DE83591C - - Google Patents

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DE83591C
DE83591C DENDAT83591D DE83591DC DE83591C DE 83591 C DE83591 C DE 83591C DE NDAT83591 D DENDAT83591 D DE NDAT83591D DE 83591D C DE83591D C DE 83591DC DE 83591 C DE83591 C DE 83591C
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    • HELECTRICITY
    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04MTELEPHONIC COMMUNICATION
    • H04M11/00Telephonic communication systems specially adapted for combination with other electrical systems
    • H04M11/06Simultaneous speech and data transmission, e.g. telegraphic transmission over the same conductors

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
Fernsprechleitungen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Oktober 1894 ab.
In dem van Rysselberghe'schen Verfahren zum Telegraphiren und Telephoniren auf dem nämlichen Draht sind Vorrichtungen zur Anwendung gebracht worden, durch welche sich die zur Bildung der Telegraphirzeichen erforderlichen Stromwellen derart abrunden, dafs dieselben auf die in die Leitung eingeschalteten Fernsprecher ohne wahrnehmbare Wirkung bleiben. Die Mittel bestehen in der Anwendung von Condensatoren und von MagnetisirungsroUen mit hoher Selbstinduction. Die mit dem van Rysselberghe'schen Verfahren in der Praxis erzielten Erfolge sind jedoch derart ungünstige gewesen, dafs dasselbe fast überall wieder aufgegeben worden ist, haupt-, sächlich wegen der Empfindlichkeit der Condensatoren gegen atmosphärische Entladungen. Gegenwärtig wendet man für Fernsprechleitungen wiederum fast allgemein besondere Drähte, und zwar auch an besonderen Gestängen an.
Wegen der grofsen Kostspieligkeit, namentlich wegen der doppelten Gestänge, sowohl in Bezug auf die Anlage als auch in Bezug auf die Unterhaltung, ist es wünschenswerth, ein Verfahren zu besitzen, welches gestattet, Telegraphenleitungen sowie Fernsprechdoppel- und Einfachleitungen an dasselbe Gestänge legen zu können, ohne die Nachtheile des van Rysselberghe'schen Verfahrens zu besitzen.
Dieses erstrebte Verfahren soll durch folgende Anordnung gegeben sein:
Es wird bei Telegraphenruhestromleitungen zwischen Ruhestromschlufsschiene und Körperschiene der Taste ein gewöhnlicher Condensator von ungefähr 2/10 bis 5/io Microfarad eingeschaltet, bei Arbeitsstromleitungen kann man zur gröfseren Sicherheit aufserdem noch eine Magnetisirungsrolle mit hoher Selbstinduction zwischen die Leitung und Körperschiene der Taste einfügen.
Hierdurch ist Folgendes erreicht:
Sobald man in einer Ruhestromleitung ein Zeichen giebt und damit den Strom unterbricht, könnte der Selbstinductionsstrom aus den Morseapparaten sich nicht entwickeln, wenn der Condensator fehlen würde, es müfste also auch auf benachbarte Fernsprechleitungen insofern ein störender Einflufs ausgeübt werden, als wegen der plötzlichen Aenderung der Stromstärke in der Telegraphenleitung auch eine Aenderung in dem elektrischen Zustand der benachbarten Fernsprechleitung eintreten müfste. Die Folge hiervon wäre ein scharfes knackendes Geräusch im Fernhörer, welches bekanntlich so ausgeprägt ist, dafs man die Morsezeichen deutlich verstehen kann, während die Deutlichkeit der Sprachübermittelung so sehr beeinträchtigt wird, dafs eine Verständigung durch den Fernsprecher unmöglich ist.
Bei der neuen Anordnung hat der Condensator den, Zweck, das plötzliche Unterbrechen des Stromes zu verhindern, und zwar bei einer Schaltungsweise, durch die er gegen
atmosphärische Entladungen vollständig geschützt ist, und bei der eine verhältnifsmäfsig geringe Capacitä't genügt. Der Condensator ist nämlich während der Ruhe durch die Taste kurz geschlossen, so dafs atmosphärische Entladungen durch die Belegungen des Condensators nicht hindurchgehen können. Es wird deshalb selbst bei heftigen Gewittern eine Beschädigung des Condensators nicht zu befürchten sein.
Während man bei dem van Rysselbergheschen Verfahren Condensatoren von grofser Capacität — 2 Microfarad — benöthigt, um die Stromwellen genügend abrunden zu können, weil bei der van Rysselberghe'schen Schaltung die Condensatoren sich während des Arbeitens nie vollständig entladen, ist bei der neuen Schaltung eine geringe Capacität ausreichend, da der Condensator nach jedem Zeichen kurz geschlossen wird. Aufserdem soll der Condensator während der Ruhe die Capacität der Leitung nicht vergröfsern.
Für eine Ruhestromleitung mit mehreren Zwischenstationen wird die bezügliche Condensator-Anordnung durch Fig. 1 veranschaulicht. Die Condensatoren C1 C2 C3 C4 u. s. w. sind während der Ruhestellung vermittelst der Zeichengeber T1 T2 T3 T4 u. s. w. kurz geschlossen, so dafs atmosphärische Entladungen die Belegungen der Condensatoren nicht durchschlagen können. Sobald von einer Stelle, z. B. von T1 gearbeitet wird, erfolgt jedesmal nur an der gebenden Stelle die Einschaltung des Condensators bei Tastendruck, während die übrigen Condensatoren kurz geschlossen bleiben. Für eine Arbeitsstromleitung mit mehreren Zwischenstationen wird die Schaltung durch Fig. 2 veranschaulicht. Die Anordnung ist die gleiche bis auf die der Arbeitsstrombetriebsweise entsprechende Schaltung der Batterie ^B1 B2 Bs S4 u. s. w.
Für Arbeitsstromleitungen ist noch die Einschaltung einer Magnetisirungsrolle mit hoher Selbstinduction erforderlich, weil anderenfalls in der Leitung keine genügend hohe Selbstinduction vorhanden wäre, welche das Abflachen des Stromes bewirkt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Die Einschaltung von Condensatoren in Telegraphenleitungen parallel zur Unterbrechungsstelle des Zeichengebers zur Vermeidung von Störungen benachbarter Fernsprechleitungen durch plötzliche Stromänderungen, dadurch gekennzeichnet, dafs die Condensatoren im Ruhezustand kurz geschlossen sind, so dafs sie die Capacität der Leitung nicht beeinflussen und vor Beschädigung durch atmosphärische Entladungen ■ geschützt sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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