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Auflaufbremseinrichtung, insbesondere für Schienenfahrzeuge 1)1#c
f#.rfiiiilung bezieht sich auf Bremseinrichtungen, welche durch Auflaufen der abzubremsenden
Fahrzeuge auf ein Zugfahrzeug zur Wirkung gebracht «erden, wobei die einzelnen Anhängerfahrzeuge
mit einem, mit deinZugfahrzeug verbundenen, über die Zuglänge sich erstreckenden
stangen-. förmigen Glied zwecks Betätigung der Bremseinrichtungen eigenbeweglich
gekuppelt sind. Es ist Aufgabe der Erfindung, bei einer solchen Bremseinrichtung
die Bewegungen des ßreinsgestänges nur auf 13renis- und Lösevorgänge zu beschränken,
wodurch die Einrichtung einen einfachen und 1>etriel>ssicherenAufbau erhält. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine derartige Ausbildung der Bremseinrichtung
gelöst, daß bei Beschleunigung des stangenförmigen Gliedes gegenüber dem bA'agen
in Fahrtrichtung Bewegungen des Bremsgestänges über seine Lösestellung hinaus nicht
auftreten In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
in schematischer Weise dargestellt.
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Gemäß Fig. i ist an einem Triebfahrzeug i mittels einer Kupplung 3
ein Gestängeteil 5 befestigt, dessen Fortsetzung Gestängeteile 7 und 9 bilden. Das
Teil 5 trägt einen Bund i i, zwischen dem und der einen Wand eines Anhängerfahrzeuges
13 eine Feder 15 gelagert ist. Am anderen Wagenende trägt das Gestängeteil9
in gleicher Weise einen Bund 17, der durch eine sich mit ihrem einen Ende an ihm
und mit ihrem anderen Ende am Wagen 13 abstützende Feder i9 beeinflußt wird. Die
Ciestängeteile 5, 7, 9 sind in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise mechanisch
voneinander getrennt, wobei zwischen den Enden des Teiles 7 die Enden zweier zum
Bremsgestänge gehörender Hebel 21 und 23 gehalten sind. Die anderen Enden
dieser beiden Hebel sind mittels einer Stange z5
gelenkig miteinander
,verbunden. Am Anhängerfahrzeug 13 sind Anschläge 27 und 29 für die beiden Hebel
21 bzw.23 vorgesehen. Als weitere Teile des Bremsgestänges sind an die Hebel 21
und 23 Verbindungsstangen 31 bzw. 33 angelenkt, welche zu Hebeln 35 und 37 führen,
die Bremsklötze 39 und 41 tragen. Die Teile 35 und 37 sind mittels Übertragungsglieder
43 und 45 mit am Fahrzeug schwingend gelagerten Hebeln 47 bzw. 49 %erbunderi, wobei
diese Hebel die auf der anderen Seite der Umfänge der Wagenräder 51 und 53 angreifenden
Bremsklötze 55 und 57 aufweisen. Die 1Zä(ler 5 1 und 53 stellen nur den jeweils
sichtbaren Teil von Räderpaaren dar, und dementsprechend sind auch die Bremsklötze,
ihre Träger usw. in der Praxis in entsprechender Mehrzahl vorgesehen. An (las Stangenteil
9 ist mittels einer Kupplung 59 wiederum ein Stangenteil 5 des nächsten Anhängerfahrzeuges
61 angehängt, an das sich in gleicher Weise wie beim Anhängerfahrzeug 13 die Teile
7 und 9 wieder anschließen. Aus der Wiederholung der "feile 5. 7, 9 ergibt sich
ein über die ganze "Zuglänge sich erstreckendes Gestänge, das während des noch zu
beschreibenden Bremsvorganges als starr wirkt.
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Die Wirkungsweise der an Hand der Fig. i und 2 beschriebenen Auflaufbremseinrichtung
ist folgende: Bewegt sich der vom Triebfahrzeug i gezogetteZug in Pfeilrichtung,
so nehmen die einzelnen "feile ini urigebremsten Zustand die aus Fig. i ersichtliche
Lage ein. Hierbei wird die Zugkraft über die Kupplung 3 auf das Gestängeteil 5 fortgepflanzt
und überträgt sich von diesem über den Bund i i, die Feder 15, den Wagen 13, die
Feder i9 und den Bund 17 auf das Gestängeteil 9. Von diesem wird über die Kupplung
59 die Kraft auf das Gestängeteil 5 des zweiten Anhängers 61 übertragen, worauf
der weitere Kraftweg eine Wiederholung des für (las erste Anhängerfahrzeug beschriebenen
darstellt. Wird (las Triebfahrzeug i durch seine nicht gezeigte Bremsanlage abgebremst,
so wird damit auch (las beim Bremsvorgang als starres Gebilde wirkende Gestänge
5, 7, 9 usw. mit verzögert. Dies hat eine Relativbewegung zwischen dem Gestänge
und den einzelnen Anhängerfahrzeugen 13, 61. usw. zur Folge, woraus sieh die in
Fig. 2 gezeigte Stellung der einzelnen Teile ergibt. Das am Anhängerfahrzeug
13 gelagerte Bremsgestänge 21, 23 usw. wird mit dem einen Ende seines Hebels
21 gegen die eine hndfläche des zurückbleibenden Cestängeteiles 7 gedrückt, wodurch
der Hebel 21 unter Anziehen der Bremsklötze 39, 55 des Rades 51 schräg gestellt
wird. Diese Bewegung des Hebels 21 überträgt sich über (las Verbindungsglied 25
auch auf den Hebel 23, der nunmehr zwar von der anderen Endfläche des ('estätigeteiles
7 etwas entfernt ist, sich dafür aber an dem Anschlag 29 abstützt und bei seiner
sich daraus ergebenden Schrägstellung die Bremsklötze 41 und 57 des Rades 53 anzieht.
Die Abbrenisung des Anhängerfahrzeuges 13 dauert so lange an, bis die Auflauftendenz
desselben infolge des Verschwindens seiner wegzubremsenden Bewegungsenergie aufhört.
Das Gestänge 5, 7, 9 nimmt schließlich zusammen mit dem BremsgeStätige 21, 23 usw.
unter der Wirkung der von der Feder i9 oder auch sonstiger nicht dargestellter Mittel
ausgeübten Rückstellkräfte wieder die aus Fig. i ersichtliche Lage ein, in welcher
die Bremse wieder gelöst ist. Die für das Fahrzeug n3 beschriebenen Vorgänge sind
die gleichen auch für das Fahrzeug 61 und alle weiteren angekuppelten Anhängerfahrzeuge.
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Um die Bremseinrichtung der Anhängerfahrzeuge in beiden Fahrtrichtungen
der letzteren betreiben zu können, ist ein verhältnismäßig großer Bewegungsbereich
zwischen Gestänge 5, 7, 9 und Anhängerfahrzeug notwendig. Dieser Bereich setzt sich
zusammen aus einem Bremshub in jeder Bewegungsrichtung, wobei derselbe jeweils an
dem dem Triebfahrzeug zugekehrten Wagenende einen Leerhub bildet. Es ist möglich,
diesen Leerhub zu beseitigen, wenn, wie in Fig. i und 2 gestrichelt angedeutet,
an dem dem Triebfahrzeug zugekehrten Wagenende eine Hülse oder ein Klotz 63 von
einer dem Bremshub entsprechenden Länge eingelegt wird, so daß sich die ziehende
Kraft durch Anlegen des Bundes i i an diesen Anschlag auf das Fahrzeug überträgt
und bei .Bremsbewegungen zwischen Fahrzeug und Gestänge 5" 7, 9 die Bremsung infolge
der bereits fortgeschrittenen gegenseitigen Stellung der beiden sofort einsetzt.
Ist die Zugrichtung am Anhängerfahrzeug 13 umgekehrt, d. 1i. ist nunmehr das Triebfahrzeug
an der Kupplung 59 befestigt, so muß der Anschlag 63 an seiner bisherigen Stelle
weggenommen und dafür zwischen den Bund 17 und die Gegenwand des Fahrzeuges eingelegt
werden.
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Dieses jedesmalige Umlegen des Anschlages 63 zu vermeiden und trotzdem
den Gesamthub zwischen durchgehendem Gestänge und den einzelnen Anhängerfahrzeugen
in jeder Fahrtrichtung auf den tatsächlichen Bremshub zu beschränken, ist die mit
der Bauart gemäß Fit-'- 3 und 4 gelöste Aufgabe.
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Bei dieser Bauart ist mit der Kupplung 3 eine Stange 65 verbunden,
auf welcher ein Hakenglied 67 schwenkbar gelagert ist. Die Stange 65 endet längs
verschiebbar in einem Gehäuse 69, in welchem ihr Eigenweg durch Anschläge 71 begrenzt
ist. Im Gehäuse 69 ist außerdem eine Druckfeder 73 gelagert, welche auch
auf die Stange 65 einwirkt. Das Gehäuse 69 besitzt einen Fortsatz 75, welcher zur
Beeinflussung eines zum Haken 67 gehörenden Anschlages 77, dient. Das Gehäuse 69
bzw. ein Ansatz 7,9 desselben finden ihre Fortsetzung in dem von ihnen mechanisch
getrennten Gestängeteil7. Der Haken 67 greift in eine Sperrverzahnung &i, welche
einen Teil des Anhängerfahrzeuges 13 bildet. Die Teile 65 bis 8i sind am anderen
Wagenende spiegelbildlich angeordnet und mit den Bezugszeichen 83 bis 99 versehen.
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Die Wirkungsweise der zuletzt beschriebenen Einrichtung ist folgende:
Im urigebremsten Fahrzustand wird, wie Fig.3 zeigt, die Zugkraft des Zugfährzeuges
i über die Stange 65, den Haken 67 und die Sperrverzahnung 8i auf das Anhängerfahrzeug
13
und von diesem über die Sperrverzahnung 99, den Haken 85 und die Stange 83 auf das
nächste .Anhängerfahrzeug übertragen. Das Bremsgestänge 21, 23 usw. befindet sich
in seiner Mittelstellung, in welcher die Bremsklötze von den Umfängen der Räder
51 und 53 gelöst sind. Wird das Triebfahrzeug 1 abgebremst und damit das den Wagenzug
durchlaufende Gestänge verzögert, so findet wiederum eine Relativbewegung zwischen
<lern Gestänge und jedem einzelnen Anhängerfahrzeug statt. Aus dieser Bewegung
ergibt sich die in Fig.4 gezeigte Stellung der einzelnen Teile. Der Haken 67 ist
von der Verzahnung 81 um den zum Anlegen der Bremsklötze 39, 55 und 41, 57 notwendigen
Weg zusätzlich des geringen Spieles im Gehäuse 69 bis zum Anschlag 71 abgerückt.
Daß er dabei durch das @\uftreffen der Stoßstange 75 auf den Anschlag 77 schräg
gestellt wurde, spielt an dem (lern Triebwagen zugekehrten Wagenende keine (Zolle.
Die ungehinderte Relativbewegung des Gestänges 65, fick 79, 7, 97, 87, 83
ist dadurch möglich, daß der Haken 85 durch die Stange 93 aus der \@erzahntiiig
99 herausgeschwenkt ist (Fig. 4). Nach beendeter Auflaufbremsung holt das durchgehende
(lestäitge gegenüber den einzelnen Anhängerfahrzeugen wieder auf, wobei sich die
Federn 73 und 91 entspannen und die Stoßstangen 75 und 93 sich von den Anschläge1177
und 95 der Haken 67 und 55 entfernen. Die Haken gehen unter der Wirkung nicht dargestellter
Federn in ihre senkrechte Stellung zurück, worauf der Haken 85 für den Rest der
Bewegung iiher die Schrägfläche der Verzahnting 99 nach der anderen Seite ausweichend
hinweggleitet. l)ie Lösebewegung dauert so lange, l)is der Haken 67 wieder zum Anliegen
an den fetzten "Zahn der Verzahnung kommt. Die übrigen Ziiline der Verzahnung 8i
und 99 sind aus Justier-"i-iinden vorgesehen. Schließlich nehmen die Teile wieder
die in Fig. 3 gezeigte Stellung ein, und die Bremse ist gel<ist. Wird die Fahrtrichtung
des Anhängers gewechselt, so ist die Wirkungsweise, von der Trielnvagenseite aus
betrachtet, wieder dieselbe.
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Sowohl bei der Bauart nach Fig. i und 2 als auch bei derjenigen nach
Fig.3 und 4 stellt das durchgehende Gestänge während des Bremsvorganges eiii starres
Gebilde dar, so daß die Auflaufkräfte der einzelnen Anhängerfahrzeuge sich über
dieses Gestiinge zwar bis zum Triebfahrzeug fortpflanzen, eine gegenseitige Wirkung
von einem zum anderen :1nh:in@er jedoch ausgeschlossen ist. Allschließend wird bemerkt,
daß bei der Ausführung nach Fig. 3 und :4 das Mittelteil 7 mit den beiden anschließenden
Gestängeteilen auch zu einem einteiligen Ganzen vereinigt werden könnte.