DE908298C - Verfahren zum oxydativen Abbau von natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk oder deren Vulkanisaten - Google Patents

Verfahren zum oxydativen Abbau von natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk oder deren Vulkanisaten

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Publication number
DE908298C
DE908298C DEF2826D DEF0002826D DE908298C DE 908298 C DE908298 C DE 908298C DE F2826 D DEF2826 D DE F2826D DE F0002826 D DEF0002826 D DE F0002826D DE 908298 C DE908298 C DE 908298C
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DE
Germany
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parts
vulcanizates
rubber
weight
natural
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Expired
Application number
DEF2826D
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English (en)
Inventor
Dr-Ing Fritz Schwerdtel
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Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
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Publication date
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/36Sulfur-, selenium-, or tellurium-containing compounds
    • C08K5/37Thiols

Description

  • Verfahren zum oxydativen Abbau von natürlichem oder künstlichem Kautschuk oder deren Vulkanisaten Es ist bekannt bzw. in älteren Patenten beschrieben, daß aromatische Mercaptane, wie z. B. Thionaphthole, sowohl zum oxydativen Abbau von Naturkautschuk oder synthetischen kautschukartigen Butadienpolymerisaten als von Vulkanisaten aus derartigen Produkten benutzt werden können. Die Erleichterung des Abbaus ist besonders bei Butadienpolymerisaten ein wichtiges Problem, da diese Produkte im Gegensatz zum Naturkautschuk in der Regel nicht ohne weiteres mastizierbar sind. In den aromatischen Mercaptanen waren 'Mittel von universeller Anwendbarkeit auf alle erwähnten Produkte gefunden worden. Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum oxvdat.iven Abbau von natürlichem oder künstlichem Kautschuk oder deren Vulkanisaten, bei dem als Abbaumittel unter den üblichen Bedingungen Anthranyl-9-mercaptan benutzt wird. Hierbei findet eine Sprengung der Doppelbindungen in diesen Kautschukprodukten statt, unabhängig davon, ob Schwefelbrücken zwischen den einzelnen Molekülketten vorhanden sind, wie im vulkanisierten Kautschuk, oder fehlen; wie im Rohkautschuk. In beiden Fällen findet hierdurch eine Molekülverkleinerung statt, so daß dieses Verfahren in gleichem Maße für den Abbau von sowohl unvulkanisiertem als auch vulkanisiertem Kautschuk Anwendung finden kann.
  • Gegenstand vorliegender Erfindung ist also die Verwendung von Anthranyl-g-mercaptan für die beschriebenen Zwecke. Das genannte Produkt stellt insofern einen Sonderfall dar, als die g- und io-Stellung des Anthracens keinen aromatischen Charakter hat. Es unterscheidet sich von aromatischen Mercaptanen vom Typ des Thionaphthols insofern besonders günstig, als es physiologisch praktisch indifferent ist. Als spezieller,Vorteil gegenüber aromatischen Mercaptanen vom Typ des Thionaphthols beim Abbau von Vulkanisaten sei noch erwähnt, daß dieses Produkt im Gegensatz zu den genannten bekannten Mitteln in Gegenwart von Alkali ebenfalls voll wirksam ist, so daß mit seiner Hilfe der Abbau von gewebehaltigen Vulkanisaten mit einer Zerstörung der Gewebe verbunden werden kann. Im übrigen gilt für dieses Mittel im wesentlichen dasselbe, was aromatische Mercaptane vom Typ des Thionaphthols hinsichtlich des Abbaus bekannt ist. Besonders wichtig ist die universelle Anwendbarkeit des neuen Mittels. -(über seine Wirkung bei den einzelnen Verfahren sei folgendes bemerkt: Der Abbau von Naturkautschuk auf der Walze, d. h. die Mastikation, wird schon durch geringe Zusätze an dem genannten Mittel merkbar beschleunigt. DerAbbauvon synthetischen kautschukartigen Butadienpolymerisaten wird mit Hilfe dieser Mittel zweckmäßig bei Temperaturen zwischen etwa ioo und etwa 17o° durchgeführt. Vorzugsweise arbeitet man mit heißer Luft unter Druck. Man kann auch zusätzlich noch überhitzten Dampf anwenden. Es genügen bereits geringe Mengen von etwa i bis 5 % von dem genannten Mittel, um innerhalb weniger Stunden das Polymerisiat bis zu einem für die weitere Verarbeitung sehr günstigen Defow ert abzubauen. Die Einmischung des genannten Mittels in den Kautschuk kann in allen diesen Fällen beispielsweise auf der Walze erfolgen. Im Fall synthetischer kautschukartiger Produkte, wie sie vorzugsweise durch Emulsionspolymerisation hergestellt werden, kann man das genannte Hilfsmittel auch bereits zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Herstellung einfügen, beispielsweise durch Zugabe zu der Emulsion der Polymerisate vor ihrer Ausfällung. Selbstverständlich können im Fall der genannten synthetischen kautschukartigen Produkte auch andere, die Plastizierung begünstigende Produkte, wie z. B. Phenyl-fl-naphthylamin, zugegen sein. Im Fall des Abbaus von Vulkanisaten arbeitet man in der Regel mit einer Menge von o,5 bis 5 % des genannten Mittels. Auch in diesem Fall genügt ein Erhitzen von i bis mehreren Stunden auf Temperaturen von etwa 13o bis etwa 2oo°, um einen befriedigenden Abbaueffekt zu erzielen. Der Abbau von Naturkautschukvulkanisaten verläuft schneller als von Vulkanisaten aus synthetischen kautschukartigen Produkten. Im Fall von Verschnitten wählt man zweckmäßig einen Mittelwert. Bei allen Abbauverfahren bei Vulkanisaten empfiehlt sich das Arbeiten mit zusätzlicher komprimierter Luft. Außerdem wendet man zweckmäßig noch Wasserdampf an.
  • In allen Fällen, vorzugsweise beim Abbau von Vulkanisaten, kann das Mittel in Kombination mit Weichmachern, wie z. B. Teerfettöl, Mineralöl, Braunkohlenteerdestillaten u. dgl., angewandt werden.
  • Der Begriff synthetische kautschukartige Butadienpolymerisate soll die Polymerisate des Butadiens selbst bzw. seiner Homologen, wie Isopren oder Dimethylbutadien, sowie Mischpolymerisate dieser Körper untereinander und Mischpolymerisate dieser Körper mit anderen polymerisierbaren Verbindungen, wie Styrol oder Acrylnitril, umfassen. Beispiel i i oo Gewichtste:ile gemahlenes Naturkautschukvulkanisat werden mit 0,5 bis i Gewichtsteil Anthranyl-g-mercaptan innig vermengt. Wird diese Mischung 3o bis gö Minuten auf 115 bis 13o° in einem Luft-Dampf-Gemisch, das aus 2 atü Luft und i bis 3 atü Dampf zusammengesetzt ist, erhitzt, so erhält man nach mehrmaligem Durchlassen auf dem Refiner ein klebriges, weiches, außerordentlich plastisches Fell, das für sich allein oder mit Frischkautschuk vermischt zur Herstellung von Kautschukmischungen wieder verwendet werden kann. Beispiel 2 ioo Gewichtsteile gemahlenes Vulkanisat aus einem Mischpolymerisat aus 75 Gewichtsteilen Butadien und 25 Gewichtsteilen Styrol werden mit 2 Gewichtsteilen Anthranyl-g-mercaptan innig vermischt. Man erhitzt .diese Mischung i bis 2 Stunden auf 13o°. Nach mehrmaligem Durchlassen auf einem Refiner erhält man ein zusammenhängendes glattes Fell, welches leicht einer frischen Kautschukmischung einverleibt werden kann. Beispiel 3 ioo Gewichtsteile gemahlenes Vulkanisat aus einem Mischpolymerisat aus 75 Teilen Butadien und 25 Teilen Acrylsäureni:tri,l werden mit 3 Gewichtsteilen Anthranyl-g-mercaptan und io Gewichtsteilen Thiodiglykolsäuredibutv lesterinnig vermengt. Man erhitzt dieses Gemenge 3o bis 6o Minuten in einem Luft-Dampf-Gemisch auf 151'. Das Luft-Dampf-Gemisch ist aus 3 atü Luft und 4atü Dampf zusammengesetzt. Nach mehrmaligem Durchlassen des so erhaltenen Produktes auf dem Refiner erhält man ein glattes, zusammenhängendes Ferll, welches wie Frischkautschuk oder auch zusammen mit frischem Kautschuk verarbeitet werden kann. Beispiel q.
  • ioo Gewichtsteile aus einem Emulsionsmischpolvmerisat, das aus 55 Teilen Butadien und 45 Teilen Acrylsäurenitril besteht, werden mit 3 Gewichtsteilen Anthranyl-g-mercaptan auf der Walze vermischt und die Felle in Heißluft bei einem Luftdruck von 6 atü bei 140° 6o bis iao Minuten erhitzt. Das erhaltene Produkt besitzt eine Defohärte von 5oo/ao, gegenüber einer Defohärte von 3350/48 vor der Behandlung. Beispiel 5 ioo Gewichtsteile eines feingemahlenen, gewebehaltigen Vulkanisats aus Naturkautschuk werden mit aGewichtsteilenAnthranyl-g-mercaptan und io Gewichtsteilen Teerfettöl vermischt und im dreifachen Gewicht ioo/oiger Natronlauge 4 Stunden bei g atü Dampf (18o°) erhitzt. Nach dem Auswaschen und Trocknen lassen sich die Krümel zu einem geschlossenen, plastischen Fell zusammenwalzen, welches leicht mit frischem Kautschuk vermischt und wieder zu neuen Kautschukmischungen verarbeitet werden kann. Beispiel 6 ioo Gewichtsteile eines feingemahlenen, gewebehaltigen Vulkanisats aus einem Mischpolymerisat aus 75 Teilen Butadien und 25 Teilen Styrol werden mit 3 Gewichtsteilen Anthranyl-g-mercaptan und 15 Gewichtsteilen eines Weichmachergemisches, das zu gleichen Gewichtsteilen aus Braunkohlenteer und Mineralöl besteht, innig vermischt. Dieses Gemisch wird im dreifachen Gewicht ioo/oiger Natronlauge 6 Stunden bei g atü Dampf (i8o°) erhitzt. Nach dem Auswaschen und Trocknen lassen sich die Krümel zu einem geschlossenen, plastischen Fell auf dem Refiner versalzen. Das Produkt kann leicht einer frischen Kautschukmischung einverleibt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum oxydativen Abbau von natürlichem oder künstlichem Kautschuk oder deren Vulkanisaten, gekennzeichnet durch die Verwendung von Anthranyl-g-mercaptan.
DEF2826D 1942-06-28 1942-06-28 Verfahren zum oxydativen Abbau von natuerlichem oder kuenstlichem Kautschuk oder deren Vulkanisaten Expired DE908298C (de)

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DE908298C true DE908298C (de) 1954-04-05

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