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Kurzhaarwickler Zur Herstellung von Haardauerwellen werden hauptsächlich
Flach- und Steilwickler verwendet. Entsprechend der jeweiligen Mode oder Frisiertechnik
wird der einen oder anderen Wicklerart der Vorzug gegeben. Je kürzer die Haartracht
wurde, desto mehr bemühte man sich, die Wellung möglichst dicht an der Haarwurzel
beginnen zu lassen, wie bereits bei dem Steilwickler nach der Patentschrift
637832 gezeigt wird. Noch dichter an die Haarwurzel ließen sich die in den
Patentschriften 662466 und 681707 beschriebenen Wickler heranbringen, deren
Befestigung am Haaransatz aber nicht immer befriedrigte. Daher ging man dazu über,
hülsenförmige Steilwickler mit einem unteren Rand gleichgerichteter Zähne zu versehen,
die den Wickler am Haaransatz festhalten, oder mit ausschwenkbaren Haken, die im
Innern der Hülse gelenkartig befestigt sind und durch unter Federdruck stehende
Fingergriffe betätigt werden. Bei diesen letzteren stehen die ausschwenkbaren Haken
während des Aufwickelns über den Rand der Hülse und behindern das Wickeln. Außerdem
ist es bei diesen bekannten Wicklern nicht möglich, eine tatsächliche Papillote
zu erzielen. Die Erfindung zeigt nunmehr einen neuen Steilwickler, der die gestellten
Bedingungen erfüllt.
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Der Wickler besteht in an sich bekannter Weise aus einer Hülse mit
Durchbrechungen für den Durchtritt der Luft. Zur Befestigung der Hülse am Haaransatz
besitzt der Wickler erfindungsgemäß zwei oder mehr Blattfedern, deren, eines Ende
winkelförmig abgebogen ist. Diese Blattfedern sind im Innern der Hülse angeordnet
und befestigt und können durch eine im Innern der Hülse befindliche Scheibe entgegen
der Federkraft aus ihrer Lage so verschoben werden, daß die abgewinkelten Enden
.der Federn aus dem Innern der Hülse heraus nach außen treten und nach dem Aufwickeln
der Haarsträhne
auf die Wicklerhülse und senkrechtem Aufstellen
der Hülse auf dem Kopf unter den Haaransatz greifen können. Die Scheibe, die die
Betätigung der Federn im Innern der Hülse besorgt, ist gleichzeitig mit einem flachen
Ring versehen, der sich längs des äußeren Mantels der Hülse mitbewegt und .derdazu
dient, sowohl die Scheibe zu handhaben, welche die Betätigung der Federn bewirkt,
als auch die aufgewickelte Haarsträhne zu einer Papillote zu formen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigen die Abbildungen, und
zwar zeigen Abb. i und 2 Schnitte durch den Wickler, Abb. 3 einen Schnitt nach der
Linie C-D und Abb. 4 eine Ansicht von unten.
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Der Steil- oder Kurzhaarwickler besteht aus einer Hülse i aus Leichtmetall,
die mit Durchbrechungen 2, welche zum Durchlüften des Wicklers dienen, versehen
ist. An dem oberen Rand der Hülse i sind zwei odermehr Blattfedern 3 befestigt,
z. B. mit Hilfe eines Ringes 6, der entweder durch Preßdruck mit der Hülse verbunden
ist oder durch Niete B. Die Blattfedern 3 sind, wie aus der Abb. 2 ersichtlich ist,
unterhalb ihrer Befestigungsstelle nach dem Innern des Wicklers zu abgebogen. Der
untere Teil der Blattfedern 3 ist jedoch wieder nach dem Rand der Hülse zu abgewinkelt
und frei beweglich. Außer den Durchbrechungen 2 hat die Hülse noch Führungsschlitze
5, die sich längs der Hülse erstrecken: Um die abgewinkelten Enden der Blattfedern
3 aus dem Innern der Hülse heraus nach außen zu drücken, ist im Innern der Hülse
eine Scheibe 9 angeordnet, die mit dem scheibenförmigen Ring .4 durch Stege 15 verbunden
ist. Diese Stege 15 können durch die Längsschlitze 5 der Hülse i hindurchtreten.
Der Ring 4. kann mit einem Flansch i i versehen sein. Durch Abwärtsbewegen der Scheibe
9 bzw. des Ringes 4 werden die Blattfedern 3 an die Innenwandung der Hülse i gedrückt.
Dadurch schieben sich die abgewinkelten Enden der Federn 3 über den Umfang der Wicklerhülse
i hinaus nach außen. Durch Aufwärtsschieben der Scheibe 9 bzw. des Ringes 4 ziehen
sich die Blattfedern 3 infolge ihrer Federung wieder ins Innere des Wicklers zurück,
wobei die abgewinkelten Enden ebenfalls so weit zurücktreten, daß sie nicht mehr
über den Umfang der Wicklerhülse i hinausstehen. Es ist zweckmäßig, am unteren Rand
der Wicklerhülse i Ausnehmungen 7 anzuordnen, die den Schwenkbewegungen des abgewinkelten
Endes der Blattfedern Rechnung tragen.
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Der Wickler wird in folgender Weise verwendet: Die Haarsträhne wird
auf die Hülse i in bekannter Weise aufgewickelt und der Wickler senkrecht auf den
Kopf gestellt. Durch Herunterdrücken der Scheibe 9 bzw. des mit ihr verbundenen
Ringes .I werden die Federn :2 an die Wandung der Hülse t gedrückt, wodurch deren
abgewinkelte Enden unter den Haaransatz greifen und den Wickler somit halten. Gleichzeitig
wird durch das Herunterdrücken des Ringes 4 die aufgewickelte Haarsträhne zu einer
flachen Locke (Papillote) zusammengedrückt. Es werden also mit einer Bewegung gleichzeitig
zwei Funktionen ausgeübt. Nach der Behandlung wird die Scheibe 9 bzw. der Ring 4
wieder nach oben geschoben, so daß die abgewinkelten Enden der Blattfedern 3 sich
so weit in das Innere zurückziehen, daß sie nicht mehr über die äußere Hülsenwand
hinausragen. Dadurch kann man den Wickler ohne weiteres aus der Papillote herausziehen.
Es hat sich gezeigt, daß durch die Erfindung eine besonders schnelle und leichte
Arbeitsweise möglich ist.