DE836154C - Vorrichtung zum schrittweisen UEberholen des Oberleders ueber die Brandsohle - Google Patents

Description

• Vorrichtung zum schrittweisen Uberholen des Oberleders über die Brandsohle Für Schuhwerk, in welchem ein vollständiges Ausziehen des Oberleders nicht erforderlich ist, erfolgt das Hochziehen des Oberlederrandes gewöhnlich durch zwei senkrecht oder waagerecht parallel gelagerte Rollen, während für das Umlegen des hochgezogenen Randes ein Überschieber oder eine quer zur Sohlenkante umlaufende Rolle vorgesehen ist, die den von dem Rollenpaar hochgezogenen Zwickrand erfaßt und auf die Brandsohle legt. Diese Rolle ist gewöhnlich zeit einer Spirale versehen, welche den Lederrand erfaßt und niederdrückt.
• Diese bekannten Einrichtungen haben den Nachteil, daß ein verhältnismäßig breiter Oberlederrand als Zwickeinschlag benötigt wird, damit die Rollen in der Lage sind, das Leder richtig zu erfassen; um .es durch ihre Drehbewegung hochziehen zu können. Außerdem wird bei spiralförmigen Rollen das Leder durch den Eingriff der Spiralen stark ausgezerrt, wodurch das nachfolgende Umlegen erschwert wird.
• Zur Vermeidung dieser Nachteile wird durch die erfindungsgemäße Einrichtung der Rand des Oberleders von zwei Rollen hochgezogen, die nicht parallel gelagert sind, sondern von denen die eine, und zwar die den Innenrand bearbeitende Rolle um eine senkrechte Achse und die andere um eine waagerechte Achse drehbar ist. Die sich um ihre senkrechte Achse drehende Rolle kann dabei gleichzeitig der Zuführung des Klebstoffes dienen, während die um ihre waagerechte Achse drehbare Rolle auf ihrer Oberfläche gezahnt oder gewellt ist, um das Leder besser erfassen zu können. Aus dem gleichen Grunde ist auch die hinter den Zugrollen gelagerte Umlegerolle auf ihrer Oberfläche gewellt oder gezahnt.
• In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung in schematischer Darstellung veranschaulicht.
• Der mit einem Umschlagstreifen i für die Zwischensohle 2 versehene Schuh 3 wird laufend an den Arbeitswerkzeugen entlang geführt, die im wesentlichen aus einer sich um eine waagerechte Achse drehenden Zugrolle 4, einer Vorschubrolle 5 und einem Urnlegerad 6 bestehen. Die Rollen und 5 wirken in der Weise, daß der Lederrand i an seiner Außenseite von der Rolle 4 erfaßt, gegen die auf der Innenseite des Lederrandes laufende Rolle 5 gedrückt und dabei hochgezogen wird. Da hierbei die ganze Länge, der senkrecht gelagerten Rolle 5 zur Verfügung steht, kann die Rolle 4 verhältnismäßig tief angreifen, so daß für den Zwickeinschlag bedeutend weniger Material benötigt wird, als dies bei gleichachsig gelagerten Rollen der Fal! ist. Es genügt nämlich, die Achse 7 der Rolle 4 so tief zu lagern, daß .sie der unteren Kante der Rolle 5 gegenüberliegt.
• Die sich um ihre senkrechte Achse drehende Rolle 5 ist mit einer Zahnung oder Riffelung versehen, mit der sie in das Leder des Streifens i auf der Innenseite eingreift und durch ihre in der Pfeilrichtung erfolgende Drehung den Schuh vorschiebt, wobei die untere Fläche der Rolle gleichzeitig die Brandsohle bzw. die Zwischensohle i niederdrückt. In der Rolle 5 sind Schlitze 8 vorgesehen, die mit dem Hohlraum 9 der Welle io in Verbindung stehen. Infolge Anschlusses an einen Klebstoffbehälter wird Klebstoff durch die hohle M'elle 9, io den Öffnungen 8 zugeführt, der dann während des Vorschubes der Innenseite des Lederstreifens i in einem breiten Band mitgeteilt wird.
• Durch die Zusammenwirkung der beiden Zug-und Vorschubrollen 4, 5 wird das Leder in einer Komponente dieser Bewegung angezogen, so daß ein in leicht schräger Richtung verlaufender Zug erfolgt.
• Dieser Richtung läßt sich durch geeignete Winkelstellung der Zähne des Rades 4 entgegenwirken, so da.ß der Zug in mehr senkrechter Richtung erfolgt.
• Dicht hinter den Rollen 4, 5 befindet sich ,das überschiebrad 6, das die Aufgabe hat, das von dem Rollenpaar 4, 5 hochgezogene Oberleder über die Brandsohle bzw. die Zwischensohle zu legen und gleichzeitig festzupressen und zu glätten. Zu diesem Zweck ist das Rad 6, das natürlich auch von geringerem Durchmesser als den in der Zeichnung dargestellten sein kann, mit einer wellenförmig verlaufenden Kurvenbahn an seinem Umfange ausgestattet.
• Außerdem steht das Rad unter nachgiebigem Druck, z. B. durch eine nicht gezeichnete Feder, wodurch jede Erhöhung der Kurvenbahn in ihrer Druckwirkung vollkommen ausgenutzt, der hochgezogene Rand des Oberleders besser ergriffen und beim Umlegen einwandfrei ausgeglättet wird.
• Es ist vorteilhaft, die Achse 7 der Rolle 4 in ihrer Höhe verstellbar zu lagern, um bei den verschiede: nen Lederarten den jeweils günstigsten Angriffspunkt einstellen zu können.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum schrittweisen Überholen des Oberleders über die Brandsohle mit einem den Oberlederrand hochziehenden Rollenpaar und einem überschiebglied, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberlederrand von zwei Rollen (4, 5) ergriffen wird, von denen die eine (4) im Eingriff mit der Außenseite des Oberlederrandes auf einer waagerechten Achse gelagert ist und das Oberleder am Leisten emporzieht, während die andere Rolle (5) sich im Eingriff mit der Innenseite des Oberlederrandes um ihre senkrechte Achse dreht und dabei den Vorschub des Werkstückes in der Arbeitsrichtung bewirkt, während eine weitere, nach den Rollen (4, 5) in Wirkung tretende Rolle (6) den hochgezogenen Rand des Oberleders über die Brandsohle legt und festpreßt.
2. 2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die das Hochziehen, den Vorschub und das Umlegen des Oberlederrandes bewirkenden Rollen auf ihrem Umfange gezahnt oder gewellt sind.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorschubrolle (5) in an sich bekannter Weise mit Schlitzen (7) versehen ist, die durch die Hohlwelle (9, io) mit einem Klebstoffbehälter in Verbindung stehen und den Oberlederrand während des Vorschubs mit einer Klebstoffschicht versehen.