DE839717C - Piastiziermittel für Kautschuk - Google Patents

Piastiziermittel für Kautschuk

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DE839717C
DE839717C DENDAT839717D DE839717DA DE839717C DE 839717 C DE839717 C DE 839717C DE NDAT839717 D DENDAT839717 D DE NDAT839717D DE 839717D A DE839717D A DE 839717DA DE 839717 C DE839717 C DE 839717C
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rubber
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Expired
Application number
DENDAT839717D
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English (en)
Inventor
Leverkusen-Wiesdorf Dr. Dr. h. c. Otto Bayer Leverkusen-Bayerwerk Dr. Max Bögemann Leverkusen-Bayerwerk und Dr. Paul Schneider Köln-Mülheim Dr. Friedrich Lober
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/36Sulfur-, selenium-, or tellurium-containing compounds
    • C08K5/37Thiols

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

(WlGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 23. MAI 1952
H ιooi IVc j jgb
Es ist bekannt, daß aromatische Mercaptane, wie Thiophcnol oder dessen Alkyl- und bzw. oder Trihalogensubstitutionsprodukte und Thionaphthole sowie deren Zinksalze, die Plastifizierung von Naturkautschuk und synthetischen kautschukartigen Butadienpolymeren bei erhöhter Temperatur beschleunigen. Diese Verbindungen besitzen jedoch einen für Mercaptane charakteristischen, sehr unangenehmen Eigengeruch und verursachen infolge ihrer mehr oder
ίο minder großen Flüchtigkeit bei den zur Mastikation angewendeten Temperaturen von ioo bis i6o°, besonders bei gleichzeitiger mechanischer Behandlung des Kautschuks in den üblichen Aggregaten, meist starke Geruchsbelästigungen und sind physiologisch meist nicht einwandfrei.
Es wurde nun gefunden, daß Pentachlor- und Tetrachloralkylthiophenole oder deren funktionelle Derivate hervorragende Mittel zum Plastizieren von unvulkanisiertem Naturkautschuk oder synthetischen kautschukartigen Polymerisaten und zum Regene- ao rieren von Vulkanisaten derselben sind. Die genannten pentasubstituierten Thiophenole nehmen eine Ausnahmestellung in der Reihe der aromatischen und speziell der chlorsubstituierten aromatischen Mercaptane ein, einmal in Hinsicht auf ihre trotz Molekül- as vergrößerung überlegene Piastizierwirkung und zum andern bezüglich ihrer nur sehr schwachen und unbedeutenden Geruchsbelästigung, die der geringen Flüchtigkeit der Verbindung zu verdanken ist. Weiter zeichnen sich die pentasubstituierten Thiophenole mit mindestens 4 Cl-Atomen im Kern dadurch aus, daß ihre Sulfhydrylgruppe gegenüber der der zu diesem Zweck bekannten Thiophenole wesentlich weniger sauer reagiert. Bei Anwendung der pentasubstituierten Thiophenole tritt deshalb die beim Plastizieren von synthetischen kautschukähnlichen Bu-
tadienpolymeren mit Thiophenolen bei einer längeren thermischen Behandlung als sie zur Erreichung der normalen Plastizität notwendig ist unvermeidliche Verhärtung der Polymerisate nur in untergeordnetem Maße und mit den S-Acoylderivaten dieser pentasubstituierten Thiophenole überhaupt nicht ein. Die pentasubstituierten Thiophenole stellen schon in technisch reinem Zustand geruchlose Verbindungen dar, welche die bekannten Mercaptanreaktionen geben und in aromatischen Kohlenwasserstoffen gut löslich sind. In gleicher Weise geeignet sind solche Derivate der genannten Thiophenole, welche durch reduktive oder hydrolytische Spaltung oder durch Disproportionierung während des Abbauprozesses das pentasubstituierte Thiophenol zurückzubilden vermögen.
Die neuen Plastizierungsmittel entsprechen der allgemeinen Formel
R —S —X.
In dieser Formel und in der nachfolgenden steht R für C6Cl5 — oder C6Cl4 · Alk. —, wobei Alk. eine Alkylgruppe mit ι bis 8 C-Atomen bedeutet. X steht für Wasserstoff, — ZnSR, —CO —SR, einen aliphatischen oder aromatischen Carbonsäure-, Sulfonsäure- oder Thiocarbaminsäurerest, — SnR (n = ι oder 2), einen niederen Alkylennitrilrest oder die Gruppe
C —SR
in der R1 Wasserstoff oder Alkyl und R2 Wasserstoff, Alkyl oder Aryl sein kann, wobei die Alkylreste durch Heteroatome unterbrochen und die Arylreste substituiert sein können.
Die erhöhte Piastizierwirkung der genannten penta-
substituierten Thiophenole gegenüber den erwähnten aromatischen Mercaptanen, wie z. B. den Trichlorthiophenolen, ist darauf zurückzuführen, daß sämtliche Wasserstoffatome im aromatischen Kern substituiert sind, und zwar ganz oder im wesentlichen durch Chlor, wobei die Substituenten in ihrer Gesamtheit einen Aktivierungseffekt auf die Sulfhydrylgruppe ausüben. Die dipentasubstituierten Phenyldisulfide mit mindestens 4 Cl-Atomen in jedem Kern sind die einzigen Disulfide, in der Reihe der chlorierten aromatischen Disulfide, in denen die Schwefelbrücke durch vollständige Substitution der aromatischen Kerne eine so starke Auflockerung erfährt, daß sie bei der Plastifizierung eine nur wenig hinter dem Pentachlorthiophenol zurückstehende Wirkung zeigen, während die Disulfide des Thiophenols, des Thionaphthols und der niedrig chlorierten aromatischen Mercaptane, wie z. B. des Trichlorthiophenols, eine technisch unbedeutende Beschleunigung der Plastifizierung ergeben.
Die neuen Verbindungen werden für die Plastifizierung von unvulkanisiertem Naturkautschuk vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 0,5% und von synthetischen kautschukartigen Butadienpolymeren vorzugsweise in Mengen von 1,5 bis 3°/0 angewandt und eignen sich in gleichem Maße auch zur Regenerierung von vulkanisiertem Naturkautschuk und vulkanisierten kautschukartigen Butadienpolymeren.
Der Begriff synthetische kautschukartige Butadienpolymere soll die Polymerisate des Butadiens bzw. seiner Homologen, wie Isopren und Dimethylbutadien, sowie Mischpolymerisate der genannten Verbindungen mit anderen polymerisierbaren Verbindungen, wie beispielsweise Styrol oder Acrylnitril, umfassen.
Beispiel 1
3 kg smoked sheets werden bei den angegebenen Temperaturen in einem Werner-Pfleiderer-Kneter Typ GK. 6 unter Zusatz nachstehender Verbindungen mastiziert und an nach den genannten Zeiten entnommenen Proben die Plastizität in Defo-Graden gemessen:
Menge
0/
/0
Defo-Grade nach Minuten
6
10
Pentachlorthiophenol
F. = 239°
1,2, 4-Trichlorthiophenol (Ö7°/Oig in Hartparaffin)
Beispiel 2
0,2
0,27
130 !35 2 100
2 100
575
775
500
550
425
550
ι kg eines Butadienmischpolymerisates aus 25 Gewichtsteilen Styrol und 75 Gewichtsteilen Butadien werden bei 120° auf der Walze unter Zusatz nachstehender Verbindungen mastiziert und an nach den genannten Zeiten entnommenen Proben die Plastizität in Defo-Graden gemessen:
Defo-Grade nach Minuten
0 I 4 I 8
Pentachlorthiophenol
F. = 2390
i, 2, 4-Trichlorthiophenol (67°/oig in Hartparaffin
1.5
2,0 120
120
2500
2500
750
ι 200
800
I 200
Beispiel 3
ι kg eines Butadienmischpolymerisates aus 25 Gewichtsteilen Acrylnitril und 75 Gewichtsteilen Butadien wurde bei 1300 unter Zusatz nachstehender Verbindungen unter 3 atü Luftdruck thermisch abgebaut und die Plastizität an nach den genannten Zeiten entnommenen Proben in Defo-Graden gemessen:
Menge
0/ /0 Temp.
0C
Defo-Grade nach Minuten ο 30 I 60
Pentachlorthiophenol 3,0
F. = 2390
Benzoesäurepentachlorthiophenylester 3,0
F. = 131 bis 1320
i, 2, 4-Trichlorthiophenol (67%ig >n Hartparaffin 4,0
130
130
130
ι 900
ι 900
ι 900
675 750
725
625 750
850
Beispiel 4
40 kg smoked sheets wurden in einem 45 1 Banbury-Kneter jeweils bei 1300 mit 0,25% der genannten Verbindungen und bei 150° mit o,i50/0 der genannten Verbindungen 7 Minuten lang bearbeitet, wobei die Plastizität nach dieser Zeit in Defo-Graden gemessen wurde. Das Rohfell zeigte einen Defo-Wert von 2250
Menge Temp. Defo-Grade nach Minuten
0/
/0
0C 7
0,25 130 ι 150
0,15 150 975
0,25 130 600
0,15 150 475
130 1350
150 1250
Benzoesäurepentachlorthiophenylester .... Zinksalz des Pentachlorthiophenols
Ohne Zusatz
Ohne Zusatz
Beispiel 5
3 kg smoked sheets wurden bei den angegebenen Temperaturen in einem Werner-Pfleiderer-Kneter Typ GK. 6 unter Zusatz nachstehender Verbindungen mastiziert und die Plastizität an nach den genannten Zeiten entnommenen Proben in Defo-Graden gemessen:
Menge
0/ /0
Defo-Grade nach Minuten
I 6 I 8 I
10
Essigsäurepentachlorthiophenyl-
ester 0,2 123
F. = 117,5 bis 1190
Benzoesäurepentachlorthiophenyl-
ester ..., 0,2 126
F. == 131 bis 1320
2, 5-Dichlorbenzoesäurepentachlor-
thiophenylester 0,2 129
F. = 1340
Dipentachlorphenyldisulfid 0,2 129
F. = 235°
Dipentachlorphenyltrisulfid 0,2 134
F. = 192,5 bis 194,5°
Pentachlorthiophenylphthalsäure-
monomethylester 0,2 134
F. = 153.5 bis 1540
60
Beispiel 6
ι kg smoked sheets wurden bei 1200 mit o,5°/o der 3150
2850
2 800
2850
2 400
2 400
,9°o
950
900
1375
ι 600
1300
650 800
800
950 1300
750
425 600
625 775 750
525
angegebenen Verbindung auf der Walze bearbeitet und nach den genannten Zeiten an entnommenen Proben die Plastizität in Defo-Graden gemessen:
Menge
0/
/ο
Temp.
0C
0,5 120
o,5 120
o,5 120
Defo-Grade nach Minuten
B enzolsulf osäurepentachlorthio-
phenylester
F. = 193 bis 1970
Formaldehyd-bis-pentachlorphenyl-
mercaptal
F. = 2700
Benzaldehyd-bis-pentachlorphenyl-
mercaptal
F. = 108 bis ii2°
2 400
2 400
2 400
900
550
550
500
350
475
250
300
Beispiel 7
ι kg smoked sheets wurden bei 120° auf der Walze unter Zusatz von 0,50% der untenstehenden Verbindungen bearbeitet und nach den genannten Zeiten an: entnommenen Proben die Plastizität in Defo-Graden gemessen:
Defo-Grade ι 5 Minuten 15
ο - lach 500 IO 250
2 100 475 325 160
2 100 230 260
2 100 130 110
2 100 250 -
2 100 325 j 50 70
2 100 125 100 300
2 100 230 375
615
Äthyltetrachlorphenylmercaptan
F. = 107 bis 1090
Zinksalz des Äthyltetrachlorphenylmercaptans .... N-Phenyl-S-pentachlorphenylthiourethan
F. = 172,5 bis 1740
Hexamethylendi-(S-pentachlorphenylthiourethan) ..
F. = 186 bis i88°
Di-S-pentachlorphenyldithiokohlensäureester
F. = 227,5 bis 228,5°
Di-S-pentachlorphenylthiooxalester
F. = 258 bis 2590
S-Pentachlorphenylthioacetonitril
Beispiel 8
100 Gewichtsteile gemahlenes Vulkanisat eines Mischpolymerisates aus 75 Gewichtsteilen Butadien und 25 Gewichtsteilen Styrol, das etwa 400Z0 Ruß enthält, 2 Gewichtsteile Pentachlorthiophenol, 3 Gewichtsteile Teerfettöl, 3 Gewichtsteile Braunkohlentcerdestillat und 3 Gewichtsteile Edeleanoextraktionsprodukt werden in üblicher Weise gemischt und 00 Minuten im Regenerierkessel mit 3 atü Luft und 4 atü Wasserdampf bei einer dem Partialdruck des Wasserdampfes entsprechenden Temperatur von etwa" 150 behandelt. Auf diese Weise erhält man sehr plastische und klebrige Regenerate mit einem durchschnittlichen Defo-Wert von 2300, die für sich allein oder in Mischung mit Frischkautschuk zu Vulkanisäten mit guten mechanischen Eigenschaften verarbeitet werden können. Regenerate derselben Beschaffenheit werden erhalten, wenn man an Stelle des Pentachlorthiophenols 2 Gewichtsteile Zinksalz des Pentachlorthiophenols zur Anwendung bringt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH:
    Verwendung von pentasubstitliierten Thiophenolen oder deren funktionellen Derivaten, in denen die Substituenten nur Chloratome oder vier Chloratome und eine niedere Alkylgruppe sind, als Plastiziermittel für unvulkanisierten Naturkautschuk oder synthetische, kautschukartige Butadienpolymere und zum Regenerieren der Vulkanisate derselben.
    © 5020 5.
DENDAT839717D Piastiziermittel für Kautschuk Expired DE839717C (de)

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DE839717C true DE839717C (de) 1952-04-10

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