DE834311C

DE834311C - Zwanglaeufige Kraftuebertragung umlaufender Antriebe durch Stahlseile

Info

Publication number: DE834311C
Application number: DEP33335D
Authority: DE
Inventors: Louis Kuehn
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1949-02-05
Filing date: 1949-02-05
Publication date: 1952-03-17

Description

Zwangläufige Kraftübertragung umlaufender Antriebe durch Stahlseile Der zwangläufigen Kraftübertragung bei umlaufenden Antrieben dienen bei wahlfreier Ac'hsenentfernung im allgemeinen nur Wellen und Zahnräder, während zur Überbrückung gegebener größerer Achsenentfernungen bei geringen Umlaufgeschwindigkeiten Rollenketten und bei höheren Geschwindigkeiten Zahnketten verwendet werden. Nur für rohe Antriebe und kleine Geschwindigkeiten finden die einfachen Glieder- oder Gelenkketten noch immer Verwendung.
Alle Antriebsketten haben gemeinsam den Nachteil der Vielteiligkeit, selbst die vielfach im ölbad laufenden Zahnketten haben, abgesehen von ihrem hohen Preis, eine stark 'beschränkte Lebensdauer mit ständig absinkendem Wirkungsgrad. Auch läßt die Gangruhe dieser Antriebe zu wünschen übrig. Am meisten leiden die 'Rollen- und Zahnketten dort, wo sie unter gegebenen Bedingungen schwer oder gar nicht verkleidet werden können und wo sie außerdem in einem ibesonderen Ausmaße starker Verschmutzung ausgesetzt sind, wie dies beispielsweise bei Fahrrädern der Fall ist. Lediglich eine vorbildliche Massenanfertigung der Antriebsteile, welche eine große Genauigkeit mit einem hohen Wirkungsgrad und einem selten niedrigen Herstellungspreis verbindet, konnte es zuwege bringen, daß der Kettenantrieb trotz aller möglichen Erfindungsvorschläge noch nicht durch ein besseres Antriebsmittel ersetzt werden konnte.
Der Ersatz der Fahrradkette durch ein besseres Antriebsmittel ist insofern .sehr schwierig, als hier verhältnismäßig große Kräfte, welche während einer halben Kurbelumdrehung von Null bis zu einem Maximum aufsteigen und wieder auf Null zurückgehen, zu übertragen sind, wobei der Antrieb in Bodennähe liegt und den Witterungseinflüssen und der Verschmutzung im höchsten Maße ausgesetzt ist.
Die vorliegende Erfindung will für diese und ähnliche Aufgaben zwangläufiger Kraftübertragung ein neues Antriebsorgan vorschlagen, das die vielteilige Kette mix den geschilderten. Schwächen vermeidet, ohne die guten Eigenschaften der Kette preiszugeben.
An Stelle der vielteiligen Kette wird ein Antriebsseil vorgeschlagen, für welches zwar das übliche, dünndrahtige Stahlseil, wenn es sich um leichte Aufgaben handelt, Verwendung finden könnte; es wird jedoch aus Gründen einer gedrungenen, leichten Bauweise sowie im Interesse einer einheitlichen Gestaltung für vielseitige Verwendung, insbesondere auch für schnell laufende Antriebe mit hohen Umfangsgeschwindigkeiten ein Spezialseil in Vorschlag gebracht, welches aus feinen gehärteten Stahldrähten in Saitenqualität besteht, mit einer Zugfestigkeit von etwa Zoo kg/mm2 (i6obis 24o kg). Dieser gehärtete Draht kann unbedenklich einer höchsten Dauerbelastung von etwa 50 bis 12o kg/mm2 Querschnittsfläche ausgesetzt werden. Die Verwendung dieses Materials führt zu sehr dünnen und trotzdem ungewöhnlich widerstandsfähigen Seilen und zu einfachen Seilscheiben.
Die Zwangläufigkeit der Kraftübertragung wird dadurch erreicht, daß das .dünne Seil in an sich bekannter Weise mit stählernen Mitnehmern versehen wird, welche als Rotationskörper zylindrisch, kugelig, ellipsoi.disch u. dgl. sein können und auf die Länge des Seiles sowie der Seilmittenumfänge der Seilscheiben gleichmäßig verteilt werden.
Nachdem auf einem Seil von beispielsweise 1,75 bis 2,00 mm Stärke die notwendige Anzahl Mitnehmer in an sich bekannter Weise in der erforderlichen Entfernung unverschiebbar aufgebracht worden ist, wobei die Mitnehmer dadurch gegen Verschieben gesichert sind, daß sie kalt oder warm aufgepreßt, aufgehämmert oder über je einem Seilknoten oder einer in die Seilachse gelegten Kugel oder einer sonstigen Verdickung aufgebracht wurden, kann das Seil um die beiden Seilscheiben geschlungen und mittels eines einfachen Knotens zu einem endlosen Seil verbunden werden. Bei der Verkriotung ist lediglich zu beachten, daß unter Zuhilfenahme einer einfachen Vorrichtung die richtige Länge .des zwischen zwei Mitnehmern liegenden verknoteten Drums des,. Seils gewährleistet wird. An Stelle der Verknotung kann natürlich auch eine mitneh@merförmige Verschraubung treten. Auch könnten die Seilenden durch Spleißungverbunden und die Spleißstrecke so zwischen zwei Mitnehmern gelegt werden, daß die Mitnehmer die Drahtenden überdecken und gleichzeitig ein Aufziehen der Spleißung verhindern. Diese Mithehmer sollen nun, wie bereits bekannt, in entsprechend geformte Aussparungen, Öffnungen oder Nischen des Radkranzes eintauchen und sich vor der Eintrittsöffnung der Seilrille in die Nischenwand auf der Seilzugseite legen. Die Form der Nische muß in Anpassung an die Form des Mitnehmers so gestaltet sein, daß letzterer für die zu übertragende Kraft eine ausreichend große Auflagefläche findet.
Die Entfernung der Mitnehmer untereinander soll möglichst groß, gleichmäßig und auch so gewählt werden, daß möglichst zwei '#"litn*mer auf der kleineren Seilscheibe, stets aber ein solcher das Seil festhalten. Dabei sollen die Mittenabstände der Mitnehmer so groß als möglich sein im Interesse der Einfachheit und Billigkeit.
Überall dort, wo größere Kräfte zu übertragen sind als ein Seil vermag, werden zwei und mehr derartige Mitnehmerseilchen unmittelbar nebeneinander angeordnet. Dabei können die b'Iitnehmernischen .der nebeneinanderliegenden Seile versetzt sein, um möglichst kleine Seilabstände zu erreichen. Die Nischen werden bei mehrseiligen Antrieben zweckmäßigerweise die Form radial liegender Zylinder haben.
Die Zeichnung zeigt in Fig. 1 beispielsweise den Aufriß eines Fahrradantriebes in schematischen Linien. Das Seil ist mit a. die lUitnehmer mit b bezeichnet. Fig.2 und 3 zeigen die Beispielsform eines Mitnehmers in etwa 5facher Größe. Der Mitnehmer b ist hier 'kugelförmig und liegt in der Aussparung c des Seilscheibenkranzes d. Fig. 4 und 5 zeigen die Beispielsform eines kugelförmigen Mitnehmers mit einer in .der Seilachse liegenden Kugel e. Fig. 6 zeigt, die Draufsicht auf die Seilbahn einer Seilscheibe f für einen zweiseiligen Antrieb. Die zylinderförmigen Nischen g, in welche sich die Mitnehmer b legen, verlaufen ,radial zur Achse der Seilscheibe.

Claims

PATENTANSPRUCiI: Zwangläufige Kraftübertragung durch mit Mitnehmern versehene Stahlseile bei umlaufenden Antrieben, dadurch gekennzeichnet, daß leicht biegsame, dünne Stahldrahtseile aus feinem gehärteten Stahldraht verwendet werden von etwa Zoo (16o bis 240) kg/mm2 ZugfeStigkeit und daß diese Seile maximal bis zur Hälfte ihrer Zugfestigkeit beansprucht werden. Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. i i i 8o; USA.-Patentschrift Nr. 62o 169; britische Patentschriften Nr. 26 6oo v. J. 1898, 127 161. ,