DE836719C

DE836719C - Rohrgelenk

Info

Publication number: DE836719C
Application number: DEV323A
Authority: DE
Inventors: Hans Koepke
Original assignee: JM Voith GmbH
Current assignee: JM Voith GmbH
Priority date: 1940-05-15
Filing date: 1940-05-15
Publication date: 1952-04-15

Description

Rohrgelenk Die Erfindung betrifft ein Rohrgelenk mit einem in einer Dichtungskammer angeordneten, durch Anziehen eines eine Wand der Dichtungskammer bildenden Gegendruckflansches an die Dichtungsflächen angepreßten Dichtungsring, insbesondere für Stahlrohre großen Durchmessers und für Rohre aus nichtmetallischen Werkstoffen, und bezweckt eine derartige Ausführung solcher Rohrgelenke, daß sie bei einfachem und billigem Aufbau unter Wahrung einer unbedingt zuverlässigen Abdichtung Verlagerungen der beiden Rohrenden zulassen, wie sie beispielsweise durch Fundamentsenkungen oder Temperatureinflüsse bedingt sein können.
Die Erfindung besteht darin, daß in einer Dichtungskammer zwischen dem Dichtungsring und den beiderseitigen Spalten je ein das innere Rohrende eng oder mit geringem Spiel umfassender, die Spalte der Dichtungskammer überbrückender Ring aus hartem Stoff angeordnet ist.
Es soll gemäß der Erfindung in der Dichtungskammer sowohl vor dem Spalt, den das Rohrende mit dem Gegendruckflansch bildet, als auch vor dem Spalt, den die beiden zu verbindenden Rohre miteinander bilden, ein Ring aus hartem Stoff angeordnet sein, der aus Rundeisen, aus Drahtseil oder aus starken Schlauchfedern bestehen kann. Der Querschnittdurchmesser der Ringe ist dabei größer als das Spiel zwischen Außendurchmesser des inneren Rohres und Innendurchmesser des Gegendruckflansches bzw. des äußeren Rohres plus zu erwartender Toleranz. Zweckmäßigerweise wird die Stärke der Ringe noch größer gewählt, da auf diese «'eise an Dichtungsmaterial eingespart werden kann, .das wesentlich teurer ist als der Werkstoff für die harten Ringe.
Durch die Anordnung je eines harten Ringes zwischen dem Dichtungsring und den von Gegen= druckflansch und Innenrohraußenwand bzw. von Innen- und Außenrohr gebildeten Spalten wird erreicht, daß der hochelastische Dichtungsring unter keinen Umständen aus der Dichtungskammer entweichen kann. Außerdem bietet diese Ausführung die Möglichkeit, daß sich die Rohrenden bei Verlagerungen gegeneinander bewegen können, ohne daß hierdurch die Weichdichtung beschädigt würde. Bei einer winkligen Verlagerung der beiden Rohrenden wird der eine Spalt der Dichtungskammer verkleinert und der andere Spalt vergrößert. Durch die dem Dichtungsring mit Bezug auf die Spalte vorgelagerten harten Ringe wird an den Stellen, an denen der Spalt kleiner wird, ein Einklemmen des Dichtungsringes in den Spalt und an den gegenüberliegenden Stellen ein Ausweichen des Dichtungsringes aus der Dichtungskammer durch die größer werdenden Spalte verhindert. Die eingelegten Ringe sichern also die Lage des Dichtungsringes in der Dichtungskammer sowohl gegen Einklemmen als auch gegen Herausquetschen und ermöglichen außerdem ein leichtes Gleiten der Rohrenden ineinander um einen gewissen Betrag, im Gegensatz zu an sich bekannten Rohrverbindungen mit einem harten Ring in der Dichtungskammer, der (las Herauspressen der Dichtung, insbesondere infolge inneren Überdruckes an unrunden Stellen der zu verbindenden Rohre vermeiden soll.
Insbesondere empfiehlt sich die Anordnung geinäß der Erfindung bei einem Rohrgelenk mit zwei Gelenksätzen, welche außer einer winkligen Verlagerung der zu verbindenden Rohrleitungen auch noch parallele Verlagerungen zulassen. Das Rohrgelenk besteht dann aus zwei mit den Enden je einer Rohrleitung starr oder lösbar verbundenen Ansatzstücken und einem die Ansatzstücke verbindenden Zwischenrohr, wobei jeder Gelenksatz eine der erfindungsgemäßen Dichtungskammern finit einem hochelastischen Dichtungsring und zwei eingelegten harten Ringen enthält.
Bei einer Senkung des einen Rohrendes beispielsweise überbrückt hierbei das Zwischenrohr den Höhenunterschied beider Rohrenden und stellt sich schräg ein. Hierdurch wird in jeder Dichtungskammer der tieferliegende Querschnittsteil der Dichtung auf dem oberen Teil des Rohrumfanges entlastet und auf dem unteren Teil des Umfanges belastet, und umgekehrt wird der dem Rohrende zugekehrte Teil der Weichdichtung auf dem oberen Teil des Rohrumfanges stärker belastet und auf dem unteren Teil entlastet. Diese Belastung und Entlastung geht mit einer Verkleinerung bzw. einer Vergrößerung der Spalte zwischen der Zwischenrohraußenwand und den Ansatzstücken einerseits und den Gegendruckringen andererseits Hand in Hand in gleicher Weise, wie es oben für den einfachen Gelenksatz beschrieben wurde. Auch hier sichern die eingelegten Ringe den Dichtungsring in ihrer Lage und verhindern ein Einklemmen desselben in die kleiner werdenden Spalte bzw. ein Herausgepreßtwerden aus den größer werdenden Spalten. Außerdem ermöglichen sie ein leichtes Gleiten des Zwischenrohres in den zu verbindenden Rohrenden.
Bei der Ausführung eines Rohrgelenkes gemäß der Erfindung wird der Dichtungsring, der hinsichtlich seiner Elastizität, der Alterungsbeständigkeit, Hitzebeständigkeit und seiner Gleiteigenschaft den Betriebsbedingungen angepaßt werden kann, in allen Querschnitten gleichmäßig beansprucht. Die eingelegten harten Ringe dienen nämlich außer zur Begrenzung des Dichtungsringes auch noch zur Druckübertragung vom Dichtungsring auf das Zwischenrohr, derart, daß ein Ausgleich zwischen den stärker und den schwächer belasteten Teilen der Dichtung eintritt.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Abb. i zeigt einen Längsschnitt durch ein Rohrgelenk mit zwei Gelenksätzen und Abb.2 einen Ausschnitt hiervon in größerem Maßstab.
An die Enden i und 2 der Rohrleitung, in welche das Rohrgelenk eingebaut ist, schließen sich durch Flanschverbindung die Ansatzstücke 3 und 4 an, die selbstverständlich auch aus einem Stück mit den Enden der Rohrleitung bestehen können. In den Ansatzstücken ruht ein glattes Zwischenrohr 5. Die Ansatzstücke 3 und 4 bilden zusammen mit den Gegendruckflanschen 6 und 7 sowie je einem Weichdichtungsring 8 und 9 und den eingelegten Ringen io und ii bzw. 12 und 13 je einen Gelenksatz. Die Gegendruckflansche 6 und 7 sind mit den Ansatzstücken 3 und 4 verschraubt. Durch stärkeres oder weniger starkes Anziehen der Schrauben können die vom Ansatzstück, vom Gegendruckflansch und der Außenwand des Zwischenrohres gebildeten Dichtungskammern in ihrem Querschnitt eingestellt und insbesondere nach Belieben nachgestellt werden.
Abb. 2 zeigt den oberen Teil des aus den Teilen 3, 6, 8, io und i i gebildeten Gelenksatzes in größerem Maßstab. Hieraus ist ersichtlich, wie bei der angenommenen Verlagerung der Spalt 14 verkleinert, der Spalt 15 vergrößert wird. Die Ringe io und ii sichern jedoch die Weichdichtung 8 in ihrer Lage innerhalb der Dichtungskammer. Der Ring io verhindert ein Einklemmen der Dichtung in den Spalt 14 und derRing i i ein Entweichen aus dem Spalt 15.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Rohrgelenk mit einem in einer Dichtungskammer angeordneten, durch Anziehen eines eine Wand der Dichtungskammer bildenden Gegendruckflansches an die Dichtflächen angepreßten Dichtungsring, dadurch gekennzeichnet, daß in der Dichtungskammer zwischen dem Dichtungsring (8 bzw. 9) und den beiderseitigen Spalten (14, 15) je ein das innere Rohrende (5) eng oder mit geringem Spiel umfassender, spaltüberbrückender Ring (io, I I bzw. 12, 13) aus hartem Stoff angeordnet ist.
2. Rohrgelenk aus zwei mit den Enden je einer Rohrleitung starr oder lösbar verbundenen Ansatzstücken und einem die Ansatzstücke verbindenden Zwischenrohr, dadurch gekennzeichnet, daB in . den beiderseits von den Ansatzstücken (3, 4), dem Zwischenrohr (5) und je einem Gegendruckflansch (6, 7) gebildeten Dichtungskammern ein Dichtungsring (8, 9) zwischen zwei das Zwischenrohr eng oder mit geringem Spiel umfassenden, spaltüberbrückenden harten Ringen (i0, 11, 12, 13) angeordnet ist.
3. Rohrgelenk nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als harte Ringe leicht biegsame, , anpassungsfähige Drahtseile, Schlauchfedern od. dgl. dienen.