DE745681C - Verfahren zum Plastizieren vulkanisierbarer Polymerisate - Google Patents

Verfahren zum Plastizieren vulkanisierbarer Polymerisate

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DE745681C
DE745681C DEI64259D DEI0064259D DE745681C DE 745681 C DE745681 C DE 745681C DE I64259 D DEI64259 D DE I64259D DE I0064259 D DEI0064259 D DE I0064259D DE 745681 C DE745681 C DE 745681C
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oxygen
polymers
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vulcanizable
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C19/00Chemical modification of rubber
    • C08C19/08Depolymerisation

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyoxymethylene Polymers And Polymers With Carbon-To-Carbon Bonds (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Plastizieren vulkanisierbarer Polymerisate Vulkanisierbare Polymerisate aus Kohlenwasserstoffen mit konjugierten Doppelbindungen oder aus Mischpolymerisaten dieser mit anderen üägesättigten Verbindungen, wie Styrol oder Acrylnitril, sind manchmal zu wenig plastisch und daher schwer zu verarbeiten.
  • Es ist bekannt, Naturkautschuk durch gelinde Oxydation plastischer und damit leichter verarbeitbar zu machen. Künstliche kautschukähnliche Polymerisate dagegen werden unter dem Einfiuß des Luftsauerstoffs entweder hart und spröde oder leimig und verlieren ihre wertvollen Eigenschaften.
  • Die schon bei gewöhnlicher Temperatur eintretende Wirkung des Sauerstoffs oder sauerstoffabgebender Mittel erfordert bei ihnen einen Zusatz sogenannter Stabilisatoren, welche diese nachteilige Veränderung der Polymerisate verhindern oder verzögern. Behandelt man aber solche mit, Stabilisatoren versetzte Polymerisate zwecks Plastizierung mit Sauerstoff oder sauerstoffabgebenden Mitteln, so bedarf es einer sehr energischen Ein-Wirkung, um einen Abbau der Hochpolymeren zu plastischeren Produkten zu erreichen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man vulkanisierbare, durch Emulsionspolymerisation erhaltene Polymerisäte auf der Grundlage des Butadiens und seiner Homologen auch schon unter wesentlich milderen Bedingungen plastizieren kann, wenn man die Polymerisate in Gegenwait stabilisierend wirkender Amine und solcher Abkömmlinge des Phenols, in denen mindestens ein Kernwasserstoff durch einen Kohlenwasserstoffrest, der auch hydroxylsubstituiert sein kann, ersetzt ist, mit Sauerstoff oder sauerstoffabgebenden Mitteln behandelt: Phenole der genannten Art sind beispielsweise o- und p-Kresol, Thymol, p-Isobutylphenol, p-Isooctylphenol, " Dodecylphenol, p-Cyclohexylphenol, o- und p-Benzylphenol (- 2- bzw. 4-Oxydiphenylmethan), ß-Naphthol, Tetrahydro-p-naphthol, 2, 2'-Dioxydiphenyl. Der Zusatz dieser Phenole kann entweder sofort nach der Polymerisation oder im Laufe der Aufarbeitung bzw. Verarbeitung der Polymerisate erfolgen, z. B. durch Zugabe ihrer alkalischen Lösung oder Suspension zu der wäßrigen Dispersion des Polymerisats, durch Versprühen ihrer Lösung auf das fein verteilte Polymerisat oder durch Einmischen auf der Mischwalze.
  • Als stabilisierend wirkende Amine eignen sich primäre, sekundäre oder tertiäre Mono-oder Polyamine, insbesondere Amine mit einem aromatischen Rest, z. B. Dimethylanilin, 2-Dimethylaminonaphthalin, 2-Phenvlaminonaplithalin, 4'-Tolyl-i-naphthylamin, 2, 2'-Dinaphthylamin, 2, 7-Naphthylendiamin, 1, d.-Di-ß-naphthylaminobenzol. Aber auch die schwer flüchtigen aliphatischen und cycloaliphatischen Amine oder heterocyclischen Basen besitzen eine genügende stabilisierende Wirkung. Bei sehr sauerstoffempfindlichen Polymerisaten empfiehlt sich die Zugabe der Amine bereits vor der Polymerisation, sofern diese dadurch nicht behindert wird, oder direkt nach ihrer Beendigung. Die Art der Zugabe, die in gleicher Weise wie bei den Phenolen, gleichzeitig mit diesen oder getrennt, erfolgen kann, muß sich der Form des Polymerisats anpassen, je nachdem dieses bereits in kompakter Form oder als Emulsion oder Lösung vorliegt.
  • Die Behandlung der mit den Aminen und Phenolen versetzten Polymerisate mit Sauerstoff oder sauerstoffabgebenden Mitteln erfolgt zweckmäßig bei erhöhter Temperatur und führt je nach der Intensität der Einwirkung zu mehr oder weniger plastischen Produkten. Während nach einem gründlichen Einmischen sauerstoffabgebender Mittel die Schnelligkeit und Gleichmäßigkeit des Abbaues nur wenig von der Dichte oder äußeren Form des Polymerisates abhängig ist, bedarf es beim Plastizieren mit Luft oder einem sauerstoffabgebenden wäßrigen Medium, z. B. Lösungen von Wasserstoffperoxyd oder Persalzen, einer entsprechend großen Oberfläche, die man z. B. durch Lösen, Emulgieren, Ausziehen des Polymerisats in dünne Felle oder Mahlen erzeugen kann. Hauptsache bei dieser Behandlung ist, daß die gemeinsame Grenzfläche des Polyrnerisats und des sauerstoffabgebenden Mediums so groß ist, daß der benötigte Sauerstoff auch im Innern der Polyinerisate in ausreichendem Maße zur Verfügung steht.
  • Man kann auf diese Weise aus schwer zu verarbeitenden Polymerisaten leicht zu verarbeitende Erzeugnisse von guter Plastizität herstellen. Es wird nicht nur die Zeit und der Kraftaufwand zum Plastizieren wesentlich herabgesetzt, sondern es können aus den plastizierten Polymerisaten auch durch gute Aufnahme und Verteilung der Zusätze qualitativ höherwertige Vulkanisate hergestellt werden als bisher möglich.
  • Beispiel Eine wäßrige Dispersion eines durch Emulsionspolymerisation erhaltenen Mischpolymerisats aus 75 Teilen Butadien und 25 Teilen Styrol wird mit einer 3o/oigen Lösung von Phenyl-p-naphthylamin in Benzol versetzt. Dem daraus durch Koagulation erhaltenen stabilisierten Polymerisat werden auf der Mischwalze 2 01, eines der nachstehend genannten Phenole beigemischt. Die Mischung wird zu Krümeln gemahlen und dann 70 bzw. ioo Minuten lang mit Preßluft von 13o° und 3,5 Atm. behandelt. Der Grad der erzielten Plastizierung wird durch Viscositätsmessung der 4o/oigen benzolischen Lösung des behandelten Produktes festgestellt und ist' um so größer, je geringer seine in Centipoise (cP) gemessene Viscosität ist. Es wurden folgende Ergebnisse erzielt:
    Viscosität
    Zusatz nach einer Behandlung von
    7o Minuten ioo Minuten
    4-Isooctylphenol . . . . . . . . . . . . . . . . z2,2 cP 10,3 cP
    4-Cyclohexylphenol . . . . . . . . . . . . . . =i,9 cP =i,9 eP
    2-Benzylphenol . .. . . . . . . . . . . . . . . - 11,9 cP
    4-Benzylphenol ... . . ... . . . . . . . .. - 7,8 cP
    2, 2'-Dioxydiphenyl . . . . . . . . . . . . . 15,0 cP -
    2-Oxymethyl-i, 4-isooctylphenol... - 8,o cP
    Das nur mit Zusatz von Plienyl-N-naphthylamin versehene Polymerisat ist in Benzol unlöslich, quillt aber darin stark an. Durch ioo Minuten langes Erhitzen in Preßluft von 3,5 Atm. bei 13o° wird es nicht löslich. In Preßluft von i4o° "wird nach ioo Minuten nur eine Viscosität von 186 cP und nach 16o Minuten eine solche von 1o5,9 cP erzielt.
  • Es ist bekannt, daß die Plastizierung von kautschukähnlichen Polymerisaten durch Einwirkung von Oxydationsmitteln in Gegenwart von antioxydierend wirkenden Stoffen, die auf den Kautschuk stabilisierend wirken, durch. Zusatz gewisser Hilfsstoffe, z. B. Leinölsäure oder Holzölsäure, ungesättigter Kohlenwasserstoffe, z. B. Isododecylen, oder Mischpolymerisate aus Butadien und Isododecylen oder Propylen, erleichtert werden kann. Die Abkömmlinge des Phenols, in denen mindestens ein Kernwasserstoff durch einen Kohlenwasserstoffrest, der auch hydroxyliert sein kann, ersetzt ist, stellen aber eine ganz andere Körperklasse dar und sind überdies in ihrer Wirksamkeit jenen Hilfsstoffen beträchtlich überlegen, d. h. die Plastizierung tritt in ihrer Gegenwart in wesentlich kürzeren Zeiten und unter milderen Bedingungen ein. Ein weiterer besonderer Vorteil ihrer Verwendung besteht auch noch darin, daß sie, wenn ihr Zusatz unmittelbar bei Beendigung der Polymerisation erfolgt, ein Weiterschreiten der Polymerisation verhindern, während jene bekannten Hilfsstoffe dies nicht tun.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Plastizieren vulkanisierbarer, durch Emulsionspolymerisation erhaltener Polymerisate auf der Grundlage des Butadiens und seiner Homologen, dadurch gekennzeichnet, daß man sie in Gegenwart stabilisierend wirkender Amine und solcher Abkömmlinge des Phenols, in denen mindestens ein Kernwasserstoff durch einen Kohlenwasserstoffrest, der auch hydroxylsubstituiert sein kann, ersetzt ist, mit Sauerstoff oder sauerstoffabgebenden Mitteln behandelt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik ist im Erteilungsverfahren folgende Druckschrift in Betracht gezogen worden: französische Patentschrift.... Nr. 835 448-
DEI64259D 1939-04-02 1939-04-02 Verfahren zum Plastizieren vulkanisierbarer Polymerisate Expired DE745681C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR835448A (fr) * 1937-03-20 1938-12-21 Ig Farbenindustrie Ag Perfectionnements dans la fabrication de matières synthétiques analogues au caoutchouc

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR835448A (fr) * 1937-03-20 1938-12-21 Ig Farbenindustrie Ag Perfectionnements dans la fabrication de matières synthétiques analogues au caoutchouc

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