entsprechenden Haltern, an welchen Bügel an ihren beiden Enden
befestigt sind. Die Anordnung der Bügel ist so getroffen, daß die Bügel des einen
Halters in die Lücken der Bügel des anderen Halters eintreten können, sobald die
Halter aufeinandergeklappt werden. Für den praktischen Gebrauch sind derartige Vorrichtungen
nicht geeignet; denn zum Wellen des Haares werden die Halter aufgeklappt und der
eine dieser Halter auf den Kopf gestreift. Alsdann müssen die Haare durch die Lücken
zwischen den Bügeln durchgeholt werden, so daß sie über die Bügel fallen. Dies ist
eine sehr zeitraubende und nur mit großer Mühe durchführbare Arbeit; denn die Haare
sind natürlich mehr oder weniger miteinander verschlungen und teilen sich beim Durchholen
durch die Lücken nicht ohne weiteres. Die Wellung der Haare ist außerdem wenig wirksam,
da dieselbe ohne den Einfluß von Wärme vorgenommen wird.
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Es sind schließlich auch elektrisch beheizte Vorrichtungen zum Wellen
von Haaren bekannt geworden. Auch bei diesen Vorrichtungen besteht der Nachteil,
daß die Haare zum Wellen besonders über die Vorrichtung herübergeholt werden müssen,
was sehr umständlich ist. Außerdem kann immer nur bei jedem Wellvorgang eine verhältnismäßig
kleine Menge Haare gewellt werden. Das Wellen aller Haare nimmt deshalb verhältnismäßig
viel Zeit in Anspruch.
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Bei anderen elektrisch beheizten Vorrichtungen sind einseitig an einem
Rahmen befestigte gewellte Bügel sowie ein Deckteil vorgesehen,
welcher
bei der Behandlung der Haare. auf die Bügel aufgelegt wird. Diese Vorrichtungen
eignen sich nur für eine ganz bestimmte Wellung der Haare, da der haubenartige Deckteil
aus einem einzigen Stück besteht und infolgedessen nur eine Benutzung der Vorrichtung
entsprechend der Kopfform zuläßt. Auch ist es sehr schwer, die Haare vor dem Aufbringen
des Deckteiles zu ordnen, da derselbe beim Aufbringen auf einmal die ganze Kopfoberfläche
bedeckt.
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Durch die Erfindung wird diesen Übelständen abgeholfen und eine elektrisch
beheizte Vorrichtung zur Erzeugung von Dauerwellen und gewöhnlichen Wellen im Kopfhaar
geschaffen, welche sich infolge ihrer zweckmäßigen Ausgestaltung besonders bequem
handhaben läßt. Der Erfindungsgegenstand besitzt auch eine haubenförmige Gestalt
und weist Bügel sowie einen Deckteil auf, welcher auf die Bügel aufgelegt wird.
Jedoch besteht dieser Deckteil nicht aus einem Stück, sondern ist in mehrere Klappen
unterteilt und weist Teile auf, welche zwischen die Bügel greifen und gegenüber
den Klappen verschoben werden können.
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Die Haare können beim Auflegen der einzelnen Klappen bequem geordnet
werden. Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht,
und es stellt dar: Abb. x eine Seitenansicht der Vorrichtung nach der Erfindung
in der Gebrauchsstellung, Abb. 2 eine ebensolche Seitenansicht, jedoch bei anderer
Stellung eines Einzelteiles, Abb. 3 eine schaubildliche Vorderansicht des Erfindungsgegenstandes,
Abb. q. einen teilweisen Schnitt durch den Gegenstand der Abb. z nach der Linie
IV-IV. Die- Vorrichtung nach der Erfindung besteht aus einem Halterahmen a, welcher
vorteilhaft vorn in oder Mitte an der Stelle b unterteilt ist und dessen Teile gegeneinander
verstellt oder vollkommen voneinander gelöst werden können. An dem Rahmen sind gabelartige
Brennbügel c einseitig befestigt. Eine solche .einseitige Befestigung hat eine besondere
Bedeutung, da die Bügel mit ihrem freien- Ende in einfacher und bequemer Weise unter
die Haare geschoben werden können. Die Brennbügel können elektrisch beheizt werden
und entsprechen in ihrer Gestalt etwa der Kopfform. Zwischen den Brennbügeln ist
ein so großer Zwischenraum vorhanden, daß Rippen, welche etwa der Stärke der Brennbügel
entsprechen, zwischen die Brennbügel eingefügt werden können. Diese Rippen bestehen
z. B. aus leistenförmigen Körpern d, welche an Schwenkgliedern, z. B. an Schwenkklappen
e, verschiebbar angebracht sind. Die Klappen e sind an dem Rahmen a angelenkt .
und können infolgedessen gegenüber den Brennbügeln verschwenkt werden. Die Ränder
der Klappen e sind umgeflanscht und greifen ebenso wie die Rippen d zwischen bzw.
um die Brennbügel c.
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Um die Klappen e während der Zeit der Haarbehandlung in ihrer Stellung
zu dem Brennbügel zu halten, sind geeignete Mittel zum Festhalten der freien Bügelenden
c an den Klappen c vorgesehen.
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Die Handhabung der Vorrichtung nach der Erfindung ist kurz folgende:
Die beheizten Brennbügel c werden einfach unter die Haare geschoben, nachdem vorher
die Klappen e geöffnet worden sind, wie in der Abb. 2 an der obersten Klappe veranschaulicht
ist. In der eingeschobenen Stellung der Brennbügel liegen also die Haare über diesen
Bügeln. Nunmehr werden die Klappen mit den Rippen d verschwenkt, derart, daß die
Rippen d und die Flanschen f der Klappen e zwischen die Bügel c greifen.
Dadurch werden die über den Bügeln liegenden Haare zwischen dieselben gedrückt und
in Wellenform gebracht (Abb. q.). Nach einer bestimmten Zeit werden die Klappen
c alsdann wieder geöffnet und die Brennbügel c unter den Haaren herausgezogen. Die
Haare haben durch diese Behandlung eine Wellenform erhalten.
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Mittels der beschriebenen Vorrichtung können aber auch Dauerwellen
oder sogenannte $-Wellen hergestellt werden. Der Gebrauch der Vorrichtung bei diesem
Wellen ist zunächst derselbe wie beim einfachen Wellen der Haare, jedoch behalten
die Rippen d bei diesem Wellen der Haare gegenüber den Brennbügeln nicht dieselbe
Stellung bei, sondern werden gegeneinander und gegenüber den Brennbügeln c in ihrer
Längsrichtung verschoben. Solch ein Verschieben kann in einfacher Weise mittels
eines Doppelhebels g auf der Außenseite einer jeden Klappe bewirkt werden. Selbstverständlich
ist es auch möglich, jede der Rippen d für sich gegenüber den Brennbügeln c zu verschieben.
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Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, wird fast die ganze Oberfläche
der Haare durch die Klappen e bedeckt. Dies hat den Vorteil, daß die durch die Brennbügel
erzeugte Wärme durch die Klappen im Bereich der zu bearbeitenden Haare zusammengehalten
wird und der Brennvorgang infolgedessen ohne hohen Wärmeverbrauch besonders wirksam
ist.
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Der Rahmen a kann durch .ein beliebiges Schloß h zusammengehalten
oder verstellt werden. Nach Öffnen dieses Schlosses und Teilen des Rahmens a in
zwei oder mehrere Teile lassen sich diese Teile, im vorliegenden Fall also die halbe
Vorrichtung, auch zur Erzeugung von Querwellen benutzen, indem die Brennbügel c
dann nicht von vorn nach hinten unter die Haare, sondern in der Querrichtung dazu
unter dieselben gesteckt werden. Dies ist sehr
wesentlich, da insbesondere
bei Bubiköpfen die Frisur der Haare sehr verschieden ist.