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mehrzylinder-Trockenmaschine. Die Erfindung betrifft einen Seil- (oder
Riemen-) Antrieb für mehrzylindrige Trockenmaschinen u. dgl. In Sonderheit bezieht
sich die Erfindung auf solche Anlagen, bei denen die Zylinder in Reihen und dicht
nebeneinanderliegend angeordnet sind, wobei die Achsen aller Zylinder der einen
Reihe jeweils gegenüber und zwischen denen der anderen Reihe liegen. Die Zylinder
derartiger Trockenvorrichtungen werden meist durch gußeiserne Stirn- oder Kegelräder
angetrieben. Die zum Antrieb der Maschine notwendige Kraft, besonders für größere
Maschinen mit 3o bis 40 Zylindern, ist ziemlich groß. Das ist nun zum Teil auf die
Zahnräder zurückzuführen, die selten die richtige Zahnform aufweisen und auch selten
in ganz genauem Eingriff stehen. Andererseits ist der große Kraftbedarf zum Teil
darauf zurückzuführen, daß an den Stopfbuchsen eine ziemliche Reibung überwunden
werden muß ; die Stopfbuchsen müssen nämlich dicht und fest verpackt sein, damit
an den Zylinderzapfen kein Dampf usw. austreten kann.
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Laufen die Zylinder auf Kugeln. oder Rollen in besonderen, sich selbst
ausrichtenden Lagern, so kann der Seil- (oder Riemen-) Antrieb, der die besonderen
Vorteile, wie Sauberkeit, gleichmäßigen und geräuschlosen Lauf usw., aufweist, ohne
weiteres mit Erfolg verwendet werden, denn die Lagerreibung der Zylinder ist durch
die obenerwähnte Art der Lagerung bis auf ein Minimum herabgesetzt.
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Bei dem bekannten Seiltrieb haben die Seilrollen einen etwas kleineren
Durchmesser als die sonst üblichen Zahnräder, wobei das Seil oder auch mehrere Seile
sämtliche Rollen zu überlaufen haben. Das Seil wird z. B. zuerst um eine auf einem
oberen Zylinder sitzende Seilscheibe, dann um die nächste, an einem der unteren
Zylinder sitzende Seilscheibe und von hier wieder über eine Seilscheibe des nächstoberen
Zylinders geführt. Das Seil wird dabei jede Scheibe in einem ziemlich großen Bogen
umspannen, so daß es starke Biegungen nach der einen und nach der anderen Seite
aushalten muß. Außerdem bedingt diese Art der Seilführung einen nicht unerheblichen
Mehrverbrauch an Kraft. Wird das Seil bzw. jedes Seil um alle Scheiben, so wie es
eben beschrieben wurde, herumgeführt, so können die Seilscheiben immer nur einen
Durchmesser erhalten, der kleiner ist als der Durchmesser der sonst üblichen Zahnräder.
Die Seile lediglich zwischen den Seilrollenreihen zu führen und sich bei der beschränkten
Größe der Seilscheiben auf den zur Drehung der Scheiben zur Verfügung stehenden
kleinen Umspannungsbogen zu verlassen, hieße die Spannung übermäßig stark halten
und damit die Lebensdauer der Seile verkürzen.
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Die Erfindung bringt nun einen Seil- bzw. Riemenantrieb, bei welchem
wiederholtes scharfes Biegen sowie übermäßige Spannung des Seiles vermieden sind
und die Lebensdauer des Seiles also verlängert wird. Außerdem kann bei dem neuen
Antrieb die Größe der Seilscheiben in weiten Grenzen verändert werden. Daneben besteht
dann noch der Vorteil, daß durch die vergrößerten Scheiben eine größere Seilgeschwindigkeit
und damit ein höherer Wirkungsgrad erreichbar ist.
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Erfindungsgemäß wird ein Seiltrieb mit mehreren Seilen verwendet und
die Maschine mit Rücksicht auf den Antrieb in eine ungerade Zahl und in nicht weniger
als drei Gruppen geteilt. Die Scheiben innerhalb der einen Gruppe liegen in einer
anderen Ebene als die der anderen Gruppe, wobei die Scheiben jeder einzelnen Gruppe
ihr eigenes Triebseil haben. Des weiteren sind die Triebscheiben wechselnder Gruppen
abwechselnd auf geradzahlige und ungeradzahlige
Zylinder verteilt,
während die Triebscheiben jeder dazwischenliegenden Gruppe abwechselnd auf geradzahlige
und ungeradzahlige einander folgende Zylinder verteilt sind. Für gewöhnlich werden
nicht mehr als 3 bis 5 Triebscheibengruppen vorliegen.
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Die Erfindung findet Anwendung sowohl bei doppelreihigen als auch
bei einreihigen Maschinen.
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Bei einer doppelreihigen Maschine werden wechselnde Triebscheiben
jeder Gruppe in der einen Reihe und die dazwischenliegenden Triebscheiben derselben
Gruppe in der anderen Reihe liegen.
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Jedes Seil wird von einer auf einer Triebwelle sitzenden Triebscheibe
angetrieben. Die Triebscheibe selbst kann auch all den anderen Seilen zum Antrieb
dienen. Auch wird jedes Seil über eine besondere Leitscheibe zur Maschine geführt,
die ebenfalls allen anderen Seilen gemeinsam sein kann. Das ablaufende Seiltrum
wird durch eine gewichtsbelastete Leitrolle o. dgl. gespannt; auch diese Leitrolle
kann all den anderen Seilen gemeinsam sein. Unter dem Ausdruck »einander folgende«
Zylinder sind die Zylinder zu verstehen, die der Reihe nach mit dem durch die Maschine
laufenden Trockengut in Berührung kommen. Unter einer »Gruppe« von Triebscheiben
oder Zylindern sind all die Triebscheiben oder Zylinder zu verstehen, die von ein
und demselben Seil angetrieben werden.
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Abb. i bringt eine Seitenansicht und Abb. 2 eine Aufsicht des neuen';
mit mehreren Seilen arbeitenden und für eine Trockenmaschine mit zwei horizontalen
Zylinderreihen bestimmten Seiltriebes.
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Abb. 3 bringt eine Seitenansicht und Abb. q. eine Aufsicht auf eine
andere, aber für dieselbe Maschine bestimmte Ausführung des Seiltriebes.
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Abb. 5 zeigt die Anwendung der Erfindung bei einer Mehrzylinder-Trockenmaschine,
deren Zylinder in senkrechten und wagerechten Reihen angeordnet sind.
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Abb.6 und 7 stellen weitere Ausführungsbeispiele dar.
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Im Ausführungsbeispiel nach Abb, i und 2 werden nur 13 Zylinder dargestellt,
und zwar 6 Zylinder in der oberen Reihe und 7 Zylinder in der unteren Reihe. Das
Trockengut tritt nach Abb. i auf der rechten Seite in die Maschine. Die Zylinder
drehen sich in Richtung der eingezeichneten Pfeile. Das Trockengut läuft zunächst
um einen Zylinder in der unteren Reihe und dann um einen in der oberen Reihe liegenden
Zylinder. Die einzelnen Zylinder sind mit i bis 13 bezeichnet. Auf jeden Zylinderzapfen
sitzt eine Seil- (oder Riemen-) Scheibe. Mit Rücksicht auf die besondere Art des
Antriebes sind die Zylinder und Triebscheiben in ungeradzahligen Gruppen angeordnet,
und zwar so, daß die Triebscheiben einer jeden Gruppe in gleicher Ebene, aber nicht
in derselben Ebene wie die Triebscheiben einer anderen Gruppe liegen. Weniger als
drei Gruppen werden nicht vorhanden sein, damit die Triebscheiben einen Durchmesser
erhalten können, der größer ist als der Abstand zwischen den Achsen einander folgender
Zylinder. Für die Triebscheiben einer jeden Gruppe ist ein besonderes Seil vorgesehen.
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Nach Abb. i und 2 sind drei Gruppen von Triebscheiben und damit auch
drei Triebseile gegeben. Die drei Triebscheibengruppen sind mit ei, b und
c bezeichnet (s. Abb. 2). Die Seile sind mit a1, b1, cl bezeichnet. Die drei Seile
werden von einer Seiltrommel d angetrieben, die allen Seilen gemeinsam ist. Das
ablaufende Trum eines jeden Seiles läuft um die Leitrollen e, f und über
die Spannrollen g; auch diese Rollen sind all den anderen Seilen gemeinsam.
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Die Triebscheiben jeder Gruppe haben einen größeren Durchmesser als
die Zylinder, damit sich die in der oberen Reihe liegenden Triebscheiben mit den
in der unteren Reihe liegenden Triebscheiben auf einer in Mitte zwischen den Zylinderachsen
gezogenen Linie überlappen können (s. Abb: i) und außerdem der für jede Gruppe verlangte
Antrieb dadurch bewirkt werden kann, daß- man das Seil nicht mehr um die Triebscheiben
herum, sondern zwischen den Triebscheiben hindurchführt. Die »Überlappung« der Triebscheiben
gewährleistet einen ausreichenden Umspannungsbogen für das Seil, so daß die Triebscheiben
gedreht werden können, ohne daß dem Seil zu große Spannung gegeben werden braucht.
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Das Seil cal legt sich gegen und treibt die Scheiben der Zylinder
i, q., 7, 1o, 13. Das Seil b1 legt sich dahingegen auf und treibt die Scheiben für
die Zylinder 2, 5, 8 und ii. Das Seil cl legt sich auf und treibt die Scheiben für
die Zylinder 3, 6, 9 und 12. Nach Abb. 3 und q. ist der Antrieb in fünf Gruppen
geteilt; sonach sind auch fünf Seile zu unterscheiden, die einzeln mit hl, 1a2,
h3, h4 und h5 bezeichnet sind. Das Seil lt' treibt die Scheiben für die Zylinder
i, 6 und ii. Das Seilrad 2 treibt die Scheiben für die Zylinder 2, 7 und 12; das
Seil h3 treibt die Scheiben für die Zylinder 3, 8 und 13; das Seil 114 treibt die
Scheiben für die Zylinder q., 9, und das Seil las treibt die Scheiben für die Zylinder
5 und io.
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In Abb. 5 ist der Seiltrieb in drei Gruppen unterteilt, also sind
auch drei Seile zu unterscheiden. Die Leerscheiben il und j2 sind vorgesehen,
um die Seile, sobald sie von den in senkrechten Ebenen angeordneten Zylindern ablaufen,
auf die in horizontalen Ebenen angeordneten Zylinder und umgekehrt überzuleiten.
Die Leerscheiben werden zweckmäßig auf den Drehzapfen der beiden an den Enden der
unteren
horizontalen Reihe befindlichen Zylinder befestigt, und
während das eine Seil über die Scheiben der Endzylinder läuft, laufen die beiden
anderen Seile über die Leerscheiben. Die einzelnen Seile werden von der kraftangetriebenen
Seilscheibe k, die allen Seilen gemeinsam ist, bewegt und geführt sowie durch die
Scheiben l bzw. 7n gespannt. Für die Triebscheibengruppen sowie für die Seile sind
in Abb. 5 dieselben Bezugszeichen wie unter Abb. i und 2 verwendet.
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Obgleich es vorzuziehen ist, den Antrieb so vorzunehmen, daß man das
Seil in jeder Gruppe zwischen den zu der betreffenden Gruppe gehörigen Scheiben
hindurchfährt und sich dabei auf den durch die »Überlappunga der Scheiben bedingten
Umspannungsbogen für das Seil verläßt, kann man den Antrieb aber auch so bewirken,
daß man das Seil in jeder Gruppe über und unter den zur betreffenden Gruppe gehörigen
Scheiben führt, wie z. B. bei .der Vorrichtung nach Abb. 6. In diesem Falle wird
das Trockengut von links nach rechts durch die Maschine hindurchgeführt, d. h. es
läuft in derselben Richtung wie die Seile.
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Die Erfindung kann auch auf Mehrzylinder-Trockenmaschinen übertragen
werden, bei welchen die Zylinder nur in einer Reihe angeordnet und einander folgende
Zylinder gegenläufig gedreht werden (s. Abb. 7). Jedes hier gegebene Ausführungsbeispiel
zeigt, daß die Triebscheibengruppen in nur ungerader Zahl vorliegen, und daß die
Triebscheiben wechselnder Gruppen wechselweise auf geradzahligen und ungeradzahligen
einander folgenden Zylindern angeordnet sind, während die Triebscheiben der Zwischengruppen
abwechselnd auf geradzahligen und ungeradzahligen einander folgenden Zylindern angebracht
sind.
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Wenn einige Gruppen nur wenige Zylinder umfassen und andere Gruppen
verhältnismäßig groß sind; so kann ein Seil und. eine Triebscheibe für die kleine
Gruppe gespart und die Drehung der kleineren Zylindergruppen den zu trocknenden
Materialien überlassen werden.
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Obgleich es vorzuziehen ist, die einzelnen Seile oder mit anderen
Worten alle Gruppen mit gemeinsamem Hauptantrieb zu versehen, so können die Seile
in jeder Gruppe auch für sich allein und auf noch andere Art angetrieben werden.
Durch die Erfindung ergeben sich riun folgende Vorteile Erstens können die auf den
Zylindern befestigten Triebscheiben weit über das Maß der gewöhnlich verwendeten
Zahnräder oder Seilscheiben vergrößert werden. Das bedeutet eine Verringerung der
für das Seil erforderlichen Zugkraft. Zweitens wird die .Seilgeschwindigkeit durch
die Verwendung großer Seilscheiben erhöht. Drittens wird durch die Verwendung großer
Triebscheiben jede übermäßige Beanspruchung der Seile vermieden. Außerdem wird eine
übermäßige Seilbeanspruchung auch dadurch vermieden, daß zum Antrieb getrennte Seile
verwendet und der Antrieb selbst in getrennte Gruppen zerlegt wird. Viertens wird
die Lebensdauer der Seile erheblich verlängert; sollte eines der Seile reißen, so
ist dadurch der Stillstand der Maschine keineswegs bedingt. Fünftens ist ein gleichmäßiger
und ruhiger Antrieb sichergestellt, der die Zylinder mit vergrößerten Geschwindigkeiten
sich drehen läßt, ohne die Gefahr, das Trockengut zu beschädigen, und zwar entweder
durch das Abschleudern von Schmutz und Öl sowie von Eisenrost usw., wie es bei Zahnräderantrieben
sehr häufig vorkommt. Zuletzt wäre noch zu bemerken, daß das Trockengut häufig durch
Ungleichmäßigkeiten bei Zahnräderantrieben nachteilig beeinfiußt wird.